Piotr Beczala, lyrischer Tenor

  • Lieber Rüdiger,

    ich kannte Beczala seit langem als einen Tenor der Spitzenklasse, die spektakulären Ereignisse, die volle Publikums- und Medienwirkung waren für mich lange Zeit nicht erkennbar. Dann kamen Auftritte zusammen mit der Überfliegerin Netrebko und das quasi Einspringen als Lohengrin auf dem grünen Hügel. Diese Leistungen wurden zum Katapult für seine Öffentlichkeitswirkung. Im Gegensatz zu Dir bin ich der Meinung, dass Bayreuth durchaus noch ein Sprungbrett für große Karrieren sein kann. Da wir mit wirklich guten Sängern des Lohengrin nicht allzu reich gesegnet sind, war Beczala wahrscheinlich der Schwanenritter, auf den man nach dem omnipotenten Dauer-Lohengrin Klaus Florian Vogt gewartet hat.


    Dir lieber Rüdiger alle guten Wünsche zum neuen Jahr


    Herzlichst

    Operus


    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Und sein Lohengrin-Debüt war ein vielbeachtetes mediales Ereignis: im Mai 2016 unter Christian Thielemann neben Anna Netrebko - an der Semperoper Dresden!

    Beczala hätte Bayreuth im letzten Sommer nun wahrlich nicht so dringend gebraucht wie Bayreuth Beczala...

    Und alles, was Beczala derzeit an den frührenden Häusern der Welt (MET, Zürich etc.) singt, hat gar nichts mt seinem Bayreuther Lohengrin-Einspringen im letzten Sommer zu tun, denn die Verträgen wurden vor Jahren geschlossen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat

    Operus

    und das quasi Einspringen als Lohengrin auf dem grünen Hügel. Diese Leistungen wurden zum Katapult für seine Öffentlichkeitswirkung.

    Lieber Hans, hier muss ich doch den beiden Vorrednern Recht geben, die Zeiten sind doch längst vorbei, heute wird andersherum ein Schuh daraus!

    Zitat

    Rheingold

    Ich glaube, Bayreuth ist längst nicht mehr die Bühne, auf der man ganz nach oben katapultiert

    Zitat

    Stimmenliebhaber

    Beczala hätte Bayreuth im letzten Sommer nun wahrlich nicht so dringend gebraucht wie Bayreuth Beczala...


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Am 15.05.2020 wird das neue Album von Piotr Beczala erscheinen, überwiegend mit Verismo-Arien:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Am 15.05.2020 wird das neue Album von Piotr Beczala erscheinen, überwiegend mit Verismo-Arien:


    Da kann man sich ja drauf freuen, aber etwas Platz auf der CD wäre ja noch frei gewesen!! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Piotr Beczała wird in wenigen Tagen, am 18. Juni 2023, erstmals den Calaf in Turandot singen (in Zürich), und zwar in einer Neuinszenierung von Sebastian Baumgarten.

    In einem Interview mit Christian Berzins sagt er dazu: "... vor vielen Jahren hat man mich kritisiert, dass ich gegen moderne Regie sei. Stimmt nicht, bin ich nicht. "

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Mahlers "Lied von der Erde" für eine hohe und eine mittlere Gesangsstimme mit Klavier. Gemeinsam mit ihren Pianisten Gerold Huber haben der Tenor Piotr Beczala und der Bariton Christian Gerhaher diese Version für ihre Einspielung bei Sony gewählt. Es handelt sich um ein Original, das auf den Komponisten selbst zurückgeht. Schon auf den ersten Blick fallen Unterschiede zur gebräuchlichen Version, die sehr oft eingespielt und mitgeschnitten wurde, auf. Das dritte Lied ist mit "Der Pavillon aus Porzellan" und nicht mit "Von der Jugend" überschrieben, das folgende heißt "Am Ufer" statt "Von der Schönheit". Aus dem "Trinker" wurde später mit Orchester "Der Trunkene im Frühling". Bei JPC heißt es, dass Beczała, der den ersten, dritten und fünften Satz singe, bekannt sei für seinen leuchtenden Tenor, der aristokratische Haltung, durchschlagende Stimmkraft und akribische Textfinesse vereint. "Die Stimme des polnischen Tenors ist in Farbe und Gewicht ein idealer Partner für Gerhaher." Mit gefällt diese Einspielung sehr gut.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Mahlers "Lied von der Erde" für eine hohe und eine mittlere Gesangsstimme mit Klavier. Gemeinsam mit ihren Pianisten Gerold Huber haben der Tenor Piotr Beczala und der Bariton Christian Gerhaher diese Version für ihre Einspielung bei Sony gewählt. Es handelt sich um ein Original, das auf den Komponisten selbst zurückgeht. Schon auf den ersten Blick fallen Unterschiede zur gebräuchlichen Version, die sehr oft eingespielt und mitgeschnitten wurde, auf. Das dritte Lied ist mit "Der Pavillon aus Porzellan" und nicht mit "Von der Jugend" überschrieben, das folgende heißt "Am Ufer" statt "Von der Schönheit". Aus dem "Trinker" wurde später mit Orchester "Der Trunkene im Frühling". Bei JPC heißt es, dass Beczała, der den ersten, dritten und fünften Satz singe, bekannt sei für seinen leuchtenden Tenor, der aristokratische Haltung, durchschlagende Stimmkraft und akribische Textfinesse vereint. "Die Stimme des polnischen Tenors ist in Farbe und Gewicht ein idealer Partner für Gerhaher." Mit gefällt diese Einspielung sehr gut.

    Hallo lieber Rheingold1876, ich schrieb dazu hier!

    Liegt aber vielleicht auch etwas daran, dass ich Beczala nicht so sehr liebe, aber sein >Deutsch< ist nicht ganz so prickelnd wie man auch bei den Schuber Liedern schon hören konnte! Sind schon wieder weg! :)

    Aber du sollst ja Freude daran haben! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco, da ich nur selten in den Thread hineinschauen, in dem Du von dieser Aufnahme berichtet hast, ist mir Dein Beitrag entgangen. Du hast Dich dort - wie ich erst jetzt lese - sehr kritisch zu Beczala geäußert. Dieser Meinung bin ich nicht. Vielmehr finde ich seinen etwas naiv-unbekümmerten und draufgängerischen Ansatz für seinen Part nicht uninteressant. Auch dadurch wird für mich umso mehr deutlich, dass ohnehin alles auf den "Abschied" hinausläuft, den Christian Gerhaher - und darin bin ich einig mit Dir - nahezu erschütternd gestaltet. Die Klavierbegleitung macht es den Sängern aber auch nicht eben leicht. Sie stehen fast allein da. Im übrigen finde ich, dass Beczala eine gutes Deutsch singt. Fast nichts, was ich nicht verstanden hätte. Das mag aber auch daran liegen, dass ich den Text so gut wie auswendig kann. Dadurch wird vielleicht im Kopf ergänzt, was durch den Vortragenden nicht ganz so deutlich herüberkommen sollte.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent