Beethovens 9 Sinfonien ordnen

  • Junge, Junge, da bin ich mal gespannt, ob sie jetzt auf dir herumteufeln wie damals auf mich. Aber vielleicht gilt ja auch: "Quod licet Iovi, non licet bovi!"

    TROTZDEM: DANK FÜR DIESE EHRENRETTUNG!

    Ich diskutiere hier ja nicht mehr. Aber Unterstützung bekommst Du z.B. von dem (leider inzwischen verstorbenen) Beethoven-Experten Martin Geck. ^^


    Schöne Grüße

    Holger

  • Nein, da ist nichts "dran". Das ist einfach ignorantes Geschwätz.

    Ich hatte meinen Musiklehrer zitiert, der diese Meinung vertrat, das war 1957. Damals habe ich es nicht verstanden, da ich keine der 9 Sinfonien kannte. Jetzt würde ich ihm beipflichten. Nr. 6 ist sogar mein Lieblings-Beethoven geworden. Soviel zu den Beiträgen #226 und #227. Jetzt darfst Du mich auch ignorant nennen. Bis zu diesem Beitrag hättest Du mir diese Äußerung nicht unterstellen dürfen.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Meine aktuelle Reihung (um zum Thema zurückzukommen) zeigt zwar auch eine gewisse Präferenz der Ungeraden, aber ich schließe mich Symbol an: Auch die Geraden sind großartige Musik, die zum besten der Sinfonik gehört (ich liebe z.B. die 2. über die Maßen). Der Kanon dieser 9 Sinfonien ist einfach unglaublich stark und zurecht legendär.


    7 - 3 - 9 - 2 - 5 - 4 - 6 - 8 - 1

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Jetzt darfst Du mich auch ignorant nennen. Bis zu diesem Beitrag hättest Du mir diese Äußerung nicht unterstellen dürfen.

    Ich denke, dass sich der Beitrag auf eine Regel als solche bezog und nicht persönlich zu verstehen war. Solche Regeln haben etwas Albernes an sich (so eine Art Eselsbrücke für Unkundige) und das Ganze dann noch mit "Zahlenmystik" untermalt. Keiner wird gehindert die Sinfonien mit den geraden Zahlen schlecht zu finden, aber als Regel ? .... Was ist denn mit den Sinfonien mit Primzahlnummern? Gilt für die auch etwas?


    Sinn macht doch eigentlich, wenn man außer so einer merkwürdigen Pauschalverturteilung Inhaltliches sagen könnte, wieso nun die zweite keine gute SInfonie sein solle. Das würde auch die Beiträge wieder versachlichen.


    BTW: Die Pastoralsinfonie finde ich auch großartig! Sie ist nur völlig anders als die fünfte....


    BTW2: bei Beethoven traue ich mich, die Sinfonien meinen Hörgewohnheiten nach zu ordnen


    7 -> 6 -> 9 -> 5 ->2-> 3 ->8 ->4 -> 1 , wobei es bei den letzten drei etwas zufällig ist. Die höre etwa gleich selten ....


    Als großer Freund der Lisztschen Transkriptionen dieser Sinfonien geb ich dann noch einmal eine Ordnung für die Transkriptionen an


    6 -> 9 -> 3 -> 7 -> 2 -> 5 -> 8 -> 4 -> 1


    Das ist natürlich dem wundervollen Klaviersatz zu verdanken. :)

  • Ich diskutiere hier ja nicht mehr. Aber Unterstützung bekommst Du z.B. von dem (leider inzwischen verstorbenen) Beethoven-Experten Martin Geck. ^^


    Schöne Grüße

    Holger

    Das dicke Beethoven-Buch Gecks steht bei mir im Regal, bisher ungelesen. Ist das aus Deiner Sicht ein gutes Buch? Lohnt es sich zu lesen?


