Musikalische Limericks

  • Künstlereinsamkeit


    Ein Mensch und die Kunst, jene beiden,
    die müssen zu zweit sich bescheiden.
    So jedenfalls kam’s
    bei Schubert und Brahms:
    ein dritter (zur Eh‘) war zu meiden.






    audiamus



    .

  • Oh Ihr Taminen,


    treibe ich mich jetzt hier alleine herum? Keine Kurzopern, keine musikalischen Sozialkritiken, keine Komponisteneinschätzungen, keine Sängerlästereien in fünf Zeilen mehr von Euch?


    Ich schlage mich trotzig weiter... :boese2:



    Holst


    Ein Mensch, von der Erde geschreckt,
    hat musisch zum Leben erweckt
    die andren Planeten.
    Nur war nicht vertreten
    der Pluto (erst später entdeckt).



    ...und jüngst zu den Akten gesteckt.




    audiamus




    .

  • Bettdichtung


    Während einige hier dichten,
    über Künstlerei [be]richten,
    geh ich lieber schnell ins Bett,
    weil: da isses ja so nett -
    und les mei' Gute-Nacht-Geschichten.


    :hello:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Jetzt ist ja mein Dichterherz erwacht! Und bevor dieser schöne Thread (und mein Dichterherz) nun einschläft, poste ich doch mal schnell einen wunderschönen Limerick über ein Stichwort, das audiamus in einem anderen Thread gegeben hat. Ihm ist dieses Werk daher auch gewidmet:



    Zukünftig vergangen gegenwärtige Sonnenaufgangssonate


    für audiamus
    (oder gern auch für adiemus oder rideamus oder wer sonst sich gern bewidmet sehen mag)


    Du-dödl-di dödl-di dödl-di du
    Dö-dudl-dö dudl-dö dudl-dö du
    Di-dudl-du di
    Di-dödl-dö di
    Du-dudl-du dö-dödl didl-di du


    Herrlich!


    Herzlichst,
    Medard

  • Lieber (liebes???) Klawirr!


    Bezugnehmend auf den gleichen Thread postwendend mit Dank für Deine Jandl-Loriot-Hybride die Gegenwidmung:


    Ein Mensch verfügt über Gewalten
    zum Beckmessermoduseinschalten.
    Man findet das irr,
    den jener - Klawirr -
    kann dadurch das Reimen verwalten.



    LG,



    audiamus



    .

  • Lieber audiamus,


    Danke sehr!!


    Dem habe ich dann auch noch etwas hinzuzufügen -


    An mich selbst
    (und an alle, die bisweilen der Beckmesserei frönen)


    Vorm Beckmessermoduseinschalten
    Nimm Rücksicht auf andere Gestalten
    Denn mancher Mimose
    Stößt auf Deine Soße –
    Laß sie ihre Verse behalten!



    Herzlichst,
    Medard

  • Der Ariadnefaden


    Im Haus eines steinreichen Mannes,
    Da meint' man der Komponist kann es.
    Zu ihm stand Zerbinetta,
    Wie Frau Marschall zum Vetta
    Zum halbernsten Lustspiel gerann es.


    Bei Ariadne auf Nacchus
    Da herrscht ein Verkehr wie am Stachus
    Sie schwelgt' im Verderben
    Und wollt' gerne sterben
    Da entführt' in sei'm Nachus sie Bacchus.



    FroSch


    Die Kaiserin wollt' nicht begatten
    Der Kaiser. Drum warf sie nie Schatten.
    Der Amme war's recht.
    Denn das Menschengeschlecht,
    Das war ihr so eklig wie Ratten.


    Ein Grobian, doch nett, war der Färber
    Die Brüder, die waren viel derber
    Die Färb'rin, nicht nett
    Ließ ihn nicht ins Bett
    Ungeborene fanden das herber.


    Dem Kaiser gefror'n die Gebeine
    Im Ernst, nicht zum Scheine zu Steine.
    Ihm fehlt' , wie zum Schalke,
    Der Fledermausfalke
    So kriegt' beinah jeder das Seine.


    Die Einsicht der Kais'rin im Trubel
    Führt' schlussendlich doch noch zum Jubel
    Die Frau kriegte Samen,
    Die Kinder, sie kamen.
    Seither rollt' bei Richard der Rubel.



    Bella Ara


    Graf Waldner ist wirklich ein armer Mann
    Der seine Töchter nicht aussteuern kann
    Mandryka ging in sich,
    Sprach "Teschek, bedien' dich"
    Und dient' Arabella den Eheschluss an.


    Schwester Zdenka, sie galt als ein Zdenkrich,
    Die fand das mit Recht sehr bedenklich.
    Sie wollt' auch in den Hafen
    Und Matteo beschlafen.
    Zu Recht fragt sie: "Und wer beschenkt mich?"


