Nicolai Gedda – vielseitiger unverwechselbarer Tenor

  • Hallo Siegfried,


    ich habe mir noch einmal Deinen Beitrag 245 angeschaut und angehört und mir meine Gedanken darüber gemacht. Er ist sicher nicht geeignet, posthum das Ansehen des Jahrhunderttenors Nicolai Gedda zu zerstören, aber ich finde es unfair, so etwas an die Öffentlichkeit zu bringen. Jeder Künstler hat schon mal einen schlechten Tag, das sollte man nie vergessen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • @ Nemorino:

    Erinnere dich doch bitte mal, was du schon an unflätigen Bemerkungen über Rudolf Schock hier hast fallen lassen. Das nenne ich unfair!
    Dagegen ist mein eingestellter Krächzer eines nicht mehr taufrischen Sängers eine Petitesse.
    Gut, dass wir das geklärt haben.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Siegfried:


    Vergleichst Du öfter Äpfel mit Birnen? Oder Champions League mit Kreisklasse?


    Erstens: Ein Ausrutscher, wie er Gedda in dem Clip unterlaufen ist, wird jedem Sänger in seiner Laufbahn mindestens einmal passiert sein. Auch Beckenbauer und Gerd Müller haben schon mal daneben getroffen!

    Ein Krächzer, dazu noch in bereits vorgerücktem Alter, der einem Welttenor unterlaufen ist, willst Du im Ernst mit Rudolf Schocks unsäglichen, aber doch freiwilligen Auftritten vergleichen, mit denen er mindestens 25 Jahre in sämtlichen seichten Unterhaltungssendungen mit seiner demolierten Stimme seine Reputation nachhaltig demontiert hat? Frei nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, singt sich's völlig ungeniert!

    Damit wir uns recht verstehen: Rudolf Schock war in den Jahren zwischen 1946 und 1960 ein durchaus respektabler Opernsänger. In meiner Sammlung befinden sich mindestens fünf Recital-CDs sowie zahlreiche Opernquerschnitte aus dieser Zeit. Hätte er seine Karriere, wie es Gedda (von ein paar Ausnahmen abgesehen) gemacht hat, rechtzeitig beendet und nicht in jeder billigen Schnulzensendung, vom "Glücksrad" bis zum "Blauen Bock", mit den Resten seiner Stimme den "Jäger aus Kurpfalz" und das "Mütterlein" besungen (meist ging es ja nur mit Playback!), hätte man ihn in weit besserer Erinnerung. Es war ja nicht nur schauerlich, wie er sang, sondern auch was er sang! Selbst manche hartgesottene Schock-Fans fanden das am Ende nur noch peinlich.


    Wer ein Beispiel aus Rudolf Schocks Glanzzeit hören will und wissen möchte, was der Sänger zu leisten vermochte, als seine Stimme noch intakt war, dem sei wärmstens diese Hamburger Rundfunkproduktion aus dem Jahr 1953 empfohlen:

    Hier zeigt er sich sogar als Mozart-Sänger von hohen Graden. Wenn wir bei der Oper bleiben, so war er vor allem in deutschen Spielopern von Mozart bis Lortzing, sowie im Repertoire französischer Opern des 19. Jahrhunderts erfolgreich. An Peter Anders, Josef Traxel oder Fritz Wunderlich, um bei deutschen Tenören zu bleiben, hat er nie herangereicht. An Popularität hat er sie allerdings alle übertroffen, was viel mit seinen Film- und TV-Auftritten, wenig mit seinen stimmlichen Qualitäten zu tun hatte.


    Ein Vergleich mit Nicolai Gedda verbietet sich aus mehreren Gründen: Gedda war auf allen bedeutenden Bühnen der Welt zu Gast, sprach und sang in sieben Sprachen, seine Karriere erstreckte sich über fast vier Jahrzehnte, während Rudolf Schocks Wirkungskreis im wesentlichen auf den deutschen Sprachraum beschränkt blieb. Wenn man die Jahre nach 1960 bis zu seinem Tod 1986 abzieht, bleibt bei ihm max. 15 Jahre, in denen er als Opernsänger Furore machte. Was danach kam, deckt man besser mit dem Mantel der Liebe zu ….

    Gut, dass wir das geklärt haben.

