Hallo,
ich beziehe mich auf die in Beitrag Nr.11 vorgestellte CD.
Bernstein und die New York Philharmonic höre ich als Garant für eine authentische Wiedergabe.
„Rodeo“, 4 Tanzepisoden:
1. Buckaroo Holiday – das stark synkopierte Thema wird mit den Blechbläsern vorgestellt und Trommel (nur weniger wirksam als in der 3. Sinfonie)– aber auch verkürzt und mit elegischem Einschlag verfehlt es seine Wirkung nicht und damit sind die Themavariationen nicht abgeschlossen, was sowohl rhythmisch, als auch in sehr abwechslungsreichen Orchesterfarben geschieht; der Schluss überschlägt sich beinahe im Tempo.
2. Corral Nocturne – sowas von Gegensatz zu 1. – ein verträumtes, lieblich dahin fließendes Thema, das aus dem Thema der Nr. 1 entwickelt und abgeleitet ist und wie im Schlaf zwischen Dur und Moll dahin schwebt - (Cowboys sind nicht nur „harte Hunde“); dazu eine sehr einfühlsame, zarte Instrumentation (viel Streicher), die nur sehr kurz von verhaltenem Blech (als Tageserinnerung?) belebt wird.
3. Saturday Night Waltz, Introduction, Slow Waltz – als würde sich ein Orchester einstimmen, so beginnt’s. Ist das 1. Thema nicht eine Variation des elegischen Einschlags aus Teil 1? Der3/4- slow waltz kommt langsam durch um kurz darauf „einzuschlafen“, aber umso deutlicher hörbar zu werden, dabei zart ausklingend.
4. Hoe-Down – ein Square-Dance? Die Klavierklänge vermitteln Saloon-Atmosphäre.
Sehr abwechslungsreiche „Tanzerei“, was eine gelungene Komposition nicht ausschließt – das vermittelt mir gute Laune.
„Billy the Kid“, Orchestersuite:
1. Introduction, The open Prairie – ich war noch nie in der amerik. Prairie – die Anfangsinstrumentierung – es klingt wie von einer Kleinorgel - höre ich erstaunt, auch das Blech mit der vielen Percussion, doch dann - die eintönige Weite höre ich.
2. Street in a Frontier Town – der Trommlerzug zieht auf, die Synkopen (was bei amerik. Militärmusikkapellen jedoch oft zu hören ist) stören für mein Gefühl den Marschrhythmus.
3. Mexican Dance and Finale – was sich in 2. andeutete – Mexico, der Rhythmus schlägt durch – kurz vor dem Ende die Verschiebung der leichten und schweren Taktteile.
4. Prairie Night (Card game at nigth) – auch wenn der Anlass ein anderer ist – Anklänge an „Corral Nocturne“ aus "Rodeo" höre ich schon – schlussendlich die intensiven Streicher bereiten vor den
5. Gun Battel – das ist mit Percussion zu Anfang reine „Ton“malerei (gab’s damals schon MGs?)
6. Celebration (after Billy’s capture) – na, da kommt Freude auf, auch in der Musik, es mischen sich aber auch „Miss“töne ein und ein fröhlicher Square Dance wird’s nicht.
7. Billy’s Death – die Solovioline zittert! Getragen, aber keine Trauerelegie wie gewohnt, friedlich klingt’s aus.
8. The open Pairie again - aber tiefe dumpfe Schläge begleitet von den Blechbläsern (ganz weit weg und in der Ferne höre ich bei 00:11 - 00:14 Akkorde aus der Sinfonietta von Janacek?) im Unterschied zu Nr. 1 – die Prairie trauert(?) und es endet mit heroisierenden Bläserakkorden.
Viele Grüße
zweiterbass