HAYDN Michael : Die Sinfonien


  • Aus gegebenem Anlass - Naxos hat - wie es aussieht - mit einer neuen Gesamteinspielung aller Sinfonien von Michael Haydn begonnen - eröffne ich hier einen Thread über seine Sinfonien. Interessanterweise wurden die im Thread "Der ungeliebte Bruder" noch überhaupt nicht behandelt. Es gibt bereits eine Gesamtaufnahme aller Sinfonien von Michael Haydn, die im Laufe einiger Jahre ca ab 1990 entstanden ist und mit zwei Orchestern und Dirigenten realisiert wurde, wobei ich den Aufnahmen unter Johannes Goricki eindeutig den Vorzug gebe. Wenn die ersten Soundsamples ein Versprechen auf die Zukunft der Serie sind, dann klingt die neue Naxos-Aufnahem um einiges melodiöser, weniger "akademisch" als beispielsweise die Aufnahmen mit dem Slowakischen Kammerorchester unter Bohdan Warchal. Diese Aufnahmen wurden zwar von einigen Kritikern gelobt, konnten mich seinerzeit allerdings nie so recht überzeugen. Beim heutigen Wiederhören fiel mein Urteil indes wesentlich positiver aus
    Michael Haydn wird in den Konzertführern kaum Platz gegeben. Wenn ich sehe, daß der Harenberg Konzertführer Michael Haydn nur eine Seite widmet, dem nachfolgenden Henze indes einige, dann erfüllt mich das mit Zorn und ich freue mich, daß dieses Produkt nicht mehr existent ist. In einem weiteren Konzertführer wird Michael Haydn nur eine Randbemerkung gegönnt, wo vermerkt ist da seine ca 40 Sinfonien "jenen seine Bruders Joseph kaum nachstehen".


    Idealerweise wird pro Beitrag lediglich EINE Sinfonie besprochen, die Interpretation kann - so mehrere existieren - frei gewählt werden - oder aber auch vergleichsweise rezensiert werden.
    Es soll kurz die Entstehungsgeschichte der Sinfonien und auch persönliche Eindrücke geschildert werden.
    Um die Sinfonien eindeutig identifizieren zu können gibt es verschiedene Verzeichnisse. Ich habe hier von Wikipedia die komplette Liste aller Sinfonien von Michael Haydn herüberkopiert, die den Vorteil hat, alle gängigen Numerierungen anzuzeigen, man sollte diese Schreibweise auch in den Beiträgen verwenden.



    Sinfonie Nr. 1, C-Dur, MH 23 (Perger 35)
    Sinfonie Nr. 1C, Es-Dur, MH 35 (Perger 1)
    Sinfonie Nr. 2, C-Dur, MH 37 (Perger 2)
    Sinfonie Nr. 3, G-Dur (Perger deest)
    Sinfonie Nr. 4, B-Dur, MH 62 (Perger 51)
    Sinfonie Nr. 5, A-Dur, MH 63 (Perger 3)
    Sinfonie Nr. 6, C-Dur, MH 64 (Perger 4)
    Sinfonie Nr. 7, E-Dur, MH 65 (Perger 5)
    Sinfonie Nr. 8, D-Dur, MH 69 (Perger 38)
    Sinfonie Nr. 9, D-Dur, MH 50 (Perger 36)
    Sinfonie Nr. 10, F-Dur, MH 51 (Perger 45)
    Sinfonie Nr. 11/11a, B-Dur, MH 82/184 (Perger 9)
    Sinfonie Nr. 12, G-Dur, MH 108 (Perger 7)
    Sinfonie Nr. 13, D-Dur, MH 132 (Perger 37)
    Sinfonie Nr. 14, B-Dur, MH 133 (Perger 52)
    Sinfonie Nr. 15, D-Dur, MH 150 (Perger 41)
    Sinfonie Nr. 16, A-Dur, MH 152 (Perger 6)
    Sinfonie Nr. 17, E-Dur, MH 151 (Perger 44)
    Sinfonie Nr. 18, C-Dur, MH 188 (Perger 10)
    Sinfonie Nr. 19, D-Dur, MH 198 (Perger 11)
    Sinfonie Nr. 20, C-Dur, MH 252 (Perger 12)
    Sinfonie Nr. 21, D-Dur, MH 272 (Perger 42), 1778
    Sinfonie Nr. 22, D-Dur, MH 287 (Perger 43)
    Sinfonie Nr. 23, F-Dur, MH 284 (Perger 14)
    Sinfonie Nr. 24, A-Dur, MH 302 (Perger 15)
    Sinfonie Nr. 25, G-Dur, MH 334 (Perger 16), siehe 37. Sinfonie (Mozart)
    Sinfonie Nr. 26, Es-Dur, MH 340 (Perger 17)
    Sinfonie Nr. 27, B-Dur, MH 358 (Perger 18)
    Sinfonie Nr. 28, C-Dur, MH 384 (Perger 19)
    Sinfonie Nr. 29, D-Moll, MH 393 (Perger 20)
    Sinfonie Nr. 30, D-Dur, MH 399 (Perger 21)
    Sinfonie Nr. 31, F-Dur, MH 405 (Perger 22)
    Sinfonie Nr. 32, D-Dur, MH 420 (Perger 23)
    Sinfonie Nr. 33, D-Dur, MH 24 (Perger deest)
    Sinfonie Nr. 34, Es-Dur, MH 473 (Perger 26)
    Sinfonie Nr. 35, G-Dur, MH 474 (Perger 27)
    Sinfonie Nr. 36, B-Dur, MH 475 (Perger 28)
    Sinfonie Nr. 37, D-Dur, MH 476 (Perger 29)
    Sinfonie Nr. 38, F-Dur, MH 477 (Perger 30)
    Sinfonie Nr. 39, C-Dur, MH 478 (Perger 31), Salzburg 1788
    Sinfonie Nr. 40, F-Dur, MH 507 (Perger 32), Salzburg 1789
    Sinfonie Nr. 41, A-Dur, MH 508 (Perger 33), Salzburg 1789
    Sinfonie F-Dur, MH 25 (Perger deest)
    Sinfonie G-Dur, MH 26 (Perger deest)
    Finale zu Sinfonie B-Dur, MH 184 (Perger [9])