    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -


    Zu den vermeintlichen "Regeln": ein Ruf-Onkel von mir kolportierte die Geschichte, dass ein berühmter Dirigent (ich weiß nicht mehr, welchem Mann das zugeschrieben wurde) einst sinngemäß gesagt hätte: "1, 3, 5, 7, 9 - großartige Sinfonien; 2, 4, 6, 8 - minderwertige Sinfonien". Sowas in dieser Richtung. Das hat er beherzt immer mal wieder zum besten gegeben, quasi als Anekdote.

    Geglaubt oder ernstgenommen hat er das nicht. Seine Lieblingssinfonie war die 6.


    Ich war ein Kind, als ich das zum ersten Mal hörte und habe es, so erinnere ich mich oder konstruiere die Erinnerung nach bester Vermutung, von seiner Heiterkeit angetan, schmunzelnd hingenommen. Es war bedeutungslos. Und selbst wenn heute ein Erwachsener mit so einem Unsinn ums Eck käme, wäre mir das egal.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Jetzt darfst Du mich auch ignorant nennen. Bis zu diesem Beitrag hättest Du mir diese Äußerung nicht unterstellen dürfen.


    Wenn ich ChKöhn richtig verstanden habe, dann galt sein recht hartes Urteil den Ausführungen Deines Musiklehrers und nicht Dir.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Wenn ich ChKöhn richtig verstanden habe, dann galt sein recht hartes Urteil den Ausführungen Deines Musiklehrers und nicht Dir.


    LG :hello:

    Ja. Aber "La Roche" wollte da gerne miteinbezogen werden. Rein inhaltlich spricht aus meiner Sicht auch wenig dagegen.


  • Da gewünscht war, dass hierauf noch eingegangen wird...


    Zunächst müssen wir mit ein paar Grundlagen beginnen. Es ist zwischen Geschmacks- und Werturteil zu unterscheiden. Selbstverständlich ist es jedem Menschen unbenommen, das Finale der Neunten scheußlich zu finden und die Chorstellen nicht zu mögen.


    Um ein Geschmacksurteil geht es hier aber nicht, was aus den ersten beiden Sätzen von Accuphan auch klar hervorgeht. Wenn es aber um ein Werturteil gehen soll, so ist es unerlässlich, dass hierfür sinnvolle Kriterien verwendet werden.


    Ein wichtiges Kriterium in Accuphans Ausführungen ist die "Sanglichkeit" von Beethovens Chorsatz, den er "unangenehm" nennt und dies noch anekdotal mit jammernden Sängern untermauert. Ist dieses Kriterium ein sinnvolles Kriterium? Ich meine, dass das nicht der Fall ist, und möchte dies nachfolgend erläutern.


    Zunächst einmal ist die menschliche Stimme im musikalischen Zusammenhang auch ein Instrument, so dass auch Sänger im musikalischen Kontext letztlich Instrumentalisten sind. Es ist aber kein sinnvolles Kriterium für klassische Musik, ob diese auf eine für den Instrumentalisten bequem umsetzbare Art geschrieben worden ist. Nachfolgend ein paar willkürlich gewählte Beispiele für "Zumutungen" gegenüber den Ausführenden:


    - Bachs Violinmusik (mein Geigenlehrer konnte sich immer umfassend darüber ereifern, wie "ungeigerisch" das alles liegt - dass es natürlich trotzdem große Musik ist, hat er mir selbstverständlich dennoch vermittelt)

    - Mozart: Osmin-Arie, Martern-Arie, Rache-Arie aus der Zauberflöte; und dann noch die chromatischen Koloraturen in der Kyrie-Fuge im Requiem...

    - Beethoven: Solo-Einsatz im Violinkonzert (gebrochene Oktaven, die intonatorisch extrem heikel sind), die vertrackte Fuge in der Hammerklavier-Sonate, und fragt mal ein Streichquartett nach der Großen Fuge...

