Operninszenierungen - modern vs. "altmodisch"

  • Zitat

    Original von Knusperhexe


    Oh Mann, bin ich froh, dass ich nicht in Deiner Welt lebe. Uah!


    Raptorengrüße,
    Knuspi


    Du tust es bereits, auch wenn Du es nicht wahrhaben willst!


    :hello:


    GiselherHH
    (Säugetier)

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Zitat

    Original von Knusperhexe


    Na ja...und Nö, das finde ich jetzt nicht schlimm. Was seid Ihr denn so zart besaitet? Da war Deine Äußerung bzgl. des Kölner Publikums doch viel pauschalisierender und diskriminierender :D und selbst da musste ich noch lachen. In diesem Thread geht es eben sehr emotional zu und Alfred hat's halt mal raus gelassen.


    Knuspi


    Auch Emotionalität hat so ihre Grenzen, lieber Knuspi, das gilt auch für Forenbetreiber. Aber das ist ein anderes Kapitel.


    Im übrigen meine ich schon: erst schauen, dann schreiben. Habe ja heute über den Aachener Lohengrin berichtet. Und um das deutlich zu machen: gegen die Idee, mit einer Arbeitsbühne anzutreten habe ich nichts. Eine Operninszenierung ist immer ein Beitrag zur Diskussion des Stückes. Im Aachener Fall verstehe ich den Beitrag nicht. Das mag an mir liegen. Aber pauschal platt machen? Wie käme ich dazu?


    Noch einmal: bei Einschränkungen der Auseinadersetzungsbereitschaft: Premierenberichte lesen und ggf. deheimbleiben und eine gute CD auflegen. Alternativ: Rundfunkübertragungen verfolgen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von severina
    Naja, so ganz passt der Vergleich nicht, Giselher, denn einem mir nicht genehmen Taktstockschwinger bzw. einer Primadonna kann ich leichter aus dem Weg gehen als einem Regisseur. Wenn mir z.B. Madame X als Desdemona sauer aufstößt, warte ich halt bis zur nächsten Staffel, wo eine andere singt, mit unserer Otello-Inszenierung (Die mir gar nicht gefällt, obwohl ich andere Arbeiten von Christine Mielitz sehr mag) muss ich aber leider noch jahrelang leben.
    lg Severina, ein "Mezzo-Regieli" ;)


    Hallo severina,


    es ging ja nur darum, wer momentan eher im Fokus des öffentlichen Interesses steht. Und da wir wohl in einer Gesellschaft leben, die primär über Bilderreize funktioniert, ist es halt der Regisseur. Dem kannst Du allerdings nicht so leicht ausweichen wie einzelnen Sängern und Dirigenten, da hast Du recht.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Zitat

    Zitat GiselherHH
    Das erinnert mich jetzt irgendwie an die Dinosaurier, die nicht damit klarkommen, dass sie sich in einer evolutionären Sackgasse befinden und nicht verstehen, dass die Säugetiere mittlerweile die aufstrebende Gattung sind...


    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    "Auch die Saurier
    Schau'n immer trauriger...!"


    Wobei mir jetzt mein Gefühl klar wird: Ich hielt die konservativen Inszenierungen ja immer für Klone - allerdings meistens ihrer selbst (weil ein Schenk wie der andere Sanjust aussieht). Aber jetzt erkenne ich, daß es sich da eher wohl um "Jurassic-Park"-Ausstellungsgut handelt.


    Mich würde jetzt aber einmal eine kleine Konkretisierung seitens der konservativen Fraktion interessieren: Was ist in Euren Augen die Idealinszenierung? Ich meine: Muß Wotan Flügelhelm und Augenklappe haben und muß die Esche identifizierbar eine Esche sein oder würdet Ihr ein regiekonzept, wie es etwa Chéreau beim "Ring" in Bayreuth durchzog, als in Eurem Sinn akzeptieren, weil da ja Wagners Werk kaum verfälscht wurde?


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Zitat Severina
    mit unserer Otello-Inszenierung (Die mir gar nicht gefällt, obwohl ich andere Arbeiten von Christine Mielitz sehr mag) muss ich aber leider noch jahrelang leben.


    Moment - ich kann's einfach nicht glauben: Ist das für Dich eine moderne Inszenierung im Sinne des Regietheaters?


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von GiselherHH
    Das sind zwar fast alles alte Inszenierungen, aber sie werden gepflegt und im Repertoire gehalten, damit auch die "herkömmlichen Sehgewohnheiten" bedient werden.