    Dank dieser List ist es möglich, eine Sinfonie genau zu identifizieren, auch wenn das entsprechende Plattenlabel nur EINE der drei Katalogisierungsarten angibt.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Michael Haydn: Sinfonie Nr 1 in C Dur


    Michael Haydns Sinfonie Nr 1 in C Dur (MH 23) (Perger 35) wurde nach schriftlicher Überlieferung noch vor 1761 in Großwardein komponiert.



    Sie besteht aus 4 Sätzen:


    Allegro-Andante-Menuetto-Presto


    Die Besetzung:
    2 Oboen
    2 Trompeten
    Pauken
    2 Violinen
    Viola
    Baß


    Sie überrascht mit einem prachtliebendem brillanten aristokratischem Beginn, selbstbewusst und lebensfroh, festlich - nein, eigentlich überrascht sie nicht, denn bei dieser Besetzung war ein prunkvoller Charakter geradezu zu erwarten.
    Der zweite Satz ist verhalten tänzerisch schreitend und erhält dennoch den prunkvollen Charakter aufrecht. Das Thema ist eingängig und stellt einen optimalen Gegenpol zum Eingangssatz dar. Der dritte Satz ist wieder repäsentativer. Der vierte Satz strotzt geradezu vor Energie und Tempo, man möchte sagen: mit Pauken und Trompeten.
    Michael Haydn war also etwa 22 oder 23 Jahre alt, als er diese relativ kurze Sinfonie (ca 15 Minuten) schrieb. Ein guter Einstieg, der die Vorfreude auf weitere weckt....


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Michael Haydn: Sinfonie Nr 3 in G.-dur


    Die Sinfonie Nr 3 in G-dur wurde von Michael Haydn nicht als solche bezeichnet, sondern als Divertimento, die Gattungsbezeichnungen waren nich so abgegrenzt wie später. Das Werk hat zudem auch keine Perger oder MH Nummer.
    Mich hat diese Sinfonie weniger beeindruckt als die beiden Vorgänger. Es fehlt hier das feierliche Moment, die Sinfonie klingt routiniert unverbindlich. Sie hat natürlich - wie könnte es anders sein - auch ihre Meriten. Sie ist schwungvoll und lebensfroh, Hörner verleihen ihr etwas jagdmusikartiges. Aus meiner Sicht eine gute Sinfonie "von der Stange" aber kein "großer Wurf"


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Michael Haydn: Sinfonie Nr 2 in C.dur


    Warum ich nach der Sinfonie Nr 1 die 3 folgen ließ und sie 2 ausgelassen habe ist wohl in auf immer unlösbares Rätsel
    Die Sinfonie Nr 2 ist viersätzig und hat eine Spieladauer von ca 20 Minuten. Sie wurde am 16. Februar 1761 fertiggestellt und ist - wie oft bei Michael Haydn festlich gefärbt. Insbesondere das Bläsersolo im 3. Satz emfand ich als ausserordentlich klangschön und beeindruckend.
    Die Aufnahme unter Bohdan Warchal empfand ich als routiniert und ein wenig kompakt im Klang, Das gilt - soweit ich es in Erinnerung habe - weitgehend für die ganze Serie. ich vermute, dies ist eher der etwas pauschalen Klangtechnik anzulasten als dem Orchester oder Dirigenten......