    Weil sie an Matteo sich freutete
    Mandryka den Antrag bereutete.
    Doch der Frauenhasser
    Bot dann ein Glas Wasser
    Was Ehe und Anstand bedeutete.

  • Das Quartier von Sevilla


    Rosinen will hier Almaviva
    Ihm hilft ein Barbier, der singt tiefa
    Und weiß guten Rat,
    Spricht: "Spiel doch Soldat
    Das geht erst mal gut, doch dann schiefa.


    Zu Bartolo, dem Gesunder, schlich
    Der Graf nun, gesungen von Wunderlich,
    Als musischer Lehrer
    Und Liebesbeschwörer.
    Der Bartolo glaubt's nicht. Er wundert sich.


    Das Mündel will Gräfin sein, gibt keine Ruh.
    Sie lässt sich entführen, sie ist keine Kuh.
    Doch noch als sie versteckt
    Hat sie Bartel entdeckt.
    Er verzeiht, da Komödie, und führt sie ihm zu.

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  • Stromstärke


    "Du stinkst", sagt Frau König dem Manne
    nach Kriegsschluss und macht ihm 'ne Wanne.
    Dort stört ihn Ägisth:
    - "Was glaubst', wer du bist?" -
    Und haut ihn ganz bös' in die Pfanne.


    Das stinkt dann der Tochter, die frag-
    los sehr unter Spannung steht. F.A.Q.:
    Wie endet's? - Orest
    gibt Schlachtplattenfest,
    sie trifft der Elektrische Schlag.



    audiamus



    .

  • Bei Lohengrin auf grünem Hügel
    verlor der Schwan jüngst einen Flügel.
    Er stürzte ab.
    Und braucht' ein Grab.
    Drauf wurde der Elsa übel.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Für Siegfried


    Den Drachen besiegte er satt!
    Doch dann fiel auf die Schulter ein Blatt!
    Und so konnte es wagen
    der finstere Hagen
    Und er machte den Siegfried glatt platt!

    Audio ergo sum


  • Von Siegfried


    Sollte der tückische Hagen
    Das Meucheln noch einmal wagen,
    ICH heut ihm verspreche:
    ER zahlt dann die Zeche
    Mit durchgeschnittenem Kragen!

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Aus aktuellem Anlass


    Ein Mensch, er war kein misanthroper,
    versucht' sich auch mal an der Oper.
    Doch felix ward Mendels-
    sohn nicht durchs Getändel:
    Für Opern bekam nicht viel Lob er.



    audiamus



    .

  • Dichter Freud und Dichterleid


    Manch Dichter hat sich schon geniert
    Wenn sein Gedicht man komponiert
    Und ein Mezzosopran
    Tut, als wär sie ein Mann,
    Der sich wie'n Lesbenweib geriert.


    Noch schlimmer sind Interpreten,
    Die alles zum Unsinn zerkneten
    Als wüssten sie's besser
    wie einstens Beckmesser
    Und deuten, dass Freud könnt' erröten.


    Womöglich ist nicht der Dichter
    Des Werkes geborener Richter.
    Doch manch Komponist
    Schrieb auch schon mal Mist
    Und macht' so den Hörer zum Schlichter.

  • HILFE!!!


    Ein Mensch ist gar heftig am toasten:
    Er kann neu'stens nirgendwo posten.
    Nur hier plus Rubrik
    für alte Musik.
    Hostessfehler? Fehler im Hosten?


    Manch einer wird sich denken: Recht geschieht ihm!
    Alfred meint per PN, ich sei nicht für irgendwas gesperrt.


    Kennt einer das Phänomen, plötzlich nur noch beim Thema "Postingwert", beim Thema "Limericks" und im gesamten Forum für Alte Musik schreiben zu können? Kann jemand helfen?


    LG,



    audiamus



    .

  • Reicht doch, oder? :wacky:
    Forum für Alte Musik - na, da ist das Wichtigste doch schon dabei!
    Dazu noch Limericks zur Entspannung, also bitte:
    Wo denn noch überall?


    :baeh01:


    [SIZE=7]Ich weiß es auch nicht, warum das bei dir nicht geht.[/SIZE]

    Audio ergo sum

  • Bedaure, ich kenne den Tather-
    Gang selbst nicht. Berater
    Muss ein anderer sein.
    Doch find ich's nicht fein
    Wenn audiamus drum kriegt 'nen Kater.


    Seltsames Phänomen. Hast Du es mit der Antwortfunktion versucht?


    Samiel, hilf ihm!


    :hello: Rideamus

  • Wiener: Gut!


    Ein Mensch saß, die Nerven entblößt,
    da klang (fast ward Schnaps eingeflößt)
    des Telephons Schall. Fred
    Astaire war's nicht: Alfred
    hat freundlichst 's Problem nun gelöst.


    Lieben Dank in's Nachbarland und an die Mitfühlenden.