    - Brahms: zweites Klavierkonzert (hierzu gab es gerade eine umfassende Diskussion im Forum)

    - Mahler: Choreinsätze in der Zweiten und am Schluss der Achten

    - Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 15 in es-moll - ist hier ein Streicher, der mal versucht hat, es-moll zu spielen? ^^

    etc. etc.


    Wenn man nun die Bequemlichkeit für die Ausführenden als passendes Kriterium annähme, so müsste man all diese Musik schärfstens kritisieren. Da das kein sinnvolles Ergebnis ist, kann auch das Kriterium nicht tauglich sein.


    An dieser Stelle könnte man die Sache für beendet erachten, aber so einfach möchte ich es mir nicht machen. Daher gleich in einem zweiten Beitrag noch mehr dazu...


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Ja. Aber "La Roche" wollte da gerne miteinbezogen werden. Rein inhaltlich spricht aus meiner Sicht auch wenig dagegen.

    Ach, schön von Dir zu hören!!!

    Ich wollte nicht einbezogen werden, ich wollte eine Diskussion anregen über die bis in die 60-er oder 70-er Jahre gar nicht so abwegige Wertschätzung der "geraden" Sinfonien Beethovens und habe dabei meinen ehemaligen Musiklehrer Robert Hanell sen. bemüht, der - welch furchtbare Entscheidung sicherlich für ihn - nach dem 2. Weltkrieg teilweise desinteressierten und pubertierenden Jugendlichen Musikunterricht geben mußte. Sein Sohn war da bereits längst als Komponist und Dirigent über die DDR hinaus bekannt.

    Übrigens dieses Vorurteil hat sich bei mir halten können, da ich mich nicht erinnern kann, die 2.,4., oder 8. von Beethoven je live erlebt zu haben.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Das ist neben Geschmacksfragen aus meiner Sicht überhaupt nicht sanglich geschrieben (tonlich, rhythmisch, textlich), oft weit über der Tessitur und damit schlicht unangenehm. Was soll das?


    Nun also der zweite Teil meiner Antwort auf Accuphan.


    Vergessen wir mal alles, was ich gerade geschrieben habe, und widmen wir uns nur dem oben zitierten Teil seiner Ausführungen.


    Stimmt das inhaltlich überhaupt? Ich habe mir die Chorpartitur für das Finale der Neunten von IMSLP runtergeladen und bin das Notenmaterial nochmal schnell durchgegangen. Beginnen wir vielleicht mal mit dem Tonumfang der Chorstimmen. Alt und Tenor lasse ich erstmal links liegen, diese unerfreulichen Mittellagen interessieren mich nicht so sehr. ^^


    Der Bass muss bis zum f' hoch, was in der Tat nicht ganz ohne ist. Ich bin selbst tiefer (typischer zweiter) Bass, der sich so ca. im Habitat Es bis d' am wohlsten fühlt. Ein e' macht mir schon hörbar Mühe, für f' muss ich sehr gut eingesungen sein, am besten mit einem Stimmbildungs-erfahrenen Dirigenten. Aber: dann geht das durchaus. Meiner Erfahrung nach wird ein solch gründliches Einsingen oder gar Stimmbildung in Laienchören viel zu wenig gemacht, was aber sicherlich nicht die Schuld Beethovens ist. ;) Wenn wir mal annehmen, dass das d' noch zur üblichen Tessitura eines Laienchor-Basses gehören sollte: Ist ein f' (nur eine kleine Terz entfernt) dann schon "weit über der Tessitur"?


    Der Sopran geht bis zum a'' hoch, was in einem von der Tonart D-Dur geprägten Chorsatz keine totale Überraschung sein sollte. Verglichen mit den Sopranstimmen im Meistersinger-Finale oder am Schluss von Bruckners Te Deum ist das noch eher bequem zu nennen...