    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Siegfried, lieber nemorino, gibt es eigentlich die Aufnahme von Korngolds Toter Stadt, von der Schnipsel mit Schock als Paul auf Youtube zu hören sind, irgendwo komplett? Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • gibt es eigentlich die Aufnahme von Korngolds Toter Stadt, von der Schnipsel mit Schock als Paul auf Youtube zu hören sind, irgendwo komplett?

    Lieber Hans Heukenkamp,


    soweit mir bekannt, gibt es mit Rudolf Schock nur die beiden populären Stücke "Glück, das mir verblieb" und "O Freund, ich werde sie nicht wiedersehen" aus der "Toten Stadt". Es gibt die Auszüge auf EMI, und Schock ist noch in guter Form. Soweit ich weiß, wurden sie 1958/59 (in Stereo) produziert.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Lieber Hans Heukenkamp,


    soweit mir bekannt, gibt es mit Rudolf Schock nur die beiden populären Stücke "Glück, das mir verblieb" und "O Freund, ich werde sie nicht wiedersehen" aus der "Toten Stadt". Es gibt die Auszüge auf EMI, und Schock ist noch in guter Form. Soweit ich weiß, wurden sie 1958/59 (in Stereo) produziert.


    LG Nemorino

    Lieber Nemorino, vielen Dank, so hatte ich es schon befürchtet. Gerne hätte ich natürlich eine Gesamtaufnahme mit Schock und Köth gehört. Um nicht komplett von Gedda abzuschweifen, will ich noch bemerken, daß meine erste Begegnung mit diesem Sänger sein blinder Schwertrichter in Korngolds Heliane ist.

    Diese obskure Gestalt, die Hans Müller-Einigen Hans Kaltnekers Vorlage hinzugefügt hat, ist der dramatische Dreh- u. Angelpunkt im zweiten Akt der Oper.

    Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Um nicht komplett von Gedda abzuschweifen, will ich noch bemerken, daß meine erste Begegnung mit diesem Sänger sein blinder Schwertrichter in Korngolds Heliane ist.

    Lieber Hans Heukenkamp,


    das war allerdings dann eine späte Begegnung, in zweierlei Hinsicht. Die Aufnahme entstand wohl zu Beginn der 1990er Jahre, also in der "späten Spätzeit" von Geddas Karriere. Mir war gar nicht bekannt, daß Gedda für DECCA aufgenommen hat. Er war zeitlebens bei EMI, aber es gibt ja auch den "Palestrina" unter Kubelik bei DGG.


    Daß auch Nicolai Geddas Stimme von Altersspuren nicht verschont bleiben würde, ist ganz normal. Aber er hat nach 1985 nur noch wenige Aufnahmen gemacht. Ich selber habe ihn ca. 1985 in der Stadthalle Villach (Kärnten) erlebt; dort gab er im Rahmen des "Carinthischen Sommers" einen Konzertabend. Immerhin war der Sänger damals 60 Jahre alt und brachte mit seinen Darbietungen den Saal in Wallung. Es war meine einzige persönliche Begegnung mit dem Sänger, sie wird mir unvergessen bleiben. Aussetzer gab es an dem Abend keine - er sang so wie man es von der Platte von ihm gewohnt war.

    Der US-Kritiker Peter G. Davis schrieb 1982 im "New York Magazine": ".... eben da es scheint, daß seine Karriere zu Ende geht, kehrt Gedda zurück und verblüfft uns alle mit einer neuerlichen Demonstration hinreißender Vokalkunst. Das einschmeichend weiche Timbre seiner Stimme, die exquisit modulierten Mezzavoce-Effekte, die aristokratische Eleganz der Phrasierung - all das ist noch immer vorhanden."

    Dieses Urteil kann auch ein Patzer, wie er uns im Beitrag 235 vorgeführt wurde, um den Sänger zu desavouieren, nicht zunichte machen. Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen einem solchen Aussetzer und einem jahrelangen Dauersingen mit einer nicht mehr intakten Stimme, die uns (und sich) Rudolf Schock zugemutet hat.


    Ich habe immer sehr bedauert, daß Nicolai Gedda nicht eine Gesamtaufnahme von Korngolds "Die tote Stadt" realisieren konnte. In der Leinsdorf-Aufnahme aus München (RCA) wäre er eigentlich der ideale Darsteller des Paul gewesen. René Kollos Stimme scheint mir für die Rolle zu schwer zu sein.


    Zu Rudolf Schocks Auszügen aus dieser Oper werde ich kurz in seinem Thread noch etwas sagen.