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Ich besitze folgende CDs mit Sinfonien des jüngeren Haydn:



    C-Dur P 12
    EsDur P1
    D-Dur P 11
    A-Dur P 6



    P 26-31



    G-Dur "Grazer" keine Perger Nr. Garland Nr.3
    G-Dur P 7
    D-Dur P 11
    A-Dur P 33




    Hier sind die Sinfonien in einer anderen Numerierung bezeichnet, die Perger-Nummern findet man aber im Beitext


    21 P 12
    37 P 28
    41 P 32
    26 P 16
    39 P 30
    19 P 10
    23 P 43
    29 P 19

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Michael Haydn: Sinfonie Nr 4 in B-dur


    Ich setze meine Entdeckungsreise durch das sinfonische Werk von Michael Haydn mit dr Sinfonie Nr 4 (Perger 51) fort. Sie entstand im Dezember 1963, Michael Haydn war damals 36. Das Werk ist 3 sätzig


    1) Allegro
    2) Andante (La Confidenza)
    3) Allegro


    Der erste Satz ist sehr freundlich und hell und lässt mich an Michaels Aussprich denken, der da behauptete, daß er unter idealen Rahmenbedingungen genause gute Werk hervorbrächte wie sein älterer Bruder
    Der zweite Satz, IMO ein wenig melancholisch und weinerlich fällt besonders durch kurze Soloeinlkagen der beiden Fagotte auf. Gegen Ende des Satze hellen zwei kurze tänzerische Passagen die Stimmung des Satzes ein wenig auf. Der Dritte Satz ist strahlend und ein wenig "angriffslustig", er dauert indes nur etwa zweieindhalb Minuten....


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Eigentlich wollte ich mich ein wenig über die beiden (relativ) neuen CDs mit Michael Haydn Sinfonien widmen, dann jedoch sah ich, daß ich hier eine Serie begonnen hatte. Wir waren bei den frühen Sinfonien angelangt und ich habe heute Die Nummern 5 und 6 gehört. (Jänner 1764 - Autograph erhalten) Keine spektakulären Werke, aber angenehm zu hören und gut gemacht. vielleicht sollte man noch anmerken daß das auf die Interpretatioen des Slovak Chamber Orchestra ebenfalls zu trifft. Brav aber nich spektakulät, die Aufnahmetechnik ebenfalls gutes Mittelmaß.

    Alledings konnte ich heute davon partizipieren, daß ich nun mit Röhre höre. Diese brachte - ohne vordergründige Brilanz oder Ähnliches die Orchesterfarben besser zur Wirkung, eine gewisse Lieblichkeit verlieh der Aufnahme Farbe und Leuchtkraft. Nichts Weltbewegendes - aber hörbar....


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Im Rahmen meiner Recherche bin ich auf die abgebildete BRILLIANT 28 CD-Box mit Werken von Michael Haydn gestoßen. Sie wird in wenigen Tagen erscheinen, es gibt daher auch noch keine Klangbeispiele.

    Interessant ist, daß wiederum nicht alle Sinfonien Michaels vorliegen (auch Naxos ziert sich offenbar bei der Fortsetzung der begonnen Serie)

    Dafür gibt es viel Geistliches, den Löwenanteil in seinem Schaffen...

    Ich glaube, dass diese Edition derzeit konkurrenzlos sein dürfte......

    Über die Tonqualität können wir erst schreiben, wenn die ersten Sample-Clips vorliegen......



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Lieber Alfred Schmidt, liebe Musikfreunde


    Es ist zu begrüssen, wenn Michael Haydns Werke in dieser Box mit 28 CDs zusammengefasst werden. Ich habe die cpo Aufnahmen im Regal. Der Unbekanntere der beiden Brüder hat es verdient, dass er mehr beachtet wird. Das Label Brilliant hat wieder einmal ein gutes Näschen bewiesen. Ich danke dir für den Hinweis. Für etwas mehr als 2 Euro pro Scheibe ein Schnäppchen.

    .

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Michael Haydn; Sinfonie Nr 7 in E-dur



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    Michael Haydn stand einerseits im Schatten seines Bruders - vermutlich hatte er es so empfunden, denn er schrieb einmal, er könne ebenso Großes leisten, wenn er die gleiche Unterstützung wie sein Bruder hätte. An sich lebten ja beide in der Provinz, aber Esterhazy war mit Sicherheit großzügiger als Fürsterzbischof Hieronymus Coloredo - obwohl dieser Michael Haydn als Kirchenmusiker sehr schätzte.

