Opernaufführungen als Übertragungen per Rundfunk und Fernsehen

  • Ich habe Frau Nadelmann auch mehrmals als Violetta erlebt, aber verglichen mit DER CALLAS ist sie einiges schuldig geblieben

    Hast du die Callas auch live als Violetta erlebt oder ist das jetzt ein Vergleich zwischen Live-Äpfeln und Studio-Birnen?



    so z.B. eine tiefere innere Durchdringung der Partie.

    Also ich habe keine einzige Live-Violetta erlebt, welche diese Partie auch nur annähernd so tief durchdrungen hat wie die Nadelmann - nach einer mehrwöchigen Probenarbeit mit Harry Kupfer bei einer Neuproduktion an der Komischen Oper Berlin auch kein Wunder!



    Zu Armiliatos Dirigat beim Gala-Abend aus Baden-Baden 2016:


    a.) einen so lahmen Faust-Walzer habe ich mein Lebtag noch nicht gehört... -- Ja aber laut war er und gepoltert hat es auch im Orchester...
    b.) Er hat wieder so laut aufspielen lassen, dass die Sänger hier und da schon ihre Mühen hatten
    c.) Differenziertes Musizieren ist für ihn ein Fremdwort, bei ihm geht es nur laut und lauter, bestes Beispiel das Desdemona-Otello-Duett

    Ich habe das auch gehört und völlig anders empfunden. Gerade habe ich mit jemandem telefoniert, der sich über das gestrige Konzert und speziell über Armiliato völlig gegenteilig geäußert hat als du (ein Sänger übrigens...).


    Du denkst immer, wenn du bestimmte Dinge immer und immer wieder gebetsmühlenartig wiederholst, würde das die Glaubwürdigkeit deiner Meinung verstärken, richtig? Ich muss dich enttäuschen: dem ist nicht so, es beweist höchstens deine Halsstarrigkeit - so wie überhaupt die gesamte Art und Weise des Vortrags deiner Argumente diesen viel eher schadet als dass sie diese befördern würde. Aber dass wirst du wohl nie kapieren...


    Im Übrigen rechne ich schon jetzt ganz fest mit Störfeuern von dir, wenn ich nachher Frau Hajossyova anlässlich ihres heutigen Geburttages eine Rubrik widmen möchte. Ich bin mir sicher, dass du meine Erwartungen auch dieses Mal nicht enttäuschen wirst... :no: :no: :no:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wer mutig ist , kann sich heute ab 16 Uhr auf der Internetseite von BR KLASSIK die Parsifal Premiere als Videostream anschauen. Diese endet ungefähr gegen 23. Uhr. Im Radio gib es auf BR Klassik nach der Premiere immer eine Kritiker Runde die sehr unterhaltsam ist. Herr Armilliato wird ja grade als Sänger-Dirigent geschätzt. Was mich gestern ungemein gestört hat, war der Moderator. Ich hab mich sogar bei dem Gedanken ertappt, dass ich mir Frau Rett als Moderatorin gewünscht habe.

  • Ich hab mich sogar bei dem Gedanken ertappt, das ich mir Frau Rett als Moderatorin gewünscht habe.


    Lieber Rodolfo,


    ich hätte schon immer gerne gewusst, was die Vorbehalte gegen Frau Rett sind. Sie ist sicher nicht meine Favoritin (obwohl mir kaum jemand einfällt, der meiner Meinung nach bessere Figur macht), aber ihr Auftreten und ihre Worte zu Konzert- und Opernveranstaltungen fand ich immer tadellos. Sie ist meiner Erfahrung nach nicht nur gut vorbereitet - man merkt auch, dass sie schon fundiertes Wissen mitbringt. Sie ist bei ihren Auftritten authentisch, charmant, eloquent, unaufdringlich und labert nicht um den heißen Brei herum. Man vergleiche das Auftreten der Barbara Rett doch bitte mal mit dem der Frau Gerlach.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Also das Gespräch mit Caruso ging eindeutig über eine "gesund" und "krank" klingende Violetta hinaus. Daher ja auch meine Einmischung.

