Über das Interesse an Pianisten - Eine Betrachtung

  • Da ich mich derzeit bemühe das Thema Pianisten hier im Tamino Klassikforum wieder etwas in den Focus zu rücken sind mir einige Eigenarten aufgefallen, die ich bislang übersehen habe. Ebenso wie Caruso 41 einst das Desinteresse an "neuen Stimmen" beklagt hat (ein Manko das sich zumindest forenintern ein wenig verbessert haben fürfte) und die Opernfreaks frischfröhlich von einer "Ausdünnung" des Opernteils sprachen - während sie -absolut gesehen - allmählich das gesamte Forum für sich übernahmen , so ortete ich bei der Durchsicht der Pianistenthreads ebenfalls ein eher flaues Interesse. Nun gut - das ist eben so. Vielleich hülfe hier die Anwerbung neuer klavieraffiner Mitglieder.

    Soweit so gut.

    Aber nun konnt die Überraschung - zumimndest für mich war es eine:

    Recherchiert man nach eher regional bekannten Pianisten, dann muß man feststellen, daß hier das interesse in der Tat ein regionales ist,

    Woran erkenne ich das ?

    Zahlreiche Pianisten - aller Nationen - haben nur einen WIKIPEDIAEINTRAG in ihrer Muttersprache - ansonst werden sie negiert. Regional - auch das lässt sich an Hand von gezielter Recherche feststellen - sind sie indes berühmt. treten bei diversen lokalen Festivals auf, haben eine Professur, sitzen in Jurys und haben die eine oder andere Schallpattenaufnahen (=auch CD) gemacht, die dann leider oft gestrichen ist.

    Letzteres hat natürlich mit dem Bekanntheitsgrad, dem Marketing und der PR des Labels zu tun, kaum mit der Qualität.

    Die Illusion, daß es ausreicht eine hervorragende Interpretation abzuliefern ist zwar gern gepflegt aber grundlegend falsch. Die großen Plattenlabel haben ihre "Stars" längst eingekauft und setzen gern auf "Bewährtes". Neuzukäufe entstehen zumeist erst dann, wenn ein Pianist sowieso schon en Star ist oder wenn er Schüler eines Berühmten Lehrers ist, der seinen Schützling dann gleich weiter empfiehlt. Ein gutes Netzttwerk ist hier fast alles.

    Und die Sammler -von Ausnahmen abgesehen - haben ebenfalls schon einen Pool von Lieblingsinterpreten gesammelt, denen sie nur ungern einen neuen hinzufügen.

    Das klingt nun nach Chancenlosigkeit, aber das ist nur eine Seite der Palette.

    Denn viele regional erfolgreiche Pianisten streben gar keine "internationale Karriere" an, die ja mit Stress verbunden ist, mit Reisen in Flugzugen, mit Schlafen in fremden Betten, mit kommunizieren in fremden Sprachen und arbeiten mit fremden Orchestern und Veranstaltern.

    Woran erkennt man solche Künstler ? - Die meisten verfügen nicht mal über eine eigen Website.

    Sie stehen oft im Ruf eines "Geheimtips", haben eine regionale Anhängerschaft . einen "Stamm Konzertsal, eine Stamm-Festival und führen ein zufriedenes Leben......

    Die WElt indes weiß kaum etwas von ihrer Existenz


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Über das Interessa an Pianisten - Ein Betrachtung“ zu „Über das Interesse an Pianisten - Eine Betrachtung“ geändert.
  • Lieber Alfred,


    und wenn man die Konzertplakate der großen Agenturen in München, Berlin oder Düsseldorf sich anschaut, handelt es sich ausschließlich um Pianisten der großen Labels.

    Eine Ausnahme ist das Klavierfestival Ruhr, welches auch viele teilweise junge und wenig bekannte Pianisten neben den ‚Stars‘ einladen. Und dann gibt es noch Pianisten für Pianisten, die nicht populär sind und nicht bei der DG, Warner, Decca oder Sony unter Vertrag sind, z.B. Hamelin, Scherbakov, Lubimov, Hough, Lortie, Ohlsson.