    Eben, sie sind alt. Und nur Häuser vom Format Hamburgs, Münchens oder Wiens haben so was noch im Repertoire - wahrscheinlich aus der Erwartungshaltung des kräftig zahlenden Publikums. Schon bei Theatern wie der Kölner Oper sieht es da mau aus. Da ist nix altes mehr da und als der neue Intendant jetzt versuchte wieder traditionelle Inszenierungen an zu bieten, sägen die Regielis arg perfide an seinem Ast. Nett!

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Muß Wotan Flügelhelm und Augenklappe haben und muß die Esche identifizierbar eine Esche sein oder würdet Ihr ein regiekonzept, wie es etwa Chéreau beim "Ring" in Bayreuth durchzog, als in Eurem Sinn akzeptieren, weil da ja Wagners Werk kaum verfälscht wurde?


    Also, das hatten wir doch nun wirklich schon in aller Ausführlichkeit. Und das noch bevor ich in dieses Forum kam. Der Staudamm ist ja wohl kaum der Grund des Rheins. Hmpf!


    GiselherHH:
    Nö, Gott sei Dank tu ich da nicht. Aber Dir viel Spaß!

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner


    Moment - ich kann's einfach nicht glauben: Ist das für Dich eine moderne Inszenierung im Sinne des Regietheaters?


    :hello:


    Dazu müsstest du mir erst erklären, worin für dich der "Sinn des Regietheaters" besteht, denn das sieht wohl auch jeder ein bisschen anders. Mielitz ist natürlich nicht der letzte Schrei am Sektor Regietheater, das ist mir schon klar, aber du kannst ihren Stil doch auch nicht als konservativ bezeichen. (Also konservativ, so wie Knuspi es versteht.) Im übrigen, und das ist jetzt mein subjektiver Eindruck, hat jeder Regisseur seine persönliche Handschrift, bloß wird das immer nur den Traditionalisten vorgeworfen. Auch der von mir so geschätzte Martin Kusej verwendet doch immer wieder die gleichen Versatzstücke (Wasser, tote Kinder...) und Claus Guth's Treppenhaus in der Salzburger "Nozze" hat er auch nicht erst für die Festspiele erfunden. Da heißt's aber nie "Immer das gleiche"!
    Wie gefällt dir denn unser "Otello"?
    lg Severina

  • Zitat

    Original von Santoliquido
    Auch Emotionalität hat so ihre Grenzen, lieber Knuspi, das gilt auch für Forenbetreiber. Aber das ist ein anderes Kapitel.


    Ja aber echt Thomas, Ihr seid doch nun nicht gerade die Unschuldslämmer. ?( Sei es auf der Bühne oder hier im Forum - da wird von der Regieli-Seite schon sehr scharf geschossen. Aber gut, jeder empfindet anders.


    Lassen wir das, jetzt sag mir doch mal endlich einer von Euch, wie er zu dem von mir beschriebenen Onegin steht.

  • Hallo Severina,
    ich finde den Wiener "Otello" eigentlich etwas konservativ. :wacky:
    Aber das meine ich nicht abwertend. Die Idee mit dem Boxkampf ist weder ganz neu noch ganz gut. Ich finde aber die Interaktion zwischen Desdemona und Otello gut gelungen, die Psychologe spannend, daß Desdemona im Grunde die starke Gestalt ist, während alle anderen nur durch Muskelkraft stark sind. Ich finde das Bild mit Desdamona und Otello im blauen "Licht"-Kubus einfach zauberhaft und das Finale wirklich berührend. Für mich ist das insgesamt ein ausgezeichneter "Otello" für das Repertoire.
    :hello:

    ...

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  • Zitat

    Zitat Knusperhexe
    Also, das hatten wir doch nun wirklich schon in aller Ausführlichkeit. Und das noch bevor ich in dieses Forum kam. Der Staudamm ist ja wohl kaum der Grund des Rheins.


    Hallo Knusperhexe,
    also es muß der Grund des Rheins sein...
    Ja, siehst Du, das ist der Unterschied. Ich finde, es muß "Wasser" sein.
    Ich sah übrigens einmal eine Inszenierung "auf dem Grund des Rheins". Ich fragte mich dabei immer, wann endlich eine Forelle vorbeischwimmen würde.
    Und so nebenbei überlegte ich, ob Alberich wohl ein Kiemenatmer sei.
    Soviel zur "Logik" konservativer Inszenierungen, die die Regieanweisung wörtlich nehmen.


    Womit ich mich wieder einmal ein wenig in Demagogie üben will: Was ist wohl das eindrucksvollere Bild?


    1)


    oder


    2)



    1) ist der ganz böse Chéreau, der u.a. nicht erklären wollte, wie Alberich unter Wasser atmet, 2) ist - nun ja, halt der Entwurf zu einem "konservativen" Bühnenbild für "Walküre", 3. Akt.



    Also, ich brauch' da nicht lange nachdenken, was mir lieber ist...


