Hallo, miteinander!
Zwei Bemerkungen meinerseits zu Messiaen und "Kitsch".
Mangelnde Authentizität, Massenproduktion, Verlogenheit, bloße Imitation, bloßer ungebrochener Eklektizismus - das sind wesentliche Kriterien. Ich glaube kaum, dass sie greifen bei jemandem, der zur Bekräftigung seiner tiefen Gläubigkeit zum Mittel eines effektvollen, bisweilen auch ostinaten Pathos greift. Diverses andere wurde bereits angeführt.
Wo ich Loge eher unterstützen würde, ist der Vergleichsaspekt bezüglich der kindlichen Frömmigkeit eines "herzallerliebsten Jesuskinds" in der Barockmusik. So darf man in der Postaufklärung zweihundert Jahre später nun tatsächlich nicht mehr denken, schreiben oder musizieren, ohne in Kitschverdacht zu geraten oder der Parodie bezichtigt zu werden. Man mag von daher die Frömmigkeit eines Messiaen per se angreifen, vielleicht auch manche seiner Titel. Aber die Musik erscheint mir denn doch zu raffiniert, zu unverwechselbar, auch wenn sie sich bisweilen selbst kopiert.
Besten Gruß, Wolfgang