Bücherecke - Empfehlungen der allgemeinen Musikliteratur
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Es ist mit seinen über neunhundert Seiten zwar sehr umfangreich, aber Du findest beides darin: Eine detaillierte, tiefschürfende und den Komponisten und Menschen Mahler nicht nur beschreibende, sondern auch tiefdringend deutende Biographie, und außerdem eine ebenso tiefsinnige Analyse und Interpretation seines gesamten symphonischen Werkes. Übrigens. Es ist so gut lesbar abgefasst, dass man mit den neunhundert Seiten gar kein Problem hat. Es ist für jemanden, der sich für Mahler und sein kompositorisches Schaffen interessiert, eine überaus ertragreiche, geradezu fesselnde Lektüre.
Der Spiegel hatte recht mit seiner Feststellung: "Glänzend geschriebene Würdigung einer Schlüsselfigur - samt klugen Werkanalysen".
Jens-Malte Fischer werde ich kaufen müssen und meiner Sammlung von Mahler-Literatur hinzufügen, lieber Helmut Hofmann, obwohl ich im Moment so gut wie keine Zeit zum Lesen habe - schon gar nicht für so dicke Bücher!
Schöne Grüße
Holger
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Vielen Dank an alle die geantwortet haben
Dank an Fiesco für die schöne Bücherauswahl, jetzert zum Schluss.
Ich werde mich nun einmal umtun, wie diese Bücher gebraucht preislich gehandelt werden und/oder checken ob sie in der Heidelberger Stadtbibliothek zum erstmal Reinlesen vorliegen ...
Gustav Mahler höre ich momentan recht oft und möchte wirklich gerne mehr über die Sinfoniern und sein Leben wissen, und diese Bücher werden helfen ...
LG
Peter -
Auch ich kann das Mahler-Buch von JM Fischer als flüssig lesbar und hochinteressant für Einsteiger und Fortgeschrittene wärmstens (schwitz) empfehlen.
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Das letzte bemerkenswerte Buch über Johannes Brahms ist die 2016 erschienene, relativ knapp gehaltene, aber hochgescheite Monographie von Martin Geck (Rowohlt, 160 Seiten). Danach kam nichts mehr von Bedeutung,- wunderlicher Weise. Brahms scheint zurzeit nicht sehr gefragt zu sein.
Lieber Helmut, die Monographie, zu der Du mir rietest, habe ich mit großem Gewinn gelesen und mit diversen Anstreichungen versehen. Die Fähigkeit des Autors, große Gedanken in kleiner Form auszudrücken, hat mich sehr beeindruckt. Man hat zumindest das Gefühl, fast alles über Brahms in Erfahrung gebracht zu haben. Ich nehme viele Anstöße mit, um mich weiter mit diesem Komponisten zu beschäftigen. Tatsächlich habe auch ich den Eindruck, dass Brahms derzeit nicht so gefragt ist. Er entzieht sich der Gegenwart, was ihn aber für mich besonders anziehend macht. Ich höre ihn sehr oft. Besonders angetan haben es wir wieder die formenreichen Chorstücke und immer wieder die Volkslieder. In einem anderen anderen Thread wurde ich erst neulich auf eine "Schöne Magelone" mit viel gesprochenem Text zwischen den Romanzen aufmerksam. Ich kannte diese Aufnahme nicht und bin sehr froh, dass ich sie jetzt kennenlerne:
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Zitat
In einem anderen anderen Thread wurde ich erst neulich auf eine "Schöne Magelone" mit viel gesprochenem Text zwischen den Romanzen aufmerksam. Ich kannte diese Aufnahme nicht und bin sehr froh, dass ich sie jetzt kennenlerne:
Lieber Rheingold1876, besser spät als nie!
LG Fiesco
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Die Fähigkeit des Autors, große Gedanken in kleiner Form auszudrücken, hat mich sehr beeindruckt. (...)
In einem anderen anderen Thread wurde ich erst neulich auf eine "Schöne Magelone" mit viel gesprochenem Text zwischen den Romanzen aufmerksam. Ich kannte diese Aufnahme nicht und bin sehr froh, dass ich sie jetzt kennenlerne:
Freut mich, lieber Rheingold, dass ich Dir in Sachen Brahms-Literatur behilflich sein konnte.
Martin Geck ist ein Musikwissenschaftler (Professur an der TU Dortmund), der reflexiv sehr tiefschürfend in ein musikalisches Werk vorzudringen, die dabei gewonnenen Erkenntnisse dann aber auch auf die Ebene übergreifender musikwissenschaftlicher Gedankengänge zu heben und in allgemeinverständlicher Sprache darzustellen vermag. Mir hat er bei einigen Komponisten, Schumann zum Beispiel, zu wichtigen Einsichten und Erkenntnissen verholfen.
Regelrecht hingerissen hat mich sein Buch über Beethoven. Das ist das Gescheiteste und Tiefsinnigste, was ich je über Beethoven gelesen habe:
Weil Du hier "Die schöne Magelone" in einer hörenswerten Aufnahme erwähnst und Dich also offensichtlich gerade mit diesem Brahms-Zyklus beschäftigst: Falls es Dich interessiert, es liegt dazu hier im Forum eine ausführliche Betrachtung vor. Hier nämlich:
Johannes Brahms. Seine Lieder, gehört und betrachtet im Bemühen, ihr Wesen zu erfassen
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Hallo
Ich habe mir mittlerweile eine Sammlung aus dieser Reihe zugelegt. Die Bücher (Schubert, Mozart, Wagner, Beethoven) sind preislich eher was für den Weihnachtstisch. Ich habe vereinzelt gebraucht sehr günstige Exemplare gefunden.