    Joseph wollte für seinen Bruder die notwendigen Verbindungen gerne herstellen (Joseph war ein mehr als findiger Geschäftsmann, was in der Regel nicht allzusehr betont wird) aber Michael lehnte ab. An sich war er ja absolut betrachte nicht schlecht gestellt.

    Aber sein Hauptwerk war eben Kirchenmusik - und die ist eben nicht so populär wie Sinfonien oder gar Klavierkonzerte... etc


    Hier kommen wir zur Sinfonie Nr 7 in E- Dur. Sie entstand ebenso, wie ihre beiden Vorgängerinnen im Jänner 1764.

    Ursprünglich war sie dreisätzig, erhält aber vom Komponisten später einen eingeschobenen 2. Satz, der aber verloren gegangen ist.

    Somit ist das Werk wieder dreisätzig und in dieser Form wurde es auch eingespielt.

    Mich hat besonders der eingänige und IMO eindringliche 2. Satz begeistert - ein markanter Ohrwurm.


    Die Sinfonie Nr 7 gibt es nur noch in der großen Box, es ist keine Gesamtausgabe aller Sinfonien von Michael Haydn, sondern lediglich eine mit alllen Sinfonien des Slovak Chamber Orchestra unter Bohdan Warchal


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Michael Haydn: Sinfonie Nr 1 in C Dur


    Inzwischen bin ich Besitzer der Brilliant Box mit 28 CDs voll mit Werken von Michael Haydn. Das ist natürlich nicht das Gesamtwerk, denn Michael Haydn hinterließ uns an die 850 Werke. Die Nummerierung ist an sich schon ein Problem. Auf dieser CD werden die MH Nummern angegeben, wogegen anders CDs meist das Perger Verzeichnis verwenden.

    Wie schon zwei Beiträge weiter oben gesagt, sind wieder nicht alle Sinfonien enthalten. Auch die vorhandenen wurden von verschiedenen Orchestern in verschiedenen Jahren aufgenommen. Ein einheitliches Klangbild ist also eher nicht zu erwarten, wenngleich mein wenigen Stichproben in Bereich der Sinfonien doch eine gewisse Richtung erkennen liessen. Daß diese Edition sehr lobenswert - und daher zu begrüßen ist - ist eine Sache. Daß Brilliant seine - dem Preis geschuldeten - Untugend auch weiter pflegt - das ist eine andere. Ich hätte gern 10- oder 20 Euro mehr hingelegt, wenn ein vernünftiges Booklet beigefügt gewesen wäre.

    Die Veröffentlichungen der Sinfonien wirken auf mich sehr uneinheitlich. Zum einen sind die Sätze - wie heute Standard (sein sollte) einzeln anwählbar, andere Sinfonien werden als "Block" geliefert, soll heissen, jede Sinfonie hat einen Startpunkt auf der CD.

    Kommen wir zum Klang.

    Ich habe hier mal die Sinfonie Nr 1 - mit dem Savaria Baroque Orchester unter Pál Németh mit der Aufnahme des Slovak Chamber Orchestra unter Bohdan Warchal verglichen, letztere hatte ich immer ein wenig langweilig empfunden.

    Un in der Tat. Die Brillant Aufnahme ist für mich überzeugender. Zwar auch kein Klangwunder, aber musikalisch ansprechend mit Pauken die auch auf die Pauke hauen ein wenig hemsärmelig, bodenständig, rustikal aber voll Lebensfreude. Das Klangbild ist IMO eher auf der dunkleren Seite (da mein Hörvermögen in den hohen Frequenzen allmählich nachlässt ist diese Aussage relativ zu betrachten - Zustimmung oder Widerspruch wäre willkommen) ein wenig kompakt aber recht "kernig" mit festem Zugriff.

    Und das tut dem Werk - wir sind immer noch bei Sinfonie Nr 1 (enthalten auf CD Nr 5) - gut.

    Alles in allem eine ins Ohr gehende emotionsreiche Aufnahme, die klar macht, daß Michaels Werk dem seines Bruders ebenbürtig ist.


    mfg aus Wien

    Alfred


    PS:

    Es handelt sich bei sämtlichen Aufnahmen der Box - soweit ich es überprüft habe - um Lizenzen von NAXOS

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  • Michael Haydn: Sinfonie Nr 11 in B Dur


    Ich habe nun ein paar Sinfonien ausgelassen und bin bei der Nr 11 gelandet. Die dazwischenliegenden Nummern gibt es augenscheinlich nur in der Aufnahme unter Bohdan Warchal. Und egal wie viele Auszeichnungen der Mann zu Lebzeiten bekommen hat - ich empfinde diese Aufnahme als dröge und langweilig. Mag sein, daß es an der Aufnahmetechnik liegt oder am Orchester. An Michael Haydn liegt es mit Sicherheit nicht, wie die (ebenfalls "zusammengestoppelten") Aufnahmen aus der Brilliant Box von Michael Haydn eindrucksvoll zeigen.