    LG Nemorino


    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ich habe immer sehr bedauert, daß Nicolai Gedda nicht eine Gesamtaufnahme von Korngolds "Die tote Stadt" realisieren konnte. In der Leinsdorf-Aufnahme aus München (RCA) wäre er eigentlich der ideale Darsteller des Paul gewesen. René Kollos Stimme scheint mir für die Rolle zu schwer zu sein.

    Lieber Nemorino, ich finde Geddas Schwertrichter ziemlich beeindruckend und höre den zweiten Akt der Heliane - auch seinetwegen - oft und gern. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • ich finde Geddas Schwertrichter ziemlich beeindruckend und höre den zweiten Akt der Heliane

    Lieber Hans Heukenkamp,


    ich muß ehrlich gestehen, daß ich diese Oper bisher nur vom Namen her kenne. Soweit ich feststellen kann, habe ich noch nicht einmal Ausschnitte daraus:untertauch:! Das mag daran liegen, daß das Werk in der Zeit, als ich noch mehr oder weniger regelmäßig in die Oper ging, nur in Lexika eine Rolle spielte.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Nemorino

    Hast Du inzwischen die beiden russischen Volkslieder mit Gedda, Btr. 189, gehört?

    Deine Meinung würde mich interessieren.


    Herzliche Grüße

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hast Du inzwischen die beiden russischen Volkslieder mit Gedda, Btr. 189, gehört?

    Lieber chrissy,


    gut, daß Du mich daran erinnerst! Ich hätte das gerne gemacht, aber ich finde Deinen Beitrag leider nicht. #189 kann es nicht sein, der handelt von "Un ballo", und meine Vermutung, es sei ein Zahlendreher, hat sich auch nicht bestätigt. Welchen Beitrag meinst Du?


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Nemorino

    Hast Du inzwischen die beiden russischen Volkslieder mit Gedda, Btr. 189, gehört?

    Deine Meinung würde mich interessieren.

    Lieber chrissy, schaust Du bitte nochmal nach. Ich finde unter dem von Dir genanmnten Beitrag 189 keine Lieder, die ich auch gern gehört hätte. Gedda war ja auch zu Gast in der Sowjetunion. Selbst habe ich mir aus Moskau mindestens vier Melodija-LPs mitgebracht mit Volkjsliedern - live und aus dem Studio - mitgebracht. Hier dürfte es eine Zusammenfassung geben:


    R-13241313-1550566644-3163.jpeg.jpg


    Diese Lieder waren unglaublich virtuos und voller Gefühl. Wenn es wirklich soetwas wie die russische Seele gibt, Gedda hatte sie in sich. Damals empfand ich diese Platten als das mit Abstand Beste, was er gemacht hat. Das würde ich so nicht mehr sagen. Denn mir wurde alsbald klar, dass er mit seinem Vortrag beim Publkum einfach den Verstand ausschaltete. Das spricht nicht gegen ihn. Es spricht für seine ungeheure Bandbreite. :jubel:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Nemorino, lieber Rüdiger

    Bitte entschuldigt, der Fehler liegt bei mir. Es ist mein Btr. 179 auf der Seite 6.

    Ich hoffe, die beiden von mir reingestellten Links öffnen sich bei Euch, bei mir klappt es.

    Nicht nur Gedda ist hier großartig, auch der Chor! Ich wünsche Euch viel Freude und Genuß.


    Liebe Grüße

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ich wünsche Euch viel Freude und Genuß.

    Lieber chrissy,


    den hatte ich soeben! Ganz lieben Dank für die Einstellung dieser Lieder, es war eine schöne Einstimmung auf das kommende Fest.


    Sind diese Stücke der nachstehenden LP entnommen?

    Nicolai Gedda - Abendglocken, Nicolai Gedda Singt Russische Volkslieder - HÖR ZU - SHZE 140

    Anscheinend ist die aber nicht auf CD überspielt worden.


    Nochmals herzlichen Dank und ein schönes Weihnachtsfest!


    LG Nemorino :hello:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Nemorino,

    das freut mich ganz sehr, daß Dir diese beiden Aufnahmen, genau wie mir, Freude und Genuß bereitet haben.

    Ob diese Lieder auch auf der von Dir genannten CD sind, weiß ich leider nicht.

    Die von mir reingestellten Lieder sind ein Live - Mitschnitt, aufgenommen von einem Abend mit Gedda in Moskau von 1980.