    Ein typisches Beispiel des nur regional agierenden und bekannten Typs ist Boris Bloch in Essen, jetzt Düsseldorf. Er ist Schüler Bashkirovs in Moskau gewesen. Ich habe ihn mehrfach live erlebt und einige, der wenigen CDs mit ihm. Der Anschlag, die Phrasierung und Technik sind überragend.

    LG Siamak

  • Es gibt bei Wikipedia eine Liste bekannter Pianisten, unterteilt in die Bereiche: Klassische Pianisten • Klassische Klavierduos • Liedbegleiter • Kinderklavier-Pianisten (Toy-piano-Spieler) • Ragtime-Pianisten • Stummfilm-Pianisten • Boogie-Woogie-, Rhythm-and-Blues- und Bluespianisten • Jazz-Pianisten • Tango-Pianisten • Pop/Rock-Pianisten • Alternative-Pianisten


    Alleine die Liste der bekannten klassischen Pianisten zählt 806 Namen

    von Karl Adomeit (*1968) bis Alfons Karl Zwicker (*1952)

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Außerdem gibt es noch die Liste klassischer Pianisten unterteilt in verschiedene Kategorien


    Linie Clementi – Czerny – Liszt / Leszetycki

    „Russische Schule“, insb. Moskauer Konservatorium

    „Französische Schule“, insb. Conservatoire de Paris

    „Britische Schule“

    „Katalanische Schule“ (Conservatori de Barcelona, Conservatori del Liceu, Acadèmia Granados-Marshall)

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ein typisches Beispiel des nur regional agierenden und bekannten Typs ist Boris Bloch in Essen, jetzt Düsseldorf.

    Lieber AcomA02,


    Das stimmt aber nicht so ganz, denn Wikipedia führt eine schöne Anzahl von überrregionalen Auftritten an:

    "Seine Konzerttätigkeit führt ihn vor allem durch ganz Europa und zur Zusammenarbeit mit vielen berühmten Orchestern. Er tritt häufig bei internationalen Musikereignissen auf, so bei den Berliner Festwochen, den Meraner Musikwochen, beim Rheingau Musik Festival, beim Festival Pianistico Internazionale „Arturo Benedetti Michelangeli“, bei den Chopin-Festivals im polnischen Duszniki Zdrój und im tschechischen Marienbad und anderen. Er ist ständiger Gast u. a. beim Klavierfestival Ruhr, beim Carinthischen Sommer in Ossiach-Villach, bei den Raritäten der Klaviermusik in Husum und bei den Festivals Varna Summer und Paläste von Sankt Petersburg."


    Und 14 verfügbare Aufnahmen (von 20) mit ihm bei Amazon ist doch allerhand. Und die Busoni Aufnahme mit dem Tonhalle Orchester und einige andere gibt es bei Discogs

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • Da ich mich derzeit bemühe das Thema Pianisten hier im Tamino Klassikforum wieder etwas in den Focus zu rücken sind mir einige Eigenarten aufgefallen, die ich bislang übersehen habe. Ebenso wie Caruso 41 einst das Desinteresse an "neuen Stimmen" beklagt hat (ein Manko das sich zumindest forenintern ein wenig verbessert haben fürfte) und die Opernfreaks frischfröhlich von einer "Ausdünnung" des Opernteils sprachen - während sie -absolut gesehen - allmählich das gesamte Forum für sich übernahmen , so ortete ich bei der Durchsicht der Pianistenthreads ebenfalls ein eher flaues Interesse.

    Lieber Alfred,


    das sehe ich vielleicht nicht ganz so düster. Denn z.B. in den Interpretations-Vergleichsthreads kommen sie doch vor. Fialkowska z.B. habe ich besprochen bei Chopin op. 35. Ich lese das natürlich gerne und höre immer auch nach, wenn ich Jemanden noch nicht kenne und entdecke.

