Josef Traxel - ein Sänger, den man nicht vergessen sollte

  • Lieber Carlo,


    herzlich gerne, ich freue mich auch immer, wenn ich bei der gemeinsamen Schatzsuche ein kleines Scherflein beitragen kann, zumal ich ja durch Dich und die anderen Musikfreunde hier auch immer immens viel Wissen und Inspiration erhalte.


    Herzliche Grüße

  • Liebe Taminos,



    Josef Traxel wirkte von 1954 bis 1958 fünf Jahre lang bei den Bayreuther Festspielen mit: 1954 als Walther von der Vogelweide im „Tannhäuser' und als Froh im „Rheingold“ - 1955 als Steuermann in „Der fliegende Holländer“, als Walther von der Vogelweide, als Froh und als Gralsritter im „Parsifal“ - 1956 als Erik im „Fliegenden Holländer“, als Kunz Vogelgesang in „Die Meistersinger von Nürnberg“, als Froh und als Gralsritter – 1957 als Walther von Stolzing in den „Meistersingern“, als Froh und als Junger Seemann in „Tristan und Isolde“ - 1958 als Walther von Stolzing und als Junger Seemann. Alle diese Wagner-Rollen sind durch Mitschnitte der Rundfunkübertragungen von den Bayreuther Festspielen dokumentiert. (Sehr vermisst wird aber ein akustischer Beleg von Josef Traxels Interpretation des „Lohengrin“, den er zwar nicht in Bayreuth sang, aber z. B. an der Berliner Staatsoper, worüber 'Stimmenliebhaber' in seinem Spielplanarchiv dieses Opernhauses so detailliert Auskunft gegeben hat.)



    „Der fliegende Holländer“ (Wagner): Daland – Josef Greindl / Senta – Astrid Varnay / Erik – Wolfgang Windgassen / Mary – Elisabeth Schärtel / Der Steuermann – Josef Traxel / Der Holländer – Hermann Uhde / Der Chor und das Orchester der Bayreuther Festspiele / Chorltg.: Wilhelm Pitz / Dirigent: Hans Knappertsbusch (Bayreuth, Festspielhaus, 22. 7. 1955). Der Live-Mitschnitt der Premiere ist mehrfach sowohl auf LP wie auch auf CD erhältlich.


    dto.: dieselbe Besetzung außer Rudolf Lustig als 'Erik' / Dirigent: Joseph Keilberth (Bayreuth, Festspielhaus, 7., 15. und 19. 8. 1955) 'Decca' (LP, mono und stereo) und 'Testament' (CD, stereo) bzw. 'Teldec' (CD, mono). Die aus mehreren Mitschnitten zusammengesetzte Stereo-Aufnahme wurde auf LPs von der 'Decca' 1956 in mono und 1973 (nur in GB) in stereo veröffentlicht und erschien 2006 in stereo auf CD bei 'Testament'. Die Rechte an der Mono-Aufnahme besitzt die 'Teldec', die sie 1997 auf CD herausgab.



    "Der fliegende Holländer" (Wagner): Daland – Arnold van Mill / Senta – Astrid Varnay / Erik – Josef Traxel / Mary – Elisabeth Schärtel / Der Steuermann – Jean Cox / Der Holländer – George London / Der Chor und das Orchester der Bayreuther Festspiele / Chorltg.: Wilhelm Pitz / Dirigent: Joseph Keilberth (Bayreuth, Festspielhaus, 12. 8. 1956). Erschienen bei diversen Firmen auf CD.


    dto.: dieselbe Besetzung außer Paul Schöffler als 'Holländer' und Ludwig Weber als 'Daland' / Dirigent: Joseph Keilberth (Bayreuth, Festspielhaus, 24. 8. 1956). Im Internet kursiert ein Privat-Mitschnitt dieser Aufführung.



    „Tannhäuser“ (Wagner): Landgraf Hermann – Josef Greindl / Tannhäuser – Ramón Vinay / Wolfram von Eschenbach – Dietrich Fischer-Dieskau / Walther von der Vogelweide – Josef Traxel / Biterolf – Toni Blankenheim / Heinrich der Schreiber – Gerhard Stolze / Reinmar von Zweter – Theo Adam / Elisabeth – Gré Brouwenstijn / Venus – Herta Wilfert / Ein junger Hirt – Volker Horn / Edelknaben: Drei Schöneberger Sängerknaben / Einstudierung.: Gerhard Hellwig / Der Chor und das Orchester der Bayreuther Festspiele / Chorltg.: Wilhelm Pitz / Dirigent: Joseph Keilberth (eingesprungen für Igor Markevitch) (Bayreuth, Festspielhaus, 22. 7. 1954). Der Mitschnitt der Rundfunkübertragung erschien auf diversen Labels (LP und CD). Gespielt wurde die 'Dresdner' Fassung, lediglich das Bacchanale – in der damals als 'anstößig' empfundenen Choreographie von Wieland Wagners Frau Gertrud – erklang in der 'Pariser' Version.


    dto.: dieselbe Besetzung außer Wolfgang Windgassen als 'Tannhäuser' und Alfons Herwig als 'Reinmar von Zweter' / Dirigent: André Cluytens (Bayreuth, Festspielhaus, 9. 8. 1955). Als CD-Ausgabe veröffentlicht bei 'Golden Melodram' (2002), 'Orfeo' (2004) und 'Walhall' (2006).



    Carlo

  • Hallo,



    hier geht es weiter mit "Josef Traxel in Bayreuth"!


    „Tristan und Isolde“ (Wagner): Isolde – Birgit Nilsson / Brangäne – Grace Hoffman / Tristan – Wolfgang Windgassen / Kurwenal – Erik Saedén / König Marke – Josef Greindl / Melot – Fritz Uhl / Ein junger Seemann – Josef Traxel / Ein Hirt – Hermann Winkler / Ein Steuermann – Egmont Koch / Der Chor und das Orchester der Bayreuther Festspiele / Chorltg.: Wilhelm Pitz / Dirigent: Wolfgang Sawallisch (Bayreuth, Festspielhaus, 26. 7. 1958). Veröffentlicht 2009 auf CD bei 'Myto' mit dem Datum 21. 8. 1958, während 'Orfeo' 2018 das Datum 26. 7. 1958 nennt, was wahrscheinlicher ist. (Josef Traxel war auch schon 1957 der 'Junge Seemann' in Wolfgang Wagners „Tristan“-Inszenierung - in der vom Rundfunk übertragenen Premiere sang aber Walter Geisler; 1958 alternierte Josef Traxel in dieser Rolle mit Sándor Kónya.)



    „Die Meistersinger von Nürnberg“ (Wagner): Hans Sachs – Hans Hotter / Veit Pogner – Josef Greindl / Kunz Vogelgesang – Josef Traxel / Konrad Nachtigall – Egmont Koch / Sixtus Beckmesser – Karl Schmitt-Walter / Fritz Kothner – Dietrich Fischer-Dieskau / Balthasar Zorn – Heinz-Günther Zimmermann / Ulrich Eisslinger – Erich Benke / Augustin Moser – Josef Janko / Hermann Ortel – Hans Habietinek / Hans Schwarz – Alexander Fenyves / Hans Foltz – Eugen Fuchs / Walther von Stolzing – Wolfgang Windgassen / David – Gerhard Stolze / Eva – Gré Brouwenstijn / Magdalene – Georgine von Milinkovic / Ein Nachtwächter – Alfons Herwig / Der Chor und das Orchester der Bayreuther Festspiele / Chorltg.: Wilhelm Pitz / Dirigent: André Cluytens (Bayreuth, Festspielhaus, 24. 7. 1956.) CD-Ausgaben gibt es von 'Music & Arts' (1997), 'Golden Melodram' (2004) und 'Walhall' (2007). Diesen Veröffentlichungen liegen nur private Rundfunk-Mitschnitte zugrunde; die Original-Bänder des Bayerischen Rundfunks wurden auf Anweisung von Wieland Wagner - von dem die Neuinszenierung stammte - gelöscht, da Hans Hotter diese Aufführung nicht dokumentiert haben wollte.



    dto.: Hans Sachs – Otto Wiener / Veit Pogner – Hans Hotter / Kunz Vogelgesang – Fritz Uhl / Konrad Nachtigall – Egmont Koch / Sixtus Beckmesser – Toni Blankenheim / Fritz Kothner – Eberhard Waechter / Balthasar Zorn – Heinz-Günther Zimmermann / Ulrich Eisslinger – Erich Benke / Augustin Moser – Hermann Winkler / Hermann Ortel – Hans Habietinek / Hans Schwarz – Hans Günter Nöcker / Hans Foltz – Eugen Fuchs / Walther von Stolzing – Josef Traxel / David – Gerhard Stolze / Eva – Elisabeth Grümmer / Magdalene – Elisabeth Schärtel / Ein Nachtwächter – Donald Bell / Der Chor und das Orchester der Bayreuther Festspiele / Chorltg.: Wilhelm Pitz / Dirigent: André Cluytens (Bayreuth, Festspielhaus, 24. 7. 1958). Veröffentlicht 1982 auf LPs bei 'Melodram' sowie auf CDs bei 'Myto' (2009) und 'Andromeda' (2014). Josef Traxel sang bereits 1957 den 'Stolzing' in Bayreuth: unter André Cluytens mit Elisabeth Grümmer bzw. Sena Jurinac (Eva), Georgine von Milinkovic (Magdalene), Gerhard Stolze (David), Gustav Neidlinger bzw. Otto Wiener (Hans Sachs), Karl Schmitt-Walter (Beckmesser) und Gottlob Frick bzw. Josef Greindl (Pogner). Mit Josef Traxel alternierte Walter Geisler als 'Stolzing' und da dieser in der Rundfunkübertragung sang, ist Traxels 'fränkischer Ritter' für das Jahr 1957 nicht akustisch überliefert.



    Viele Grüße!



    Carlo

  • „Die Meistersinger von Nürnberg“ (Wagner): Hans Sachs – Hans Hotter / Veit Pogner – Josef Greindl / Kunz Vogelgesang – Josef Traxel / Konrad Nachtigall – Egmont Koch / Sixtus Beckmesser – Karl Schmitt-Walter / Fritz Kothner – Dietrich Fischer-Dieskau / Balthasar Zorn – Heinz-Günther Zimmermann / Ulrich Eisslinger – Erich Benke / Augustin Moser – Josef Janko / Hermann Ortel – Hans Habietinek / Hans Schwarz – Alexander Fenyves / Hans Foltz – Eugen Fuchs / Walther von Stolzing – Wolfgang Windgassen / David – Gerhard Stolze / Eva – Gré Brouwenstijn / Magdalene – Georgine von Milinkovic / Ein Nachtwächter – Alfons Herwig / Der Chor und das Orchester der Bayreuther Festspiele / Chorltg.: Wilhelm Pitz / Dirigent: André Cluytens (Bayreuth, Festspielhaus, 24. 7. 1956.) CD-Ausgaben gibt es von 'Music & Arts' (1997), 'Golden Melodram' (2004) und 'Walhall' (2007). Diesen Veröffentlichungen liegen nur private Rundfunk-Mitschnitte zugrunde; die Original-Bänder des Bayerischen Rundfunks wurden auf Anweisung von Wieland Wagner - von dem die Neuinszenierung stammte - gelöscht, da Hans Hotter diese Aufführung nicht dokumentiert haben wollte.