    Dabei muss gesagt werden, dass die WDR Aufnahme von 1972 aus der Rudolf Oetkerhalle in Bielefeld auch nicht unbedingt ein Klangwunder ist. Aber OK.

    Wie bei seinem Bruder Joseph handelt es sich bei den frühen Sinfonien um Werke der Vor- oder Frühklassik und sind nicht so "profiliert" - aber oft ser klangschön - wie die späteren Werke. Im Falle der 4sätzigen, ca 12 minütigen Sinfonie Nr 11 ist es der 3. Satz, das Menuett, welches das Stück unverwechselbar macht.

    Das Menuett ist ein beinahe stampfendes, kaum tänzelndes Stück von hohem Wiedererkennungswert. Allerdings ist es auf der Bohdal Aufnahme abgemildert und in der Tat tänzerisch. Was hier nun Original ist und was verbogen - das werden wir kaum je herausfinden. Aber der "stampfende" Tonfall gibt dem Stück "Charakter".




    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Soeben habe ich dier Sinfonie Nr 15 (Perger 41. MH 150) mit großem Vergnügen gehört. Vermutliches Entstehungsjahr ist 1771,

    Sie hat 4 Sätze


    1. Allegro spiritoso
    2. Menuett und Trio (in A-dur)
    3. Andante (in G-dur)
    4. Presto assai

    Ich genoss den starken Einsatz der Hörner - besonders ausgeprägt im Finalsatz. Und mangels verfügbarer Literatur habe ich nachgedacht, wie ich diese Sinfonie wohl beschreiben könne. Da fiel mir der Satz ein "Nich nie war Michael Haydn stilistisch näher an Joseph Haydn" Kann man das schreiben - ist das wirklich so? Oder zerpflückt einem ein Spezialiat diese Aussage? Na dann besser nicht, Wie wärs mit: "Auf Augenhöhe mit seinem berühmten Bruder"?

    Und während ich noch drüber grüble finde ich dennoch etwas (bei der englischsprachigen WIKIPEDIA - es gibt keinen Eintrag auf Deutsch) Und dort steht:


    This work was at one time attributed to Joseph Haydn, the first work in D major so attributed.

    "Das Werk war einst Joseph Haydn zugeschrieben-----


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Die weiter oben vorgestellte Doppel-CD von Vox ist identisch mit den ersten beiden CDs in der neuen Brilliant-Box.


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    Die Bournemouth Sinfonietta unter dem im letzten Jahr hochbetagt verstorbenen Harold Farberman (1929-2018) spielte in den 80er Jahren eine ganze Reihe der Symphonien von Michael Haydn ein. Nach meinen Recherchen gibt es noch drei weitere CDs, die von Brilliant leider nicht berücksichtigt wurden.


    Von der interpretatorischen und klanglichen Qualität her gefallen mir diese Produktionen vorzüglich. Farberman lässt auf modernen Instrumenten spielen. Der Orchesterklang ist voll und keinesfalls ausgedünnt. Die Interpretationen wurden seinerzeit offenbar gefeiert, gerieten dann allerdings leider relativ bald in Vergessenheit. Brilliant hat die Symphonien unsinnigerweise offensichtlich jeweils als einen einzigen Track auf die CDs gepresst. In der alten Ausgabe waren die Tracks einzeln ansteuerbar.


    Wie Johannes Roehl schon schrieb, bedient sich Farberman einer anderen Nummerierung, was die Verwirrung noch vergrößert. Brilliant hat nun scheinbar die geläufigere verwendet.


    Den meisten Hörspaß bereiteten mir die folgenden, jeweils mit Pauken verstärkten Werke:


    - Symphonie Nr. 18 [19] C-Dur, P 10, MH 188 (1773)

    - Symphonie Nr. 28 [29] C-Dur, P 19, MH 384 (1784)

    - Symphonie Nr. 36 [37] B-Dur, P 28, MH 475 (1788)


    Diese sind m. E. tatsächlich auf einem Niveau mit etwa zeitgleichen Symphonien des Bruders oder auch Mozarts.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Außer der Vox-Doppel-CD habe ich noch zwei einzelne mit Farberman, die bei Regis wieder?veröffentlich wurden:



    Von den mir vorliegenden (außerdem noch einmal Rolla/Teldec und Goritzki/cpo (34-39) gefällt mir Farberman auch am besten. Ich höre das ab und zu ganz gerne, aber muss auch sagen, dass sie gegenüber Meisterwerken, wie sie sich bei Joseph schon mit den "Tageszeiten" und bei Mozart mit einem Werk wie der kleinen g-moll finden, doch eher "solide Hausmannskost" bieten. Von dem Niveau Haydns und Mozarts in den 1780ern (und auch von ihren besten früheren, wenn vielleicht auch nicht vom "durchschnittlichen" Werk der 1770er) ist Michael m.E. meilenweit entfernt.