    Zur Frage "Was soll das?". Es ist Accuphan sicherlich nicht entgangen, dass eher hoch gesetzte Chorstimmen im Finale der Neunten teilweise semantisch konnotiert sind. So gibt es z. B. eher hohe Töne in Sopran und Tenor bei "vor Gott" und in allen vier Stimmen an der Stelle "überm Sternenzelt/über Sternen muss er wohnen".


    So gesehen würde ich Accuphans Kritik am Tonumfang der Chorstimmen schon mal nicht unterschreiben. Wie sieht es mit den anderen Punkten ("tonlich, rhythmisch, textlich") aus?


    Mit "tonlich" war vermutlich das gemeint, was ich gerade diskutiert habe. Wo sind denn die "rhythmischen" Probleme in Beethovens Chorsatz? Der ist eigentlich recht deutlich vom pulsierenden Vierertakt geprägt (bei der Faktur des Themas kein Wunder) und gegenüber z. B. einem Stück aus der Sphäre der Renaissance-Polyphonie rhythmisch m. E. eher einfach. Was wäre ein konkretes Beispiel von Dir, Accuphan, für rhythmisch vertrakte Stellen?


    "Textlich" dürfte sich auf die Textverteilung beziehen, sonst müsste man ja Schiller statt Beethoven kritisieren. Auch hier frage ich mich (bzw. Dich, Accuphan), wo es besonders schwierige Stellen bezüglich der Textverteilung geben soll, die nicht von einem Profichor problemlos und von einem gehobenen Laienchor recht gut bewältigt werden können?


    LG :hello:

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  • Übrigens dieses Vorurteil hat sich bei mir halten können, da ich mich nicht erinnern kann, die 2.,4., oder 8. von Beethoven je live erlebt zu haben.

    Ja. Umso höher ist dein "Urteil" einzuschätzen.

  • Ja. Umso höher ist dein "Urteil" einzuschätzen.

    Schau, Melomane, ich will weder Dich angreifen noch La Roche in seiner grundsätzlichen Haltung verteidigen - denn ich kann das Geranke um die geraden und die ungeraden Beethoven-Nummern durchaus nicht nachvollziehen. Aber gestatte mir eine Randbemerkung aus der Sicht des neutralen Beobachters. La Roche hat zugegeben, dass sein Urteil ein Vorurteil ist und er hat das quasi subjektiv begründet. Mehr kann man nicht verlangen in einem solchen Diskurs und daher finde ich, dass man auch nicht so säuerlich ironisch nachtreten muss. Nichts für ungut! :):) [Gab es hier nicht einst einen Bier-Smiley?]


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Statt Ränking, wie die Chinesin sagt:


    PS: Die Vierte ist mir schon lange lieber als die Fünfte, die Siebte ist völlig anders als die Sechste, die Achte ist mir stets näher als die Neunte gewesen, einfach weil mir die Neunte meist zu anstrengend ist. Die Erste und die Zweite eignen sich ganz wunderbar, um zu zeigen, wie der Meister sich noch nicht ganz und wie er sich halt doch von seinen Vorbildern gelöst hat. Die Dritte ist die beste, die Siebte hat dank einer Live-Erfahrung riesig für mich an Bedeutung gewonnen seit ein paar Monaten. Die Sechste ist die originellste.


    Wenn ich Beethoven höre, dann aber schon seit Jahrzehnten erst mal Streichquartette und andere Kammermusik, und dann kommen die Klaviersonaten. Opus 109 lange, lange vor Opus 57. Aber lassen wir das ... ;)

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Mehr kann man nicht verlangen in einem solchen Diskurs und daher finde ich, dass man auch nicht so säuerlich ironisch nachtreten muss.

    Keine Ahnung, was man in einem seriösen Klassikforum verlangen kann... Ob man voraussetzen kann, wenn ein Urteil über ein Werk gefällt wird, dass der Urteilende das Werk zumindest kennt? Sag du es mir.

  • Ob man voraussetzen kann, wenn ein Urteil über ein Werk gefällt wird, dass der Urteilende das Werk zumindest kennt? Sag du es mir.