    Aber nun konnt die Überraschung - zumimndest für mich war es eine:

    Recherchiert man nach eher regional bekannten Pianisten, dann muß man feststellen, daß hier das interesse in der Tat ein regionales ist,

    Das ist aber nicht nur bei Pianisten so - und auch gut. Musikleben findet so statt und sollte auch so stattfinden. Es muss ja auch nicht die Met oder die Scala sein. Man geht auch gerne in die Oper in Essen oder Münster ohne dass die Welt über diese regionalen Ereignisse reden müsste.

    Die Illusion, daß es ausreicht eine hervorragende Interpretation abzuliefern ist zwar gern gepflegt aber grundlegend falsch. Die großen Plattenlabel haben ihre "Stars" längst eingekauft und setzen gern auf "Bewährtes". Neuzukäufe entstehen zumeist erst dann, wenn ein Pianist sowieso schon en Star ist oder wenn er Schüler eines Berühmten Lehrers ist, der seinen Schützling dann gleich weiter empfiehlt. Ein gutes Netzttwerk ist hier fast alles.

    Das mit der Vermarktung von Stars ist sowieso nicht besonders gesund. Die Plattenfirmen haben ironischer Weise ja auch das Pech, dass es Michelangeli in der Vergangenheit und Krystian Zimerman heute gibt, die sich einfach nicht wirklich gewinnbringend vermarkten lassen, weil sie sich rar machen. Der Wettbewerbszirkus ist ohnehin ziemlich fragwürdig.

    Denn viele regional erfolgreiche Pianisten streben gar keine "internationale Karriere" an, die ja mit Stress verbunden ist, mit Reisen in Flugzugen, mit Schlafen in fremden Betten, mit kommunizieren in fremden Sprachen und arbeiten mit fremden Orchestern und Veranstaltern.

    Woran erkennt man solche Künstler ? - Die meisten verfügen nicht mal über eine eigen Website.

    Sie stehen oft im Ruf eines "Geheimtips", haben eine regionale Anhängerschaft . einen "Stamm Konzertsal, eine Stamm-Festival und führen ein zufriedenes Leben......

    Die WElt indes weiß kaum etwas von ihrer Existenz

    Mein verehrter Lehrer gehört zu diesen. Viele machen z.B. auch viel Kammermusik. Heute gibt es natürlich - nicht zu vergessen - das Internet, wo viele eine Plattform bekommen haben und sie auch nutzen.


    Die Thread-Reihe mit den aktiven Pianisten gefällt mir - weitermachen! :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ich habwe mit indes vorgenommen, sowohl Pianisten aus der Vergangenheit - soweit sie auf Tonträger dokumentiert sind - als ach heutige Pianisten - jeglichen Bekanntheitsgrades - hier zu Besprechen.

    Aktive Pianisten bekommen dies als Anhang vermerkt, der bei längerwährendem oder oder selbst erklärtem Rückzug oder bei Ableben:( entfernt wird - ohne daß sich sinst etwas ändert.

    Persönlich habe ich eine gewisse Affinität zu lokalen Größen - und damit meine ich nicht nur jene aus Österreich, sondern speziell jene die bei "Piano Classics" oder "Grand Piano" veröffentlichen...


    Dazu mehr in den Spezialthreads über diese Labels

    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Fast zwei Jahre sind nach dem letzten Eintrag hier vergangen - und man kann nicht sagen, daß im Forum nichts geschehen ist. Allein 15 Threads über Pianisten wurden gestartet. Daneben auch Themennahes.

    Das ist durchaus viel, wenn man bedenkt, wie viele Threads es davor schon gab.

    Allerdings habe ich bei der Erstellung des Threads:

    Aktive Pianisten unserer Tage - aber NICHT aus Russland.

    einige Probleme in der Zuordnung bemerkt, die mir früher nicht aufgefallen sind.

    Man denkt, die einteilung sei einfach:


    Verstorbene Pianisten sind - naturgemäß - keine "AKTIVEN" Pianisten mehr

    Man kann sie als "historisch betrachten - oft trotz Stereo-Zeitalter oder gar Digitaler Aufnahmetechnik

    Die Anzahl ihrer Aufnahmen ist festgelegt - ein Teil ist meist gestrichen (glücklicherweise oft nicht für ewig)

    Ihre Spazialisierung - so eine existiert - ist festgelegt.

