Liebe Musikfreunde,
in Ergänzung zur Inhaltsangabe dieses Werkes im hiesigen Opernführer (BRITTEN, Benjamin: THE TURN OF THE SCREW) möchte ich folgendes anmerken:
Es muss vor 20 bis 30 Jahren gewesen sein, als ich im Fernsehen eine Aufführung dieser Oper gesehen habe. Bis heute habe ich dieses Erlebnis bzw. das Gefühl und die Spannung, die ich damals dabei empfand, nicht vergessen können. Und somit bin ich bereits an einem wesentlichen Punkt angelangt: „The Turn of the Screw“ ist ein sehr eindringliches Werk. Es ist aufwühlend, unheimlich und (zumindest kann ich das für mich sagen) berührt das Seelenleben, und all dies vom ersten bis zum letzten Moment der Oper.
Die enorme Einheitlichkeit von Musik und dramatischem Geschehen bewirkt bei mir als Zuschauer und Zuhörer ein sehr intensives Empfinden. Ein weiterer Grund dafür scheint mir die instrumentelle Besetzung zu sein. Sie ist nicht chorisch angelegt, sondern besteht nur aus individuellen Instrumenten, wie bereits zuvor bei einigen anderen Opern Brittens: hier aus Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Schlagzeug, Harfe, Streichquartett und Kontrabass (incl. Gattungsgemäßes Nebeninstrument).
Was die Oper sehr interessant macht, ist die Deutlichkeit und Transparenz. Der Text ist sehr verständlich, die Instrumentierung wegen ihres fast kammermusikalischen Charakters sehr gut verfolg- und nachvollziehbar.
„The Turn of the Screw“ ist für mich fast eine ideale Oper; selten empfinde ich die Einheitlichkeit von Musik und Schauspiel so stark wie hier.
Bei diesen groben Eindrücken möchte ich es erst einmal belassen. Aber über diese Oper kann man so viel sagen und auch interpretieren; eigentlich verdiente jeder einzelne Akt einen eigenen Thread, wie auch der raffinierte und durchkonstruierte psycho-dramatische Aufbau.
Gruß,
Uwe