    Lieber Carlo, der letzte Satz dieses Beitrags - ich habe ihn gefettet - lässt mich aufhorchen. Konnte denn Wieland Wagner in die Belange des Bayerischen Rundfunks, einer Anstalt öffentlichen Rechts, einfach so hineinregieren und Löschungen von Bändern verfügen? Was nun Hotter anbelangt, könnte ich seine Beweggründe verstehen. Ich habe ihn nie für einen Sachs gehalten. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Mit Josef Traxel alternierte Walter Geisler als 'Stolzing' und da dieser in der Rundfunkübertragung sang, ist Traxels 'fränkischer Ritter' für das Jahr 1957 nicht akustisch überliefert.

    Doch, aber die Plattenfirmen haben mit dieser Aufnahme bis zum heutigen Tag nichts unternommen. BR hat oft die alternierende Besetzung mitgeschnitten, wie auch hier. Nicht nur wegen Traxel interessant, sondern wegen Gottlob Frick als Pogner.


    M_P

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  • Lieber Maestro_Peter,


    dass es von den Bayreuther „Meistersingern“ aus dem Jahre 1957 auch mit Josef Traxel eine Rundfunkaufnahme – evtl. sogar mit Sena Jurinac - gibt, wusste ich bisher nicht. Danke für die Information! (Eine doppelte Aufnahme war ja auch der „Holländer“ von 1956 mit Josef Traxel als Erik, einmal mit George London und einmal mit Paul Schöffler. Sogar die „Ring“-Produktionen von 1951 und 1953 wurden jeweils zweimal vom Rundfunk mitgeschnitten, der "Ring" 1951 zusätzlich noch komplett von 'Decca' unter Knappertsbusch und 'Columbia' unter Karajan für die Schallplatte aufgenommen.)



    Lieber Rüdiger,


    soviel ich weiß, beinhalteten die ersten Verträge des Bayerischen Rundfunks über die Rundfunkübertragungen von den Bayreuther Festspielen – damals noch im 'Besitz' von Wieland und Wolfgang Wagner, die finanziell äusserst 'klamm' und auf lukrative Rundfunksendungen und Schallplattenaufnahmen angewiesen waren – u. a. auch das Recht der Entscheidung der Wagner-Enkel, welche Aufführungen im Rahmen der Festspiele als Direktübertragungen über den Äther gehen sollten bzw. was mit den bei dieser Gelegenheit entstandenen Mitschnitten (z. B. für die Weitergabe an andere, vor allem internationale, Rundfunkanstalten zwecks zeitversetzter Sendungen) zu geschehen habe.


    Eine bis in die 60er Jahre übliche Praxis der Rundfunkanstalten war auch, von interessanten Opern- und Konzertveranstaltungen Direktübertragungen bzw. Tonaufzeichnungen zu machen und dann erst hinterher mit den beteiligten Solisten, Chören und Orchestern die entsprechenden Verträge abzuschließen. Dabei ist es nicht selten passiert, dass ein (evtl. nur nebensächlich mitwirkender) Sänger oder der Dirigent oder auch – und das war meistens der Fall – die beschäftigte Kollektive (Chor und/oder Orchester) im Nachhinein nicht ihr Einverständnis zur Sendung bzw. Archivierung des Mitschnitts erteilte. Natürlich ging es meistens dabei um Geld. (Es gab dem Vernehmen nach auch mehrere Opernvorstellungen mit Josef Traxel, die zwar vom Rundfunk aufgezeichnet wurden, aber nicht gesendet werden durften.)


    Dass ein Solist, wie eben in diesem Beispiel Hans Hotter, oder ein Dirigent – Wilhelm Furtwängler und Herbert von Karajan waren in diesem Punkt sehr 'sensibel' - aus künstlerischen Gründen seine 'Arbeit' nicht dokumentiert haben wollte, geschah eher selten. Man hatte natürlich keinen Einfluss darauf, dass Rundfunkhörer an ihren heimischen Radios diese Übertragungen privat mitschnitten; davon lebt der 'graue' Tonträgermarkt bis heute. Und oft sind diese 'Illegalen' die wesentlich besseren Aufnahmen als die Studioproduktionen der Schallplattenfirmen. Ein Hoch den 'Piraten'!



    Viele Grüße!


    Carlo

  • Hallo,



    heute folgen die Wagner-Partien 'Froh' und 'Siegmund':


    „Das Rheingold“ (Wagner): Wotan – Hans Hotter / Donner – Toni Blankenheim / Froh – Josef Traxel / Loge – Rudolf Lustig / Alberich – Gustav Neidlinger / Mime – Paul Kuen / Fasolt – Ludwig Weber / Fafner – Josef Greindl / Fricka – Georgine von Milinkovic / Freia – Herta Wilfert / Erda – Maria von Ilosvay / Woglinde – Jutta Vulpius / Wellgunde – Elisabeth Schärtel / Floßhilde – Maria Graf / Das Orchester der Bayreuther Festspiele / Dirigent: Joseph Keilberth (Bayreuth, Festspielhaus, Juli 1955) Diese aus Mitschnitten von Proben und der Premiere vom 24. 7. 1955 bestehende Stereo-Aufnahme der 'Decca' konnte auf Grund von kontraktlichen Problemen erst 2006 durch die englische Firma 'Testament' veröffentlicht werden. (Josef Traxel sang bereits 1954 den 'Froh' in Bayreuth, aber vom „Ring“-Zyklus dieses Jahres unter Joseph Keilberth ist bisher nur „Die Walküre“ - wohl wegen der 'Sieglinde' Martha Mödls – veröffentlicht worden.)


    dto.: Wotan – Hans Hotter / Donner – Alfons Herwig / Froh – Josef Traxel / Loge – Ludwig Suthaus / Alberich – Gustav Neidlinger / Mime – Paul Kuen / Fasolt – Josef Greindl / Fafner – Arnold van Mill / Fricka – Georgine von Milinkovic / Freia – Gré Brouwenstijn / Erda – Jean Madeira / Woglinde – Lore Wissmann / Wellgunde – Paula Lenchner / Floßhilde – Maria von Ilosvay / Das Orchester der Bayreuther Festspiele / Dirigent: Hans Knappertsbusch (Bayreuth, Festspielhaus, 13. 8. 1956). Dieser Rundfunk-Mitschnitt ist auf CD bei mehreren Firmen einzeln oder als Bestandteil von kompletten „Ring“-Ausgaben erschienen.


    dto.: Wotan – Hans Hotter / Donner – Toni Blankenheim / Froh – Josef Traxel / Loge – Ludwig Suthaus / Alberich – Gustav Neidlinger / Mime – Gerhard Stolze / Fasolt - Arnold van Mill / Fafner – Josef Greindl / Fricka – Georgine von Milinkovic / Freia – Elisabeth Grümmer / Erda – Maria von Ilosvay / Woglinde – Dorothea Siebert / Wellgunde – Paula Lenchner / Floßhilde – Elisabeth Schärtel / Das Orchester der Bayreuther Festspiele / Dirigent: Hans Knappertsbusch (Bayreuth, Festspielhaus, 14. 8. 1957). Auch dieser Mitschnitt ist auf CD mehrfach erhältlich.



    „Die Walküre“ (Wagner): Sieglinde – Herta Wilfert / Brünnhilde – Liane Synek / Fricka – Marion Matthäus / Siegmund – Josef Traxel / Hunding – Hans Hofmann / Wotan – Wilhelm Schirp / Die Walküren: Gerhilde – Else Mühl / Ortlinde – Alma Legrand / Waltraute – Maria M. Morquio / Schwertleite – Carlota Bernhard / Helmwige – Colette Lorand / Siegrune – Bera Canony / Grimgerde – Marion Matthäus / Rossweisse – Hilde Wagner / Orquestra Sinfónica del SODRE (Servicio Oficial de Difusión Radio Eléctrica) / Dirigent: Alexander Krannhals (Montevideo, Estudio Auditorium, 25. 8. 1959). Dieser Mitschnitt einer konzertanten Rundfunk-Aufführung erschien 2006 auf dem CD-Label 'Living Stage'. (Der in Frankfurt geborene schweizerische Dirigent Alexander Krannhals – von 1955 bis zu seinem Tod 1961 Generalmusikdirektor des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe – leitete in den 50er Jahren mehrere konzertante Opernaufführungen des Rundfunks von Uruguay. Er war verheiratet mit der Sopranistin Else Mühl, die in dieser "Walküre" die 'Gerhilde' singt.)



    Carlo

  • Liebe 'Taminos',



    Josef Traxel sang nicht nur Wagner und Weber, sondern auch Weill!


    „Parsifal“ (Wagner): Amfortas – Dietrich Fischer-Dieskau / Titurel – Hans Hotter / Gurnemanz – Josef Greindl / Parsifal – Ramón Vinay / Kundry – Martha Mödl / Klingsor – Toni Blankenheim / Erster Gralsritter – Josef Traxel / Zweiter Gralsritter – Alfons Herwig / Vier Knappen: Paula Lenchner, Elisabeth Schärtel, Alfred Pfeifle und Gerhard Stolze / Blumenmädchen: Ilse Hollweg, Friedl Pöltinger, Paula Lenchner, Dorothea Siebert, Jutta Vulpius und Elisabeth Schärtel / Altsolo – Martha Mödl / Der Chor und das Orchester der Bayreuther Festspiele / Chorltg.: Wilhelm Pitz / Dirigent: Hans Knappertsbusch (Bayreuth, Festspielhaus, 19. 8. 1956). Dieser Mitschnitt ist sowohl auf LPs wie auch auf CDs bei mehreren Labels erschienen. (Alfred Pfeifle und Gerhard Stolze tauschten in manchen Vorstellungen die Rollen des dritten bzw. des vierten Knappen!) Bereits 1955 sang Josef Traxel den 'Ersten Gralsritter' in Bayreuth, aber bisher ist nur ein privater Rundfunk-Mitschnitt aufgetaucht, der unvollständig ist und deshalb nicht veröffentlicht wurde. Bis auf Ludwig Weber als 'Gurnemanz', Gustav Neidlinger als 'Klingsor' und Hermann Uhde als 'Titurel' ist die 1955er Besetzung gegenüber 1956 unverändert.