    Legendenbildung ist möglich....


    Lebende Pianisten

    Da ist die Sache schon schwieriger.

    Einige geben Konzerte UND machen Aufnahmen

    Andere haben einige Aufnahmen gemacht - sind aber inaktiv - oft des Alters wegen

    Interessanterweise gibt es "Hoffnungsträger" die noch relativ jung sind, aber aus Sicht des Tonträgerdammlers über diesen Status nie hinausgekommen sind. Sie haben unsere Hoffnungen eher enttäuscht und bekleiden seit Jahren eine Proffessur an einer der zahlreichen Musikhochschulen, die dann weitere Pianisten ausbilden, die dann kaum jemand hören will - bzw. man gar nicht erfährt, daß es sie überhaupt gibt.


    Solche Pianisten verschwinden dann -medial- irgendwann in der Versenkung.

    Aber auch einst hochaktive sind schwer einschätzbar , wobei ich mich in erster Linie auf Aufnahmetätigkeit konzentriere.

    Als Beispiel nehme ich hier den von mir (und vielen Tamino-Forianern) hochgeschätzen Jenö Jando.

    Er hat zwischen 1990 und 2012 zahlreiche Aufnahmen für das Label Naxos aufgenommen - einer der fleissigsten Pianisten überhaupt.

    Aber die letzt - eher einsame Aufnahme stammt von 2017. Verständlich - da er ja bereits alles aufgenommen hat. Ob er noch in Konzerten spielt ist schwer eruierbar, da er über keine eigene Webseite verfügt. (!!)

    Passt er nun in den genannten Thread - oder ist er eben nicht mehr aktiv ?

    Diese Frage passt auf etliche - teilweise verhältnismäßig "junge" Pianisten (40+)

    Sie sind keine "Legenden", keine "großen Alten", habe n zwischen 3 und 6 Aufnahmen gemacht (bzw sind von ihnen noch erhältlich) - und das wars (?)

    Eigentlich sind die zum "vergessenwerden" gradezu prädestiniert.

    Schon Joachim Kaiser hatte das Problem mit der Tatsache, daß Pianisten, diezum Zeitpunkt der ersten Auflage seines Buches "prägend" waren - allmählich ihren Stellenwert verloren oder einfach verstarben. Die passten dann nicht mehr zum Buchtitel:

    "Große Pianisten unserer Zeit" Er schrieb in einem Vorwort zu einer späteren Auflage, daß er eigentlich diese Pianisten aus den späteren Auflagen entfernen müsse - aber er brächte das nicht übers Herz. Hier war schon der erste Schritt getan auch das Buch - obwohl es stets erweitert wurde - altern zu lassen. Eine Generationsübergabe scheiterte daran daß der designierte Nachfolger relativ blad nach der Übergabe starb. Im übrigen war die erste Auflage mit seinen zusätzlichen Beiträgen - wieder auf die Vergangenheit anknüfend um die Koninuität zu Kaiser zu betonen - eher nicht überzeugend. Als historischer Zeitzeuge wirde dieses Buch indes überleben.

    Ein weitere Versuch die Pianisten-Größen der Zeit zu beschreiben stammt von Jürgrn Otten

    "Die großen Pianisten der Gegenwart"

    das offenbar von vielen Kaiser-Bewunderern als Sakrileg betrachtet wurde - und sofort heftig angefeindet wurde.

    Ich finde es schade daß Autor oder Verlag so schnell die Flinte ins Korn geworfen haben. Das Buch hätte sich im Verlauf der nächsten Auflagen durchaus zum anerkannten Nachfolger entwickel können. Allerdings ist auch das Interesse an klassischer Musik etwas gesunken und somit ist die Ausgangsposition schlechter.


    Wir hier wollen uns nicht mit den beiden Autoren vergleichen - aber immerhin sind wir so etwas wie eine Oase in der Wüste des Desinteresses.