    (Eine CD mit Quintetten Michael Haydns fand ich trotz Archibudelli so langweilig, dass ich sie wieder aussortiert habe...)

    Struck by the sounds before the sun,
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    The morning breeze like a bugle blew
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    (Bob Dylan)

  • 205 nahm Patrick Gallois und das Tschechische Kammerphilharmonieorchester Pardubice diese - und eine zweite Cd mit Werken von Michael Haydn -die Hoffnung nach einer Fortsetzung oder gar eine neue Gesamtaufnahme hat sich leider nicht erfüllt.Dabei ist diese Einspielung IMO die beste die je von Michael Haydns aufgenommen wurde: Durchsichtig - aber nicht spitz, nicht zu dick, mit einem oft lieblichen Unterton. Nun einige Werte über die Qulitiät des "Salzburger Haydn" So wurde die Sinfonie 25 in G-Dur (Perger 16)lange Zeit kritiklos Mozart (KV 444) zugeschrieben, bis Perger (1907 ?) der Irrtum bemerkte. Mozart hatte - so die Legende - dern Fehlenden ersten Satz für seinen Freund komponiert (Die Legende gibt es mehreren Variationen)Das Werk war somit viersätzig. In der vorliegenden Aufnahme werden - wie zumeist - aber nur die Originalen 3 Sätze von Michael Haydn gespielt.

    In einem der anderen allgemeinden Threads über Michael Haydn habe ich über diese CD geschriebrn, sie sei der Beweis dafür, daß die Sinfonien der beiden Brüder gleichwertig seien. Dabei sind sie einander weniger ähnlich als man vermuten sollte - und ab den Pariser Sinfonie hat Jaseph dann in der Tat die besseren Karten. Die berühmten Londoner Symphonie von Joseph sind vermutlich nur desshalb so aussergewöhnlich gut, weil er sich fürchtete seinem Schüler und "Konkurrenten" Pleyel unterlegen zu sein.

    Michael war IMO weniger ehrgeizig, und das hört man. Seine Sinfonien sind einfalls- und abwechslungsreich und klangschön, aber sie haben weniger Energie oder "bemerkenswerte Stellen" als die seines Bruders. Vor allem (man sollte das nicht unterschätzen) fehlen den Sinfonien die typischen Nicknamen, die wir bei seinem Bruder, bei Mozart und bei Beethoven immer wieder finden - und die sich wegen ihres Namens - einprägen. Das Ex-Mitglied "Ulli" lobte Michael wegen seiner "Bescheidenheit" Gerade das könnte aber ein weiterer Nachteil sein. Sein Bruder war indes sehr merkantil veranlagt und durchaus aktiv.


    Hier ein Ausschnitt aus der Sinfonie in C-dur (Perger 19)3. Satz


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • So wurde die Sinfonie 25 in G-Dur (Perger 16)lange Zeit kritiklos Mozart (KV 444) zugeschrieben, bis Perger (1907 ?) der Irrtum bemerkte. Mozart hatte - so die Legende - dern Fehlenden ersten Satz für seinen Freund komponiert (Die Legende gibt es mehreren Variationen)Das Werk war somit viersätzig. In der vorliegenden Aufnahme werden - wie zumeist - aber nur die Originalen 3 Sätze von Michael Haydn gespielt.

    Das Werk war, ist und bleibt trotz Mozarts großzügiger Spende dreisätzig. Der erste Satz hat nie gefehlt, er wurde bloß um eine langsame Einleitung verlängert:


    MOZART Wolfgang Amadeus: Sinfonie Nr 37 in G-Dur KV 444 (Michael Haydn)


    Leider haben sich noch nicht viele HIPpies eingefunden, Michael Haydns Sinfonien bio (also artgerecht) einzuspielen. Hinter dem von mir gegebenen Link aber verbirgt sich jedenfalls eine knusprige solche.

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Ich bin gerade dabei für meine Webseite alle? Sinfonien von Michael Haydn zu hören. Ganz großartig - soeben gehört - in der Einspielung von Bohdan Warchal fand ich die Sinfonie C-Dur MH 188 (P. 10). Auf ein glänzend instrumentiertes Allegro molto folgt ein von den weichen Klängen des Englischhorn dominiertes Andante, allein für diese beiden Sätze lohnt sich die Anschaffung dieser Sinfonie, aber auch Menuett und Finale gehören zum Besten, was ich bisher von M. Haydn gehört habe. Sehr wichtig: Warchal spielt alle Wiederholungen (im Gegensatz zu Farberman), aber das macht die Aufnahme zu einem richtigen Schatz.