    Lieber Stimmenliebhaber!
    Also die Wahrnehmung von Liebestraum ist schon richtig!
    Ich hatte unter anderem in der Diskussion um Nadelmann und ihre Violetta geschrieben:


    Zitat

    von »Caruso41« Aber vorziehen würde ich denn doch Soprane, die den gesanglichen Anforderungen der Partie voll gerecht werden - auch ihren Koloraturen und Ihren weitgespannten Bögen nichts schuldig bleiben.


    Callas habe ich leider nicht als Traviata gehört. Sie hatte wohl an ihren besten Abenden das eine wie das andere.


    Es ging also schon um mehr als darum, ob eine Violetta "fragil" und "krank" kingt.
    Ich hatte ja gerade gesagt, dass ich auch die weiten schönen Bögen von ihr hören will. Also etwa das "Amami, Alfredo, amami quanto'io t'amo".
    Und die Koloraturen in ersten Akt hätte ich auch gerne "come scritto da Verdi"!
    Folglich habe ich geschrieben, die Callas habe an ihren großen Abenden das eine wie das andere gehabt, also den Ausdruck der Fragilität und Krankheit ebenso wie die stimmlichen und gesanglichen Mittel, die die Partie erfordert.


    Da war ich denn doch einigermaßen verwundert, als Du die Nadelmann auf eine Stufe mit der Callas stelltest:

    Zitat

    Das war die Nadelmann an ihren besten Abenden auch.

    Da solche Urteile höchst subjektiv sind, habe ich nur kurz reagiert aber nicht widersprochen. Verstanden habe ich Deine Gleichsetzung aber nicht.
    Was ich von einer Sängerin erwarte, die die Partie der Violetta singt, sollte wohl aus dem Kontext der vorangegangenen Diskussion hinlänglich klar geworden sein. Das wollte ich nicht wiederholen!


    Nichts für ungut!
    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Sorry, aber das ist mir jetzt zu blöd, auf diesen lange verspäteten Nachtrag noch einmal ausführlich zu reagieren. Aber wie du auf eine "Gleichsetzung" kommst anhand des zitierten Satzes, ist einfach lächerlich. Lies bitte noch einmal nach, worauf sich der konkret bezogen hat! (Ein Vergleich ist keine GLEICHSETZUNG, außerdem hattest du mir seinerzeit erwidert, dass mein Vergleich gut gewählt sei, das ist nachlesbar!)


    P.S.: Auch du hast die Callas meines Wissens nicht live erlebt.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!


    Sorry, aber das ist mir jetzt zu blöd, auf diesen lange verspäteten Nachtrag noch einmal ausführlich zu reagieren.

    Ich hätte mich nicht noch mal zum Vergleich Callas-Nadelmann geäußert, wenn Du nicht Liebestraum so rüde und unberechtigt abgekanzelt hättest.
    Und wenn ich jetzt noch mal auf Deine Behauptungen eingehe, so geht es mir nur um eine Richtigstellung. In so einem Thread gehen oft die Bezüge verloren. Da ist es vielleicht nötig, alte Äusserungen zu wiederholen, an ihren Kontext zu erinnern.



    .....außerdem hattest du mir seinerzeit erwidert, dass mein Vergleich gut gewählt sei, das ist nachlesbar!)

    Lieber Stimmenliebhaber,
    Dein Beispiel ist gut gewählt. Nadelmann hat man die Krankheit, das Leiden und Sterben voll abgenommen. Ich habe sie zweimal in der Kupferinsznierung erlebt und war beeindruckt.
    Aber man zahlte dafür einen Preis. Gesanglich ist die Partie sehr anspruchsvoll und da blieb doch einiges zu wünschen.

    Hervorhebungen nachträglich vorgenommen!




    P.S.: Auch du hast die Callas meines Wissens nicht live erlebt.