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Hallo Severina,
    ich finde den Wiener "Otello" eigentlich etwas konservativ. :wacky:
    Aber das meine ich nicht abwertend. Die Idee mit dem Boxkampf ist weder ganz neu noch ganz gut. Ich finde aber die Interaktion zwischen Desdemona und Otello gut gelungen, die Psychologe spannend, daß Desdemona im Grunde die starke Gestalt ist, während alle anderen nur durch Muskelkraft stark sind. Ich finde das Bild mit Desdamona und Otello im blauen "Licht"-Kubus einfach zauberhaft und das Finale wirklich berührend. Für mich ist das insgesamt ein ausgezeichneter "Otello" für das Repertoire.
    :hello:


    Konservativ? ?(?( ?(Mit welchem Adjektiv würdest du dann die Vorgänger-Inszenierung (Fällt mir jetzt nicht ein, von wem :O) belegen? Interessant, wie unterschiedlich man eine Aufführung sehen kann, denn mich hat dieses Drama noch selten so wenig berührt, eben weil ich eine Interaktion zwischen Otello und Desdemona über weite Strecken überhaupt nicht erkennen konnte. Ich hatte keine Sekunde das Gefühl, dass Otello Desdemona wirklich liebt, er will nur seinen Besitz verteidigen und wirkte auf mich eigentlich nur unsympathisch. Da steckte in den Jago-Emilia-Szenen für meinen Begriff wesentlich mehr Psychologie, die fand ich ausgezeichnet. Bis zur Pause fand ich auch das Konzept noch ganz interessant, einige BIlder wie auch das von dir erwähnte sehr suggestiv, aber dann begannen mich die ständigen Käfig-Assoziationen immer mehr zu nerven. Genau das regt mich auch am (richtigen) Regietheater sehr oft auf, dass ein an sich guter Grundgedanke bis zum Überdruss ausgeschlachtet wird und ich mir dann irgendwann veräppelt vorkomme. ("Ich hab's kapiert, bitte keine wandernden Gitterwände mehr!")
    Vielleicht überzeugt mich das Konzept mit einem besseren Schauspieler als Johan Botha ja mehr, mal sehen.
    lg Severina

  • Hallo Severina,

    Zitat

    Mit welchem Adjektiv würdest du dann die Vorgänger-Inszenierung (Fällt mir jetzt nicht ein, von wem ) belegen?


    Mit dem Adjektiv "indiskutabel"...


    Zitat

    er will nur seinen Besitz verteidigen und wirkte auf mich eigentlich nur unsympathisch.


    Ja - genau so sieht ihn die Mielitz ja auch. Er "besitzt" Desdemona, während sie ihn wirklich liebt.


    Und ist dieser Otello denn wirklich gar so sympathisch? Ein Krieger, der nur Gewalt kennt und zu friedlicher Konfliktlösung unfähig ist?


    Sicherlich ein Konzept, das nicht herkömmlich ist, aber es dreht doch das Stück nicht um und verändert die Handlung nicht.


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner



    Womit ich mich wieder einmal ein wenig in Demagogie üben will: Was ist wohl das eindrucksvollere Bild?


    Also, Edwin - das ist nun wirklich Quatsch. Deine Bildvergleiche stellen zwei völlig verschiedene Szenen dar. Wenn Du schon vergleichen willst:


    Schau Dir mal den Feuerzauber an der MET an, inszeniert von dem Dir so verhassten Duo Schenck, Schneider-Siemssen. Da prasselt's und loht es. Das zum ersten.


    Weiterhin kann ich Dir auf Anhieb mindestens drei Dutzend besser gezeichnetere Bühnenentwürfe und -modelle zeigen - auch aus der Entstehungszeit - , die wesentlich mehr Atmosphäre zaubern, als beinahe jeder Ring, den ich seit Eurer Machtübernahme erleben durfte.


    Dann: Mit dem Bild von der Toteninsel kann ich leben, das ist kein Stilbruch sondern ein in sich stimmiges Bild.


    Aber: Der Staudamm anstelle des flutenden Rheins ist illusionszerstörend und anders als die Toteninsel völlig aus dem Zusammenhang gerissen. genau, wie der gesamte Chereau-Ring arge Wechselbäder beschert.


    Und ich bleibe dabei: Mir ist der Schenck-Ring tausend Mal lieber als der Chereau. Die Einheit von Musik, Wort und Bild habe ich leider bei keinem anderen Ring mehr so erleben dürfen.


    Ach so, und zu Alberichs Kiemen: Beim Märchen brauchst Du nix zu erklären.



    @Sevi: Wow, bist Du kulant. Mir wird ja schon beim Lesen über den Othello ganz anders.