    „Euryanthe“ (Weber): Der König - Alexander Welitsch / Graf Gérard – Josef Traxel / Euryanthe, seine Gattin – Lore Wissmann / Graf Lysiart – Gustav Neidlinger / Claudia, seine Gattin – Inge Borkh / Ein Bote – Alfred Pfeifle / Der Chor und das Orchester der Württembergischen Staatsoper Stuttgart / Chorltg.: Heinz Mende / Dirigent: Lovro von Matacic (Edinburgh, King's Theatre, 3. 9. 1958). Als Gastspiel der Stuttgarter Oper wurde das Werk in der textlichen und musikalischen Neufassung von Kurt Honolka und der Regie von Kurt Puhlmann bei den Festspielen von Edinburgh aufgeführt und von der schottischen BBC im Rundfunk übertragen. (Im Dezember 1958 sang Traxel den 'Gérard' auch in einer WDR-Gesamtaufnahme unter Joseph Keilberth, die die gleiche Version verwendete; siehe Beitrag Nr. 33). Alternierend mit Fritz Wunderlich wurde Josef Traxel in Edinburgh auch als 'Belmonte' in der „Entführung aus dem Serail“ eingesetzt; in der Rundfunkübertragung sang jedoch Wunderlich. Ausserdem war Traxel auch noch in zwei Aufführungen von „Tristan und Isolde“ der 'Junge Seemann' (mit Martha Mödl bzw. Astrid Varnay, Grace Hoffman, Wolfgang Windgassen, Gustav Neidlinger und Otto von Rohr unter Ferdinand Leitner).



    „Das kleine Mahagonny“ (Weill): Jessie – Elisabeth Lindermeier / Bessie – Hetty Plümacher / Jimmy – Heinz Rehfuss / Charlie – Josef Traxel / Billy – Friedrich Lenz / Bobby – Carl Hoppe / Der Ansager: Walter Panofsky / Das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Miltiades Caridis (München, Herkules-Saal, 6. 5. 1960) Dieses 'Songspiel' von Kurt Weill und Bertold Brecht (1927) wurde konzertant in der Originalfassung, die David Drew rekonstruiert hatte, aufgeführt.



    „Die sieben Todsünden“ (Weill): Anna I – Lotte Lenya / Die Familie: Der Vater - Carl Hoppe, Die Mutter - Heinz Rehfuss, Die Söhne - Josef Traxel und Friedrich Lenz / Der Ansager: Walter Panofsky / Das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Miltiades Caridis (München, Herkules-Saal, 6. 5. 1960) Das 'Ballett mit Gesang in acht Teilen' von Kurt Weill und Bertolt Brecht (1933) wurde zusammen mit dem „Kleinen Mahagonny“ und sechs Songs von Kurt Weill – aus „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“, „Happy End“ und „Berliner Requiem“ - in der Interpretation von Lotte Lenya konzertant gebracht.



    BG = Bleibt gesund!



    Carlo

  • NACHTRAG Nr. 1

    Hallo!


    Die folgenden zwei Opern-Gesamtaufnahmen mit Josef Traxel hatte ich in meiner Auflistung bewusst ausgespart in der falschen Annahme, dass sie in diesem Thread schon früher genannt wurden: „Undine“ von Albert Lortzing und „Daphne“ von Richard Strauss. Und die vier Opern-Querschnitte im Nachtrag Nr. 2 („Die Entführung aus dem Serail“, „Die Zauberflöte“, „Don Pasquale“ und „Der Bajazzo“) wurden bisher nur kurz erwähnt.



    „Undine“ (Lortzing): Bertalda, Tochter Herzog Heinrichs – Marianne Schech / Ritter Hugo von Ringstetten – Josef Traxel / Veit, sein Schildknappe – Karl Krollmann / Kühleborn, ein Wasserfürst – Gottfried Fehr / Undine, eine Nixe – Valerie Bak / Tobias, ein alter Fischer – Heinrich Sailer / Marthe, sein Weib – Ina Gerhein* / Hans, ein Kellermeister – Richard Kogel / Pater Heilmann, Ordensgeistlicher aus dem Kloster 'Maria Gruß' – Rudolf Wünzer / Coro e Orchestra Sinfonica di Milano della RAI / Chorltg.: Roberto Benaglio / Dirigent: Robert Heger (Mailand, Auditorium di Milano della RAI, Sendung vom 20. 9. 1953). Die von einem Erzähler (Elio Jotta) italienisch gesprochenen Zwischentexte an Stelle der Dialoge wurden für die Sendung der englischen BBC – auf deren Bandaufnahme von 1954 die CD-Veröffentlichung des 'Hamburger Archivs für Gesangskunst' basiert - entfernt; der Chor singt in italienischer Sprache. Wie Robert Heger im Textheft zur 'Electrola'-Gesamtaufnahme erzählt, war die öffentliche konzertante Aufführung in Mailand derart erfolgreich, dass man eine Woche später das Konzert wiederholte. (* Die Sängerin hieß nicht 'Gerheim'!)


    Da die Gesamtdauer dieser (stark gekürzten) „Undine“ nur ca. 95 Minuten beträgt, wurden noch Arien-Aufnahmen aus folgenden Lortzing-Opern angehängt: „Undine“ (mit Alfons Fügel, Emmy Bettendorf. Gerhard Hüsch, Leo Schützendorf, Heinrich Schlusnus und Theodor Scheidl), „Der Waffenschmied“ (mit Michael Bohnen und Margarete Teschemacher), „Der Wildschütz“ (mit Alexander Kipnis, Eduard Habich und Frieda Hempel) sowie „Zar und Zimmermann“ (mit Peter Anders, Joseph Schwarz und Georg Hann). Nicht zuletzt diese historischen Aufnahmen zeigen, was unser Musiktheater in den letzten Jahrzehnten verloren hat, da die Werke der deutschen 'Spieloper' kaum noch aufgeführt werden..



    Zwar hat unser unvergessener Düsseldorfer 'Kollege' Harald Kral eingangs dieses Threads einige Aufnahmen genannt wie z. B. „Boulevard Solitude“ von Hans Werner Henze (Hessischer Rundfunk Frankfurt 1953 / Beitrag Nr. 21) und Webers „Euryanthe“ (Westdeutscher Rundfunk Köln 1958 / Beitrag Nr. 33), aber seine bekannte Abneigung gegen die Bühnenwerke der beiden 'Richards' – Wagner und Strauss – ging offenbar so weit, dass er den Mitschnitt von der Premiere der „Daphne“ an der Deutschen Oper am Rhein am 20. 2. 1961 in der Regie von Carl Eberts Sohn, Peter Ebert, ignorierte.


    „Daphne“ (Strauss): Peneios – Dezsö Ernster / Gaea – Henny Ekström / Daphne – Ingrid Bjoner / Leukippos – Kurt Wehofschitz / Apollo – Josef Traxel / Zwei Mägde – Ingrid Paller und Elisabeth Schwarzenberg / Vier Schäfer – Hugh Beresford, Hans Rietjens, Camillo Meghor und Lajos Kendy / Der Chor der Deutschen Oper am Rhein / Chorltg.: Rudolf Staude / Die Düsseldorfer Symphoniker / Dirigent: Arnold Quennet (Düsseldorf, Opernhaus, 20. 2. 1961). Auch dieser Mitschnitt erschien beim 'Hamburger Archiv für Gesangskunst'. Am 30. 11. 1963 gab es die erste Stuttgarter „Daphne“-Premiere nach dem Krieg mit Liselotte Rebmann (Daphne), Res Fischer (Gaea), James Harper (Leukippos), Josef Traxel (Apollo) und Otto von Rohr (Peneios); der Dirigent war Ferdinand Leitner und der Regisseur Ernst Poettgen.



    Bis nächste Woche! Bleibt gesund!



    Carlo

  • „Daphne“ (Strauss): Peneios – Dezsö Ernster / Gaea – Henny Ekström / Daphne – Ingrid Bjoner / Leukippos – Kurt Wehofschitz / Apollo – Josef Traxel / Zwei Mägde – Ingrid Paller und Elisabeth Schwarzenberg / Vier Schäfer – Hugh Beresford, Hans Rietjens, Camillo Meghor und Lajos Kendy / Der Chor der Deutschen Oper am Rhein / Chorltg.: Rudolf Staude / Die Düsseldorfer Symphoniker / Dirigent: Arnold Quennet (Düsseldorf, Opernhaus, 20. 2. 1961).

    Da ich eine Schwäche für dieses Oper habe und Traxel ohnehin zugeneigt bin, will er mir als kein idealer Apollo erscheinen. Es fehlt mir der göttliche Ganz in der Stimme. Dennoch singt er die Rolle auf seine Weise sehr bewegend. Ich höre den Mitschnitt also ganz gern. Mein Mitschnitt, der mir aus privater Quelle zugegangen war, hatte noch einen akustischen Zusatz. Junge Frauen saßen beisammen, eine, nach meiner Erinnerung die Tochter des Dirigenten Arnold Quennet, las einen Briefn vor, in dem sich Traxel bei der Intendanz sehr kleineilig darüber beschwerte, dass er keinen Parkplatz am Opernhaus finde. Allgemeines Gelächter. Auch Glötter und Tenöre haben so ihre Alltagssorgen. ;)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • NACHTRAG Nr. 2


    Liebe Josef-Traxel-Freunde,


    die folgenden Opern-Querschnitte mit Josef Traxel sind noch zu nennen:


    „Die Entführung aus dem Serail“ (Mozart): Konstanze – Ruth-Margret Pütz / Blondchen – Liselotte Becker-Egner / Belmonte – Josef Traxel / Pedrillo – Gerhard Unger / Osmin – Kurt Böhme / Der Chor und das Orchester der Württembergischen Staatsoper Stuttgart / Chorltg.: Heinz Mende / Dirigent: Ferdinand Leitner (Stuttgart, Liederhalle, 1961). Ursprünglich von der 'Bertelsmann'-Tochter 'Ariola' (Katalognummer 11 906 K) nur in mono veröffentlicht, wurde diese Aufnahme 1963 nach Einführung der Marke 'Eurodisc' in deren Katalog übernommen (mono 70 168 KR bzw. stereo S 70 169 KR) und später auf dem preiswerteren Labal 'Baccarola' (77031 ZR) wiederveröffentlicht.