    Hab ich ja ausdrücklich gesagt:


    Callas habe ich leider nicht als Traviata gehört. Sie hatte wohl an ihren besten Abenden das eine wie das andere. Von der Sopranen, die ich live gehört habe, kam meinem Ideal wohl die Zeani am nächsten. Von den Sopranen, die "einfach fragil, zart und zerbrechlich" klangen, würde ich am ehesten Stratas und Cortrubas die stimmlichen und gesanglichen Mängel, die es bei ihnen auch fraglos gab, verzeihen.


    Im übrigen habe ich ausführlich aufgelistet, welche Soprane ich für gute Interpretinnen der Partie halte.


    So, das sollte genügen.


    Es gibt keinen Grund, das weiter zu führen.
    Die Positionen sind geklärt und die Meinungs- und Urteilsunterschiede sind ausgemacht!


    Da können wir wieder einander grüßen!


    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Die Salzburger Festspiele 2016 im TV


    12. August 2016
    21.20 Uhr ORF 2
    Live zeitversetzt
    und
    14. August 2016
    20.15 Uhr ORF III
    aus dem Großen Festspielhaus in Salzburg


    Richard Strauss
    DIE LIEBE DER DANAE



    Krassimira Stoyanova (Danae), Tomasz Konieczny (Jupiter), Norbert Ernst (Merkur), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Pollux), Regine Hangler (Xanthe), Gerhard Siegel (Midas alias Chrysopher), Pavel Kolgatin, Andi Früh, Ryan Speedo Green, Jongmin Park (Vier Könige), Maria Celeng (Semele), Olga Bezsmertna (Europa), Michaela Selinger (Alkmene), Jennifer Johnston (Leda)
    Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker, Dirigent: Franz Welser-Möst
    Inszenierung: Alvis Hermanis



    27. August 2016
    20.15 Uhr 3 SAT
    aus dem Großen Festspielhaus in Salzburg


    Charles Gounod
    FAUST



    Piotr Beczala (Faust), Ildar Abdrazakov (Méphistophélès), Maria Agresta (Marguerite), Alexey Markov (Valentin), Tara Erraught (Siébel), Paolo Rumetz (Wagner), Marie-Ange Todorovitch (Marthe)
    Philharmonia Chor Wien, Wiener Philharmoniker, Dirigent: Alejo Pérez
    Inszenierung: Reinhard von der Thannen



    Gregor

  • Lieber Gregor,


    vielen Dank für den Hinweis. Ich habe mir beide Termine sofort vorgemerkt.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)


  • Ich war gestern in der Generalprobe und kann die Produktion insgesamt durchaus empfehlen.
    Ärgerlich fand ich allerdings, dass es keine Walpurgisnacht gab.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe mir gestern Abend die "Liebe der Danae" von den Salzburger Festspielen angesehen.
    Musikalisch war diese mir bisher nur aus einer sinfonischen Suite bekannte, aber von der Handlung unbekannte Oper ein - aus welchem Grunde auch immer - viel zu selten gespieltes Juwel. Auch die Hauptfiguren waren m.E. gut besetzt, vor allem gefiel mir Tomasz Konieczny als Jupiter und Krassimira Stoyanova als Danae.
    Szenisch fand ich das Bühnenbild sehr spartanisch, in den ersten beiden Akten eher fade. Dagegen war die "bescheidene" Hütte des Midas im dritten Akt dann doch allzu prächtig.
    Demgegenüber stand eine eher übertrieben bunte Pracht an Kostümen, die ich allerdings in keinen Zusammenhang mit dem mythologischen Hintergrund bringen konnte. Vielmehr war das eher eine Darstellung aus "Tausend und eine Nacht" (Vielleicht, weil Syrien ein oder zweimal im Text vorkommt).
    Die Personen saßen häufig nur herum und oft waren undefinierbare, künstliche Gesten ihre einzige Aktion. Die Aktion sollte wohl durch die vielen balletthaften Einlagen, deren Sinn sich ebenfalls nicht erschloss, ersetzt werden (Da ich leider das Libretto nicht kenne, entzieht es sich meiner Kenntnis, ob diese überhaupt vorgesehen sind). Sie wirkten manchmal eher kitschig, genau so, wie der große Plastikelefant, der zweimal auf die Bühne geschoben wurde. Um dem dummen Publikum auch ganz deutlich klar zu machen, dass Midas ehemals Eselstreiber war, wurde dann von einem jungen Mann zweimal ein lebendiger Esel über die Bühne geführt, den ich eher als überflüssig empfand.
    Insgesamt eine noch erträgliche Inszenierung. Die Aussage des Werks, dass nicht das Gold, sondern allein das wahre Leben glücklich macht, wäre jedoch auch ohne die vielen unnützen Zutaten verständlich gewesen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Lieber Gerhard!
    War das ein Stummfilm?
    Oder warst Du doch von der Inszenierung so beeindruckt, dass du gar nicht auf die Musik achten konntest?