    LG,
    Knuspi


  • Da könnte man jetzt natürlich endlos diskutieren, was Otello zu dem gemacht hat, was er ist. Mit "friedlicher Konfliktlösung" hätte er es in diesem sozialen Umfeld, in dem er der im Grunde verachtete Außenseiter ("Mohr") ist, nicht weit gebracht, denn nur die "Gewalt" (siegreicher Feldherr) sichert ihm doch die scheinbare Anerkennung, unter deren Oberfläche Hass und Neid lodern. Natürlich hat er unsympathische Züge, trotzdem galt mein Mitgefühl am Ende nicht nur der toten Desdemona, sondern eben auch Otello, der nicht nur ein Opfer seiner eigenen Unzulänglichkeit geworden ist. Zumindest sehe ich ihn so. Früher hatte ich beim "un altro bacio" meist Tränen in den Augen, diesmal dachte ich in etwa "Recht geschieht dir!", aber aus der Musik höre ich DAS nicht heraus...Die Handlung wird durch Mielitz nicht verändert, aber in ihrer Wertigkeit verschoben, und das kann man jetzt mögen oder nicht.
    lg Severina

  • Hallo Thomas,


    ich brings mal hier unter: Rachael Tovey finde ich absolut Klasse. Und zwar nicht, weil die eine besonders herausragende Sängerin wäre, sondern weil ihre physische Präsenz und ihre stimmliche Potenz bemerkenswert ist. Mit welcher Leichtigkeit die Sopranistin Trompetentöne setzt, finde ich schon hörenswert.


    Schmittberg, nunja, muss ich glaube ich, nicht haben 8).


    Im April bin ich in Gent, da komme ich zwangsläufig auch durch Aachen hindurch - da war ich noch nie im Theater. Immerhin: langweilig schien der "Lohengrin" nicht gewesen zu sein.


    LG

  • Hallo Alviano,


    das Aachener Theater war schon unter der Ägide von Esterhazy eine Reise wert. Ist ein kleines Haus, aber bringt immer mal wieder Interessantes auf die Bühne. Baet Furrers "Blinde" habe ich dort gesehen, den "Wozzeck" die Premeiere von Dea Lohers Stück "Klaras Geheimnisse" und nun auch den Lohengrin. Langweilig war er tatsächlich nicht und man zeigt den Mut zur Auseinandersetzung. Das allein ist schon achtbar. Berichte doch, wenn Du da warst. Ich bin gespannt.


    Liebe Grüße vim Thomas :hello:


    PS: In Gent unbedingt zu St Bavo (op Flaams Sint Baavs) und der "Anbetung des Lammes" der Gebrüder van Eyck einen Besuch abgestattet.

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von Santoliquido
    PS: In Gent unbedingt zu St Bavo (op Flaams Sint Baavs) und der "Anbetung des Lammes" der Gebrüder van Eyck einen Besuch abgestattet.


    Hallo Thomas,


    für so einen Tip bin ich wirklich dankbar. Ich habe nämlich extra Zeit für eine kleine Stadtbesichtigung eingebaut.


    Gruss zurück

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Also, ich brauch' da nicht lange nachdenken, was mir lieber ist...


    Ohhh, Edwin,


    ich finde dieses gemalte Bühnenbild total gut: was würde ich gerne die Treppen da hochgehen, den Blick übers tiefe Tal schweifen lassen, Vöglein singen, Tannenduft hängt in der Luft, tiefer Friede macht sich breit, kein Albe trübt meinen Blick - wahrscheinlich bin ich urlaubsreif!


    Mir ist das früher schon aufgefallen, als mir noch der Mut fehlte, mich klarer zu Positionieren. Da hab ich bei einigen Deiner Bewertungen (Bielefeld, Frankfurt, sage ich da nur) gedacht, Boah, der Edwin, das ist eher son konservativer, Chereau - und dann ist Schluss. Ja, von wegen! Zwischenzeitlich habe ich bei Dir Namen entdeckt, wo es durchaus Schnittmengen mit meinen eigenen Vorlieben gibt, das bleibt interessant.


    Gruss

  • Moin,


    Zitat

    Original von Alviano


    Im April bin ich in Gent, da komme ich zwangsläufig auch durch Aachen hindurch - da war ich noch nie im Theater.