    „Die Zauberflöte“ (Mozart): Pamina – Elisabeth Grümmer / Königin der Nacht – Erika Köth / Tamino – Josef Traxel / Papageno – Hermann Prey / Sarastro – Gotlob Frick / Drei Regensburger Domspatzen / Der Männerchor der Städtischen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Die Berliner Philharmoniker / Dirigent: Wilhelm Schüchter / Die Berliner Symphoniker / Dirigenten: Arthur Grüber, Werner Schmidt-Boelcke und Wilhelm Schüchter. Wie diese Angabe zeigt, besteht die 'Electrola'-Platte E 60 572 (25 cm) – bzw. deren künstlich stereophonisierte 'Zweitverwertung' als 'Volksplatte' SMVP 8027 und 'Dacapo'-Platte 1 C 047-28575 im Format von je 30 cm – aus separat eingespielten Aufnahmen, die zu einem Querschnitt zusammengestellt wurden. Josef Traxel singt die 'Bildnisarie' („Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ / Werner Schmidt-Boelcke / 14. 11. 1957) und die 'Flötenarie' („Wie stark ist nicht dein Zauberton“ / Flötensolo: Helmut Höwing / Wilhelm Schüchter / 12. 2. 1957), begleitet von den 'Berliner Symphonikern', die aber in Wahrheit das FFB-Orchester (FFB = Film, Funk, Bühne) waren und von der 'Electrola' bis 1959 immer als 'Großes Opernorchester' bezeichnet wurden.


    „Don Pasquale“ (Donizetti): Don Pasquale – Wilhelm Strienz / Malatesta – Marcel Cordes / Ernesto – Josef Traxel / Norina – Erika Köth / Ein Notar – Helmut Winkenstern / Der Chor der Städtischen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Die Berliner Symphoniker / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (Berlin, Grunewaldkirche, 7., 8. und 12. 11. 1957. Das Duett „Lass, ach, lass es mich hören!“ soll bereits am 11. 3. 1956 mit Erika Köth und Josef Traxel unter Wilhelm Schüchter aufgenommen worden sein.) Zuerst erschienen unter 'Electrola' E 80 030 (30 cm) und später als 'Volksplatte' VP 8072 und als 'Dacapo'-Schallplatte 1 C 047-28578 M wiederveröffentlicht. Dieser „Don Pasquale“-Querschnitt wurde stets nur in einer monauralen Version aufgelegt.


    „Der Bajazzo“ (Leoncavallo): Canio – Josef Traxel / Nedda – Anneliese Rothenberger / Tonio – Josef Metternich / Silvio – Hermann Prey / Der Chor der Städtischen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Die Berliner Symphoniker / Dirigent: Wilhelm Schüchter. Die nicht zusammenhängend aufgenommenen Teile der Oper wurden von der 'Electrola' zu einer Querschnitt-Platte (25 cm) zusammengestellt (Katalognummer E 60 079), die – künstlich stereophonisiert und im Format von 30 cm – später auch als 'Volksplatte' SMVP 8012 bzw. 'Dacapo' 1 C047-28571 erschien. Josef Traxel singt folgende Titel: „Ein herrliches Schauspiel bereiten wir heute“ – „Jetzt spielen... Hüll' dich in Tand nur“ – „Nein, bin Bajazzo nicht bloß“; diese Aufnahmen entstanden am 10. und 13. 9. 1956.


    Inzwischen habe ich noch eine weitere interessante Opernaufführung mit Josef Traxel entdeckt, von der es aber m. W. keine Aufnahme zu geben scheint: eine Oper von „Bach“! (Dazu später mehr!)


    Bleibt gesund!


    Carlo


    Abschließend noch eine Suchmeldung: „Fidelio“ (Beethoven): Leonore – Liane Synek / Marzelline – Eva Csapó / Florestan – Josef Traxel / Don Pizarro – Kurt Widmer / Rocco – Eduard Wollitz / Dirigent: Edwin Loehrer (Lugano 1970). Die Verehrer von Liane Synek – und davon gibt es bemerkenswert viele – sind auf der Suche nach einem Bandmitschnitt dieser konzertanten Aufführung des „Fidelio“. Ihre Nachfrage bei der RSI (Radio Svizzera Italiana), wo Edwin Loehrer Chefdirigent war, blieb bisher ergebnislos. Kann einer der 'Taminos' etwas dazu beitragen?

  • NACHTRAG Nr. 3


    Liebe 'Taminos',


    beinahe hätte ich einen von Josef Traxels größten Erfolgen auf der Opernbühne vergessen:


    „Themistokles“ ('Temistocle') (Joh. Chr. Bach): Xerxes, König von Persien (Serse) – William Wildermann / Roxane, Prinzessin von Persien (Rossane) – Marion Lippert / Themistokles, griechischer Feldherr (Temistocle) – Josef Traxel / Aspasia, seine Tochter – Liselotte Rebmann / Neokles, sein Sohn (Neocle) – Karlheinz Peters / Lysimachos, griechischer Gesandter (Lisimaco) – Sigurdur Björnsson / Sebastes, Gefolgsmann des Xerxes (Sebasto) – Edward White / Der Chor und das Orchester der Württembergischen Staatsoper Stuttgart / Chorltg.: Heinz Mende / Dirigent: Ferdinand Leitner (Stuttgart, Staatsoper, 1. 12. 1965). Kurt Honolka schrieb in „Musica“ (Februar 1966): "Josef Traxel in der Titelrolle war der König des Abends. Unter der deutschen Tenorkonkurrenz wird ihm kaum einer so gestochene Brillant-Koloraturen nachsingen." Ich konnte nicht ermitteln, ob der Süddeutsche Rundfunk eine Aufführung aufgezeichnet hat. Zu hoffen bleibt, dass es eventuell einen hauseigenen Mitschnitt der Württembergischen Staatsoper Stuttgart gibt.


    Die Uraufführung 1772 in Mannheim war natürlich in italienischer Sprache, wobei Mattia Verazi die Textvorlage Metastasios, die von über zwanzig anderen Komponisten vertont wurde, überarbeitete. Die amerikanischen Musikologen Edward Downes – nicht identisch mit dem britischen Dirigenten gleichen Namens - und H. C. Robbins Landon gaben die Oper 1965 in einer kritischen Edition heraus. Basierend auf diesen Quellen benutzte man im gleichen Jahr in Stuttgart eine deutsche Fassung von Klaus Nagora und Ernst Poettgen (der auch Regie führte) mit einigen Änderungen: u. a. wurde die Liebeshandlung Aspasia – Lysimachos eliminiert und die Ballettmusik erheblich gekürzt, andererseits fügte man zwei Arien ein, die vor der Uraufführung gestrichen wurden. Das Stuttgarter Publikum des Jahres 1965 begrüßte diese Opern-'Novität' mit jubelndem Beifall, allen kritischen Musikwissenschaftlern zum Trotz!


    Nachfolgend einige – wie ich finde – interessante Details zur Geschichte dieser Oper und zu der Zeit ihrer Entstehung:


    Diese Oper des Bach-Sohnes Johann Christian ('der Londoner Bach') auf ein Libretto von Pietro Metastasio wurde am 5. 11. 1772 an der Kurfürstlichen Hofoper in Mannheim zum ersten Mal mit großem Erfolg aufgeführt. Zwei (oder vermutlich sogar drei) der Mitwirkenden in der neun Jahre später erfolgten Uraufführung von Mozarts „Idomeneo“ wirkten hier mit: der phänomenale Tenor Anton Raaff (Temistocle), Dorothea Wendling (Aspasia) und eine weitere 'Madame Wendling' (Rossane). Doch bis heute konnte die Musikwissenschaft nicht eindeutig klären, welche der zwei Mannheimer Sängerinnen namens 'Elisabeth Auguste Wendling' (Tante und Nichte) die 'Rossane' sang.


    Außer der unbestrittenen Prima Donna des Ensembles, Dorothea Wendling (geb. Spurni, 1736-1811) – sie war 1781 Mozarts erste 'Ilia' und für sie schrieb er die Konzertarie „Basta, vincesti... Ah, non lasciarmi, KV 486a“ – gab es in der Mannheimer 'Hofkapelle' noch ihre Schwägerin Elisabeth Auguste Wendling, (geb. Sarselli, 1746-1786, genannt 'Lisl'), die in der Uraufführung des „Idomeneo“ die 'Elettra' sang, sowie Dorotheas Tochter, die ebenfalls Elisabeth Auguste hieß (1752-1794) und zur Unterscheidung von ihrer Tante 'Gustl' gerufen wurde. In diese 'Gustl' war Johann Christian Bach unglücklich verliebt, denn sie war die Mätresse des Kurfürsten Karl Theodor. Und auch Mozart muss 1777 für diese Sängerin entflammt gewesen sein, schrieb er doch für sie die zwei bekannten Arietten. „Oiseau, si tous les ans, KV 307“ und „Dans un bois solitaire, KV 308“. Da die Rolle der 'Rossane' aber eindeutig dramatisch ist und eine erfahrene Sängerin benötigt (1772 war 'Gustl' erst 20 Jahre alt), geht man davon aus, dass es wohl die 'Lisl' war, die in der Uraufführung des „Temistocle“ mitwirkte.


    Kleiner (lokal-patriotischer) Geschichts-Exkurs: Zur Zeit der Uraufführung des „Temistocle“ von Johann Christian Bach war der Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz, der hauptsächlich in Mannheim und Schwetzingen lebte, als Nachfahre des legendären Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg ('Jan Wellem') auch der Landesherr des Herzogtums Jülich und Berg mit der Residenzstadt Düsseldorf; zwei pompöse Schlösser, die er von den berühmten Architekten Nicolas de Pigage und Anton Couven errichten ließ, künden in meiner Heimatstadt noch heute davon. Als Karl Theodor dann Ende 1777 auch noch das Erbe des Kurfürsten von Bayern antrat und (widerwillig) zusammen mit seinem berühmten Mannheimer Orchester nach München zog, gehörte Düsseldorf – heute die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen – dann auch zur Kurpfalz Bayern, bis dann ab 1795 für 20 Jahre die (unbeliebten) Franzosen und schließlich die (noch unbeliebteren) Preussen kamen...


    Man sieht, unsichere Zeiten gab es schon immer. Ich wünsche allen Lesern ein schönes Osterfest - trotz 'Corona'!


    Carlo

  • Achtung! FUNDSACHE!


    Liebe Josef-Traxel-Verehrer!


    Das zwölfminütige „Porträt des Tenors Josef Traxel“ - ein Beitrag aus der „Abenschau“ des Südfunks Stuttgart vom 13. 5. 1965 - ist seit kurzem in der ARD-Mediathek in der Reihe 'SWR RETRO' zu sehen:


    www.ardmediathek.de/swr/player/portraet-des-tenors-josef-traxel


    Der kurze Film zeigt den Sänger u. a. privat mit seiner Familie, beim Unterrichten und in der Theatergarderobe in Vorbereitung seiner ersten „Oberon“-Aufführung an der Württembergischen Staatsoper in Stuttgart. Und er gibt auch einen seiner heiteren Verse zum Besten...


    Da ich technisch immer noch nicht auf der Höhe bin, wäre ich dankbar, wenn einer der „Taminos“ diesen Film hier posten könnte.


