Auf die Idee zu diesem Thema kam ich beim mitlesen im Thread
Musik des 20./21. Jahrhunderts - gerade gehört - kurz kommentiert
wo sich - für mich völlig unerwartet - eine Diskussion über die Qualität der Sinfonien von Henze entwickelt hat.
Aus meiner Sicht ist hier das Problem der Musik des 20. Jahrhunderts sehr gut enthüllt: Es gibt keine wirklichen Regel, keinen "Mainstream". Was will der Komponist eigentlich? - dem Publikum gefallen? - das Interesse der Presse auf sich ziehen? das bürgerliche Publikum verstören? - sich bei den Intellektuellen oder der Jugend, den Avantgardisten anbiedern? - in die Musikgeschichte eingehen?
Ehrlich gesagt - ich weiß es nicht. Neue Werke wurden ja auch in der Vergangenheit abgelehnt, wenn sie die Regeln nicht beachteten, sie überschritten oder bewusst Tabus brachen. Das Problem heute ist ja dieses, daß es in Wahrheit gar keine Regeln mehr gibt an denen sich irgendjemand orientieren könnte, und ich wage zu behaupten, daß man heute schwer abschätzen kann, welche Kompositionen (und ihre Schöpfer) in künftigen Zeiten als Meilensteine der Klassik gelten werden, welche als "Konsens an die breite Masse oder auch an die Kritik" bewertet werden - und welche am Müllhaufen der Musikgeschichte landen werden, entweder verfemt als "Irrweg" gesehen - oder sogar völlig verdrängt und vergessen.....
mfg aus Wien
Alfred