  • Ich danke für den Hinweis auf das Englischhorn (bzw. 2)! Es spielen übrigens auch zwei „fifes“ (Pifferi, Blockflöten oder Piccolos?), die gleich im Kopfsatz lustig zwitschern *uccellini* und ein Tamburo mit. Die Sinfonie war wohl mal dem Bruder Joseph in die Tasche geschoben worden, wie so vieles Gutes.


    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Ja, der gute Joseph war für viele Werke des Bruders ´verantwortlich`, zum Glück hat Sherman damit einigermassen aufgeräumt.

    Sehr zu empfehlen auch die Sinfonie C-Dur MH 198 (ausnahmsweise wurde sie ohne Umwege Michael H. zugeschrieben) mit einem von der Stimmung her ungemein wechselvollen ersten Satz. Im Andante gibt es dann ein schönes ausgedehntes Hornsolo und - sehr selten und hier total überraschend - im Menuett steht das Trio in d-moll (analog zum Andante), wobei der Stimmungswechsel in Satz 3 an den ersten Satz anknüpft. Das Finale ist sehr flott, aber ein bisschen kurz, auch in der Aufnahme von Pal Nemeth, der alle Wiederholungen spielt.

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  • Ich muss zugeben, dass ich Michael Haydns Sinfonien nur flüchtig kenne, bin jetzt aber durch den Thread neugierig geworden. Ich werde mir vielleicht die eine oder andere Scheibe gönnen müssen...


    LG aus Wien.:hello:


    Oh, anscheinend haben wir ein neues Mitglied bei Tamino. Herzlich willkommen Jens!

  • Vielen Dank für die freundliche Begrüssung.

    Ich war schon mal dabei, war dann aber sehr beschäftigt und kann auch jetzt nicht versprechen, dass ich regelmässig Beiträge posten kann. Aber bei Michael Haydn wird`s sicher noch den einen oder anderen zu den Sinfonien geben. Vielleicht auch zur Kirchenmusik ..

  • Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, daß die Michael Haydn -Edition (siehe Beitrag 8 ) von Brilliant von 89,--€ auf 59.--€ gesenkt wurde.

    28 CDs mit den unterschiedlichsten Interpreten (Lizenzausgaben). Wird danach mit Sicherheit aus dem Repertoir genommen !!

    Soweit ich weiss haben bislang nur moderato und ich diese Box.


    mfg aus der Metropole Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Das beste Werk das ich bis jetzt von Michael Haydn kenne ist sein C-Moll Requiem aus dem Jahr 1771. Das gehört zwar nicht zu dem Thread hier, aber es ist ein Werk das mit der Kirchenmusik von Joseph Haydn von der Zeit mithalten kann. Ob seine Sinfonien es auch können, muss ich noch sehen.


    LG aus Wien.:hello:

  • Ob seine Sinfonien es auch können, muss ich noch sehen.

    Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Mozart schätzte Michael Haydn sehr.

    Aber es ist ihm das verwehrt geblieben, was seinem Bruder posthum vergönnt war. Nach Joseph Haydns Tod war er zwar nicht vewrgessen, wurde aber schon zu Schumann Zeiten als überholt und altmodisch abgetan: Originalzitat Schumann:

    "Er ist wie ein gewohnter Hausfreund, der immer gern empfangen wird; tieferes Interesse hat er für die Jetztzeit nicht mehr."

    Na Bumm ! - und sowas war Musikkritiker !!!

    Dieser Ruf blieb Hayn über eineindhalb Jahrhunderte anhängen: "Papa Haydn", verzopft, liebenswürdig senil und altmodisch, im hinter Mozart in der Rangfolge (bis hin in meine Kindheit)

    Und auf einemal war alles ganz anders: Man entdeckte den "Neuerer" Haydn, Den "witzigen und spritzigen Haydn, den großen Experimentator und Neuerer. Und er wurde sozusagen zum zweiten mal zum "Superstar" Diese Renaissance blieb seinem weniger bekannten Bruder verwehrt - und man hat uch nicht soviel hineininterpretiert die in den berühmteren Bruder. Das hat zur Folge, daß man in einerseits "anders hört" und daß es andererseit weniger - und weniger berühmte Imterpreten gab und gibt, die ihn im Programm haben.

    Hatte Michael nicht die gleichen Chancen ? Nein - und das aus zwei gründen: Zum einen war er weniger geschäftstüchtig wie sein merkantil geprägter Bruder. Zugleich war ein in Salzburg am Hofe des Fürsterzbischofs Colloredo isolierter als Haydn es in Esterhazy war. Dor kam gelegentlich die KAiserein, aber auch andere hochkarätige Persönlichkeitn zu Besuch - was Joseph Haydns Ruhm steigerte. Sagte doch Kaiserin Maria Theresia: "wenn ich eine gute Oper sehen will, dann muß ich nach Eisenstadt gehen". Heutige Opernfreunde würden das anders sehen....

