Mozart von A-Z

  • Luigi Bassi


    Heute möchte ich mit Luigi Bassi aus Pesaro, dem ersten Don Giovanni fortfahren. Bassi soll ein hervorragender Darsteller gewesen sein. Bassi wurde am 5. September 1766 in Pesaro geboren und starb am 13. September 1825 in Dresden. Bassi begann seine Bühnenlaufbahn bereits mit 13 Jahren und vollendete sie 1880 in Florenz.
    Seine Karriere gagann er am Teatro della Pergola in Florenz. 1784 wurde er Mitglied der Bondinischen Truppe in Prag, mit der er große Erfolge feiern konnte. Im Dezember 1786 sang er den Grafen Almaviva in der Prager Uraufführung von Figaros Hochzeit.
    In der Personalliste der Bondinischen Truppe 1792 heißt es lobend über den Sänger:" Es gibt wenig Schauspieler und Sänger, für welche die Natur so freigiebig gesorgt hätte, wie für diesen ihren Liebligssohn. Seine Stimme ist wohlklingend, als meisterhaft seine Aktion ist. (Rudollph Angermüller)
    Leider hat das Mozart nicht mehr erlebt. Er hätte sich gewiss, über seine Wahl gefreut.
    Bassi war überall sehr beliebt, in Italien , seinem Heimatland und in Warschau, Leipzig , Prag gleichermaßen.
    Ein Zeitgenosse sagte über ihn:" Seine Stimme hält die Mitte zwischen Tenor und Bass. Obwohl sie etwas hell klingt, ist sie doch stets geschmeidig, voll und angenehm."
    Auch das können wir nicht mehr überprüfen, aber es doch glauben. Mozart hatte bei der Auszahl, dieses Sängers wiedermal ein gute Händchen bewiesen.
    Viele Grüße
    Padre

  • Zitat

    Original von Padre
    Bassi wurde am 5. September in Pesaro geboren und starb am 13. September 1825 in Dresden. Bassi begann seine Bühnenlaufbahn bereits mit 13 Jahren und vollendete sie 1880 in Florenz.


    Wenn man sich mal die Daten so anschaut, muß Bassi nicht nur ein exzellenter Darsteller gewesen sein, sondern auch ein (Über)Lebenskünstler ersten Ranges... ;)


    Ganz herzlich,
    Medard

  • Zitat

    Original von Padre
    Bassi wurde am 5. September 1766 in Pesaro geboren und starb am 13. September 1825 in Dresden. Bassi begann seine Bühnenlaufbahn bereits mit 13 Jahren und vollendete sie 1880 in Florenz.
    Padre


    Lieber Padre,


    irgendwie ist da immer noch der Wurm drin. Blicke nicht durch.


    Liebe Grüße
    Ingrid

  • Danke nochmals, schön dass ihr so aufpasst. geb .5. September 1766, gest.13. September 1825, bis da alles o.k. Vollendete seine Ausbildung, 1780, ist eigentlich auch logisch, sonst hätte er wohl Mozart auch nicht treffen können.
    Das denke, das kann darf mal vorkommen, und ändert nichts daran, dass Bassi ein Großer seines Faches war!
    Deswegen bin ich dankbar, wenn Fehler erkannt werden. Vielmehr würde ich mich freuen, wenn jemand ein Bild von Bassi einstellen könnte, ich habe leider keins gefunden!
    Viele Grüße
    Padre :hello:

  • Hallo Padre,


    hier zwei Bilder von Bassi



    als Don Giovanni.


    und in Dresden



    Bassi wurde in seiner Zeit vor allem auch als Sängerdarsteller gerühmt.


    LG


    Emotione

  • Hallo liebe Emotione
    Das hätte ich ehrlich gesagt nicht geglaubt, unser Alfred als Bassi!
    Wo hast du die Bilder her?
    Herzlichen Dank
    Padre :hello:

  • Baumberg, Gabriele von, österreichische Texdichterin und Lyrikerin, habe ich schon oben, bei " Als Luise die Briefe ihres untreuen Liehhabers verbrannte", erwähnt und habe den Text zitiert.
    Bevor ich hier allerdings weiter machen möchte, ist das Geburtsdatum zu klären?
    Im Faksimile, dass ich im Mozarteum erstanden habe, steht wie bei anderen Biografen 1766. In Wikipepia allerdings 1768!
    Bevor ich also ein falsches Datum verwende, möchte ich euch fragen was denn nun stimmt?
    Gruß
    Padre :hello:


