.... um auch mal was Positives beizutragen:
Oft beklagen wir uns über die Tatsache, dass unsere Lieblingsmusikrichtung viel zu wenig allgemeine Beachtung findet (was ja nicht ganz unberechtigt ist).
Aber man sollte auch mal explizit die Tatsache würdigen, dass endlich mal wieder eine komplette (!) mehrstündige Opernübertragung im ersten Programm des deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehens (und natürlich auch im ORF) zur besten Sendezeit gezeigt wird!
Sowas habe ich (vor der letztjährigen Salzburger Traviata, die aber in der ARD immerhin erst am späteren Abend begonnen hatte) zuletzt bewusst irgendwann in der 1980ern erleben können!
Dem Vernehmen nach sollen derartige "Opernabende" im Fernsehen in den 1960ern und 1970ern sogar noch viel regelmäßiger stattgefunden haben....
Ich dachte, ich sehe nicht richtig, als ich in der Woche davor in der TV-Zeitschrift die Ankündigung für diese Opernübertragung gelesen hatte!
Ein ganzer Abend lang Oper live - erst nach Mitternacht kommt noch irgendwas anderes im ersten Programm - ist das nicht fantastisch?!
Und ich fürchte fast, dass die Teilnahme der enorm populär gewordenen Darstellerin der Susanna für die Live-Übertragung nicht ganz unmaßgeblich war! Seien wir ihr dafür doch auch einmal dankbar! Das Ganze hatte eine Aura von "Glamour" und gesellschaftlichem Top-Ereignis - ist doch wunderbar!
Und die Präsentation um die 4 Akte herum ließ doch aus Sicht des "unbedarften" Zuschauers auch nichts zu wünschen übrig - die ARD hat immerhin ihren derzeit populärsten Moderator/ Talkmaster/ undwasweißichnichtnochalles Harald Schmidt hierfür verpflichtet!
Was ich aus Euren Beiträgen über die ORF-Pausengestaltung gelesen habe, hätte ich mir allerdings auch eher gewünscht, diese gesehen zu haben....
Wenn man sich über die Art und den Stil von Herrn Schmidts Moderation/ Inhaltsangaben auch streiten kann, muss man sich aber dieser Tatsache einmal bewusst werden:
Hätte es irgendwer vor 3 Jahren (oder so) für möglich gehalten, dass die ARD im Jahr 2006 die Premiere des Figaro live von den Salzburger Festspielen zur besten Sendezeit in kompletter Länge mit Harald Schmidt als Moderator/ Conferencier übertragen würde??
Ich ganz sicher nicht.
Die Tatsache allein ist doch schon ein Grund zur Freude für alle Opern- und Klassikfans: Man wird wahrgenommen und es wird ein Event draus gemacht, das weithin Beachtung findet.
Wenn aus einer Sache heute ein Event gemacht wird, ist das doch der Ritterschlag schlechthin im heutigen Medienzeitalter. :wacky:
Weiß eigentlich irgendwer, wie die Einschaltquoten waren? Wenn sie gut gewesen sein sollten, bestünde ja evtl. Hoffnung auf häufigere "Wiederholungstaten" dieser Art im TV...
Allerdings:
Evtl. hätte die ARD eine derart prominent im TV-Programm platzierte Live-Übertragung nicht gebracht, wenn hierzulande nicht gerade Sommer- und Ferienzeit wäre und eh keiner daheim vorm Fernseher sitzt...