    Und Verzeihung für den hier betriebenen unmusikalischen Missbrauch.



    audiamus

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  • Danksagung


    audiamusens Nerven war´n blank!
    Er konnte nicht posten, halb krank
    hier um Hilfe er bat
    Oh, wie tröstlich: Sie naht
    In Gestalt von Herrn Alfred. Habt Dank!


    :hello:

    Audio ergo sum

  • Rossini


    Ein Mensch stolz behauptet, nur zwei-
    mal hätt' er geheult: 'S gab Geschrei
    bei Pilz über Bord
    und d-moll-Akkord
    von Mozart. Danach war's vorbei.



    audiamus



    .

  • Komperativ superlative Fragen


    Zu Hugbert: Macht' Karl er am kahlsten?
    Zu Johnson: Macht' Schall er am Charleston?
    Zu Gustavens Achter
    (mit Acht hat gemacht er
    sie): Macht' die mal Mahler am mahlsten?



    audiamus



    .

  • minimal singing


    Ein Mensch, der erklärt, er plärrt Pärt
    sehr zärtlich verzerrt, wie verklärt,
    bekehrt sei er! Wert,
    dass ihm man vermehrt
    erklärt, er plärrt Pärts Werk verkehrt.



    audiamus



    .

  • Ein PC am Virus erkrankte
    Beim Abschied sich nicht mal bedankte
    Dann tankte er Java
    Nun spuckt er wie Lava
    Und Verslein um Verslein sich rankte


    Mit Dank an Peter, Theophilus und Masetto sowie die hilfreichen Botinnen für die Wiederherstellung meiner Ausdrucksfähigkeit.


    Ab morgen bzw. später am Tag bin ich wieder dabei, wenn auch noch nicht in alter Stärke, denn es gibt viel nachzuholen.


    :hello: Rideamus

  • Als versprochene Vollendung meiner Rückmeldung und meiner limerierten Strauss-Trilogie nun noch diese:


    Silentia


    Als Kriegsfolge hat's Sir Morosus
    Am Ohr. Schneidebart, Studiosus
    Des Schneidens und Kämmens
    Und Husteneindämmens
    Rät: "Schweigsame Frau". So und so Stuss.


    "Quatsch", sagt der Sir, froh, dass sein Neffe
    In Kürze zuhause eintreffe
    Jedoch dessen Truppe
    Spuckt ihm in die Suppe.
    Man singt, doch er hört nur Gekläffe.


    So sucht er 'ne Frau, die sehr schweigsam,
    Find't eine, bei der vielen Neid kam.
    In Sommer und Winta
    Hieß sie nur Aminta
    Doch fand auch der Neffe sie kleidsam.


    Am Ende sein Ohr nun zu Brei ist
    Morosus nicht mehr gern zu zwei ist
    Die Frau? Laute Schale.
    Denkt er, wie Pasquale.
    Wie schön ist Musik, die vorbei ist.



    Es grünt so grün


    Sie war eine Nymphe, nicht Schaffne-
    Rin, und sie hieß Daphne.
    Da nix Liebestraum
    Macht Apoll sie zum Baum.
    Was besser ist als Drachin Fafne.



    Kapriziöses


    Frau Gräfin sehr gerne musikt
    Von Dichtung ist auch sie verzückt
    Sie fragt: gibt die Richtung
    Musik oder Dichtung?
    Die Frage macht sie fast verrückt.


    Sie liebt, das ist schon ein Malheur,
    Mal Dichter, mal Musiker sehr
    Der Graf liebt Clairon.
    Das hat er davon.
    Und dann gibt's auch noch 'nen Souffleur.


    Natürlich finden Herr Strauss
    Und sein Librettist Clemens Krauss:
    Das Wort ist nicht schlecht,
    Doch Musik macht's erst echt,
    Und schon ist "Capriccio" aus.


    :hello: Rideamus

  • Unsing


    Ein Mensch findet ungemein chic
    die Definitionen-Rubrik.
    Es sprudelt der Quell: "A-
    propos: A cappella
    ist Singen ganz ohne Musik!"



    audiamus



    .

  • Short Operaida


    Am Nil scheint zwar alles im Lote,
    künd´ Radames Sieg doch der Bote.
    Doch mit Feindes Tochter
    die Falsche gar mocht er:
    Macht unter dem Strich dann drei Tote.

  • Cover-Version


    Ein Mensch fand, CDs machten Krach,
    ihr Deko-Wert aber bestach.
    So fehlt' jüngst im Bau
    noch ein Meter Blau.
    - Der Mensch kauft's Gesamtwerk von Bach.




    (Was tun nach dem Ausbau im Dach???)



    audiamus



    .

  • Kulinarisches Hören


    Damit seine Ohr'n nicht vergessen wär'n
    Hört mancher Tamino beim Essen Stern.
    Das Steak war nicht so zart,
    Drum spielt Isaac Mozart.
    Er hat sie halt beide zum Fressen gern.

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