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Gerhard,


    auch ich habe gestern die Übertragung verfolgt und war erschlagen von der Strauss'schen Musikfülle. Das Werk bietet wunderbare Musik und fast unsingbare Töne (Der Richard hat's ja den Tenören noch nie leicht gemacht - hier aber haben es alle schwer). Man muss diese Oper mehrere Male hören, um alle schönen Stellen intus zu bekommen.
    Die Inszenierung ist gottlob kein RT, sie ist bunt, zu bunt vielleicht, aber in keiner Weise störend, hat auch keine Aussagen über den Sinn aufgedrängt und hat den "Goldregen" mittels Ballet dargestellt.


    Macht wieder Lust auf mehr!

  • Zitat

    Zitat von Caruso: War das ein Stummfilm? Oder warst Du doch von der Inszenierung so beeindruckt, dass due gar nicht auf die Musik achten konntest?

    Lieber Caruso,


    ich muss dich nun um eine Erklärung bitten, wie du auf diese absurde, für mich völlig unverständliche Frage kommst.
    Wenn du meinen Beitrag richtig gelesen hast (es scheint jedenfalls nicht so), dann wirst du auch erkennen können, dass ich die Musik, die ich bisher nur aus der Suite kannte, die also weitgehend für mich neu war, als ein musikalisches Juwel bezeichnet habe. Außerdem habe ich auch geäußert, wie mir die Sänger gefallen haben.
    Ich höre und empfinde - wie wohl die meisten Opernhörer - die Musik, aber ich zerpflücke sie nicht. Jedes wissenschaftliche Analysieren würde mir - wie wohl vielen - die Freude daran verderben. Auch zu den Sängern äußere ich mich höchstens, ob sie mir gefielen oder nicht. Wenn ich hier im Forum lese, wie von "Experten" die Sänger oft krass gegensätzlich beurteilt werden, enthalte ich mich der Stimme. Du magst andere Hörgewohnheiten haben, nun gut.
    Zu einer Oper ist aber für mich auch eine passende Inszenierung sehr wesentlich. Ohne diese ist sie für mich nur das halbe Werk, das ich dann auch konzertant oder auf CD anhören kann.
    Ich will und habe diese Inszenierung auch nicht als Verunstaltungstheater eingeordnet. Auch war sie nicht mit Problemen unnötig belastet. Aber versteht es denn kaum noch ein Regisseur, eine Oper natürlich und unverfälscht zu inszenieren? Muss den alles heutzutage in irgend einer Weise verändert und übertrieben werden? Muss alles nur auf die Wenigen abgestimmt werden, die mit werkgerechten Inszenierungen nichts mehr anzufangen wissen und die ohne Verdrehungen, Problembelastungen oder Übertreibungen nicht mehr leben können?
    Den Sinn von Verdrehungen der Handlung hat mir hier aber noch niemand erklären können. Ich warte seit Jahren darauf. Kannst du - falls du sie gesehen hast - mir einmal die vielen unnötigen und völlig unverständlichen Verrenkungen erklären, die die Sänger und Tänzer vollführen mussten, damit überhaupt ein wenig Leben in die Starre kommen konnte? Und wie vereinbarst du die Kostüme aus "Tausend und einer Nacht" mit der griechischen (bzw. römischen) Mythologie? Das wäre für mich interessant, nicht aber solch eine völlig unzutreffende Frage.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,
    mein Beitrag war wirklich eher ironisch gemeint.
    Ich dachte, das würde man merken.
    Sorry!