    Mit besten Grüßen wünsche auch ich Dir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und schöne Feiertage.


    Herzlichst

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Das ganze Konzert gibt es auch bei der Tube.....



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Zunächst danke, lieber Fiesco, für die Einstellung des Gedda-Konzerts von 1980 aus Moskau. Ich hoffe, über Weihnachten die Muße zu finden, es mir komplett anzuhören.

    Ob diese Lieder auch auf der von Dir genannten CD sind, weiß ich leider nicht.

    Lieber chrissy,


    das ist eine LP aus den späten 1960er Jahren, die aber nicht in meinem Besitz ist. Doch die von Dir in #179 verlinkten sind beide drauf. Ich konnte aber nicht feststellen, welcher Chor hier begleitet. Die Platte scheint nie auf CD übertragen worden zu sein. Schade. Was nicht ist, kann ja noch werden ….


    Nochmals schöne Weihnachten!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber 'Nemorino',


    die 'Hör Zu'-Platte der 'Electrola' von 1965 ist komplett auf der zehnten CD "Popular and Folk Songs" in der 'EMI'-Box "Nicolai Gedda - Lyric Poet of the Tenor Voice" (11 CDs) enthalten, die Harald Kral 2010 (Beitrag Nr. 75) hier eingestellt hat.


    Es singt ein 'Russischer Männerchor' (Leitung: Nicholas P. Afonsky) und Lonya Kolbouss dirigiert ein Balalaika-Orchester. Zu hören sind folgende Lieder: "Abendglocken" ('Vechernii zvon') - "Troika" - "Weinende Weide" ('Dremlut plakuchie') - "Der Schneesturm" ('Miatelitsa') - "Schneebedecktes Russland" ('Zamelo tebia sniegom, Rossiia') - "Eintönig klingt hell das Glöckchen" ('Odnozvuchno gremit kolokolchik') - "Der junge Händler" ('Korobicinik') - "O, könnte ich es in Tönen sagen" ('O esli mog virazim v zvukie') - "Grauer, nebliger Morgen" ('Utro tumanoe, utro se doe') - "Des Soldaten Lebewohl" ('Proshchai') - "Kaukasische Melodie" ('Kavkatskaia melodiia').


    Da ich auch nur die 'Hör Zu'-Platte habe, wäre ich dankbar, wenn ein 'Tamino', der die obengenannte Box hat, das Aufnahmedatum und den Aufnahmeort (Leipzig?) hier mitteilen könnte, weil sich das Cover der LP darüber ausschweigt.


    Ich habe noch einige 'russische' Schallplatten mit Nicolai Gedda; dazu (aus Zeitgründen) später mehr.


    Ich wünsche allen 'Taminos' ein schönes und stimmungsvolles Weihnachtsfest!


    Carlo

  • Endlich bin ich dazu gekommen, mir meine neu erworbene Gedda-CD von hänssler classic anzuhören:

    Eine schöne Ausgabe, mit vielen Raritäten, und insgesamt in guter Klangqualität.


    Ich will jetzt nur auf das Postillon-Lied aus Adams Oper "Der Postillon von Lonjumeau" näher eingehen, das Gedda hier in französischer Originalsprache singt (Aufnahme: 14.6.1954, unter Ernest Bour). Ich habe es mit seiner Studio-Aufnahme von 1961 unter Georges Prêtre verglichen (sie ist in der oben rechts gezeigten CD enthalten), und der Vergleich fiel IMO deutlich für die ältere Version unter Bour aus. Für meinen Geschmack nimmt Prêtre das Stück viel zu schnell, er peitscht das Orchester geradezu vor sich her, während Ernest Bour sich wesentlich mehr Zeit nimmt und dadurch auch dem Sänger nicht schier den Atem nimmt. Bour benötigt für die 3-strophige Arie 4.16 Minuten, Prêtre ist bereits nach 3.44 Minuten am Ende. Zugegeben, bei Prêtre hält Gedda das hohe D etwas länger, es kommt vielleicht auch noch lockerer, müheloser, aber das Stück selber gewinnt durch das gemäßigtere Zeitmaß ungemein.

    Die hänssler-CD zeichnet sich ansonsten durch das umfangreiche Liedprogramm aus, das sich aus zwei Live-Konzerten (Bruchsal 1960 und Ludwigsburg 1965) zusammensetzt. Für jeden Gedda-Fan eine echte Bereicherung.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hier wäre interressant, was Caruso dazu gesagt hätte!?