    Carlo

  • Das zwölfminütige „Porträt des Tenors Josef Traxel“ - ein Beitrag aus der „Abenschau“ des Südfunks Stuttgart vom 13. 5. 1965 - ist seit kurzem in der ARD-Mediathek in der Reihe 'SWR RETRO' zu sehen:


    Das ist ja ein hübschen kleines Porträt. Wunderbar. Sehr in der Zeit. Ganz typische Sechziger. Dank an Carlo und Don! :) Wer es sich anschaut, sollte etwa bei Minute 7 bedenken, dass da kein Schubert-Lied geprobt wird wie vom Sprecher gesagt. Das Lied "Freisinn" nach einem Gedicht von Goethe stammt von Robert Schumann.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Lieber Don_Gaiferos,


    herzlichen Dank für das Posten dieses schönen Films. (Ich habe mit meiner Danksagung extra etwas länger gewartet, damit recht viele „Taminos“ Deinen Beitrag auch sehen werden.)



    Nach längerer Pause geht es nun weiter, u. z. zuerst mit den Operetten-Aufnahmen von Josef Traxel:


    „Die Kaiserin“ (Fall): Querschnitt mit Trude Eipperle und Josef Traxel / Das Südfunkorchester / Dirigent: Fritz Mareczek (Stuttgart, Villa Berg, ca. 1957) 'Hamburger Archiv für Gesangskunst', gekoppelt mit einem Querschnitt aus Lehárs „Der Zarewitsch“ (mit Sonja Schöner, Ursula Schirrmacher und Willy Hofmann) und Künnekes „Lönslieder-Suite“.


    „Die Rose von Stambul“ (Fall): Gesamtaufnahme mit Gerda Sommerschuh, Gerti Faerber, Ellen Schwannecke, Josef Traxel, Hannes Raul, Bum Krüger, Johann Hönig / Ein Operettenchor / Das Münchner Rundfunkorchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (9. 11. 1949).


    „Der Teufelsreiter“ (Kálmán): So verliebt kann ein Ungar nur sein – Wenn du von mir nichts wissen willst – Leg' deine Hand in meine / mit Anne-Marie Henning und Josef Traxel / Das Südfunkorchester / Dirigent: Fritz Mareczek (Stuttgart, Villa Berg, ca. 1955). Veröffentlicht vom 'Hamburger Archiv' im Rahmen der 'Josef-Traxel-Edition'.


    „Der Zarewitsch“ (Lehár): Querschnitt mit Sonja Schöner, Ursula Schirrmacher, Josef Traxel, Willy Hofmann und Ralf Paulsen / Der Marcony-Chor / Die Berliner Symphoniker / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 20. - 21. 6. 1962). Eine Aufnahme für den 'Europäischen Phonoklub' in Stuttgart ('Opera' 3273, mono, bzw. St 3907, stereo; je 25 cm), 1964 veröffentlicht bei 'Bertelsmann' ('eurodisc' 70 798 IE, mono, bzw. S 70 799 IE, stereo; je 30 cm). Auf CD (in mono!) veröffentlicht vom 'Hamburger Archiv', gekoppelt mit Ausschnitten aus Leo Falls „Die Kaiserin“ und der „Lönslieder-Suite“ von Eduard Künneke.


    „Schön ist die Welt“ (Lehár): Liebste, glaub' an mich (Das 'Hamburger Archiv für Gesangskunst' hat diese Aufnahme in seiner Josef-Traxel-Edition veröffentlicht und gibt als Begleitorchester das Orchester der Städtischen Oper Berlin unter Wilhelm Schüchter an. In meinen alten 'Electrola'-Katalogen kann ich diese Einspielung aber nicht feststellen.)


    „Maske in Blau“ (Raymond): Gesamtaufnahme mit Gitta Lind, Fee von Reichlin, Lissy Niemz, Ruth Reiner-Ferstl, Josef Traxel, Christian Oppelberg, Klaus W. Krause, Viktor Afritsch, José Held u. a. / Chor des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Das Münchner Rundfunkorchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (10. 11. 1950).


    „Tausendundeine Nacht“ (Strauß): Gesamtaufnahme mit Clara Ebers, Anneliese Rothenberger, Josef Traxel, Walther Ludwig, Georg Hann, Otto Storr u. a. / Der Chor des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Das Münchner Rundfunkorchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (26. 12. 1950).


    „Die ideale Geliebte“ (Winkler): Caramba! Noch heut' will ich küssen / „Der Fürst von Monterosso“ (Winkler): Freunde, lasst uns heiter sein / Das FFB-Orchester Berlin / Dirigent: Gerhard Winkler (Berlin, ca. 1960) 'Electrola' E 21 118 (17 cm).


    „Premiere in Mailand“ (Winkler): Wir leben nur einmal / „Das Land, wo die Zitonen blüh'n“ (Winkler): Maria, allerschönste der Frauen. (Im Netz kursieren Aufnahmen dieser beiden Operetten-Lieder mit Josef Traxel sowie seine Version des Tenor-Schlagers 'Ein Lied ohne Ende' von Gerhard Winkler, wovon es auch Aufnahmen mit Herbert Ernst Groh bei 'Odeon' und Rudi Schuricke bei 'Polydor' gibt. Bisher konnte ich die Herkunft dieser drei Titel nicht einwandfrei feststellen; vermutlich stammen sie vom Südwestfunk Kaiserslautern. Es darf aber angenommen werden, dass auch hier der Komponist am Pult stand.)


    „Der Vogelhändler“ (Zeller): Grüß' euch Gott, alle miteinander – Wie mein Ahn'l zwanzig Jahr / Die Berliner Symphoniker / Dirigent: Wilhelm Schüchter / (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 9. - 10. 11. 1956) 'Electrola' E 30 034 (17 cm). Auf CD enthalten unter CDM 5 75153 2 als Teil eines Querschnitts von „Der Vogelhändler“ (siehe Beitrag Nr. 117), gekoppelt mit einer Kurzfassung von „Die Fledermaus“.


    TELEFUNKEN-Aufnahmen: Alle aufgenommen 1949 mit dem Orchester der Städtischen Oper Berlin.


    Als Schelllackplatte:


    „Der Zarewitsch“ (Lehár): Allein, wieder allein!... Es steht ein Soldat am Wolgastrand / „Die Rose von Stambul“ (Fall): O Rose von Stambul, nur du allein / Dirigent: Hansgeorg Otto / 'Telefunken' E 3872 (30 cm).


    „Giuditta“ (Lehár): Freunde, das Leben ist lebenswert! / „Die große Sünderin“ (Künneke): Immerzu singt mein Herz deinem Herzen zu (als Solonummer) / Dirigent: Gerhard Winkler / 'Telelefunken' A 11 086 (25 cm).


    Als EP (17 cm):


    „Der Zarewitsch“ (Lehár): Allein, wieder allein!... Es steht ein Soldat am Wolgastrand / Dirigent: Hansgeorg Otto / 'Telefunken' U 45 505 - gekoppelt mit dem Lied 'Zwei Märchenaugen' aus „Die Zirkusprinzessin“ (Kálmán), gesungen von Jean Löhe.


    „Giuditta“ (Lehár): Freunde, das Leben ist lebenswert - Dirigent: Gerhard Winkler / „Der Zarewitsch“: Allein, wieder allein!... Es steht ein Soldat am Wolgastrand - Dirigent: Hansgeorg Otto / 'Telefunken' UX 4742; gekoppelt mit den Franz-Lehár-Liedern 'Dein ist mein ganzes Herz' („Das Land des Lächelns“) und „Gern hab' ich die Frau'n geküsst' („Paganini“), beide gesungen von Jean Löhe.


    Viele Grüße!


    Carlo

  • NACHTRAG zu den oben genannten Operetten-Titeln:


    Da ich gerade für den Thread „Mario Lanza und seine Filme“ an einem Beitrag über den Film „The Student Prince“ schreibe, möchte ich an meinen Beitrag Nr. 110 erinnern, wo ich drei Operettenfilme mit Josef Traxel (als Playback-Sänger) genannt habe:


    „Der letzte Walzer“ (von Oscar Straus) mit Eva Bartok, Christl Mardayn, Curd Jürgens, O. E. Hasse, Siegfried Breuer und Rudolf Schündler / Regie: Arthur Maria Rabenalt (1953). Ich habe diesen Film vor einigen Jahren im TV gesehen, ihn aber leider nicht aufgezeichnet; ich weiß noch, dass man zu Beginn Oscar Straus als Dirigent gezeigt hat. Als Sängerin für Eva Bartok hatte ich damals Sári Barabás vermutet, den Sänger für Curd Jürgens hatte ich nicht erkannt und ich habe nun meine Zweifel, ob es tatsächlich Josef Traxel ist, wie Wolf-Eberhard von Lewinski in einem Schallplattentext geschrieben hat. (Ich werde versuchen, an diesen Film zu kommen und werde dann berichten.)


    „Der Vogelhändler“ (Carl Zeller) mit Ilse Werner, Eva Probst und Gerhard Riedmann / Regie (auch hier): Arthur Maria Rabenalt (1953). Dem Film liegt die Gesamtaufnahme der Operette durch den Bayerischen Rundfunk vom 29. 9. 1952 mit Trude Eipperle, Lucia Wehr und Josef Traxel (Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke) zu Grunde, die auch für eine Fernseh-Inszenierung (Sendung am 14. 2. 1956) mit Ruth Kappelsberger, Chrisitiane Maybach und Ferry Gruber verwendet wurde (die komplette Besetzung der Rundfunkaufnahme habe ich im Beitrag Nr. 117 genannt).


    „The Student Prince“ ('Alt Heidelberg') von Sigmund Romberg. Hierzu kann ich mich auch nur auf die Angaben von Wolf-Eberhard von Lewinski stützen, da ich die deutsche Version des Films mit Mario Lanza noch nie gesehen habe. (Ich habe lediglich das deutsche Film-Programm dazu, aber dort hat man früher die Namen der Synchronsprecher und die der Playback-Sänger höchst selten genannt, um den Kinobesuchern die Illusion zu geben, als habe – wie z. B. im „Letzten Walzer“ - Curd Jürgens nicht nur eine sonore Sprechstimme, sondern auch eine wunderbare Singstimme gehabt.)


    Inzwischen habe ich in einer alten Rundfunkzeitung noch eine weitere Operetten-Aufnahme mit Josef Traxel gefunden:


    „Der Pechpoet“ (Perak): mit Gabriele Reismüller, Wilma Hummel, Liesl Karlstadt, Josef Traxel, Willy Rösner und Rudolf Vogel / Der Chor des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Das Münchner Rundfunkorchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (Sendung im Bayerischen Rundfunk am 15. 7. 1949). Es handelt sich hierbei um ein 'Singspiel' des österreichischen Operetten- und Filmkomponisten Rudolf Perak (1891 – 1972); das Libretto stammt von Kurt Longa.