    Zitat von Gerhard Wischniewski

    Außerdem habe ich auch geäußert, wie mir die Sänger gefallen haben.

    Mit einem Satz, der auch für Darsteller in einem Stummfilm gelten kann.



    Zitat von Gerhard Wischniewski

    Auch zu den Sängern äußere ich mich höchstens, ob sie mir gefielen oder nicht.

    Aha!
    Das ist nur für Leser nicht so interessant.
    Ich zumindest wüsste gerne, was Dir an ihnen gefallen hat und was nicht.
    Aber gut! Lassen wir das. Ich habe verstanden: von Dir kommen keine Bemerkungen über Musik, Dirigent und Sänger.



    Zitat von Gerhard Wischniewski

    Kannst du - falls du sie gesehen hast - mir einmal die vielen unnötigen und völlig unverständlichen ....

    Kann ich nicht, da ich Oper kaum mal im Fernsehen anschaue. Mit der "Bildführung" wird in der Regel ein anderer Eindruck vermittelt als in einem Opernhaus, in dem ich die Oper in der Regel von dem obersten Rang aus sehe (Nicht aus Sparsamkeit, sondern weil ich dort die beste Akustik habe!!!).
    Die Salzburger "Danae" habe ich zwar mitgeschnitten - aber die Hörfunkübertragung. Gehört habe ich sie noch nicht!


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Den Sinn von Verdrehungen der Handlung hat mir hier aber noch niemand erklären können.


    Da ich Dich zum einen nicht für dümmer halten möchte als mich selbst, und da, zum anderen, sogar ich in der Lage bin, den Sinn von »Verdrehungen«, wie Du das etwas eindimensional nennst, zu verstehen, wenn das hier gelegentlich einmal erklärt worden ist, vermute ich, dass Dein Unverständnis nicht unbedingt daran liegt, dass eine Inszenierung Unsinn ist, wie Du das meinst, sondern dass Dein Unwillen vielleicht eher mit einem Unvermögen zu tun hat, das sich darin zeigt, dass Du (trotzig wie ein kleines Kind: »Ich will aber die Oper so haben, wie es mir gefällt«) nicht von Deiner Erwartungshaltung abgehen, ja sie nicht einmal ansatzweise hinterfragen willst.

  • Ja, lieber Dieter, da könntest Du eine Erklärung gefunden haben.
    Man muss aber auch eingestehen, dass Hofmannsthal, Gregor und Strauss es einem nicht leicht machen. Mythische Stoffe sind ja an sich nichts für Freunde gradliniger und logisch folgerichtiger Narrative. Mit der Verknüpfung von zwei völlig unterschiedlichen Mythen (die Heimsuchung Danaes durch Jupiter in der Gestalt eines Goldregens und die Legende von Midas, der alles zu Gold verwandelte was er berührte) machen es die Autoren einem wirklich nicht leichter! Und dann kommt sogar noch Personal aus anderen Mythen dazu. Und das alles geschrieben in finsterster Zeit in in der Absicht "ein leichtes, fröhliches Werk" zu schreiben!!!
    Das verstehe wer will!


    Aber wenn dann der dritte Akt erklingt, ist die Geschichte eigentlich egal! Dann ist milde Resignation (Jupiters) und seliges Schwelgen!
    Vorher allerdings gibt es auch arge Durststrecken, die selbst durch Strauss geniale Instrumentationskunst nicht unterhaltsamer werden.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Zitat

    Zitat von Caruso: Mit einem Satz, der auch für Darsteller in einem Stummfilm gelten kann.

    Lieber Caruso,


    man kann natürlich alles falsch deuten, wenn man es darauf angelegt hat. Ich glaube kaum, dass außer dir (und vielleicht zwei Mitgliedern, deren Beiträge ich seit längerem überschlage) diesen Satz absichtlich auf die äußere Gestalt oder die Schauspielkunst (die in dieser Inszenierung meist in steifen Bewegungen und unverständlichen Verrenkungen bestand). Ich werde mich aber extra für dich künftig deutlicher ausdrücken, indem ich ausdrücklich sage, dass mir der Gesang der Personen gefallen hat.