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hallo Nemorino,

    hast du dich im vorletzten Absatz nicht verschrieben? Eigentlich sollte das hohe D beim langsameren Dirigat (Bour) länger gehalten worden sein. Oder liege ich falsch?

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Eigentlich sollte das hohe D beim langsameren Dirigat (Bour) länger gehalten worden sein.

    …. das will ich nicht bestreiten, aber eben nur "eigentlich". Prêtre gibt schon beim Orchestervorspiel Vollgas, und das setzt sich auch fort, doch an einigen Stellen verlangsamt er das Tempo, so auch, um Gedda die Gelegenheit für ein langgehaltenes D in der 3. Strophe zu geben. Ich habe ja weiter oben (#259) die totalen Spielzeiten genannt.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Da ich auch nur die 'Hör Zu'-Platte habe, wäre ich dankbar, wenn ein 'Tamino', der die obengenannte Box hat, das Aufnahmedatum und den Aufnahmeort (Leipzig?) hier mitteilen könnte, weil sich das Cover der LP darüber ausschweigt.


    Ich habe noch einige 'russische' Schallplatten mit Nicolai Gedda; dazu (aus Zeitgründen) später mehr.


    Hallo!



    Was man verspricht, soll man auch halten...


    Zu meinem Beitrag Nr. 258 möchte ich nachtragen, dass die Aufnahmen zu dieser 'Hör Zu'-Platte in New York gemacht wurden, u. z. im Oktober 1963. Später wurde diese Schallplatte mit der Bestellnummer SMC 80 889 in den regulären Katalog der deutschen 'Columbia' übernommen.



    Zusätzlich zu dieser Schallplatte – und den „Berühmten russischen Arien“ (im Münchner 'Bürgerbräu' 1969 aufgenommen unter Gika Zdravkovich am Pult der Belgrader Philharmonie; siehe Beitrag Nr. 157), der 'Gala'-CD (u. a. mit Liedern von Musorgskii, Chaikovskii und Rakhmaninov / Klavier: Geoffrey Parsons / London, Queen Elizabeth Hall, 21. 11. 1971) sowie der 'Hänssler'-CD mit den 'historischen' Aufnahmen aus Baden-Baden - habe ich noch die folgenden 'russischen' Aufnahmen mit Nicolai Gedda. (Der besseren Lesbarkeit halber habe ich die Titel der ersten Platte entgegen meiner sonstigen Gewohnheit untereinander aufgelistet.)


    „Russkie tserkovnie pesnopeniia“ ('Liturgische Gesänge der orthodoxen Kirche'):


    „Otche nash sushchii na nebesakh“ (Ivanov) ('Das Gebet des Herrn')*

    „Sobesnachalnii i soprisnosushchii sin“ (Nikolski) ('Litanei zum Palmsonntag')

    „Iasbrannii voevode“ (trad.) ('Kontakion der Verkündigung')

    „Nine Otpushchaeshi“ (Sokolov) ('Gesang des Simeon')*

    „Krest vozdvigaem“ (Gardner) ('Sticheron der feierlichenVesper zur Kreuzerhöhung')

    „Angel bozhii“ (Kompaneiskii) ('Gesang der Hl. Jungfrau am Ostermorgen') -

    „Sei den...“ (Bortnianskii) ('An diesem Tag erschuf der Herr...')

    „Blagoslovi, dushe moya gospoda“ (Miasnikov) ('Psalm 103')*

    „Dostoino est“ (Iaitchikov) ('Gesang der Hl. Jungfrau')

    „Veruio“ (Lipaiev) ('Credo')+

    „S nami bog“ (Tchesnokov) ('Feierliches Komplet')*

    „Prokimenon belikii“ (anonym) ('Feierliches Prokeimenon')#

    „Predstoiashchi krestu“ (Lvov) ('Sticheron zum Karfreitag')

    „Deva dnes“ (Kastalskii) ('Kontakion zum Weihnachtsfest')


    Le Choeur de la Cathédrale russe orthodoxe de Paris / Chorltg. und Dirigent: Eugen Evetz (Paris, Cathédrale Saint-Alexandre-Nevski, Februar 1975) 'Philips' 6504 135 (LP). Nicolai Gedda ist der Solist in den mit * gekennzeichneten vier Titeln; die Sprecher sind Irena Evetz (+) und Michel Storojenko (#). (Die Platte wurde 2003 von der niederländischen Firma 'PentaTone' auf CD veröffentlicht.) Ein 'Kontakion' ist eine Hymnenform mit vielen Strophen und mit 'Sticheron' wird eine Hymne bezeichnet, die während des Morgen- und Abendgebetes gesungen wird. Ein 'Komplet' ist ein Nachtgebet und das 'Prokeimenon' ist ein Psalm der orthodoxen Liturgie.