    Auch, wenn die Frage nicht an mich gestellt wurde.Ich weiß nicht , was man verlangen kann. Ich denke aber, dass es keine Erfolgsstrategie ist, alle Kollegen mit denselben Maßstäben zu messen. Wenn jemand klar zu erkennen gibt, dass er ein Vorurteil reproduziert, dann kann ich damit leben, unabhängig davon, ob ich das nun für mich für maßstäblich halte.


    Es gibt sicher auch bei mir Stellen, wo ich mich mit Vorurteilen behelfe, mangels Zeit, mangels temporärer Kompetenz und vieler anderer Gründe noch. Wenn ich nun die Rahmenbedingungen meines Urteils explizit mache, möchte ich es auch äußern können, um eventuell etwas dazuzulernen. Das sollte auch in einem ernstzunehmenden Forum möglich sein.


    Um mal mit Habermas (oder Apel) zu sprechen, es ist sicher keine ideale Diskurssituation, aber, verglichen mit der in breiten Kreisen aufzufindenden Diskursqualität, um Längen überlegen..... :)

  • Wenn jemand klar zu erkennen gibt, dass er ein Vorurteil reproduziert, dann kann ich damit leben, unabhängig, ob ich das nun für mich für maßstäblich halte.


    Ich denke, dass man mit ziemlich viel klarkommen kann, wenn denn die Kategorien nicht durcheinander geraten.


    Natürlich macht es manchmal Spaß, sich einem Vorurteil oder einer Polemik hinzugeben oder auch den eigenen Geschmack mitzuteilen. Schwierig wird es erst dann, wenn man das Geschmacksurteil für objektiv relevant (also Werturteils-fähig) hält oder die Polemik für einen dienlichen Sachbeitrag usw. usf. Daraus entstehen dann häufig Streitereien.


    Ein anderer Punkt ist dann noch, welche Qualität z. B. eine Polemik oder ein Vorurteil hat. Ich hege den Verdacht, dass solches eher gelingt, wenn man von der Sache, über die man polemisiert bzw. urteilt, tatsächlich etwas versteht.


    LG :hello:

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  • Ein anderer Punkt ist dann noch, welche Qualität z. B. eine Polemik oder ein Vorurteil hat. Ich hege den Verdacht, dass solches eher gelingt, wenn man von der Sache, über die mal polemisiert bzw. urteilt, tatsächlich etwas versteht.

    Da würde ich sofort zustimmen.

  • Ja. Umso höher ist dein "Urteil" einzuschätzen.

    Es war nicht mein Urteil. Es war das Urteil eines Dir sicher unbekannten Robert Hanell sen.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Es war nicht mein Urteil. Es war das Urteil eines Dir sicher unbekannten Robert Hanell sen.

    Zu dem du hinzufügtest:

    Irgendwie ist da was dran.

    Ich weiß nicht so recht, was du mit diesem sehr durchschaubaren Manöver bezwecken willst. Willst du uns davon überzeugen, dass du einfach nur so was dahergeplappert hast? Oder hoffst du ernsthaft, dass der geneigte Leser vergessen hat, was du eine Seite zuvor geschrieben hast? Fragen über Fragen...

  • Ich habe allerdings zugegeben, die 2., 4., und 8. noch nie live erlebt zu haben. Und lebe davon, das Urteil meines Musiklehrers nicht als falsch, aber auch nicht als richtig beurteilt zu haben. Es war sein Urteil, und es scheinen viele zu teilen. Auch hier im Forum.

    Was interessiert mich da Deine Stänkerei. :thumbdown::thumbdown::thumbdown:

    Eine Unterschrift schenke ich mir, ich weiß ja, wer da nur stänkert. :hahahaha:

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Ich diskutiere hier ja nicht mehr. Aber Unterstützung bekommst Du z.B. von dem (leider inzwischen verstorbenen) Beethoven-Experten Martin Geck. ^^


    Schöne Grüße

    Holger

    Dieses Beethoven-Buch von Martin Geck habe ich für 1,50 Euronen am berühmten Regenwald-Fluss geangelt.