  • Ich gehe nun bei Gabriele von Baumberg vom Geburtsjahr 1766 aus.
    Vorbemerkung: Es geht hier nicht um die Vorstellung des Lebenswerk von Gabriele von Baumberg, sondern in Bezug auf Wolfgang Amadeus Mozart. ( Siehe oben KV 520)
    Gabriele von Baumberg, war die Tochter eines österreichischen Staatsbeamten. Sie erhielt eine humanistische Ausbildung und interessierte sich schon früh für Literatur. Sie heiratete den ungarischen Schriftsteller Janos Bacsa'nyi. B. wurde 1794 wegen einer Verschwörung in der Festung " Spilberk" deutsch " Spielberg inhaftiert. ( 1783, wurde auf Beschluss von Kaiser Joseph II., im Zuge der österreichischen Gefängnisreform, dort ein Gefängnis für Schwerverbrecher eingerichtet).
    1785, wurde auch der südliche Teil der Kasematten ( cha'matta=Spalte, Erdschlund) in ein Gefängnis umgebaut, sog. Leopoldnische Trakt.
    B. wurde 1803 begnadigt, zog nach Wien und heiratete 1805.
    Gabriele von Baumberg stand treu zu ihrem Mann. Auch als er 1809 nach Paris fliehen musste , weil er die Proklamation Napoleons ins Ungarische übersetzt hatte und nun als Verräter abgestempelt wurde.
    Nachdem Krieg, wurde er nach Österreich ausgeliefert, inhaftiert und später verbannt. B. starb 1845 in der Verbannung in Linz.
    Über das Dichterehepaar " B- B" gibt es umfangreiche Literatur. In diesem Zusammenhang, geht es mir aber hauptsächlich um KV 520: " Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liehhabers verbrannte. Erzeugt von heißer Phantasie." ( Text siehe oben bei A). Ich habe zu diesem Lied für eine Singstimme das Faksimile und werde versuchen es hier einzustellen.
    Ich persönlich ,finde das Genre Lied, hier besonders gut gelungen. Mozart hat das Lied zu allen Zeiten seines Lebens begleitet. Seine erste Liedkomposition, die leider verschollen ist, hat er bereits als Sechs-Siebenjähriger geschrieben.
    Die letzten drei Lieder im Leben vom Mozart datieren vom 14.Januar 1791, Sehnsucht nach dem Frühlinge , KV 596, Im Frühlingsanfang, KV 597, und Das Kinderspiel, KV 598.
    Insgesamt sind über sein ganzes Leben hinweg, 30 Werke entstanden.
    Viele Grüße
    Padre :hello:

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  • Lieber Ulli, lieber Peter und sonstige helfende Taminos, ich bitte euch um Mithilfe.
    Es geht um Gräfin Baumgarten. Sie war Gönnerin von Mozart. Mozart soll ihr KV 369, Szene und Arie für Sopran " Misere, dove son! " Ah, non son io che parlo", wegen ihrer großartigen Unterstützung gewidmet haben.
    KV 389, ist in seiner Entstehung in der Zeit des Idomeneo einzuordnen. Es war die letzte Arie, die Mozart vor seiner Übersiedelung nach Wien schrieb. Er wählt hier einen Text von Pietro Metastasios aus Ezio ( Akt III, Szene 12)
    Nun meine Fragen:
    1. Es gibt wohl einen Brief vom 20.November 1780, indem näheres stehen soll. Leider ist mir der Brief inhaltlich nicht bekannt.
    2. Existiert eine spezielle Widmung für Gräfin Baumgarten und
    3. Wer ist mit Baumgarten überhaupt gemeint. Eine Gräfin von Baumgarten oder eine Gräfin, der mal das Schloss Baumgarten gehörte?
    Wäre das Letztere der Fall, müsste es sich um Susanne Therese Gräfin von Auersperp (1729- 1803) gehandelt haben, die Schloss Baumgarten von 1709 - 1717 besaß.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
    Viele Grüße
    Padre :hello:

  • Chér pére,


    auf dem Autograph wurde von fremder Hand A la comtesse de Paumgarten Veuve aufgebracht.


    Mozart selbst erwähnt die Arie zum einen im Brief vom 24. März 1781: [...] die 2 Quartetten brauch ich nicht, und die Baumgartische aria auch nicht [...] und zum andern im Brief vom 5. September 1781: [...] bitte mit gelegenheit mir auch die aria die ich für die baumgarten gemacht [...] schicken [...].


    Der Brief vom 10. März 1781, in dem die Arie [oder die Gräfin?] ebenfalls erwähnt sein sollen, ist leider verschollen.


    Es handelt sich umd Josepha Gräfin Paumgarten geb. Lerchenfeld-Sießbach [gest. c1818]. Sie galt als "Favoritin" des Kurfürsten Karl Theodor.


    Im Brief Leopold Mozarts vom 20. November 1780 steht nichts Weltbewegendes.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Lieber Ulli,
    auf dich ist immer Verlass. Das gibt der Sache ein ganz andere Wende. Ich danke dir dafür! :yes:
    Nun kann ich mir die Sache noch mal in Ruhe ansehen. Baumgarten ist Paumgarten und ergibt somit wieder einen Sinn.
    Viele Grüße
    Padre :hello:

  • Ein Stichwort genügt manchmal und die Schleier lüften sich. Josepha vom Paumgarten spielte ja in dem Film" Ich hätte München Ehre gemacht" mit.
    Danke nochmals
    P :hello:adre

  • Zitat


    Es handelt sich umd Josepha Gräfin Paumgarten geb. Lerchenfeld-Sießbach [gest. c1818].