    Weiter geht es demnächst mit Josef Traxel in Konzert- und Lieder-Aufnahmen.


    Carlo

  • Liebe Josef-Traxel-Verehrer,


    nun geht es weiter mit dem Tenor als 'Bach-Sänger' - zusätzlich zu den bisher genannten Aufnahmen mit Werken des Thomas-Kantors:

    „Schweigt stille, plaudert nicht!, BWV 211“ ('Kaffeekantate') (J. S. Bach): Lieschen - Lisa Otto / Schlendrian - Dietrich Fischer-Dieskau / Erzähler – Josef Traxel / Karheinz Zöller (Flöte), Irmgard Poppen (Cello) und Heinz Friedrich Hartig (Cembalo) / Die Berliner Philharmoniker / Dirigent: Karl Forster (Berlin, Grunewaldkirche, 8. - 9. 10. 1960) 'Electrola' E 80 618 (mono) und STE 80 618 (stereo), gekoppelt mit der „Bauern-Kantate, BWV 212“ (ohne die Mitwirkung Josef Traxels). Ich habe die Originalplatte (mit einem schönen Foto von Lisa Otto als 'Lieschen' beim Genuss einer Tasse Kaffee) wie auch die Wiederveröffentlichung von 1974 unter 'Electrola' 1 C 063-29014.


    „Magnificat, BWV 243“ (J. S. Bach): mit Agnes Giebel, Trude Rösler, Rut Siewert, Josef Traxel und August Messthaler / Der Südfunk-Chor Stuttgart / Chorltg.: Hermann Josef Dahmen / Das Sinfonieorchester des Süddeutschen Rundfunks / Dirigent: Hans Müller-Kray (Stuttgart, Villa Berg, 31. 12. 1953).

    dto.: mit Maria Stader, Marga Höffgen, Josef Traxel und Gerd Nienstedt / Les Choeurs et l' Orchestre Philharmonique de l' ORTF / Dirigent: Karl Münchinger (Paris, Théâtre des Champs-Élysées, 18. 6. 1964).


    „Matthäus-Passion, BWV 244“ (J. S. Bach): mit Agnes Giebel, Lore Fischer, Josef Traxel, Gerd Nienstedt (Jesus) und Ernst Wiemann / Ingrid Stieber (Orgel) / Günter Radeberg (Cembalo) / Maîtrise d' enfants de la RTF / Die Frankfurter Singakademie / Günter Radeberg (Cembalo) und Ingrid Stieber (Orgel) /L' Orchestre Symphonique de la RTF / Chorltg. und Dirigent: Ljubomir Romansky (Paris, Salle Pleyel, 8. 4. 1957). Veröffentlicht auf 2 CDs der Firma 'St.-Laurent Studios' aus Canada (YSL T-265). (Ein stark gekürzter Mitschnitt).

    dto.: mit Agnes Giebel, Lore Fischer, Josef Traxel, Erich Wenk (Jesus) und Helmut Fehn / Maîtrise d' enfants de la RTF / Der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf / Chorltg.: Hartmut Schmidt / L' Orchestre Symphonique de la RTF / Dirigent: Ljubomir Romansky (Paris, Salle Pleyel, 9. 4. 1959, Dauer: 105 Minuten). 'Schallarchiv des Düsseldorfer Musikvereins, Vol. 85' (2 CDs).

    dto.: mit Maria Stader, Margrit Caspari, Josef Traxel, Donald Bell (Jesus) und Lawrence Winters / Les Petits Chanteurs de Saint-Michel de Paris / Der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf / Chorltg.: Hartmut Schmidt / L' Orchestre Lyrique de l' ORTF / Dirigent: Ljubomir Romansky (Paris, Salle Pleyel, 23. 4. 1965) 'Schallarchiv des Düsseldorfer Musikvereins, Vol. 87' (2 CDs). Es ist das letzte Tondokument des großartigen Bass-Baritons Lawrence Winters, der am 24. 9. 1965 mit nur 46 Jahren starb.


    Anmerkung: Josef Traxel sang in meiner Heimatstadt Düsseldorf auch den Evangelisten und den Tenorpart in Aufführungen der „Johannes-Passion“ (am 11. und 12. 4. 1963 mit Leonore Kirschstein, Eva Bornemann, Theo Adam als 'Jesus' und Hans-Olaf Hudemann unter der Leitung des Chorleiters des Kölner Rundfunk-Chors, Bernhard Zimmermann) und der „Matthäus-Passion“ (am 8. und 9. 4. 1965 mit Stefania Woytowicz, Hertha Töpper, Theo Adam als 'Jesus' und Lawrence Winters unter Ljubomir Romansky). Es spielten jeweils die Düsseldorfer Symphoniker und es sang der Chor des Düsseldorfer Musikvereins; leider befinden sich in dessen Tonarchiv keine Mitschnitte dieser Konzerte.


    Viele Grüße!


    Carlo

  • 'Schallarchiv des Düsseldorfer Musikvereins, Vol. 85' (2 CDs).

    Lieber Carlo, kann man beim Verein die CDs auch beziehen? Muss man Mitglied sein? Für Auskünfte wäre ich sehr dankbar.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zusätzlich: die vollständige Matthäus-Passion 1958 unter Kurt Thomas; eine verkürzte Fassung für den Fernsehen 1962 und das Magnificat 1961 in Notre-Dame.


    M_P

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  • Lieber Rüdiger,


    die Aufnahmen im Archiv des Düsseldorfer Musikvereins sind nicht käuflich zu erwerben, können aber vor Ort im Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf angehört werden.


    Lieber Maestro_Peter,


    vielen Dank für die Hinweise.


    Zu der Fernsehsendung der „Matthäus-Passion“ vom Karfreitag (?) 1962 habe ich keine Unterlagen. Am Karfreitag 1963 (12. 4.) dirigierte Kurt Thomas in der Stadtkirche Friedberg (Taunus) eine gekürzte TV-Version der „Johannes.Passion“ mit Ingeborg Reichelt, Marga Höffgen, Helmut Krebs (Evangelist), Rolf Bössow (Tenor-Arien), Heinz Rehfuss (Jesus), Jakob Stämpfli (Bass-Arien) und Friedhelm Hessenbruch (Pilatus); es sang die Frankfurter Kantorei und es spielte das Frankfurter Bachorchester. Die Regie hatte der Filmregisseur Rudolf Jugert.


    Auch von dem „Magnificat“ aus der Kathedrale Notre-Dame in Paris 1961 ist mir nichts bekannt. Nähere Angaben hierzu wie auch zu der „Matthäus-Passion“ von 1962 wären hilfreich.


    NACHTRAG:


    „Matthäus-Passion, BWV 244“ (J. S. Bach): mit Ingeborg Reichelt, Marga Höffgen, Josef Traxel (Evangelist), Louis Devos (Tenor-Arien), Heinz Rehfuss (Jesus) und Horst Günter / Christelijk Haags Knaapenkoor / Groot Omroepkoor / Chorltg.: Meindert Boekel / Radio Filharmonisch Orkest, Hilversum / Dirigent: Kurt Thomas (Utrecht, Geertekerk, 3. 4. 1958). Eine Live-Aufnahme der 'NCRV' (Nederlandse Christelijke Radio Vereniging) im Archiv des 'Nederlands Instituut voor Beeld en Geluid' in Hilversum. Dem überlieferten Tonband der von Kurt Thomas vollständig aufgeführten „Matthäus-Passion“ fehlen jedoch die Einleitung und die Partiturnummern 2 bis 18.


    Viele Grüße!


    Carlo

  • Ich helfe, wo ich kann. Ich bin auf Notizen (oft nur Stichworte) und auf mein Gedächtnis angewiesen.


    Jedenfalls, die Fernsehsendung mit der 'Matthäus-Passion' wurde 20. April, 1962 gesendet. Es war die bekannte franz. Sendung "Musique pour vous".


    Das 'Magnificat' wurde 31. Mai, 1961 gesendet.


    Die 'Matthäus-Passion' aus Utrecht ist, zumindest bei meiner Kopie, vollständig.


    M_P

  • Heute Josef Traxel mit Kompositionen von Ludwig van Beethoven:

    „Neunte Symphonie“ (Beethoven): mit Maria Stader, Lore Fischer, Josef Traxel und Rudolf Watzke / Der Gürzenich-Chor und das Gürzenich-Orchester Köln / Dirigent: Günter Wand (Köln, Gürzenich, 3. 10. 1955). Ein Konzert zur Einweihung des kriegszerstörten und wiederaufgebauten 'Gürzenich', ein spätgotischer Festsaalbau, der seit 1857 der Stadt Köln als Konzertsaal diente. Das 'Gürzenich-Orchester' - das sich in den 1990er Jahren auch 'Kölner Philharmoniker' nannte - ist das Symphonie-Orchester der Stadt Köln und gleichzeitig auch das Orchester des Kölner Opernhauses.


    dto.: mit Gré Brouwenstijn, Elsa Cavelti, Josef Traxel und Heinz Rehfuss / La Société Chorale de Brassus / L'Orchestre de la Suisse Romande / Dirigent: Ernest Ansermet (Genf, Victoria Hall, 27. 10. 1957). Ein Konzert zum zwölften Jahrestag der Gründung der Vereinten Nationen. Eine Veröffentlichung der 'Société Vocale Internationale Josef Traxel'; der vierte Satz der Symphonie ist enthalten auf der Doppel-CD des 'St-Laurent Studios' mit Beethovens „Missa Solemnis“ (s. u.).


    dto.: mit Maria Stader, Annie Hermes, Josef Traxel und Hermann Schey / Toonkunstkoor Amsterdam / Het Concertgebouw-Orkest / Dirigent: Otto Klemperer (Amsterdam, Concertgebouw, 1958). Vom 12. 5. bis zum 1. 6. 1958 leitete Otto Klemperer im Amsterdamer Concertgebouw mehrere Konzerte – teilweise wiederholt - mit Musik von Ludwig van Beethoven, u. a. alle neun Symphonien, die Große Fuge op. 133, das fünfte Klavierkonzert (mit Rudolf Firkusny) und die Ouvertüre zum „König Stephan“. (Mitschnitte dieser Konzerte befinden sich im Tonarchiv des Concertgebouw-Orchesters.)


    dto.: mit Maria Stader, Nan Merriman, Josef Traxel und Gottlob Frick / Der Chor und das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Kurt Prestel / Dirigent: Eugen Jochum (München, Herkulessaal, 10. 12. 1959). Dieser Konzertmitschnitt ist bisher nicht veröffentlicht worden.


    dto.: mit Pilar Lorengar, Marga Höffgen, Josef Traxel und Otto Wiener / Choeurs et Orchestre National de la RTF, Paris / Chorltg.: Jean Gitton / Dirigent: Jascha Horenstein (Paris, Salle Pleyel, 31. 10. 1963) Diese Aufnahme ist in der Box „Jascha Horenstein: Performances from Paris 1952–1966“ bei 'Music & Arts' (9 CDs, 2004) enthalten. Der Mitschnitt des französischen Fernsehens aus der Serie 'Prestige de la Musique', den ich vom Bezahlsender 'Premiere' in seinem 'Classica' Programm auf Video aufgezeichnet habe, ist auch bei 'YouTube' zu sehen.