    Und ausserdem isr unser Ansatz ein anderer, ebenso wie die technischen Möglichkeiten. Im Internetforum können Beiträge schnell korrigiert, erweitert und angepasst werden, sowie neue Namen ins Gespräch gebracht werden- noch dazu mit Klangbeispielen - wenn das Plattenlabel des Künstlers das zulässt.

    Zudem sind wir nicht auf der Suche nach den "Großen Pianisten" - sondern nach jenen, deren Euvre und Interpretationsansatz uns zusagt....

    So erreichen wir (hoffentlich) eine große Leserschaft um die Namen von Interpreten und ihre Aufnahmen im Gedächtnis zu halten, bzw sie erstmals vorzustellen.


    mfg aus Wien

    Alfred

    d

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Der umstrittene Thread
    Aktive Pianisten unserer Tage - aber NICHT aus Russland.

    war in gewisser Hinsicht ein Volltreffer.

    Durch die bewusste Ausgrenzung russischer Interpreten gab er ein klares Bld auf die restliche deutsch-österreichische - und internationale - Pianistenszene frei, wobei beim Nachwuchs ein allmählicher Überhang asiatischer Interpreten unübersehbar ist.

    Etliche einheimische Pianisten geben nach ihrer Ausbildung ein paar Konzerte, machen eventuel zwei oder drei CDs und arbeiten anschlissend als Professoren an einer der zahlreichen Musikhochschulen, wo sie interpreten ausbilden, die dort ihren Abschluß machen, um anschliessend mangels ausreichender Beschäftigung entweder dank entsprechender Vernetzuung selbst an einer sochen Schule unterreichten - oder als Taxifahrer oder Pizzabote ihren Unterhalt fristen, dieweil die ausländische Konkurrenz die Plattenverträge bekommt.

    Natürlich gibt es dann auch Kleinlabel, die mit ihnen Aufnahmen machen - aber die haben meist nicht das Kapital und den Ehrgeiz ihre Künstler in den Weltruhm zu pushen.

    Schon seit einigen Jahren versuche ich das Thema "Pianisten" zu forcieren mit gutem - aber nicht überragendem Erfolg.

    Man sehe nur die Serie "Aktive Pianisten Unserer Tage", die nun allerdings ihren Serientitel verlieren wird.

    Schon Joachim Kaier hatte das Problem - und hat es auch in einem seiner Vorworte zu einer Neuauflage - zur Sprache gebracht - daß Pianisten nach einiger Zeit eben weniger oder gar nicht mehr aktiv waren, von Todesfällen ganz abgesehen.

    Das ist der eine Aspekt: Der andere ist, daß dieser Serientitel, den wir den Piansten vorangestellt haben, es erschwerte (weil zu lang) weitere Spezifilationen an den Titel anzuhängen. Daher wird dieser Zusatz allmählich aus den Threadtiteln verschwinden und durch einen jeweils auf den entsprechenden Pianisten ersetzt. Der Serientitel bleibt aber in versteckter Weise erhalten, nämlich daß am Ende des Eröffnungsbeitrags eines solchen Threads das Schlüsselwort APUT eingefügt wird. Das bewirkt, daß bei Eingabe dieses Schlüsselworts in die Suchfunktion alle Threads dieser Garttung angezeigt werden.


    Der genannte Thread soll ja einen Überblick über jene Pianisten bringen, die DERZEIT auftreten und die DERZEIT und VERMUTLICH in ZUKUNFT für uns verfügbar sein werden. DAHER habe ich auch alle jene Pianisten ausgeklammert, deren Karriere auf CD etwa um 2015/17 oder früher endete und von denen aller Voraussicht nach keine Neuerscheinungen zu erwarten sind.

    Sie sind natürlich für den Sammler weiterhin interessant - und bekommen - so es nach mir geht - einen eigenen Thread, ähnlich den "Legenden" der Vergangenheit. Nur sind es eben keine "APUT"- (Aktive Pianisten Unserer Tage) Interpreten mehr.