    Es gibt aber noch weitere Platten Nicolai Geddas mit liturgischen Gesängen aus Russland. In der Serie „Russian Orthodox Church Music“ des britischen Labels 'Ikon' erschienen drei LPs, aufgenommen 1977 und 1979 in der russisch-orthodoxen Kathedrale in Ennismore Gardens (London) unter der Leitung von Michail Fortunatto, wobei Gedda aber jeweils nur mit einigen Stücken vertreten ist. Auch hat der Tenor für diese Firma Aufnahmen in Helsinki mit dem Männerchor der dortigen Uspenski-Kathedrale (Chorltg.: Pekka Torhamo) gemacht. Ferner veröffentlichte die Firma 'Muza' eine CD mit Archivaufnahmen des polnischen Rundfunks von 1982 mit dem Ensemble 'Zespól Muzyki Cerkiewnej' und dem Dirigenten Jerzy Szurbak; Gedda singt aber nur drei Titel, der Bassist Leonard Mroz ist der Hauptinterpret. Und schließlich ging Nicolai Gedda 1993 in ein Münchner Studio, um für die 'Philips' eine CD mit dem Kosaken-Ensemble von Vladimir Ciolkovich unter dem Titel „Heiliges Russland“ einzuspielen.



    „Romansi“ ('Romanzen'):


    Mikhail Glinka: Ach, du herzig schönes Mägdelein (Akh ti, Dushechka, krasna devitska) – Singe nicht, du Schöne, für mich (Ne poi, krasavitsa, pri mne) – Zweifel (Somnenie) – Warum weinst du, junge Schönheit? (Chto, Krasotka, molodaia?) – Ich erinnere mich an den Moment (Ia pomniu chudnoe mgnovene)

    Modest Musorgskii: Wo bist du, kleiner Stern? (Gde ti, zvezdochka?) - Ein weltliches Märchen: Der Bock (Svetskaia skazochka: Koziol)

    Nikolai Rimski-Korsakov: Die Fichte und die Palme (El i Palma)

    Sergei Raklmaninov: Das kleine Eiland (Ostrovok) – Flieder (Siren) – Vor meinem Fenster (U moego okna) – Der Traum (Son)

    Piotr Ilich Chaikovskii: Inmitten des Balles (Sred shumnogo bala) – Warum? (Otchego?)


    Klavier: Lia Mogilevskaia (Moskau, Studio, 23. 3. 1980) 'Melodiia' S 10-13977/78. Diese Platte wurde während des ersten Gastspiels von Nicolai Gedda am Moskauer Bolshoi-Theater (als 'Lenski' in Chaikovskiis „Evgeni Onegin“) aufgenommen. (Kunstlieder werden im Russischen allgemein als 'Romanzen' bezeichnet.)

    Mit Alexis Weissenberg am Klavier entstand im Juni1969 in Paris eine LP mit Liedern von Sergei Rakhmaninov für 'La voix de son maitre' (siehe Beitrag Nr. 160) und im Dezember 1973 wurden ebenfalls in Paris für dasselbe Label Lieder von Nikolai Cherepnin und dessen Sohn Aleksandr (internationalisiert: Alexander Tcherepnin) mit dem Letztgenannten am Flügel eingespielt.



    „Russkie pesni i romansi“ ('Russische Lieder und Romanzen'):


    Abendglocken (Vechernii zvon) – Einsam gehe ich die Straße lang (Vikhozhu odin ia na dorogu) – Den Fluss entlang (Vdol da po rechke) – Der rote Sarafan (Krasni sarafan) – Wie gehe ich zum schnellen Fluss? (Kak poidu ia na bistru rechku?). - Eintönig klingt hell das Glöckchen (Odnozvuchno gremit kolokolchik) – Da jagt die Post-Troika dahin (Vot mchitsia troika pochtovaia) – Der Schneesturm treibt durch die Straße (Vdol po ulitse metelitsa metet) – Steppe, nur Steppe rings umher (Step da step krugom).