    dann wird es schon alleine des Hauses wegen Zeit :yes:. Von außen schaut es ein bißchen wie eine Spielzeugversion der Bayerischen Staatsoper aus. Innen wurde das Haus vor 1 Jahr saniert (während der Zeit spielte das Ensemble in einem Zelt auf dem Chio-Gelände). In Aachen sah ich u.a. Monteverdis` "Poppea" mit einer bewegenden Judith Berning als Ottone (sowieso die beste Figur in der Oper...) - die nun die Charlotte im Werther singen wird - den "Sommernachtstraum" von Shakespeare/Purcell, "Tito" von Mozart und "Europeras" von Cage.
    Der Lohengrin war ein Wirrwarr an szenischen Einfällen die ich noch nicht sortieren kann - vielleicht käme die Auflösung bei einem zweiten Besuch. Musikalisch war die Produktion besonders wegen des Orchesters unter Bosch hörenswert. Auch wenn ich das Haus fast für zu klein halte für eine Wagneroper. Das `Gestampfe` aus dem Graben scheint manchmal alles zu übertönen...
    An dem Haus schätze ich u.a., daß es viele Rollen aus dem Ensemble bestreitet. Wenn man zwei-/dreimal da war kennt man die Leute und es ist schlicht schön, sie in verschiedenen Rollen zu erleben. So bleibt immer der Mensch im Vordergrund vor der Kunst.


    Zitat

    Original von severina


    Natürlich hat er [Otello] unsympathische Züge, trotzdem galt mein Mitgefühl am Ende nicht nur der toten Desdemona, sondern eben auch Otello, der nicht nur ein Opfer seiner eigenen Unzulänglichkeit geworden ist.


    Die Bemerkung verstehe ich nicht ganz. Wessen bzw. welcher Charaktereigenschaft fällt Otello denn sonst noch zum Opfer? Leider ist es schon ewig her, daß ich das Stück las oder zu Hause mit Libretto hörte. Aber Ot(h)ello ist für mich immer jemand, der sich selbst nicht traut und sich in der Konsequenz auch nicht für liebenswert hält und aus dieser Motivation heraus vernichtet.


    :hello:


    Sophia

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  • Zitat

    Original von Alviano


    wahrscheinlich bin ich urlaubsreif!


    Das kann natürlich sein: Missionierungseifer ist ja auch furchtbar anstrengend.


    Eine gute Erholung wünsche ich Dir,


    Knuspi

  • Nachdem ich am Sonntag die Eichinger-Inszenierung des Parsifal hinter mich gebracht habe, zwei Gedanken.


    Erstens: Ich konnte mich bisher bei aller Offenheit für moderne Technik meist nicht für Videoprojektionen auf der Bühne begeistern. Begründet ist das in der fehlenden Räumlichkeit der ja ebenfalls bewegten Projektion gegenüber dem Geschehen auf der Bühne.
    So war das erste Bild noch ganz gut verdaulich: Sonnenaufgang sozusagen aus der Weltraumperspektive, man sieht die rotierende Erde, aus deren Schatten langsam die Sonne tritt und Gurnemanz beobachtet dies fasziniert. Das ging noch, weil die Projektionsfläche direkt vorne an der Bühne war, es also eigentlich keine Bühne mit Tiefenwirkung gab. Wenn ich dann aber eine offene Bühne habe, auf der sich viel abspielt und ganz hinten laufen noch bewegte Bilder, stört das irgendwie meine Ästhetik gewaltig. Ich bekomme dann einfach eine harmonische Verknüpfung zwischen dem dreidimensionalen Geschehen auf der Bühne und dem zweidimensionalen Filmbildern nicht hin.


    Zweitens: Die Mode, verstärkt Filmregisseure, vor allem mit hohem Bekanntheitsgrad zu verpflichten, hat bisher wenig erstaunlich zumindest in Berlin zu keinen überzeugenden Ergebnissen geführt. Ich erinnere mich noch gut an die Cosi-Inszenierung von Doris Dörrie hier an der Staatsoper. Ja, das war nett anzuschauen und sehr komisch. Nur, als ich dann raus gegangen bin, hab ich mich gefragt, ob Mozarts und daPontes Cosi wirklich nur so eine flache Musicalkommödie ist, wie ich sie da gerade gesehen hatte.
    Meine Enttäuschung über den Eichinger-Parsifal hab ich ja im "Gestern/Oper-Thread" niedergeschrieben. Eine Inszenierung, die sich irgendwo im Niemandsland zwischen auf visuelle Überwältigung abzielenden Filmprojektionen und drastischen modernen Regietheaterfetzen verliert und seltsam unstetig wirkte. Fairerweise muss nun gesagt werden, dass sich sowohl Dörrie wie auch Eichinger nicht unbedingt durch die tiefsinnigsten Filmleistungen hervorgetan haben.
    Ein Kandidat, der mich aufhorchen lies, war Lars von Trier, der ja den aktuellen Ring in Bayreuth inszenieren sollte. Das ist zumindest jemand, den ich für einen der größten Flim-Regisseure der Gegenwart halte. Nur gleichzeitig fragte ich mich: Was versteht der eigentlich von Musik bzw. Oper ?
    Da er abgesagt hat, werden wir es nie erfahren.


