XXXV.
Auf mein Kind ...
Ich habe Deinen Atem gewaschen
und Dein Lachen zur Ruhe gelegt
Ich habe Dir Tauben erfunden,
und mit der Sonne hab’ ich Verstecken gespielt
Ich hab’ meine Augen geschenkt
und Engel gefaltet aus Milch und Papier -
selbst mein Schlaf blickte Dich an
Doch meine Lippen sind nackt
und ich bewahre nichts mehr -
kein Spiegel gibt mir den Namen zurück
Ich weiß, unsere Träume ziehen nach Norden
und mein Mund löst die Pfänder nicht aus
So spiel mit dem Schnee -
wie gerne gäb’ ich den Korb
voller Sterne hinzu
Und nun geh’ und hab’ keine Angst:
Denn niemand versteckt sich
hinter Sonne und Mond
Schlaf’ wohl, mein Sohn, -
auf dem Rücken der Wolken reist es sich gut
(c) 2007, Jörg Borse