    Ich habe allerdings zugegeben, die 2., 4., und 8. noch nie live erlebt zu haben.

    Das gilt auch für mich. Ich denke, dass jemand, der von Beethoven die 1., 2., 4., und 8. hören will, sie sich auf Tonträger besorgen muss. Alle anderen Sinfonien habe ich in langen Jahrzehnten mindestens 3x live gehört, manche auch mehr, die oben genannten nie. Was mir nie einleuchtet ist, dass man auch bei seinen Lieblingskomponisten (da zählt Beethoven bei mir ausdrücklich dazu) immer alles gelungen finden muss.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Natürlich sollte man mehr verlangen können als das, was oben geboten wurde. Es ging mir darum, dass der ursprüngliche Verfasser zu seinem Voruteil respektive zu dem seines Musiklehrers steht und - meines Erachtens - nicht verabsolutiert - was in der Tat abwegig wäre.


    Aber das soll es von meiner Seite gewesen sein. So brennend interessant ist das Ganze dann auch wieder nicht, zumindest für mich nicht. Und mit dem Faden hätte es im Falle einer Vertiefung überdies nichts zu tun.


    :thumbup: Wolfgang

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  • Ich denke, dass jemand, der von Beethoven die 1., 2., 4., und 8. hören will, sie sich auf Tonträger besorgen muss.


    Das kann schon deswegen nicht hinkommen, weil recht häufig komplette Zyklen der Beethoven-Sinfonien gemacht werden, natürlich dann über mehrere Konzerttermine verteilt. Ein paar beliebige Beispiele (laut google): das CSO in der Saison 2019/2020 und das Mahler Chamber Orchestra um 2015/2016. Die vielfach diskutierte GA der Sinfonien von Christian Thielemann mit den Wiener Philharmonikern entstand live im Wiener Musikverein 2008-2010. Wer die 1., 2., 4. und 8. live hören will, muss also nur zum richtigen Zeitpunkt zu solch exotischen Aufführungsorten wie dem Wiener Musikverein reisen. ;)


    LG :hello:

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  • So brennend interessant ist das Ganze dann auch wieder nicht, zumindest für mich nicht.


    Es hätte vielleicht dann zu interessanten Diskussionen führen können, wenn mal geschrieben worden wäre, was denn an den Sinfonien 1, 2, 4 und 8 angeblich so schlecht sein soll. Bisher ist das m. E. nur ohne nähere Begründung dekretiert worden, verbunden mit dem reichlich hanebüchenen Argument, diese Sinfonien würden angeblich nicht live gespielt werden.


    LG :hello:

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  • [...] Das gilt auch für mich. Ich denke, dass jemand, der von Beethoven die 1., 2., 4., und 8. hören will, sie sich auf Tonträger besorgen muss. Alle anderen Sinfonien habe ich in langen Jahrzehnten mindestens 3x live gehört, manche auch mehr, die oben genannten nie.

    On topic - quasi überraschenderweise:


    ^^ Gar so oft gehe ich nicht in ein Orchesterkonzert, ein halbes Dutzend Male im Jahr oder etwas mehr schon. Aber immerhin habe ich die Zweite bereits zweimal gehört, die Fünfte möglicherweise dreimal, die Achte einmal, die Dritte und die Siebte einmal, die Erste und die Sechste und die Neunte noch nicht. Bei der Vierten bin ich mir unsicher Fazit: Ich könnte mir vorstellen, dass man keine sinnvolle Statistik mit der Aufführung gerader und ungerader Beethoven-Sinfonien aufstellen kann. Wissen tue ich gar nichts, aber es gibt eigentlich nur Wichtigeres, das oder wovon ich nicht weiß als gerade das ... :P

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  • Ich denke, dass jemand, der von Beethoven die 1., 2., 4., und 8. hören will, sie sich auf Tonträger besorgen muss.