    Akademicheskii bolshoi khor tsentralnogo televideniia i vsesoiuznogo radio (Großer akademischer Chor des sowjetischen Rundfunks und Fernsehens der UdSSR) / Chorltg.: Klaudi Ptitsa / Dirigentin: Liudmila Ermakova (Moskau, Großer Saal des Konservatoriums, 6. 10. 1980, Live) 'Melodiia' S 20 16183 003 (LP).

    1989 veröffentliche die 'Melodiia' eine CD mit populären Liedern und Romanzen. Neun Titel wurden zwei Tage nach dem obengenannten Konzert im Studio mit dem Großen Symphonie-Orchester des Moskauer Rundfunks (Gosudarstvennii simfonicheskii orkestr SSSR) unter dem Dirigenten Nikolai Nekrasov aufgenommen; die restlichen neun Titel entstammen Live-Mitschnitten vom Oktober 1980 aus Moskau und Leningrad (St. Petersburg) mit dem Orchester 'V. V. Andreev' (Orkestr russkikh narodnikh instrumentov imeni 'V. V. Andreeva') unter Vladimir Popov und dem Chor des Leningrader Rundfunks und Fernsehens (Khor Leningradskoe televidenie i radio) mit Grigorii Sandler als Chorleiter. Zusammen mit der CD „Heiliges Russland“ (siehe oben) entstand für 'Philips' 1993 in München auch eine CD (Titel: „Abendglocken“) mit russischen Volksweisen, wobei ebenfalls das Kosaken-Ensemble von Vladimir Ciolkovich zum Einsatz kam.



    Außerdem habe ich noch eine Nicolai-Gedda-Platte der deutschen 'Columbia' (SMC 91 439) von 1965 mit dem Titel „Lieder der Welt“. Begleitet von Gerald Moore singt der Tenor hier Lieder von Francesco Maria Veracini, Ottorino Respighi, Francesco Balilla Pratella, Alfredo Casella, Vito Carnevali, Joaquin Turina, Richard Strauss und Sergei Rakhmaninov. Die Stücke des russischen Komponisten heißen: „Ne poi, krasavitsa, pri mne“ ('O singe nicht, du schönes Mädchen'), „Vesennie vodi' ('Frühlingsfluten'), „Zdes khorosho“ ('Hier ist es schön') und „Vzgliani, pod otdalionnim svodom“ ('Schau, auf dem weiten Himmel spaziert der Mond') – das Lied des jungen Zigeuners - aus der Oper „Aleko“. Einige der Lieder sind auch in der Box „Nicolai Gedda – Lyric Poet of the Tenor Voice“ (siehe Beitrag Nr. 75) enthalten.



    Viele Grüße!


    Carlo



    P. S.

    Übrigens konnte der 'öffentlich' so distinguiert und zurückhaltend wirkende Nicolai Gedda auch von ansteckender Heiterkeit sein und nahm dabei kein Blatt vor den Mund. Eines seiner Bonmots betrifft auch uns 'Taminos', denn sind wir nicht alle auch irgendwie Kritiker? "Kritiker sind wie Eunuchen. Sie wissen, wie's geht, aber sie können's nicht!"

  • Lieber zifrank, schön wäre es mit einem Link für die Kasse von Alfred! :)



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • 81LJ307zuSL._SL1500_.jpg


    Eine Frage in die Runde: Ist eigentlich diese LP, die bereits schon Caruso abgebildet hatte, geschlossen auf CD gelangt? Die gleiche Frage betrifft die Electrola-LP mit den deutschen Arien unter Heinrich Bender, auf die Alfred hier verwies. Ich habe zwar auch etliche Gedda-Boxen zur Hand. Darin sind immer nur einzelne Titel aus beiden Platten enthalten. Der Höhepunkt der russischen Platte ist für mich nach wie vor die Sobinin-Arie aus dem "Leben für den Zaren". Die habe ich in einer alternativen Einspielung auch unter Igor Markevitch. Stammt diese aus der Gesamtaufnahme der Oper, die dieser Dirigent bei der EMI geleitet hatte? Eigentlich ist die Arie in der Oper ja etwas umstritten, und sie wurde vom Komponisten ja wohl wieder gestrichen, weil sie stilistisch nicht passte. Aber da soll jetzt nicht das Thema sein.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat von Rheingold1876

    Eine Frage in die Runde: Ist eigentlich diese LP, die bereits schon Caruso abgebildet hatte, geschlossen auf CD gelangt?