    „Missa solemnis“ (Beethoven): mit Maria Stader, Marga Höffgen, Josef Traxel und Kim Borg / L' Union Chorale de Tour-de-Peilz et Choeur des Dames de Lausanne / Chorltg.: Robert Mermond / L' Orchestre de la Suisse Romande / Dirigent: Ernest Ansermet (Genf, Victoria Hall, 23. 5. 1962) Veröffentlicht durch die 'Société Vocale Internationale Josef Traxel' und erschienen – gekoppelt mit dem 4. Satz von Beethovens 'Neunter' - als 'Vol. 1' beim canadischen CD-Label 'St-Laurent Studio'.


    „Fünf Lieder“ (Beethoven): Mailied, op. 52/4 – Zärtliche Liebe, WoO 123 – Resignation, WoO 149 – Adelaide, op. 46 – Abendlied unterm gestirnten Himmel, WoO 150 / Klavier: Hubert Giesen (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 16. 9. 1958) 'Electrola' E 80 447 (30 cm, gekoppelt mit Liedern von Franz Schubert – siehe dort). Obwohl in Stereo aufgenommen, wurde die Platte nur monaural veröffentlicht und ist nie wieder neu im 'Electrola'-Katalog erschienen. (Eine CD-Überspielung gibt es beim 'Hamburger Archiv für Gesangskunst' in der „Josef-Traxel-Edition“.)


    Ein schönes Pfingstfest allerseits!


    Carlo

  • Vor einigen Tagen kaufte ich mir die GA der Boieldieu-Oper "La Dame blanche" (deutsch: Die weiße Dame):

    Eine schöne, gut klingende Aufnahme in der französischen Originalsprache des hierzulande wenig bekannten Werks, aufgenommen 1996.

    Die Partie des Georges Brown singt der US-Amerikaner Rockwell Blake (Tenor). Seine Interpretation wird sehr gelobt, und ich kann bestätigen, daß er ein gutes Rollenporträt abliefert. Und doch: Für meine Begriffe kommt er stimmlich bei weitem nicht an Josef Traxel heran, der die Cavatine des Brown aus dem 2. Akt "Komm, o holde Dame" in zwei verschiedenen Versionen so glockenrein und strahlend singt, daß man die Übersetzung in die deutsche Sprache total vergißt.

    Auf diesen CDs ist Traxel mit dieser Arie vertreten:

    Josef Traxel Opernarien

    In der PREISER-Ausgabe (links) ist die ELECTROLA-Aufnahme von 1956 enthalten, mit dem Dirigenten Hans Löwlein,

    während die UraCant-CD eine Rundfunkaufnahme des Südfunks Stuttgart bringt, aus dem gleichen Jahr, es dirigiert Alfons Rischner.


    Beide Aufnahmen unterscheiden sich interpretatorisch nur geringfügig, die Electrola-Aufnahme scheint mir technisch eine Spur besser zu sein. Für Traxel-Fans sind beide CDs schier unverzichtbar.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Und hier Josef Traxel mit Kompositionen von Johannes Brahms und Anton Bruckner:



    „Fünf Lieder“ (Brahms): Die Mainacht, op. 43/2 – Ständchen, op. 106/1 – Wie bist du, meine Königin, op. 32/9 – Von ewiger Liebe, op. 43/1 – Nachtwandler, op. 86/3 / Klavier: Hubert Giesen (Stuttgart, ca. 1960, Privatmitschnitt). Diese Aufnahmen entstanden während einer Probe für einen Liederabend; zu hören sind sie auf 'YouTube'.



    „Te Deum“ (Bruckner): mit Agnes Giebel, Marga Höffgen, Josef Traxel und Gottlob Frick / Der Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin / Die Berliner Philharmoniker / Chorltg. und Dirigent: Karl Forster (Berlin, Hotel „Wintergarten“, 24. 6. - 1. 7. 1956) Veröffentlicht bei 'Electrola' auf der LP E 80 010 (30 cm), gekoppelt mit Bruckners Messe Nr. 2 e-moll; ich habe die Wiederauflage dieser Platte unter 'Dacapo' 1 C 047-01 142 M.


    dto.: mit Emmy Loose, Sonja Draksler, Josef Traxel und Otto Edelmann / Der Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien / Chorltg.: Reinhold Schmid / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Carl Schuricht (Wien, Stephansdom, 23. 6. 1960). Ein Mitschnitt befindet sich angeblich im Archiv des Wiener Singvereins.



    Chorlied „Mitternacht“ ('Die Blumen glüh'n im Mondenlicht') (Bruckner): Josef Traxel mit dem Stuttgarter Liederkranz e. V. 1824 / Chorltg.: Walther Schneider / Klavier: Hubert Giesen (Stuttgart, Straßenbahner-Waldheim, 9. 10. 1961) 'Odeon' O 41 453 (mono) und STO 41 453 (stereo). Diese EP der 'Electrola'-Tochter 'Odeon' ist gekoppelt mit Schuberts „Nachthelle“ in der gleichen Besetzung.



    Carlo

  • Weiter geht es mit Oratorien von Carl Heinrich Graun und Joseph Haydn.


    „Der Tod Jesu“ (Graun): mit Lotte Schädle, Josef Traxel und Herbert Brauer / Der Südfunk-Chor Stuttgart/ Das Sinfonieorchester des Süddeutschen Rundfunks / Chorleiter und Dirigent: Hermann Josef Dahmen (Stuttgart, Liederhalle, 9. 4. 1965). Dieses Passionsoratorium komponierte Carl Heinrich Graun 1754 auf einen Text von Karl Wilhelm Ramler im Auftrag der Prinzessin Anna Amalie von Preussen, einer Schwester Friedrichs des Großen. Das Werk wurde am 26. 3. 1755 im Berliner Dom uraufgeführt - eine Woche, nachdem Georg Philipp Telemanns Komposition auf den gleichen Text in Hamburg erstmals erklang. Weitere Vertonungen stammen von Johann Christoph Friedrich Bach (1760) und Joseph Martin Kraus (1776).



    „Die Schöpfung“ (Haydn): Chor mit Solo-Terzett Nr. 13 „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ mit Agnes Giebel, Josef Traxel und Gottlob Frick / Der Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin / Die Berliner Philharmoniker / Chorltg. und Dirigent: Karl Forster (Berlin, Hotel „Wintergarten“, 24. 6. - 1. 7. 1956). Veröffentlicht bei 'Electrola' auf der EP E 40 052 (17 cm) und der LP E 60 024 (25 cm) mit weiteren Chören von Beethoven, Händel und Haydn.


    dto.: mit Annelies Kupper, Käthe Graus, Josef Traxel, Walter Berry und Josef Greindl / Der Kölner Rundfunkchor und das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Dirigent: Joseph Keilberth (Köln, Funkhaus, 21. 12. 1957, Live-Aufnahme). Ich habe die CD-Ausgabe von 'Andromeda' (2008), der ein Mitschnitt der neunten Symphonie „Aus der neuen Welt“ von Antonín Dvorák angehängt ist: mit dem Orchestra dell' Accademia di Santa Cecilia unter Joseph Keilberth (aufgenommen am 27. 4. 1952 im Teatro Argentina in Rom).


    dto.: mit Agnes Giebel, Josef Traxel und Helmut Fehn / Der Chor des Städtischen Musikvereins Düsseldorf / Chorltg.: Michel Rühl / L' Orchestre Symphonique de la RTF / Dirigent: Tony Aubin (Paris, Église Saint-Eustache, 8. 4. 1959, gesendet von RTF am 19. 4. 1959.). 'Schallarchiv des Düsseldorfer Musikvereins, Vol. 180' (2 CD). Ein Konzert zum 150. Todestag von Joseph Haydn, wobei Tony Aubin kurzfristig das Dirigat übernahm.



    „Die Jahreszeiten“ (Haydn): Chor mit Solo-Terzett aus dem 1. Teil „Ewiger, mächtiger, gütiger Gott“ mit Agnes Giebel, Josef Traxel und Gottlob Frick / Der Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin / Die Berliner Philharmoniker / Chorltg. und Dirigent: Karl Forster (Berlin, Hotel „Wintergarten“, 24. 6. - 1. 7. 1956). Veröffentlicht bei 'Electrola' auf der EP E 40 052 (17 cm) und der LP E 60 024 (25 cm) mit weiteren Chören von Beethoven, Händel und Haydn.



    Carlo

  • Hallo!



    Heute stehen Werke von Paul Hindemith, Arthur Honegger und Eduard Künneke auf dem Programm.


    „Mainzer Umzug“ (Hindemith): Böppche – Anny Schlemm / Schöppche – Josef Traxel / Pronobis – Hubert Hofmann / Der Chor und das Orchester des Städtischen Theaters Mainz / Dirigent: Paul Hindemith (Mainz, Stadttheater, 23. 6. 1962, Uraufführung). Das Orchester trägt heute den stolzen Titel 'Philharmonisches Staatsorchester Mainz'.


    dto.: Böppche – Anny Schlemm / Schöppche – Josef Traxel / Pronobis – Hans Braun / Der Chor und das Große Sinfonie-Orchester des Österreichischen Rundfunks / Chorltg.: Gottfried Preinfalk / Dirigent: Paul Hindemith (Wien, Großer Sendesaal des ORF, 24. 10. 1962).


    dto.: Böppche – Anny Schlemm / Schöppche – Josef Traxel / Pronobis – Thomas Stewart / Der RIAS-Kammerchor / Chorltg.: Günther Arndt / Die Berliner Philharmoniker / Dirigent: Paul Hindemith (Berlin, Hochschule für Musik, 24. 1. 1963).


    Paul Hindemith komponierte diese als 'Volksvergnügen für Sopran, Tenor, Bariton, einen gemischten Chor und ein Orchester' bezeichnete Kantate zur 2000-Jahr-Feier der Stadt Mainz im Jahre 1962. In heiter-besinnlichen Versen von Carl Zuckmayer (geboren in Nackenheim bei Mainz) werden Ereignisse und Persönlichkeiten aus der Mainzer Stadtgeschichte geschildert, wobei das 'Böppche' und der 'Schöppche' im rheinhessischen Dialekt singen. Paul Hindemith (geboren in Hanau), Anny Schlemm aus Neu-Isenburg und der Mainzer Josef Traxel haben dieses 'Volksvergnügen', das ca. 40 Minuten dauert, nach der Uraufführung in Mainz auch noch in Wien und Berlin zu Gehör gebracht und diese Konzert-Aufführungen wurden alle im Rundfunk übertragen. Die Kantate beginnt übrigens mit den Worten: „Zweitausend Jahre sind wenig Zeit...“



    „Le roi David“ ('König David') (Honegger): mit Siw Ericsdotter, Martha Lipton und Josef Traxel / Trudik Daniel (Hexe von Endor) und Ernst Ginsberg (Sprecher) / Der Chor des Norddeutschen Rundfunks Hamburg / Chorltg.: Max Thurn / Der Kölner Rundfunkchor / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Wolfgang Sawallisch (Wien, Musikverein, 15. 6. 1958, gesendet am 24. 6. 1958 im ORF).