    Und hier kommt noch einiges. Man sollte nicht vermuten, wie viele Neuaufnahmen es in den Jahren 2020-2022 gibt. Da sind auch Namen dabei, von denen man noch nie etwas gehört hat - aber auch einige - von denen man -hoffentlich - noch viel hören wird.

    Meine Wunschliste ist durch die Recherche zu diesem Thread stark angewachsen, wenngleich vermutlich im Laufe des Jahres nur einzelne Wünsche realisiert werden.


    Jeden Tag habe ich einige Zeitlang gezittert, ob ich einen entsprechenden Kandidaten für diesen Thread finde. Und es war mir manchmal eine Last. Derzeit habe ich eine Liste von 20 Fixstartern - und manch einer kommt überraschend dazu. Nein- dieser Thread ist nicht der einzige - und er wird nicht ewig dauern, aber 3-4 Wochen gebe ich ihm schon noch. Dann sollten wir uns wieder den Einzelthreads zuwenden, an die 10-12 sollten es heuer schon werden.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Um dem Threadtitel gerecht zu werden , nämlich, dem Interesse an Pianisten, so bin ich im Laufe der letzten Tage im Rahmen meiner Recherche für

    die Vorstellung neuer und unbekannter Namen draufgekommen, daß das Interesse an Pianisten in diesem Forum eher gering ist - und sich vorzugszeise auf drei Gruppen breschränkt:

    a) Legenden der Vergangenheit


    b) Pianisten mit Exklusivvertrag bei den großen Firmen - indbesondere der Deutschen Grammophon

    die - das muß gesagt werden - ihre Künstler intensiv vermarktet und bereut - teilweise mit bwundersnwertem Durchhaltevermögen.


    c) Senkrechtstarter - von denen oft niemand weiß weshalb sie so plötzlich berühmt waren

    oft eher gepusht oder Zufällen geschuldet


    Ich selbst bin hier nur teilweise eingebunden, da ich nicht Wirklich ein Fan von irgendwelchen Interpreten bin - Paul Badura Skoda vielleicht ausgenommen. In der Regel ist meine Auswahl an Interpreten eher ans Repertoire gebunden, also ein Mozart- Beethoven- oder Schubert Interpret hat bessere Chanchen in meiner Sammlung zu landen, als ein Ravel - Debussy- Bartok- Ligeti- Boulez- oder Stockhausen-Pianiist.


    Dennoch -

    Auf Grund meiner Recherchehabe ich zahlreiche Pianisten - und ihre Aufnahmen - entdeckt

    ud ich bemühe mich sie - unabhängig von meinen persönlichen Vorlieben und Abneigungen -

    vorzustellen, zumindest bzw diesen einigermaßen gering zu halten.


    Durch die aktive Mitarbeit des Mitglieds "astewes" gibt es hier ein Korrektiv, auf Grund seines völlig anderen Musikgeschmacks....:hello:


    Die Linie "Aktive Pianisten unserer Tage" (APUT) schliesst eine Menge verdienter Pianisten aus, nämlich jene, die rund um die Jahrhundertwende Aufnahmen herausbrachten, die teilweise noch im Handel, teilweiseaber auch schon gestrichen sind, seit aber etwa 5 10 Jahren nicht mehr aufgenommen haben. Die sollen (es sind auch andere Mitglieder eingeladen sich hier zu beteiligen) dann in den nächsten Wochen, Monaten, Jahren

    jeweils einen eigenen Thread bekommen, wobei der Threadersteller gebeten wird, im Eröffnungsbeitrag nicht aus Begeisterung ALLE (oder sehr viele)

    im Handel befindliche Aufnahmen zu verlinken, weil ansonst kein Spielraum für weitere Beiträge bleibt - un der Thread um erliegen kommt bevor er noch angelaufen ist.