    Zitat

    Original von Padre
    Ein Stichwort genügt manchmal und die Schleier lüften sich. Josepha vom Paumgarten spielte ja in dem Film" Ich hätte München Ehre gemacht" mit.
    Danke nochmals
    P :hello:adre


    Der Film entstand also vor 1818? :D :untertauch:

  • Ich habe 1818 nicht erwähnt. Die Figur der Josepha Paumgarten, wurde im Film " Ich hätte München Ehre gemacht" durch eine Schauspielerin dargestellt. Einverstanden?
    Padre :hello:

  • Nein, mich würde vielmehr interessieren, ob du eine Vermutung hast, wer die Widmung auf dem Autograph angebracht haben könnte?
    Gruß
    Padre :hello:

  • Zitat

    Nein,


    Eine Antwort auf keine Frage !? ?(


    Zitat

    mich würde vielmehr interessieren, ob du eine Vermutung hast, wer die Widmung auf dem Autograph angebracht haben könnte?


    Also ICH wars sicherlich nicht.


    :P


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Zitat

    Original von Padre
    Josepha vom Paumgarten spielte ja in dem Film" Ich hätte München Ehre gemacht" mit.


    Schauspielerin war die Gräfin auch? Jedenfalls muß die Filmtechnik seinerzeit ja revolutionär gewesen sein und der Film selbst großes Aufsehen erregt haben. War's ein Stummfilm oder schon ein Tonfilm? Schwarz-weiß, nachcoloriert, Farbfilm... Fragen über Fragen...


    Ganz herzlich,
    Medard

  • Der Film " Ich hätte München Ehre gemacht", wurde in diesem Forum an anderer Stelle bereits ausführlich besprochen. Ich kann mir Wiederholungen ersparen. Es handelt sich um einen Farbfilm anlässlich des 250. Geburtstag von Mozart.
    Was ich geschrieben habe, kann man nicht missverstehen. Das Josepha von Paumgarten hier nicht persönlich und leibhaftig, mit Haut und Haar, selber mitspielt, habe ich als bekannt vorausgesetzt.
    In diesem Film werden, wie in vielen anderen Filmen auch, historische Figuren, durch Schauspieler dargestellt. Auch die Figur der Gräfin von Paumgarten, ist in diesem Film durch eine Schauspielerin dargestellt worden.
    Viele Grüße
    Padre

  • Zitat

    Original von Padre
    In diesem Film werden, wie in vielen anderen Filmen auch, historische Figuren, durch Schauspieler dargestellt.


    Jetzt würden mich aber doch die Ausnahmen interessieren... :yes:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli


    Jetzt würden mich aber doch die Ausnahmen interessieren... :yes:


    Lissi und der wilde Kaiser-angelehnt an Kaiserin Sissi
    Die Hexe und der Zauberer-König Artus /zwar historisch nicht ganz gesicher, aber trotzdem...
    :D :pfeif:

  • Also, gut Medard,
    wenn ich hier einen kleinen Scherz mache, werde ich zur Ordnung gerufen und antworte dann auch nicht scherzhaft. So bitte ich das zu verstehen.
    Viele liebe Grüße
    Padre :hello:

  • Billard
    Mozart spielte Billard, d.h." Carambolage" auch Karambol oder franz. Billard mit drei Bällen.
    Ob es gut oder schlecht spielte, ist nicht sicher. Er spielte aber sehr gern. Gerüchteweise wird berichtet, dass er sich mit Berufsspieler einließ, große Summe verlor und Michael Puchberg anpumpen musste.
    Auf jeden Fall, besaß er einen eigenen Billardtisch, und darüber eine Laterne mit vier Leuchten, fünf Bälle und zwölf Queues.
    Dieser Billardtisch war neben dem " Fortepiano mit Pedal", die Wertvollsten Stücke im Nachlass Mozarts.
    Gruß
    Padre

  • Zitat

    Original von Padre
    Ich möchte heute bei " B", wie Briefe fortfahren.


    Lieber Padre,


    in einem Interview von Reinhard Goebel in Partituren 12 lese ich gerade:


    Dein Drittel der erhaltenen Mozartbriefe stammt aus dieser Zeit der Parisreise. Und diese Briefe sind voller Lügen, die uns heute noch große Rätsel aufgeben [...] (Partituren 12, 27)


    Was nun ist Lüge, was ist Wahrheit?


    LG Peter

  • Hallo!


    Daß Mozart in dieser Zeit dem Vater die hucke volllog, ist ja allseits bekannt. Beispiele kann ich gerne zu einem entspannteren Zeitpunkt nennen. Empfehlenswert zu dieser Thematik ist das nachfolgend gezeigte Buch:



    Dorothea Leonhart
    MOZART – Liebe und Geld


    :hello:


    Tschüß,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Hallo!


    Daß Mozart in dieser Zeit dem Vater die hucke volllog, ist ja allseits bekannt.


    Lieber Ulli,


    allseits bekannt, ja - bis auf ein kleines Dorf in ...


    (Auch Konwitschny ist auf einen der Briefe offensichtlich reingefallen ...)


    LG Peter

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