Noch vor einigen Jahren hat mich immer wieder die Frage beschäftig, warum beispielsweise Tschaikowskis Klavierkonzert Nr 1 überall hoch geschätzt sei, ncht jedoch die Werke seiner Zeitgenossen, die ähnliche Monsterkonzerte in - so galube ich wenigstens - vergleichbarer Qualität - und -im weitesten Sinne - vergleichbarer Attitüde gescgrieben haben,nämlich beeindruckende, vielleicht ein wenig bombastische Virtuosenkonzerte, wo der Pianist zeigen konnte, was er konnte. All diese KLavierkonzerte erfreuten sich zum Zeitpunkt iihres Entstehens allgemeiner Beliebheit bei Publikum, Kritik und Interpreten.
Ich nenne hier nur Anton Rubinstein, eine Ikone des Konzertlebens des 19. Jahrhunderts, heute weitgehend ingnoriert. Zum "Vergessewerden" hats nicht ganz gereicht. Vergessen sind da schon eher Kullay, Dreyschock und Brüll.
Wer hat je ein Klavierkonzert von Litolff, Scharwenke oder Sauer live gehört ?
Ok - ich will nicht anspruchsvoll sein, wer hat Medtners, Moskzkowskiis oder Paderewskis Klavierkonzerte je auf Cd gehört ?
Und nun - Hand aufs Herz - frage ich, wie viele Aufnahmen des einst als Referenz gehandelten Tschaikowsky-Klavierkonzerts Nr 1 habt Ihr ?
Wer hat eine Aufnahme der anderen beiden? Viele Leute wissen gar nicht, daß es drei davon gibt...
Meine Frage hat sich also elegant aufgelöst - einfach dadurch, daß heutzutage das Tschaikowsky Konzert den selben Stellenwert im Bereich der klassischen Musik hat - wie alle anderen Klavierkonzerte seiner Zeitgenossen - nämlich gar keinen........
Zwar hat Hyperion schon vor Jahren eine Serei gestartet, welche sich bombastisch "The Romantic Piano Concerto" nennt - und eigentlich durch die Bank als recht gut bezeichnet werden muß, aber die großen Tonträgerfirmen machen einen Bogen um diese Werke
Wenn eine Frage gelöst ist - wie oben angedeutet - so ergeben sich meist andere: Wieso ist die Klaviermusik des 19 Jahrhunders derart in Vergessenheit geraten, bzw wieso wird sie pauschsl abgelehnt,
ignoriert wäre wohl der bessere Ausdruck...
mfg aus Wien
Alfred