    Intereressant ist, daß ich feststellen konnte, daß in Zeiten der Coronakrise auffallend viele Aufnahmen weniger bekannter Pianisten auf den Markt gebracht wurden. Zu "weniger bekannten" Pianisten folgt demnächst ein Statement von mir...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es geht weiter:

    Zu den "weniger bekannten Pianisten"

    Teilweise - nein wahrscheinlich sogar hauptsächlich - hänger der Bekannteheitsgrad eines Pianisten von dem Programm ab, das er vorwiegend spielt - und natürlich auf teilweise von seinem Label. Wobei es durchaus independent Labels gibt, die es schaffen ihre Stars gut zu präsentieren. Und ich meine hier nicht nur "vermarkten" Da gibt es oft jahrzehntelange Zusammenarbeit, wobei man in einigen Fällen fast von "Freundschaften" sprechen kann, wie einst bei Verlagen zu ihren Autoren.

    Ich interessiere mich besondes für diese Pianisten, weil sie auch oder nur "mein" Repertoire spielen, und ich - im Gegensatz zum in den Vergangenen Beiträgen von mir zitierten Joachim Kaiser, nicht auf absolute Spitzenkklasse (wie immer man das definiert) Wert lege,weil das doch sehr subjektiv sein man (sogar Kaiser räumt das ein) und hier sehr viele subjektive und aussermusikalische Eindrücke eine Rolle spielen.

    Interessant auch der Stellenwert von Klavierwettbewerben - wobei ich mich immer frage, wie relevant die weniger bekannten heute sind, die immer wieder bei Pianistenvorstelungen genannte werden. Ich erinnere mich, daß in den 70er und 80er Jahren ein gewisser Trend beschrieben wurde, wo junge Pianisten hauptsächlich auf den Erfolg bei solchen Wettbewerben gedrill wurden was, dazu führte, daß sie bei immer höherer technische Perfektion, ummer ununterscheidbarer im Ausdruck wurden (Etwas, das IMO zumindest heute nicht mehr zutrifft) Mag aber auch sein, daß hier ein gewisser Neid bereits etablierter Pianisten mit ihm Spiele war, oder aber (IMO wahrscheinlicher) eine Abneigung von deren eingefleischten Fans gegenüber den "Newcomern" Man wollte vielleicht seine Idole schützen.

    Was ich indes in den letzten Wochen gehört habe,. war ein extrem hohes Niveau - auch "musikalisch"

    Mir wurde auch klar, daß das alte Vorurteil, Asiaten hätten nicht das Gefühl für europäische Musik, falsch war, ebenso, wie die Behauptung, erst ab einer "gewissen Reife" könne man den Komponisten XY wirklichüberzeugend spielen. Dagegen hat sich bereits um 1975 ein mit mir fast gleichaltriger Pianisten ausgesprochen, mit dem ich einige Zeit bekannt war.

    Also Stoff genung für diesen Thread der es, nach anfänglichem Desinteresse bislang doch schon auf 1600 Seitenaufrufe gebracht hat...


    mfg aus Wien


    clck 1.600

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und weiter gehts mit diesem beliebten Thread. DAs ist weniger zynisch als es klingt - und vieleicht auch gemeint war - denn in Sachen Seitenaufrufe -schlägt er sich nach gut 2 Wochen Laufzeit mit 1700 clicks recht gut.

    Es wird nun Zeit, daß ich mich ein wenig von Joachim Kaiser löse, der ja die meisten der Nachwunchskünstler nicht mehr gekannt hat, und wenn, so hat er sich in den letzten Jahren nicht für sie interessiert. Mein Ansatz ist ja ein gänzlich anderer. Ich bin nicht auf der Suche nache den "Besten" Pianisten, den alle anbetet und der nur dann auftritt wenn er gut geschalfen hat und es ihm passt. Aber dieser Typus ist ja nun schon weitgehend am Aussterben, vor allem durch den Überhang aus dem asiatischen Raum.

    Ich habe nachgedacht, weshalb gerade diese Gruppe hier so erfolgreich ist. Meine Antwort - sie mag stimmen oder nicht - ist: DISZIPLIN, FLEISS und AUSDAUER. Das ist mir vor allem bei den zahlreichen Auftritten bei Wettbewerben aufgefallen (über den Stellenwert von Klavierwettbewerben, später in diesem Thread.) Verallgemeinerungen sind immer problematisch - aber sie helfen doch, sich wenigstens einen groben Überblick zu verschaffen.