    Zitat

    Zitat von Caruso: Ich habe verstanden: von Dir kommen keine Bemerkungen über Musik, Dirigent und Sänger.

    Ich freue mich, das auch du es jetzt verstanden hast, was ich hier schon mehrmals gesagt habe: Ich sehe mich nicht kompetent genug, die Stimme und den Vortrag der Sänger oder Dirigenten in Einzelheiten zu analysieren. Und wenn ich die oft krassen Unterschiede in der Beurteilung der Sänger durch sogenannte "Experten" hier lese, dann will ich nicht noch weitere inkompetente Beurteilungen dazu beitragen. Also lasse ich das.

    Zitat

    Zitat von Caruso: Kann ich nicht, da ich Oper kaum mal im Fernsehen anschaue.

    Wie nicht anders zu erwarten, Antworten auf konkrete Fragen wie bisher immer: Fehlanzeige.
    Ich meine, wer hier mitsprechen und die Ansichten anderer Mitglieder angreifen will, sollte sich auch mit der Materie, die im Thema angesprochen wird, beschäftigt haben und dem Fragenden beantworten können, welchen Sinn er in den in Frage gestellten Beispielen sieht und wie er sie deutet. Aber ich erlebe es hier ja immer wieder, dass diejenigen, die nur die Meinungen anderer Mitglieder angreifen wollen, das nicht können. Von dir hatte ich da allerdings mehr erwartet als die übliche Ausrede.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    was Du zu den ersten beiden Zitaten von mir gesagt hast, muss ich nicht kommentieren.
    Aber Deine Reaktion auf das dritte Zitat ist schlicht eine Unverschämtheit:

    Wie nicht anders zu erwarten, Antworten auf konkrete Fragen wie bisher immer: Fehlanzeige.


    Ich gehöre doch wirklich zu denen, die sich bemühen, auf Frage - manchmal sogar sehr ausführlich - einzugehen. Ich finde deshalb Deinen Vorwurf, dass Du auf Deine Frage von mir keine Antwort erhalten hast schlicht ungehörig. Wenn ich die Fernsehübertragung nicht gesehen habe, kann ich beim besten Willen Dir nicht erklären,warum der Regisseur bestimmte Verrenkungen machen läßt. Dass ich Oper nicht im Fernsehen anschaue habe ich ja oft genug mitgeteilt und auf Deine Frage noch mal wiederholt.
    Ich habe die Aufführung zwar im Hörfunk mitgeschnitten aber noch nicht gehört. Auch wenn ich das hätte, könnte ich Deine Frage nicht beantworten, da sich sich auf das Bühnengeschehen bezog.


    Ich kenne aber das Werk einigermaßen, habe auch das Textbuch gelesen und etliche Dokumente und Briefe zu seiner Entstehung. Ausserdem habe ich es in drei verschiedenen Produktionen live erlebt. Hättest Du eine Frage zum Werk gehabt, hätte ich sie dir wahrscheinlich beantworten können. Allerdings: Antworten zu dem Werk sind nicht leicht. Warum das so ist, habe ich ja in meinem Beitrag 1126 schon angedeutet.
    Damit Du das nicht suchen mußt, kopiere ich es für Dich:

    Zitat

    Man muss aber auch eingestehen, dass Hofmannsthal, Gregor und Strauss es einem nicht leicht machen. Mythische Stoffe sind ja an sich nichts für Freunde gradliniger und logisch folgerichtiger Narrative. Mit der Verknüpfung von zwei völlig unterschiedlichen Mythen (die Heimsuchung Danaes durch Jupiter in der Gestalt eines Goldregens und die Legende von Midas, der alles zu Gold verwandelte was er berührte) machen es die Autoren einem wirklich nicht leichter! Und dann kommt sogar noch Personal aus anderen Mythen dazu. Und das alles geschrieben in finsterster Zeit in in der Absicht "ein leichtes, fröhliches Werk" zu schreiben!!!