    Gruß
    Sascha

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Wenn jemand ein Stück nicht kennt (also die Vorbildung nicht hat), ist er durchaus in der Lage, einer konservativen Inszenierung zu folgen.
    Es sind - im Gegenteil - die Regietheater-Inszenierungen, für die man die Vorbildung braucht.
    Das Regietheater stellt nämlich ein Spannungsfeld her zwischen der in den Regieanweisungen niedergelegten Bildwelt des Autors und einer am Inhalt des Werkes orientierten Auslegung.
    Das kann aber nur jemand erfassen, der die Vorbildung hat, also das Werk gut genug kennt, um dieses Spannungsfeld zu erfahren.


    Wie so oft, würde ich auch hier sagen: kann, muss aber nicht sein. Wenn ich ohne Vorkenntnisse z. B. eine "Holländer"-Vorstellung sehe, die auf finsterer Bühne dunkelgekleidete Sänger auf einem angedeuteten Schiffsdeck zeigt, die frontal zum Publikunm und weit von einander entfernt stehen, weiss ich nicht, ob ich da viel vom Stück mitbekäme oder ob ich da nicht eine günstigere Erfahrung mit einer Inszenierung, wie z. B. der von Kupfer machen würde.


    Wenn ich ein Stück gar nicht kenne, bei einer UA z. B., versuche ich mich immer vorher etwas schlau zu machen, worum es da geht, wer der Komponist, der Textdichter ist, mindestens aber, lese ich die Handlung im Programmheft nach.

  • [

    Zitat

    Original von severina


    Natürlich hat er [Otello] unsympathische Züge, trotzdem galt mein Mitgefühl am Ende nicht nur der toten Desdemona, sondern eben auch Otello, der nicht nur ein Opfer seiner eigenen Unzulänglichkeit geworden ist.


    Die Bemerkung verstehe ich nicht ganz. Wessen bzw. welcher Charaktereigenschaft fällt Otello denn sonst noch zum Opfer? Leider ist es schon ewig her, daß ich das Stück las oder zu Hause mit Libretto hörte. Aber Ot(h)ello ist für mich immer jemand, der sich selbst nicht traut und sich in der Konsequenz auch nicht für liebenswert hält und aus dieser Motivation heraus vernichtet.


    :hello:


    Sophia[/quote]
    Liebe Sophia, ich dachte, das ginge aus meinen Anmerkungen vor diesem Satz hervor, aber gerne noch einmal genauer: Otello ist nicht nur Opfer seiner charakterlichen Veranlagung (Jähzorn, Eifersucht etc.), sondern auch der Umwelt, die in ihm den Außenseiter (Die Hautfarbe kann für Verschiedenes stehen), den verhassten Emporkömmling sieht, der noch dazu die Frau bekommt, auf die er in den Augen der anderen kein Anrecht hat (Eine "Verbindung wider die Natur" heißt's bei Shakspeare). Um seine Position zu erringen bzw. zu behalten, muss er besser, gefinkelter sein als seine Konkurrenten (ist ja auch heute bei Schwarzen noch in vielen Bereichen so), die alles tun, um ihn zu Fall zu bringen. Dass jemand, der von Neid und Hass umgeben ist, einen gewissen Verfolgungswahn entwickelt, ist doch verständlich, außerdem ist Otello besser im Kämpfen als im Denken (Er ist ja auch Feldherr und kein Philosoph....) und daher ein anfälliges Opfer für Intrigen. Möglicherweise kompensiert er auch Minderwertigkeitsgefühle mit betont martialischem Gehabe, auf jeden Fall münden all diese Faktoren zu seinem finalen Wutanfall mit letalem Ende für Desdemona. Das ist zumindest meine Sicht des Othello, ich hoffe, jetzt ist es verständlicher.
    @ Alviano: Viel Spaß in Gent, und den Flügelaltar möchte ich dir auch sehr ans Herz legen, ich war seinerzeit überwältigt!
    lg von Severina

  • Hallo Knusperhexe,
    ich glaube, es gibt zwischen uns ein Mißverständnis: Ich bin für Otto Schenk.
    Ich bin ein absoluter Parteigänger seiner Inszenierungen.
    Sie sind das absolut beste, was dem Regietheater passieren kann. Inszenierungen wie die Otto Schenks waren sogar der Grund, daß ich das Regietheater lieben gelernt habe.


    Ein "Ring" wie der an der Met ist freilich ein Erlebnis. Das ist nämlich die totale Vergrottenbahnisierung Wagners. Selten hat mich eine Regie in ihrer geistigen Unbedarftheit so amüsiert. Das ist der "Ring" für die USA. Jawohl! Für ein Publikum, dem der Gehalt eines Werkes völlig egal ist, Hauptsache, der Schauwert stimmt und man braucht sich nicht mit dem Werk auseinanderzusetzen. Einfach hingucken, als wär's gesungener Kintopp!