    Aufgeführt wurde dieser „Symphonische Psalm in drei Teilen“ in der deutschen Übersetzung von Hans Reinhart, zusammen mit Arthur Honeggers Kantate „La danse des morts“ ('Der Totentanz'); hier wirkten Siw Ericsdotter, Martha Lipton, Walter Berry und Ernst Ginsberg mit. (Ein Konzert im Rahmen des 1. Europäischen Chorfestes der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.)



    „Vier Lieder nach Gedichten von Hermann Löns“ (Künneke): Alle Birken grünen – Die roten Blätter rauschen – Kurz ist der Mai – Auf der Straße / Josef Traxel / Das Münchner Rundfunkorchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (München, Funkhaus, ca. 1960) 'Hamburger Archiv für Gesangskunst' (gekoppelt mit einem Querschnitt aus Franz Lehárs „Der Zarewitsch“ - mit Sonja Schöner, Ursula Schirrmacher, Josef Traxel und Willy Hofmann – und Ausschnitten aus Leo Falls „Die Kaiserin“ mit Trude Eipperle und Josef Traxel). Eduard Künneke komponierte diese vier Lieder (ohne Opuszahl) 1937 für eine Gesangsstimme mit Klavierbegleitung; später wurden sie in einer Orchesterfassung als „Lönslieder-Suite“ bekannt.



    Viele Grüße!



    Carlo

  • Und heute folgen die Komponisten Carl Loewe, Gustav Mahler und Wolfgang Amadé Mozart:



    „Lieder von Carl Loewe“: Heinrich der Vogler, op. 56/1 – Erlkönig, op. 1/3 – Fridericus Rex, op. 61/1 – Das Erkennen, op. 65/2 – Süßes Begräbnis, op. 62/4 – Der Nöck, op. 129/2 – Hochzeitslied, op. 20/1 – Der Wirtin Töchterlein, op. 1/2 – Hinkende Jamben, op. 62/5 – Prinz Eugen, op. 92 – Archibald Douglas, op. 128 / Klavier: Erich Appel (Nürnberg, 1966). Die Schallplatte (30 cm) erschien 1967 bei 'Colosseum' und ist von der Nachfolgefirma 'Colosseum Music Entertainment GmbH' aus Nürnberg bisher nicht auf CD veröffentlicht worden.



    „Das Lied von der Erde“ (Mahler): mit Oralia Dominguez und Josef Traxel / Ceská filharmonie (Die Tschechische Philharmonie Prag) / Dirigent: Paul Kletzki (Montreux, Kursaal, 7. 9. 1962). Ein Mitschnitt der RSR (Radio Suisse Romande) vom Festival 'Septembre Musical 1962'.



    „Missa brevis C-dur, KV 220“ ('Spatzenmesse') (Mozart): mit Agnes Giebel, Marga Höffgen, Josef Traxel und Karl Christian Kohn / Der Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin / Die Berliner Symphoniker / Chorltg. und Dirigent: Karl Forster (Berlin, Grunewaldkirche, Juli 1959) 'Electrola' E 60 604 (mono) bzw. STE 60 604 (stereo). Ich habe diese Aufnahme als Wiederveröffentlichung auf der 'Electrola'-LP 1 C 065-12 8500 1, gekoppelt mit der „Krönungsmesse, KV 317“ (siehe unten).


    „Messe C-dur, KV 317“ ('Krönungsmesse') (Mozart): mit Pilar Lorengar, Marga Höffgen, Josef Traxel und Karl Christian Kohn / Der Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin / Die Berliner Symphoniker / Chorltg. und Dirigent: Karl Forster (Berlin, Grunewaldkirche, Juli 1959) 'Electrola' E 60 634 (mono) bzw. STE 60 634 (stereo). Diese Aufnahme habe ich in der Kopplung mit der „Spatzenmesse“ Mozarts (siehe oben und Beitrag Nr. 129 von 'Nemorino').


    „Thamos, König von Ägypten“ ('Zwischenaktmusiken und Chöre zu dem heroischen Drama des Freiherrn von Gebler, KV 336a und KV 395') (Mozart) mit Stefan Kosso (Sethos, Oberpriester des Sonnentempels), Sieglinde Kahmann und Hetty Plümacher (Zwei Sonnenjungfrauen), Josef Traxel und Stefan Kosso (Zwei Sonnenpriester) / Der Südfunk-Chor / Chorltg,: Hermann Josef Dahmen / Das Sinfonie-Orchester des Süddeutschen Rundfunks / Dirigent: Hans Müller-Kray (Stuttgart, Liederhalle, ca. 1960). Siehe auch meinen Beitrag Nr. 141 zu diesem Werk.


    „Freimaurer-Kantaten“ (Mozart): Dir, Seele des Weltalls, KV 429 – Die Maurerfreude, KV 471 – Eine kleine Freimaurerkantate, KV 623 / mit Felix Neininger (Bariton) / Der Südwestdeutsche Konzertchor Pforzheim / Der Pforzheimer Kammermusikkreis / Dirigent: Gerd Fleig (Pforzheim, 1964).


    „Das Veilchen, KV 476“ (Mozart): mit Gerd Fleig (Klavier) (Pforzheim, Melanchthon-Haus, 25. 1. 64). (Privater Probenmitschnit) Enthalten in der Box 'Josef Traxel, Vol. 2', herausgegeben auf 2 CD von der 'Société Vocale Internationale Josef Traxel' beim CD-Label 'St.-Laurent Studio' in Canada.



    Carlo

  • Hallo,


    Josef Traxel sang (im Konzert) nicht nur Mozart, sondern auch Rossini und Schönberg!



    „Requiem, KV 626“ (Mozart): mit Teresa Stich-Randall, Annie Delorie, Josef Traxel und Theo Adam / Der Kölner Rundfunkchor und das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Dirigent: Mario Rossi (Köln, Funkhaus, 20. 9. 1957, Live-Aufnahme). Ein Chorkonzert aus Anlass des 'Deutschen Mozartfestes 1957'.


    dto.: mit Agnes Giebel, Marga Höffgen, Josef Traxel und Raffaele Arié / Coro e Orchestra Sinfonico di Milano della Radiotelevisione Italiana / Chorltg.: Giulio Bertola / Dirigent: Sergiu Celibidache (Mailand, Auditorium della RAI, 16. 3. 1962).


    dto.: mit Maria Stader, Marga Höffgen, Josef Traxel und Gerd Nienstedt / Les Choeurs et l' Orchestre d' ORTF / Dirigent: Karl Münchinger (Paris, Théâtre des Champs-Élysées, 18. 6. 1964).



    „Stabat Mater“ (Rossini): mit Pilar Lorengar, Betty Allen, Josef Traxel und Josef Greindl / Der Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin / Die Berliner Symphoniker / Chorltg. und Dirigent: Karl Forster (Berlin, Grunewaldkirche, 8. - 10. 6. 1960). Erschienen bei 'Electrola' unter E 80 607 (mono) und STE 80 607 (stereo). In meinem Schallplattenregal steht die Wiederveröffentlichung von 'Dacapo' mit der Katalognummer 1 C 047-28 599.



    „Die Jakobsleiter“ (Schönberg): Gabriel – Günter Reich*, Der Auserwählte – Thomas Stewart, Ein Berufener – Josef Traxel, Ein Aufrührerischer – Julius Patzak, Ein Ringender – Hans Herbert Fiedler, Der Mönch – Helmut Krebs, Der Sterbende und Die Seele – Ilse Hollweg / Der Chor des Norddeutschen Rundfunks Hamburg / Chorltg.: Max Thurn / Der Kölner Rundfunkchor / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Rafael Kubelik / TV-Regie: Hermann Lanske (Wien, Konzerthaus. 16. 6. 1961) *Günter Reich sprang kurzfristig für Iwan Rebroff ein. 1955 fertigte Arnold Schönbergs ehemaliger Schüler Winfried Zillig eine aufführungsfähige Partitur des nur im Particell vorliegenden Oratorium-Fragments (komponiert 1917 und 1922) an, das in diesem Konzert zur Uraufführung kam.


    Die Fernseh-Aufzeichnung des Konzerts (Sendung am 24. 6. 1961 im 2. Programm der ARD) entstand während der Generalprobe und da hat Iwan Rebroff den 'Gabriel' gesungen! (Wie bei vielen damaligen Fernseh-Aufnahmen von Opern- und Konzertaufführungen üblich, wurde – um die Konzertbesucher nicht durch 'vor ihrer Nase' herumfahrende riesige Kameras zu stören – die Generalprobe ohne Publikum aufgezeichnet und bei der Sendung der Applaus des Publikums live eingeblendet.)


    Dem Konzert ging eine (nicht vom Fernsehen aufgezeichnete) Lesung des von Arnold Schönberg verfassten - aber von ihm nur teilweise vertonten - Oratorien-Textes voraus mit den folgenden Sprechern: Jürgen Goslar (Gabriel), Albin Skoda (Gott), Achim Benning (Ein Berufener), Walther Reyer (Ein Aufrührerischer), Günter Haenel (Ein Ringender), Axel Corti (Der Auserwählte) und Joana Maria Gorvin (Der Sterbende) sowie mit Heinz Woester, Otto Kerry. Peter P. Jost, Karl Blühm,.Hannes Schiel, Ernst Meister und Peter Weihs / Der Züricher Kammersprechchor – Ltg.: Ellen Widmann / Regie: Gustav Rudolf Sellner.


    Weitere Aufführungen der „Jakobsleiter“ in der obengenannten Besetzung gab es am 4. 10. 1963 in Berlin (Hochschule für Musik, allerdings mit Boris Carmeli als 'Gabriel' und Barry McDaniel als 'Der Auserwählte'), am 5. 10. 1963 in München (Herkules-Saal), am 7. und 8. 10. 1963 in Mailand (Teatro alla Scala) und am 10. 10. 1963 in Zürich (Tonhalle, hier sang Günter Reich den 'Gabriel'). Daher existiert vermutlich mindestens ein weiterer Konzert-Mitschnitt mit Josef Traxel, denn er sang in allen diesen Aufführungen den 'Berufenen' in Schönbergs „Die Jakobsleiter“!


    Carlo

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