    So, und nun gute Nacht!
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wahrscheinlich disqualifiziere ich mich hier. Ich habe diese Oper erstmals gesehen und gehört, war von Anfang bis Schluss dabei und zwar vor einem tollen Monitor und mit meinen geliebten AKG-702 auf den Ohren. Ich fand die Aufführung wirklich großartig, habe mich aber fast ständig über die Komposition und den Text geärgert. Ich bin ein Fan von Salome, Elektra, Ariadne auf Naxos, Der Rosenkavalier, Die Frau ohne Schatten und (mit Einschränkungen) Daphne. In Die Liebe der Danae hat mich durchgehend gestört, was mich in Die Frau ohne Schatten nur sekundenweise nervt. Alle Achtung, was der alte Meister da vollbracht hat, und alle Achtung, wie die Aufführenden das umsetzen konnten, aber wen interessiert dieser Text? Und wer versteht, warum der Midas an bestimmten Stellen diese lächerlich hohen Noten singen muss? Wenn der Botha diese Partie gesungen hätte, dann ...

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

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  • Jetzt wird schon mal eine selten gepielte Oper im Fernsehen übertragen und dann wird immer noch kritisiert. Und vergleiche bei den Sängern sind bei so einer selten gespielten Oper eh schwierig. Ich habe mir die Danae aufgenommen und mir gestern angeschaut. Die Musik und die Sänger waren einfach nur zum Genießen.

  • Ich habe die Oper 2012(?) in der Deutschen Oper Berlin live erlebt, alleridngs nur bis zur Pause. Es war die Vorstellung, die aufgezeichnet wurde, und weil sie so schlecht verkauft war, gab es kurzfristig Karten zu Sonderkonditionen: 15 Euro auf allen Plätzen. Als wir in der Pause flüchteten, nicht nur wegen des Werkes, sondern auch wegen der Inszenierung und der mäßigen Sänger (Uhl und Delevan waren wirklich peinvoll, am besten war noch der mit Indisposition angesagte Midas, Streit oder Klink, da bin ich mir nicht mehr sicher), wunderten wir uns, dass außer uns noch viele weitere Menschen geradezu in Scharen flüchteten...
    Verzeih also bitte, dass ich absolut nicht nachvollziehen kann, wie man diese Oper "genießen" kann...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat von Rodolfo

    Jetzt wird schon mal eine selten gepielte Oper im Fernsehen übertragen und dann wir immer noch kritisiert.


    Lieber Rodolfo,


    darf man etwa nicht kritisieren, wenn es zufällig eine unbekannte Oper ist? Mir war zwar die Musik weitgehend unbekannt, mit der Handlung hatte ich mich vorher aber auseinandergesetzt. Auch ich habe – wie du - die Musik und den Gesang (ich vermeide das Wort Sänger, damit es nicht wieder auf das Äußere der Person bezogen wird) genossen. Die Handlung war nicht verdreht und die bunten Kostüme aus „Tausend und eine Nacht“ waren hübsch anzusehen aber – wie schon gesagt – wie reimen sich diese zum Stoff?
    Wären da nicht die steifen Bewegungen mit häufig überhaupt nicht zu deutenden Verrenkungen der Personen, eine fade Einheitskulisse (ausgenommen in der bescheidenen Hütte des Midas, die hier – genau umgekehrt – die einzig prächtige Kulisse war) sowie (wohl als Ersatz für die fehlende Aktion) die verschiedenen unnötigen Zutaten gewesen, hätte es wohl keine Kritik gegeben.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zur Erinnerung:
    Heute Abend 20.15 wird auf 3sat die Inszenierung des "Faust" von Gounod von den Salzburger Festspielen 2016 übertragen.
    Zwar lässt das, was man hört und liest nicht viel Gescheites erwarten. Dennoch werde ich die Sendung aufnehmen und - zumindest im Querschnitt - ansehen und ggf ohne das Fernsehbild anhören. Aber vielleicht werden uns ja diesmal die Befürworter der entstellten Oper den Sinn dieser Inszenierung in Einzelheiten erklären können, worauf ich immer noch warte.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Was für ein Scheiß! Mittelmäßig gesungen und dirigiert, optisch eine Katastrophe der cleanen Langeweile, in der Personenregie völlig unmotiviert. Herr von der Thannen, was führen Sie eigentlich für ein Leben? Schlafen sie gut, wenn Sie Geld abkassieren für etwas, das mit dem Originalstück nichts mehr zu tun hat? Wie gehen Sie mit der Tatsache, dass Ihre Bühnenbilder immer und immer wieder dieselbe Ästehetik ausstrahene, egal ob Ongin, Hänsel oder jetzt der Faust. Sie machen es sich leider viel zu leicht - und Opernliebhabern zu schwer. Aber ist ja egal, solange der Rubel rollt.