    Wenn "Dr. Pingel" das sagt, wird das sicher stimmen. Ich war bisher immer der Meinung, die 8. vor nicht allzu langer Zeit in der Tonhalle mit den Düsseldorfer Symphonikern unter Adam Fischer erlebt zu haben, aber dann muss ich mich wohl täuschen...

  • Es hätte vielleicht dann zu interessanten Diskussionen führen können, wenn mal geschrieben worden wäre, was denn an den Sinfonien 1, 2, 4 und 8 angeblich so schlecht sein soll. Bisher ist das m. E. nur ohne nähere Begründung dekretiert worden, verbunden mit dem reichlich hanebüchenen Argument, diese Sinfonien würden angeblich nicht live gespielt werden.


    LG :hello:

    Da hast Du völlig Recht! Aber ich fürchte, dass aus so einer Diskussion nichts wird oder geworden wäre. Warum auch.

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  • Wenn "Dr. Pingel" das sagt, wird das sicher stimmen. Ich war bisher immer der Meinung, die 8. vor nicht allzu langer Zeit in der Tonhalle mit den Düsseldorfer Symphonikern unter Adam Fischer erlebt zu haben, aber dann muss ich mich wohl täuschen...

    Nun und mit Verlaub: Da kann ich Deinen Spott nachvollziehen! Sagen wir, zu 98 Prozent ... Die fehlenden zwei Prozent sind auch mir unerklärlich ... :P [Schon erfrischend, so eine Debatte ...]

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  • Ich denke, dass jemand, der von Beethoven die 1., 2., 4., und 8. hören will, sie sich auf Tonträger besorgen muss.


    Als Nachtrag noch ein kleiner Konzert-Tipp: Wiener Musikverein, 25.6.2024 - unter anderem Beethoven 2. Der Name des Orchesters dürfte Dir liegen: Janáček Philharmonic Ostrava... ;)


    Sollte Dir Wien zu weit weg liegen oder Du nicht bis Juni warten wollen, so kannst Du dasselbe Stück übrigens in der Hamburger Laeiszhalle (ehemalige Musikhalle) bereits am 7.4. hören, dann mit der Hamburger Orchestergemeinschaft.


    Überhaupt scheint man in Hamburg ein Herz für dieses exotische Repertoire zu haben. Beethoven 4 wird nämlich am gleichen Ort am 5.5. gegeben, dann mit den Symphonikern Hamburg.


    Das habe ich gerade durch ein paar Minuten Rumklicken im Internet gefunden. Sooo schwer scheint es also nicht, diese Stücke live zu hören, wenn man sie denn live hören möchte.


    LG :hello:

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  • Eine interessante Aufzählung mit interessanten Daten an noch interessanteren Orten. Schon mal dran gedacht, dass der letzte Satz auch heißen könnte.."....wenn man sie denn hören könnte"? Rumklicken kann jeder, aber hinfahren...??

    Ich sehe immer wieder, wie hier die Kollegen für Opern und Konzerte in ganz Europa, mindestens in ganz Deutschland herumreisen, was ja nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostet, da sich die Kosten ja nicht nur auf die Eintrittspreise beschränken. Ich betone ausdrücklich, dass ich sie darum beneide, aber natürlich nicht in dem Sinne, dass ich ihnen diese Reisen missgönnte; vor allem dann nicht, wenn hinterher hier interessante Berichte kommen. Bei mir ist es so, dass ich froh bin, dass ich gesundheitlich und finanziell in der Lage bin, Aufführungen hier im Ruhrgebiet zu besuchen, wobei das natürlich schon eine große Palette bedeutet. Aber schon die 8. von Beethoven in Düsseldorf wäre nicht drin gewesen, daher lese ich dort keine Termine.

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