    Michael meinte, im geeigneten Umfeld könne er seinem Bruder ebenbürtig sein. Der hätte ihm auchTüren zur Gesellschaft geöffnet und Aufträge verschafft - aber Michael lehnte das ab....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Die von mir hier bereits kurz erwähnte Sinfonie Nr. 25 G-Dur P16 ist schon ein kleines Schmuckkästchen; warum sonst hätte Mozart ihr eine langsame Einleitung verpasst?



    Die 39 in C-Dur mit präsenten Pauken und Trompeten habe ich bestimmt irgendwo mal als Michael Haydns „Jupiter“ bezeichnet, wegen des kontrapunktischen Finales:


    „Man beachte den Gebrauch der Trompeten in ihrer tiefsten Lage ... was sich ebenfalls in Mozarts „Jupiter“-Symphonie wiederfindet [...]


    Die Hörner und Trompeten spielen [im Finale-Fugato] einen Rhythmus wie die Hörner und Trompeten in Mozarts „Jupiter“-Sinfonie



    Die viele Kirchenmusik interessiert mich naturgemäß weniger; ich möchte aber nicht in Abrede stellen, daß es sich dabei um ganz großartige Kompositionen handelt, die sich auch hin und wieder ein gewisser Mozart aus Wien zumailen ließ, um sie aufzuführen. Außerhalb der Sinfonien schätze ich neben dem Schrattenbach-Requiem, an dem sich auch Mozart bedient zu haben scheint, besonders die Opera seria: Andromeda e Perseo, welche an meinem Geburtstag, allerdings 187 zuvor, uraufgeführt wurde - besonders der schönen Chöre wegen.

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Es geht weiter mit den Hörtipps:

    Sinfonie D-Dur MH 272 - drei Sätze (die erste von insgesamt 4 Sinfonien, bei denen Haydn das Menuett fortgelassen hat.

    Besonders beeindruckt hat mich (in der Aufnahme von Farberman) Satz 2, in dem die Streicherfiguren immer wieder von den Bläsern (2 Oboen, 2 Fagotte und 2 Hörner) untermalt und ergänzt werden.


    Ganz etwas anderes:

    Die von mir hier bereits kurz erwähnte Sinfonie Nr. 5 G-Dur P16

    Wenn ich nicht total schief liege, ist das die Sinfonie G-Dur MH 334 (ex-Mozart), die unter Nr. 25 geführt wird (wobei ich nicht allzu viel von der Numerierung bei M. Haydn halte, solange die Editionslage nicht besser grklärt ist). Im übrigen ein großartiges Werk, das viel zu selten live zu hören ist.

  • Wenn ich nicht total schief liege, ist das die Sinfonie G-Dur MH 334 (ex-Mozart), die unter Nr. 25 geführt wird

    Recte. Ich hab's korrigiert. Merci.

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Noch ein Hörtipp und noch eine dreisätzige Sinfonie D-Dur MH 287, allerdings ohne langsame Einleitung. Die Hörner spielen im ersten und dritten Satz eine hervorgehobene Rolle (sie dürfen im letzten Satz sogar zweimal das Fugenthema anstimmen!). Der langsame Satz ist einer der wenigen langsamen Mollsätze (d-moll) Haydns, der aber nach gut der Hälfte und einer Generalpause nach D-Dur wechselt. Mein Gesamteindruck: ein sehr abwechslungsreiches Stück!

  • So, ich bin jetzt dazu gekommen mir eine Sinfonie von Michael Haydn anzuhören. Es war die 36. Sinfonie in B-Dur aus dem Jahr 1788. Sie ist ein recht knappes Werk, jedoch interessant in zwei Punkten. Zuerst scheint sie die erste B-Dur Sinfonie mit Pauken und Trompeten zu sein (ich dachte immer, dass das Joseph Haydns 98. Sinfonie wäre) und sie inkludiert diese auch im langsamen Satz (das gab es aber schon zuvor in Mozarts Linzer Sinfonie und (Joseph) Haydns 88.). Das Werk hat einen gewissen Charme, aber gegenüber dem was Mozart und Joseph Haydn gleichzeitig komponierten (Mozarts letzten 3 und Haydns 90. und 91) fällt dieses Werk schon deutlich ab. Auch im Vergleich zum Michael Haydns eigenen Requiem hält diese Sinfonie nicht stand. Ich werde mir in nächster Zeit weitere (Michael) Haydn Sinfonien anhören, vermute aber, dass Michaels ware Größe bei der Kirchenmusik lag.


    LG aus Wien.:hello:

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