    Nun, wir hatten in Wien den Versuch eines konservativen "Rings". Filippo Sanjust war der Regisseur.
    Es war zum Totlachen!
    Die Tiefen des Rheins - eine Fantasie in Kitschblau. Auf Stegen tanzende Niixlein - natürlich Tänzerinnen. Ergebnis: Die Stimme kam von wo anders als das Nixlein stand. Aber süß waren sie, muß ich schon sagen, haben sicher unserem Kiemenatmer-Zwerglein auch gefallen...
    Nie werde ich die "Wolkigen Höhen" vergessen, die aussahen wie ein trautes Tal mit schönen Wiesen und einem ganz allerliebsten Walhall-Schlösslein. Die Riesen haben es gebaut, die mit Leiterwägelchen einherstapften.
    Aber das war noch nichts gegen das glupschäugige Krötlein im vierten Bild, wo es dann auch ein einfach süßes Riesenwürmlein gab.


    Die "Walküre" war weniger phantasievoll. Man stand halt, natürlich in pseudogermanischer Gewandung, herum und sang sich über die Bühnenbreite hin an. Ja, so hab' ich mir diese Beziehungskiste schon immer nicht vorgestellt...
    Aber der "Feuerzauber", ja, ja, der hatte es in sich. Alle Achtung. Am liebsten hätte ich die Feuerwehr gerufen, weil diese Risenflammen doch Blödsinn sind. Es heißt ja: "Wer meines Speeres Spitze fürchtet, durchschreitet das Feuer nie", womit gemeint ist, daß selbst, wenn da nur ein Grashalm glosen würde, keiner den Zauber brechen könne, der den Gott fürchtet. Aber was soll's, wenn einem schon sonst nix zur "Walküre" einfällt, dann kann man das wenigstens mit ein bisserl Tricktechnik aufpolieren.


    Nachher wurde dieser konservative "Ring" abgebrochen. Und soll ich Dir sagen warum?
    Weil die ganze Wiener Staatsoper Buh geschrieen hat. Das waren nicht ein paar "Regielis", das war praktisch das gesamte Publikum, das den Regisseur von der Bühne gebuht hat.


    Nun ja...


    Noch ein Wörtlein zu Deinem Satz, dass man im Märchen nichts erklären müsse.
    Stimmt.
    Und wenn man den "Ring" als "Märchen" begreift, mag ja Otti der richtige Märchenonkel dafür sein.
    Ich begreife den "Ring" als Mythos - und den lasse ich mir lieber von gründlichen Denkern wie Harry Kupfer oder Patrice Chéreau erzählen.


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Das ist der "Ring" für die USA. Jawohl! Für ein Publikum, dem der Gehalt eines Werkes völlig egal ist, Hauptsache, der Schauwert stimmt und man braucht sich nicht mit dem Werk auseinanderzusetzen. Einfach hingucken, als wär's gesungener Kintopp!


    Hallo Edwin,


    Jesses, der Sanjust hat Dich aber wirklich arg getroffen. :D


    Eine Bitte: Bitte verifiziere oder noch besser unterlasse doch diese simplifizierten und ach so modischen Stammtischparolen über die USA. In diesem Forum haben die schon mal gar nix verloren.


    Knusperhexe

  • Hallo Knusperhexe,
    meine "Parolen" über die USA beziehen sich auf das dortige Publikum, das nun einmal Opernaufführungen anders betrachtet, als man es in Europa macht. Drum hat der Schenk dort ja auch noch den Erfolg auf seiner Seite, während es bei uns nur noch die Lacher sind.
    Meine Aussage betrifft also nicht die weltweiten amerikanischen Wohltaten in der politischen Gegenwart noch jene an den indigenen Völkern des eigenen Landes, sondern ausschließlich ein Publikum, das mit einer gewissen Naivität an die Kunstform Oper herangeht.
    Aber in den USA gibt es eigentlich nur einen hervorragenden, international tätigen Regisseur: Peter Sellars. Und sonst importiert man dort wohl lieber die europäischen Regisseure, die in Europa nur Stehtheater in verstaubten Kulissen machen.


    Tatsache ist aber auch, daß es in Europa eine Menge amerikanischer Sänger gibt. Darüber gibt es sogar einen Tamino-Thread. Wo bleiben die amerikanischen Regisseure? Wenn das Theater da drüben wirklich so wahnsinnig gut ist, müßte es doch eine Flut von US-Regisseuren geben, die in Europa endlich einmal zeigen wie Theater gemacht wird. Es gibt sie aber nicht - oder zumindest kaum.


