Am 14. Mai war in unserem Musiktheater die Premiere der " Traviata ". Wir waren jetzt am Sonntag zur 2. Vorstellung. Nun muß man wissen, unser Haus wurde um 1850 erbaut, ist von außen wie innen architektonisch wunderschön im alten Stil und bietet etwa 550 Zuschauern Platz. Es ist selbstverständlich, daß man bei uns nicht die Ansprüche und Erwartungen stellen darf, wie in Wien, Berlin, München etc.. Man hat sich an die Gegebenheiten einzustellen und anzupassen. Deshalb schenke ich mir hier auch Namen der Künstler zu nennen, die kennt von Euch keiner.
Was ein Novum an unserem Haus ist, die Oper wird in der ital. Originalsprache geboten. Das ist auch sehr gut gelungen, zumal mir einige Arien im ital. Text bekannt sind.
Die Vorstellung begann mit einem kleinen Schreck. Der Dirigent trat auf die Bühne und teilte mit, der für die Partie des Giorgio Germont vorgesehene Bariton, war vor der Premiere erkrankt und man konnte aber noch rechtzeitig einen Ersatz engagieren. Dieser wurde aber nun auch krank und teilte dies am Sonntagvormittag mit. Er gab aber den Tip für einen ihm bekannten Kollegen aus Regensburg,
der die Partie drauf hat. Nun muß man wissen, Regensburg dürte etwa 500 Km von uns entfernt sein. Dieser Kollege sagte auf Anfrage glücklicherweise zu, war aber aufgrund des weiten Weges erst 1 1/2 Std. vor Vorstellungsbeginn eingetroffen. Natürlich konnte er sich da in die Inszenierung nicht mehr einarbeiten. Man entschied sich, um die Vorstellung nicht ausfallen zu lassen für eine Notlösung, die von allen Zuschauern dankbar mit Verständnis akzeptiert wurde. Der Bariton sang seine Partie aus der Seitenloge mit Blick auf den Dirigenten und auf der Bühne übernahm in stummer Rolle ein Mitarbeiter des Theaters seinen schauspielerischen Part. Das klappte, den Umständen entsprechend sehr gut, wobei nicht unerwähnt bleiben soll, der Gast aus Regensburg hatte eine ganz tolle Stimme.
Die anderen Partien waren mit hauseigenen Ensemblekräften besetzt. Das Orchester ist unsere " Lausitzer Philharmonie ", die in jeder Beziehung hevorragend spielten.
Ihr Lieben, bitte nicht übelnehmen, ich muß jetzt dringend weg und setze meinen Bericht später fort.
Bis dahin..., CHRISSY