Steven Costello zählt zu jenen Tenören die nicht nur überein betörendes Stimmtimbre verfügen sondern zu dem auch noch die Unverschämtheit besitzen gut auszusehen.
Wenn man zu seinem ersten Arien Recitel aus dem Jahre 2006 greift, welches in einer New Yorker Kirche mitgeschnitten wurde, ist man überrascht über welch eine Musikalität und über welch einen sicheren musikalischen und gestalterischen Instinkt dieser junge Sänger verfügt.
Seine Interpretation des Liedes April habe ich selten so farbenreich und pointiert gehört wie von ihm.
Auch Arien wie Quanto bello, che gelida manina und la donna e mobile machen hier schon Appetit auf mehr.
So hat es mich auch nicht überrascht als ich zu erst auf Cd und später auf DVD seinen ersten Herzog neben Alyn Perez zu Gesicht und zu Ohren bekam.
Mit ihr gibt es auch einen wunderschönen Duettabend ( Romeo, Faust, L’amico Fritz, Lucia di Lammermoor.
Ich vermute das der Videomitschnitt von einem Freund der Familie stammt.
Auch hier erleben wir ähnlich wie auch bei seinem Herzog von 2009, Gesang auf höchstem Niveau.
Auch sein Romeo ist an Charme und Eleganz von heutigen Sängern ( Villazon einmal außenvorgenommen ) kaum zu erreichen..
Ich habe mir zum Vergleich die Aufnahme mit Mathew Polenzani angehört, welche ungefähr im gleichen Zeitraum entstand, auch ein hervorragende Interpretation, hier erreicht Polenzani aber leider nicht die Intensität von Steven Costello.
Auch als des Grieux in Manon wird er seinem Ruf voll und ganz gerecht
Von Donizetti habe ich bisher Lucia di Lammermoor ( Edgardo & Enrico ), Linda de Chamounix, L’elisir d’amore, Roberto Devereux ( Hasmik Papian in dieser Rolle leider indiskutabel).
Es ist für mich absolut unverständlich wie die Metropolitan Opera die Entscheidung treffen konnte Steven Costello als Enrico zu besetzen.
Der Mitschnitt lag vor und wies Steven Costello eindeutig als besseren Sänger aus.
Was allerdings bei einem La Boheme auftritt schief gegangen war ist mir unerklärlich.
Hier klingt er matt und angestrengt, er kämpft sich förmlich durch die gesamte Partie.
Vielleicht liegt die Erklärung in der Stimme selber begründet, denn auch Alfredo Kraus ging dieser Rolle am liebsten aus dem Wege.
Von Bellini habe bisher nur einen überaus gelungenen Nemorino hören können.
Des weiteren sang er noch den Alfredo in einer La Traviata und es gibt noch eine lustige Witwe mit ihm und eine Gianni Schicchi Aufnahme.
CD: Arien Recitel, Duett-Recitel, Rigoletto ( 2 mal ), Manon, Romeo et Juliette, L’elisir d’amore, La Traviata, Gianni Schicchi, lustige Witwe, Lucia di Lammermoor ( 2mal ), Linda de Chamounix, La Boheme, Roberto Devereux,
DVD Rigoletto, Othello