Da ich mich derzeit bemühe das Thema Pianisten hier im Tamino Klassikforum wieder etwas in den Focus zu rücken sind mir einige Eigenarten aufgefallen, die ich bislang übersehen habe. Ebenso wie Caruso 41 einst das Desinteresse an "neuen Stimmen" beklagt hat (ein Manko das sich zumindest forenintern ein wenig verbessert haben fürfte) und die Opernfreaks frischfröhlich von einer "Ausdünnung" des Opernteils sprachen - während sie -absolut gesehen - allmählich das gesamte Forum für sich übernahmen , so ortete ich bei der Durchsicht der Pianistenthreads ebenfalls ein eher flaues Interesse. Nun gut - das ist eben so. Vielleich hülfe hier die Anwerbung neuer klavieraffiner Mitglieder.
Soweit so gut.
Aber nun konnt die Überraschung - zumimndest für mich war es eine:
Recherchiert man nach eher regional bekannten Pianisten, dann muß man feststellen, daß hier das interesse in der Tat ein regionales ist,
Woran erkenne ich das ?
Zahlreiche Pianisten - aller Nationen - haben nur einen WIKIPEDIAEINTRAG in ihrer Muttersprache - ansonst werden sie negiert. Regional - auch das lässt sich an Hand von gezielter Recherche feststellen - sind sie indes berühmt. treten bei diversen lokalen Festivals auf, haben eine Professur, sitzen in Jurys und haben die eine oder andere Schallpattenaufnahen (=auch CD) gemacht, die dann leider oft gestrichen ist.
Letzteres hat natürlich mit dem Bekanntheitsgrad, dem Marketing und der PR des Labels zu tun, kaum mit der Qualität.
Die Illusion, daß es ausreicht eine hervorragende Interpretation abzuliefern ist zwar gern gepflegt aber grundlegend falsch. Die großen Plattenlabel haben ihre "Stars" längst eingekauft und setzen gern auf "Bewährtes". Neuzukäufe entstehen zumeist erst dann, wenn ein Pianist sowieso schon en Star ist oder wenn er Schüler eines Berühmten Lehrers ist, der seinen Schützling dann gleich weiter empfiehlt. Ein gutes Netzttwerk ist hier fast alles.
Und die Sammler -von Ausnahmen abgesehen - haben ebenfalls schon einen Pool von Lieblingsinterpreten gesammelt, denen sie nur ungern einen neuen hinzufügen.
Das klingt nun nach Chancenlosigkeit, aber das ist nur eine Seite der Palette.
Denn viele regional erfolgreiche Pianisten streben gar keine "internationale Karriere" an, die ja mit Stress verbunden ist, mit Reisen in Flugzugen, mit Schlafen in fremden Betten, mit kommunizieren in fremden Sprachen und arbeiten mit fremden Orchestern und Veranstaltern.
Woran erkennt man solche Künstler ? - Die meisten verfügen nicht mal über eine eigen Website.
Sie stehen oft im Ruf eines "Geheimtips", haben eine regionale Anhängerschaft . einen "Stamm Konzertsal, eine Stamm-Festival und führen ein zufriedenes Leben......
Die WElt indes weiß kaum etwas von ihrer Existenz
mfg aus Wien
Alfred