    Lieber Rüdiger, erstmal müsste ich jetzt mal nach den Titeln suchen.....



    Bruder! Im Sturm, Das Leben Fur Den Zaren

    Wohin Seid Ihr Entschwunden, Eugene Onegin

    Verzeihe Mir, Du Himmlisch Wesen

    Das Leben Gleicht Dem Spiell, Pique Dame

    Ach, Du Dunker, Schattenreicher Wald, Sadko

    Der Schlaue Jesuit Hielt Mich Fest, Boris Gudounow *

    Mein Herz, Mein Armes Herz, Der Jahrmarkt Von Sorotschintzi

    Sonne Schon Sinket

    Wie Still, Wie Herrlich Ist Die Nacht, Die Mainacht *

    Durch Die Ebenen, Aleko *

    ....die ohne Sternchen sind in dieser Box...


    ....die mit Sternchen hierauf....



    .....ergo, eine gesamte Einspielung auf einer CD gibt es in meinem riesigen Gedda Sortiment nicht!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Zitat von Rheingold1876

    Die gleiche Frage betrifft die Electrola-LP mit den deutschen

    Dies Bildnis Ist Bezaubernd Schön *
    Horch, Die Lerche Singt Im Hain!
    Ach! So Fromm *×
    Magische Töne, Berauschender Duft
    Gott! Welch' Dunkel Hier! *×
    Von Jugend Auf Schon Im Kampfgefild'
    Vater! Hör' Mich Fleh'n Zu Dir
    Jungfrau Maria
    Im Fernen Land
    Mein Lieber Schwan


    Die ohne Sternchen sind auch auf der Great Momente of....enthalten.

    Die anderen verteilt auf div.CDs.


    Auf dieser CD ....

    ....sind noch diese beider ×, die Zauberflöten Arie ist wirklich auf sehr vielen CDs erhältlich auch in div.Aufnahmen!


    Diese Box .....

    Ist auch interressant allerdings habe ich daraus nur die CD mit Der schönen Müllerin behalten, der Rest ist bei einem Freund gelandet weil ich den Rest schon hatte!

    .

    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fieso, ganz herzlich danke ich Dir für Deine Auskünfte und die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Das ist nicht selbstverständlich. Nun weiß ich Bescheid. Es bleibt also merkwürdig, dass beide Platten nicht Eins zu eins in eine Edition übernommen wurden. Schließlich sind es aus meiner Sicht keine x-beliebigen Produktionen. Ich weiß es zu schätzen, wenn sie in sich geschlossen bleiben, weil ja bei der Aufnahme eine bestimmte Konzeption beabsichtigt ist. Diese Verzettelungen liebe ich gar nicht! Und die "Müllerin" in einer solchen Sammlung zu verstecken, ist auch keine glückliche Wahl. Sie sollte auch gesondert neu aufgelegt werden. Mit dem EMI-Plattenerbe von Elisabeth Schwarzkopf ist Warner schließlich sehr sorgsam und vorbildlich umgegangen. Das hatte ich so nicht erwartet. Dir einen schönen Abend!

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Der Höhepunkt der russischen Platte ist für mich nach wie vor die Sobinin-Arie aus dem "Leben für den Zaren". Die habe ich in einer alternativen Einspielung auch unter Igor Markevitch. Stammt diese aus der Gesamtaufnahme der Oper, die dieser Dirigent bei der EMI geleitet hatte?

    Inzwischen habe ich selbst herausgefunden, dass die alternative Aufnahme der Arie des Sobinin aus der Gesamtaufnahme von Glinkas "Ein Leben für den Zaren" unter Markevitch stammt. Obwohl in strengem Mono, ist diese Produktion sehr zu empfehlen, weil sie so stimmungsvoll ist und mit Boris Christoff als Sussanin einen weiteren großartigen Solisten verewigt hat.


    fyLCkK0mcS54GpH5pB88EiwIEVSJSkqVz_03aH4PfhAwnHDTbBxVDee7tT3Eu_mWwn3VijRDnDHqHyoDzAD_zvqFmDWJTPvSTqarVXo9h0pLXntRbIilMin1lw

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose