Es gab in früheren Zeiten oft Kritiken, die kein gutes Haar an einer Aufnahme liessen, teilweise recht witzig, teilweise ironisch, bösartig oder sogar zynisch, manchmal sachlich, kalt oder schneidend. Diese Kritiken in Klassik-Fachzeitschriften waren oft das Salz in der Suppe, allerdings verschwanden sie vor etlichen Jahren allmählich, da die betroffenen Firmen angeblich die Werbeeinschaltungen bei Blättern mit negativen Kritiken auf ein Minimum herunterfuhren. Anscheinend ist irgendwer draufgekommen, daß viele Plattenfirmen auch bei positven Kritiken kaum mehr Geld in Werbung steckten, und daß die Leserschaft negative Kritiken gerne liest, sei es aus Informationsbedürfnis vor einer Kaufentscheidunge oder aber auch aus unterschwelliger Bosheit - genau weiss das niemand. Daher kann man beobachten, daß die siebensüssen Lobhudeleien, die der Feder eines PR-Strategen - und nicht der eines Kritikers entsprungen sein könnte - allmählich wieder in der Minderzahl sind, und etwas sachlicher formulierten Rezensionen Platz machen, wenngleich der alte wadenbeisserische Stil nicht wirklich zurückgekehrt ist.
Die Frage dieses Threads ist nun, ob Euch vernichtende, bzw gehässige Kritiken vom Kauf abhalten (so überhaupt einer geplant war) oder ob sich hier Neugier oder Widerspruchsgeist regt - und man solch eine "verrissene" Aufnahme TROTZDEM oder GERADE DESHALB erwirbt. Mein Statement zu dieser Frage kommt, sobald der Thread einigermaßen am Laufen ist.....
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred