Juli
Hallo!
Ich geb´s zu, mir fällt nixhts ein zum Juli.
Außer den üblichen Verdächtigen (Tschaikoswsys Jahreszeiten, Mendelssohn-Hesels Das Jahr) und ihre musikalischen Beschreibungen.
Gruß WoKa
Juli
Hallo!
Ich geb´s zu, mir fällt nixhts ein zum Juli.
Außer den üblichen Verdächtigen (Tschaikoswsys Jahreszeiten, Mendelssohn-Hesels Das Jahr) und ihre musikalischen Beschreibungen.
Gruß WoKa
Ich nehme einfach mal einen eigenen Beitrag mit dem Hinweis auf den aktuellen Monat wieder auf:
Im ersten Aufzug des "Rosenkavalier" von Richard Strauss schildert der Baron Ochs auf Lerchenau der Fürstin Feldmarschall auch mit Hinweis auf den Monat Juni ziemlich ungeniert das Landleben:
BARON:
Wo nicht dem Knaben Cupido ein Geschenkerl abzulisten wär'! Dafür ist man kein Auerhahn und kein Hirsch, sondern ist man Herr der Schöpfung, dass man nicht nach dem Kalender forciert ist, halten zu Gnaden! Zum Exempel, der Mai ist recht lieb für's verliebte Geschäft, das weiss jedes Kind, aber ich sage: Schöner ist Juni, Juli, August. Da hat's Nächte! (Da ist bei uns da droben so ein Zuzug von jungen Mägden aus dem Böhmischen herüber, ihrer zweie, dreie halt' ich oft bis im November mir im Haus. Dann erst schick' ich sie heim! Zur Ernte kommen sie und sind auch ansonsten anstellig und gut - dann erst schick' ich sie heim. -
Und wie sich das mischt, das junge, runde böhmische Völkel, schwer und süss, mit denen im Wald und denen im Stall, dem deutschen Schlag scharf und herb wie ein Retzer Wein - wie sich das mischen tut! Und überall steht was und lauert und schielt durch den Gattern, und schleicht zueinander und liegt beieinander, und überall singt was und schupft sich in den Hüften und melkt was und mäht was und plantscht und plätschert was im Bach und in der Pferdeschwemm'.)
Die von mir in Klammern gesetzten Passagen sind bei Aufführungen gewöhnlich gestrichen.
Den Juli hat Thomas Morley einbezogen in ein Stück, das hier auch schon für den April Verwendung fand:
April in in my mistress´ face
April is in my mistress’ face,
And July in her eyes hath place;
Within her bosom is September,
But in her heart a cold December.
Bachs Huldigung (BWV 207a) an August den Starken, den König in Dresden - der Monat ist zwar nur indirekt gemeint, aber der Name "August" bezieht sich nun seinerseits auf den Monat, insofern dürfte der Bezug ok sein.
Und noch ein weiterer August wird bei Bach geehrt (BWV 205), der Leipziger Professor August Friedrich Müller.
Ich nehme einfach mal einen eigenen Beitrag mit dem Hinweis auf den aktuellen Monat wieder auf:
Im ersten Aufzug des "Rosenkavalier" von Richard Strauss schildert der Baron Ochs auf Lerchenau der Fürstin Feldmarschall auch mit Hinweis auf den Monat August ziemlich ungeniert das Landleben:
BARON:
Wo nicht dem Knaben Cupido ein Geschenkerl abzulisten wär'! Dafür ist man kein Auerhahn und kein Hirsch, sondern ist man Herr der Schöpfung, dass man nicht nach dem Kalender forciert ist, halten zu Gnaden! Zum Exempel, der Mai ist recht lieb für's verliebte Geschäft, das weiss jedes Kind, aber ich sage: Schöner ist Juni, Juli, August. Da hat's Nächte! (Da ist bei uns da droben so ein Zuzug von jungen Mägden aus dem Böhmischen herüber, ihrer zweie, dreie halt' ich oft bis im November mir im Haus. Dann erst schick' ich sie heim! Zur Ernte kommen sie und sind auch ansonsten anstellig und gut - dann erst schick' ich sie heim. -
Und wie sich das mischt, das junge, runde böhmische Völkel, schwer und süss, mit denen im Wald und denen im Stall, dem deutschen Schlag scharf und herb wie ein Retzer Wein - wie sich das mischen tut! Und überall steht was und lauert und schielt durch den Gattern, und schleicht zueinander und liegt beieinander, und überall singt was und schupft sich in den Hüften und melkt was und mäht was und plantscht und plätschert was im Bach und in der Pferdeschwemm'.)
Die von mir in Klammern gesetzten Passagen sind bei Aufführungen gewöhnlich gestrichen. Mitunter auch in Gesamteinspielungen der Oper. Nicht aber in diesem Mitschnitt der Salzburger Produktion von 2014 mit dem hinreißenden Günther Groissböck, der in den diesjährigen "Meistersingern" in Bayreuth den Pogner gibt, als Ochs auf Lerchenau. Die ist komplett:
Der vergnügte Bauer
Menuett
Das Posthorn
Der hinkende Bote
Menuett
Das Booklet weist in seinen Anmerkung zum Gesamtwerk darauf hin, daß Haydn das Werk vermutlich gekannt habe, denn einige Stellen in manchen seiner Werke seine eventuell von Werners Stil inspiriert - eine Ansicht, die ich nicht unbedingt teile.
Das Werk selbst hat nur ein wirkliches Problem: Man muß Vivaldis Jahreszeiten aus dem Kopf bekommen, die so ganz anders klingen. Wenn das aber gelingt, dann bekommt man sehr abwechslungsreiche Musik zu hören. Haydn sollte Werner ja nicht ersetzen, weil dieser nur mittel mäßige Kompositionen verfasste, sondern weil das Alter seinen Tribut forderte. Daß es zwischen den beiden zu Spannungen kam ist eine Generationenfrage....
Werner war 39 Jahre älter als Haydn, hätte also dessen Großvater sein können.......
mfg aus Wien
Alfred
Auch in diesem Berliner Lied kommt der August vor, sehr oroginell vorgetragen von Hermann Prey:
und hier auf youtube:
und hier die erste Strophe:
1. Vor zwee Jahren im Aujust
habe ick noch nicht jewußt,
daß ich heute Klagelieder singen muß.
Damals hat ick, erst entfernt,
meine Emma kennjelernt,
ach, und heute is schon mit der Liebe Schluß.
In 'nem Jrunewaldlokal
sah ich sie das erstenmal,
sie trank Kaffee und aß Liebesknochen zu;
und ick schlängelte mich ran,
dann fing'n wir zu meckern an,
und um achte sagten wir schon beede Du.
Liebe Grüße
Willi
Hallo!
Womit werde ich wohl den September eröffnen?
Gruß WoKa
Gabriel Fauré hat das Gedicht "Dans la forêt de septembre" von Catulle Mendès vertont (op. 85 Nr 1); hier in einer Aufnahme mit Sanford Sylvan, Bariton und David Breitman, Piano.
Mit freundlichen Grüßen, quodlibet
Dans la forêt de septembre (poésie de Catulle Mendès)
Ramure aux rumeurs amollies,
Troncs sonores que l’âge creuse,
L’antique forêt douloureuse
S’accorde à nos mélancolies.
O sapins agriffés au gouffre,
Nids déserts aux branches brisées,
Halliers brûlés, fleurs sans rosées,
Vous savez bien comme l’on souffre !
Et lorsque l’homme, passant blême,
Pleure dans le bois solitaire,
Des plaintes d’ombre et de mystère
L’accueillent en pleurant de même.
Bonne forêt! promesse ouverte
De l’exil que la vie implore,
Je viens d’un pas alerte encore
Dans ta profondeur encor verte.
Mais d’un fin bouleau de la sente,
Une feuille, un peu rousse, frôle
Ma tête et tremble à mon épaule;
C’est que la forêt vieillissante,
Sachant l’hiver, où toute avorte,
Déjà proche en moi comme en elle,
Me fait l’aumône fraternelle
De sa première feuille morte!
Womit werde ich wohl den September eröffnen?
Darauf hätte ich Wetten abschließen können, lieber WoKa. Ich überlegte nur, was Du denn für eine Aufnahme würdest aussuchen. Und weil das Lied so schön ist, darf ich doch sichert auch noch meine Version einstellen:
Hallo!
Wie ich eben feststellen musste, hat heute ja der Oktober begonnen!
Oktoberlied (Theodor Storm)
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!
Und geht es draussen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!
Und wimmert auch einmal das Herz, -
Stoss an und lass es klingen!
Wir wissen's doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenkt ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!
Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.
Die blauen Tage brechen an,
Und ehe sie verfliessen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Geniessen, ja geniessn.
Doch jetzt zur Musik:
Da mir zum Thema Oktober (außer Tschaikowskys Jahreszeiten) gerade nichts harmloseres einfällt, huldigen wir halt der Oktoberrevolution:
Gruß
WoKa
De Schostakowitsch hatte ich mir auch ausgedacht. "Oktober, Kommune, Lenin", tönt der Schlachtruf im Chorsatz der 2. Sinfonie.
André Ducret: Soir d´octobre, molto cantabile aus der Schweiz
Leo Brouwer - Ein Tag im November
Der November hat ja eben erst begonnen, aber es ist schwer, einen direkten Bezug in der Musik zu finden. Nach m-mueller will ich ein zweites Angebot machen. Mit fällt bei November immer gleich Heines "Deutschland. Ein Wintermärchen" ein. Das hat sich regelrecht eingebrannt. Schon den Beginn wird man nie wieder los, was gut ist. Von Zeit zu Zeit lese ich das ganze Gedicht oder greife nach einem Hörbuch:
Im traurigen Monat November war's,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.
Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.
Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.
Eine Komposition in einer Mischung von Musik, Vortrag und Rezitation habe ich gefunden. Sie stammt von Hans-Karsten Raecke. Der 1941 in Rostock geborene Komponist ist Gründer der Klangwerkstatt Mannheim. Hier ein Probeausschnitt des Werkes, das 2015 im Offenbacher Heinrich-Heine-Club von Raecke aufgeführt wurde:
Der November hat ja eben erst begonnen, aber es ist schwer, einen direkten Bezug in der Musik zu finden.
Es gibt, lieber Rheingold, eine Komposition, die das sehr stimmungsvoll tut, Arnold Bax "November Woods", in der die Stimmung von nebelverhangenen Wäldern im Spätherbst eingefangen wurde.
Liebe Grüße
lutgra
Zum Monat November hätte ich die November Steps von Toru Takemitsu beizutragen:
Die Besetzung für Streichorchester ... ich hätte allerdings bei Takemitsu eher Schlagzeug erwartet ... aber zum trüben November passt es.
Beide Aufnahmen mit Ozawa:
oder auch
Eine ganz heisse Scheibe zum Oktober ist die abgebildete Chandos - CD von
Prokofieff: Kantate zum 20.Jahrestag der Orkoberrevolution op.74.
Ein selten aufgeführtes, wenig eingespieltes und selten aufgeführtes Werk des 20.Jhd. bei dem "die Post abgeht" ...
Chandos, 1992, DDD
Mit noch mehr "Wahnsinn" präsentiert auch Kondraschin auf dieser CD noch zusätzlich die Skythische Suite ... man sollte als Prokofieff_Fan eigentlich Beide CD´s haben ...
=>
Melodiya, 1967, 1964, ADD
Fanny Hensel - Dezember (aus "Das Jahr)
mit freunclichen Grüßen aus Wien
Alfred
Hallo!
Nachdem der Dezember musikalisch nicht sonderlich ergiebig ist, hier kurz vor Torschluss noch ein Gedicht von Franz Grillparzer:
"Dezemberlied
Harter Winter, streng und rauch,
Winter, sei willkommen!
Nimmst du viel, so gibst du auch,
Das heißt nichts genommen!
Zwar am Äußern übst du Raub,
Zier scheint dir geringe,
Eis dein Schmuck, und fallend Laub
Deine Schmetterlinge,
Rabe deine Nachtigall,
Schnee dein Blütenstäuben,
Deine Blumen, traurig all
Auf gefrornen Scheiben.
Doch der Raub der Formenwelt
Kleidet das Gemüte,
Wenn die äußere zerfällt,
Treibt das Innere Blüte.
Die Gedanken, die der Mai
Locket in die Weite,
Flattern heimwärts kältescheu
Zu der Feuerseite.
Sammlung, jene Götterbraut,
Mutter alles Großen,
Steigt herab auf deinen Laut,
Segenübergossen.
Und der Busen fühlt ihr Wehn,
Hebt sich ihr entgegen,
Lässt in Keim und Knospen sehn,
Was sonst wüst gelegen.
Wer denn heißt dich Würger nur?
Du flichst Lebenskränze,
Und die Winter der Natur
Sind der Geister Lenze!"
Gruß WoKa
Hallo!
Auch der Januar ist nicht so ergiebig.
Dmitri Schostakowitsch widmete seine 11te Sinfonie dem Gedenken an die Russische Revolution von 1905 und dabei insbesondere dem "Petersburger Blutsonntag" beginnend am 9.Januar 1905.
Hieraus der 4. Satz, dirigiert von Waleri Gergijev
Gruß WoKa
Hallo!
Den Februar haben wir "mangels Masse" ausgelassen. Da ich den Thread im April 2017 aufgesetzt habe, geht er jetzt wahrscheinlich seinem natürlich Ende zu.
Der März dürfte etwas ausgiebiger sein:
Gruß WoKa