    Eine antiamerikanische europäische Verschwörung etwa?
    Obwohl das breite Publikum nach ihnen verlangt?


    Könnte es nicht doch sein, daß die konservative Regie von immer weniger Leuten wirklich gemocht wird, nicht wegen einer Propaganda einiger weniger, sondern weil's halt auf die Dauer langweilig wird, wenn sich eine "Walküre" von der anderen primär dadurch unterscheidet, daß Wotan hier die Augenklappe links und sie dort rechts trägt?


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Meine Aussage betrifft also nicht die weltweiten amerikanischen Wohltaten in der politischen Gegenwart noch jene an den indigenen Völkern des eigenen Landes, sondern ausschließlich ein Publikum, das mit einer gewissen Naivität an die Kunstform Oper herangeht.


    Oh Edwin, das läuft verdammt schräg. Wenn es irgend geht, lass es einfach.

  • Hallo Knusperhexe,
    Nein, nein, glaub mir: Ich kenne ziemlich viele US-Aufführungen - nicht, weil mich die Inszenierungen so sonderlich interessiert hätten, sondern weil mich die Stücke interessieren (Menotti, Ward, Floyd etc.) Ich kann Dir nur sagen - auch wenn Du es absolut nicht hören willst: Was sich da in der Regie abspielt, ließe kein Direktor eines deutschen Stadttheaters zu. Wackelkulissen, in denen herumgestanden wird. Tut mir leid, wenn das Musiktheater sein soll, dann ist es einfach nicht auf europäischem Niveau.


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner


    Könnte es nicht doch sein, daß die konservative Regie von immer weniger Leuten wirklich gemocht wird, nicht wegen einer Propaganda einiger weniger, sondern weil's halt auf die Dauer langweilig wird, wenn sich eine "Walküre" von der anderen primär dadurch unterscheidet, daß Wotan hier die Augenklappe links und sie dort rechts trägt?


    Danke, dass Du diesen Absatz noch nachträglich eingefügt hast. So kann ich wenigstens auf etwas angemessen reagieren:


    Mir liegen nur lokale Umfragen vor und die erteilen dem Regietheater eindeutig eine Absage. Der Konflikt zwischen Volkes Wille und dem tatsächlichen Angebot kann auf verschiedenen Fundamenten gründen:


    Sei es nun das erzieherische Pflichtgefühl der Intendanten, sei es Angst vor der Presse oder das Fehlen von Kräften im Binnenmarkt.


    Edwin, Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein deutscher Intendant nicht an den Marterpfahl gestellt würde, wenn er einen amerikanischen Traditionalisten als Regisseur verpflichtet? Die Schlagzeilen kann ich Dir schon vorab liefern. Und Kulturimperialismus wird da noch das sanfteste sein.


    Ein Beispiel der anderen Art: Brandauer hat hier in Köln den Lohengrin inszeniert. Ein Ah und OH ging vorab durch die Presse. Und dann, welch Wunder, erklärt Herr Brandauer in seiner Inszenierung dem Regietheater eine herbe Absage. Komischerweise war's immer ausverkauft - trotz des Aufbegehrens seitens Eurer Liga.


    Ich frage mich oft, woher Du und die anderen eigentlich das Selbstbewusstsein nehmen, über andere derartig den Stab zu brechen? Liegt das in den Genen (beabsichtigte Polemik, angesichts Deiner Deiner Äußerungen über das amerikanische Publikum)? Habt Ihr den Auftrag, alle zu bekehren, in die Wiege gelegt bekommen? Wieso schafft Ihr es nicht den Leuten die Opernsichtweise zu gönnen, die mal nicht Eurem Geschmack entspricht? Alfred hat Euch mal mit nervigen Telefonvertretern verglichen? Ich gehe mit ihm konform, empfinde Euren Machtanspruch als ähnlich provokant. Sei es nun im Forum oder in den Medien oder allein schon durch die zur Allgemeingültigkeit erhobene Aussage einer Inszenierung nach Deinem Gusto, diese Arroganz ist echt nur mit Humor zu ertragen.


    Und das allerwitzigste an der ganzen Sache ist noch: Wehe, man moniert mal dieses Auftreten in ähnlich provokanter oder arroganter Art, wie Ihr Euch über das bornierte Opernpublikum erhebt! Hossa, Hossa, dann wird gleich das zart besaitete Fähnlein geschwungen.


    Wie gesagt, habt Spaß an Eurer Form des Musiktheaters, aber lasst den anderen auch mal den Spaß und wettert nicht gegen jedes kleine romantisch-grüne Pflänzlein, das sich mal ausnahmsweise in deutschen Theatern hervorwagt. Müsste doch eigentlich in 'ner Demokratie möglich sein, oder?



    Cheeseburgergrüße,


    Knusperhexe

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