Gruß Wolfgang
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Einen Nachtrag noch zu meinem voranstehenden Beitrag, - das Thema Literatur zu Komponisten betreffend, und den Sachverhalt, dass Brahms im Augenblick diesbezüglich nicht gerade "in" zu sein scheint:
Seit einigen Wochen beschäftige ich mich mit dem Balladenwerk von Carl Loewe. Und da ich immer zu den Komponisten, deren Liedern ich mich in analytischer Betrachtung widme, alle verfügbare Literatur studiere, stellte ich zu meiner großen Verblüffung fest:
Zu Loewe gibt es diesbezüglich nichts, - rein gar nichts Neues. Loewe ist literarisch nicht nur nicht "in", er ist total "out". Es gibt keine neuere Biographie. Das einzige, was ich hier in der Hand habe, ist ein Nachdruck der Biographie von Heinrich Alfred Bulthaupt. Die erschien 1898 in Berlin.
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Hallo
Ich habe mir mittlerweile eine Sammlung aus dieser Reihe zugelegt. Die Bücher (Schubert, Mozart, Wagner, Beethoven) sind preislich eher was für den Weihnachtstisch. Ich habe vereinzelt gebraucht sehr günstige Exemplare gefunden.
Gruß Wolfgang
Das Buch gibt es doch beim Werbepartner, warum verlinket du es nicht?!
LG Fiesco
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Werde nächstes mal dran denken.
Danke
Wolfgang
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Gelöscht, weil nicht zum Threadthema gehörend
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Hallo
Ich habe mir mittlerweile eine Sammlung aus dieser Reihe zugelegt. Die Bücher (Schubert, Mozart, Wagner, Beethoven) sind preislich eher was für den Weihnachtstisch. Ich habe vereinzelt gebraucht sehr günstige Exemplare gefunden.
Gruß Wolfgang
Ich besitze bislang nur das Verdi-Handbuch, mit dem ich aber sehr zufrieden bin. Besonders weil es Informationen zu unbekannteren und somit auch seltener besprochenen und behandelten Werken wie z.B. "Il corsaro", "I masniaderi", "Alzira" und Co zu vermitteln weiß.
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Seit einigen Wochen beschäftige ich mich mit dem Balladenwerk von Carl Loewe. Und da ich immer zu den Komponisten, deren Liedern ich mich in analytischer Betrachtung widme, alle verfügbare Literatur studiere, stellte ich zu meiner großen Verblüffung fest:
Zu Loewe gibt es diesbezüglich nichts, - rein gar nichts Neues. Loewe ist literarisch nicht nur nicht "in", er ist total "out". Es gibt keine neuere Biographie. Das einzige, was ich hier in der Hand habe, ist ein Nachdruck der Biographie von Heinrich Alfred Bulthaupt. Die erschien 1898 in Berlin.
Lieber Helmut, diesen Zustand beklage auch ich. Als ich damit begann, mich genauer mit Carl Loewe zu beschäftigen, konnte ich es auch nicht glauben, dass keine neuere Biographie gibt. Bei der Internationalen Carl Loewe Gesellschaft mit Sitz in seinem Geburtsort Löbejün fanden sich schließlich die Loewe gewidmeten Nummern 10, 12 und 13 der Schriftenreihe des Händel-Hauses in Halle, die ich mir zu drei stattlichen Büchern habe binden lassen. Inhaltlich besonders ergiebig fand ich Nummer 13 mit diversen Beiträgen auch zu den Balladen und Liedern von einer wissenschaftlichen Konfernz zum 200. Geburtstag Loewes auf fast sechshundert Seiten für aktuell fünf Euro. Sie lassen sich im Shop der Loewe-Gesellschaft sowie im Händel-Haus zu Halle finden. Hier die Links zu beiden Adressen:
https://www.carl-loewe-gesellschaft.de/shop
https://haendelhaus.de/hh/forschung/veroeffentlichungen
Dem Vernehmen nach gibt es starke Bemühungen der sehr aktiven Gesellschaft, eine große Carl-Loewe-Biographie auf den Weg zu bringen. Warten wir's ab.
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O vielen Dank, lieber Rheingold. Jetzt warst Du mir eine Hilfe. Schön!
Den Band 13 habe ich soeben bestellt. Ich bin gespannt.
Und auf die große Loewe-Biographie werde ich wie Du mit großer Hoffnung warten.
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Diese Buchempfehlung von Helmut Hofmann, der ich gern folgte, zog eine neue Anschaffung nach sich, auch - weil sie im Literatuirverzeichnis mit folgenden Worten "nach wie vor trotz aller Mängel grundlegend" gelistet ist.
Max Kalbeck
Johannes Brahms
Biographie in 8 Halbbänden
Zweite verbesserte Auflage 1912
Ich erwischte ein sehr gut erhaltenes Exemplar für einen vergleichsweise günstigen Preis. Rührend finde ich, dass die meisten Bände nie gelesen oder wenigstens duchgeblättert wurden. Die Seitenränder hängen noch aneinander - wie es nach dem Schnitt geschehen kann. Die Detailgenauigkeit der Lebensbeschfreubung von Brahms ist ganz nach meinem Geschmack. Ob auch ich alles lesen werde können, bleibt schon deshalb fraglich, weil ich manchen musiktheoretischen Erörterungen anhand von Notenbeispielen nur sehr bedingt folgen kann.