  • Die Inszenierung hat mir auch nicht gefallen. Von den Sängern hat mir noch der Bariton der den Valentin gesungen hat am Besten gefallen. Den sollte man im Auge behalten. Das Dirigat war eine einzige Katastrophe. Beim mäßigen Schlußapplaus hatte man das Gefühl, daß das Publikum froh war, daß alles vorbei ist.
    .

  • Ich sage dazu nur einen einzigen Satz: Wieder einmal wurde von Regisseur, Bühnenbildner und Kostümgestalter viel höherer Blödsinn erfunden.
    Und nun warte ich auf die Erklärungen derjenigen, die diese unsinnigen Inszenierungen weiterhin verteidigen. Aber sie werden sich - wie immer - wieder einmal nicht melden, denn sie verstehen es auch nicht, uns Gegnern so etwas plausibel zu erläutern.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zwei Opernübertragungen im TV:


    10. September 2016
    20.15 Uhr 3 SAT
    Arena di Verona 2012


    Giuseppe Verdi
    AIDA


    Hui He (Aida)
    Marco Berti (Radames)
    Andrea Ulbrich (Amneris)
    Ambrogio Maestri (Amonasro)
    Francesco Ellero d'Artegna (Ramfis)
    Roberto Tagliavini (König)


    Chor und Orchester der Arena di Verona
    Dirigent: Daniel Oren
    Regie: Gianfranco de Bosio



    11. September 2016
    23.55 Uhr ARTE
    Théâtre des Champs-Elysées Paris 2016


    Wolfgang Amadeus Mozart
    MITRIDATE - RE DI PONTO


    Michael Spyres (Mitridate)
    Patricia Petibon (Aspasia)
    Myrto Papatanasiu (Sifare)
    Sabine Devieilhe (Ismene)
    Christophe Dumaux (Farnace)


    Orchester: Le Concert d'Astrée
    Dirigent: Emmanuelle Haïm
    Inszenierung: Clément Hervieu-Léger



    Gregor

  • Lieber Gregor,


    vielen Dank für den Hinweis. Zumindest die Inszenierung der "Aida" dürfte das Herz vieler Opernfreunde erfreuen. Ich kenne diese Inszenierung (allerdings aus dem Jahr 2013 in anderer Besetzung) und habe sie auf DVD. Diese Übertragung werde ich mir in jedem Fall noch einmal ansehen. So muss "Aida" sein!!
    "Mitridates" hingegen scheint modernisiert zu sein (das Übliche: Stühle, Stühle, Stühle). Ich werde aber mal hineinschauen. Glücklicherweise besitze ich davon eine sehr schöne Inszenierung von Jean-Pierre Ponelle aus Vicenza.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • "Mitridates" hingegen scheint modernisiert zu sein (das Übliche: Stühle, Stühle, Stühle). Ich werde aber mal hineinschauen. Glücklicherweise besitze ich davon eine sehr schöne Inszenierung von Jean-Pierre Ponelle aus Vicenza.


    Hallo Gerhard! Den Audio-Mitschnitt habe ich bereits gehört und dieser ist wirklich empfehlenswert. Wenn dir also die Inszenierung nicht gefallen sollte, so kannst du dich zumindest an den wunderbaren Sängerleistungen erfreuen. Vor allem Michael Spyres in der Titelrolle ist hervorragend in dieser schwierigen Mozart-Partie.


    Gregor

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