    Man beachte die jungen japanischen, koreanischen und chinesischen Pianisten bei ihren Auftritten.: Artig und adrett, geradezu das Idealbild eines gut erzogenen Buben aus dem 19. Jahrhundert. Geschniegelt, designed und bildhübsch, jede Bewegung wirkt natürlich und grazil, die Miene beim Klavierspiel ist weitgehend beherrscht (es gibt Ausnahmen) und die Sitzhaltung entspricht jener, die dereinst als ideal dargestellt wurde. Keine Verrenkungen, kein Blick, der von den unheimlichen Anstrengungen ihrer Kunst zeugt. alles ist lieblich und ausgewogen. Ich habe mich im Laufe der letzten Wochen, wo ich per Videoaufzeichnungen quasi Zaungast bei diversen Veranstaltungen war, gefragt, ab das natürliche Mentalität ist - oder ob das alles einstudiert wurde bis zum Drill. Auch die Verbeugungen: Sie könnte man am besten mit "artig" beschreiben, ein Begriff der ebenfalls antiquiert ist und in unserem Sprachgebrauch und unserem Lebensstil so gut wie nicht mehr vorkommt...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Schon im letzten Beitrag habe ich die Sitzhaltung und die Eigenheiten von Pianisten gestreift. Ich weiß nicht wie Pianistee der vergangenen Jahrhunderte an ihren Instrumenten gesessen haben - aber über einen gewissen Zeitraim hinweg waren allzu auffällige Bewegungen geradezu verpönt. Derzeit habe ich drei oder vier Arten von Pianistenhaltungen beobachtete. Da gibt es jene, die weitgehend unbewegt und mit ruhiger Mne ihr Konzrert spiele - und das durchaus perfekt und mitreissend. Dann jene, wo man an den verzerrten Gesichtern sehen kann, welhe Anstrengungen ihnen jeder Ton bereitet, den sie dem Instrument entlocken, Auch die "Katzenbuckelhaltung" finden wir immer wieder. Ich brauche nicht zu schreiben, wer da dazugehört - es ist auf dieversen Fotos und Videos gut sichtbar. Und dann noch jene Künstler, die mit (fast) geschlossenen Augen spielen, und man das Gefühl har, sie spielten verinnerlicht - und vorzugsweise für sich selbst.

    Die These, Pianisten der Vergangenheit, spielten stets in "korrekter" Position wird übrigens durch ein Comic von Wilhelm Busch (1865) Lügen gestraft, der sich über gewisse Eigenheiten lustig macht


    https://www.wilhelm-busch.de/werke/geschichten/der-virtuos/


    mfg aus Wien

    Alfred


    Clck 1800

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zunächst mal freue ich mich über das offenbar doch vorhandene Interesse an meinem kleinen Ein-Mann Thread ausserhalb des Forums, das mit derzeit 1800 Seitenaufrufen bei kurzer Laufzeit doch recht beachtlich ist.

    Dadurch, daß ich mich in den letzten Wochen mit der existierenden Pianistenszene ein wenig befasst hab, habe ich viel neues gelern, seien es Werke, denen ich bislang stets ausgewichen bin (und da waren einige positive Überraschungen dabei) seien es bislang unbekannte Namen aus Asien, die ein durchschnittlicher Mitteleuropäer kaum aussprechen kann. Hier wird durch "Umbenennungen" der Pianisten versucht, sie dem Publikum vertrauter zu machen - 'ein verständlicher, aber IMO falsche und kläglicher Ansatz, den man dereinst als diskriminierend ablehnen wird. Man stelle sich vor ein Manager aus Europa wird nach Japan versetzt und heisst nun dort Hiroshi Prohaska .. Aber die Japanischen Namen sind uns ohnedies schon recht vertraut, dank Autos, Unterhaltungselektronik und anderen Kulturgütern. Das wirkliche Problem sind für uns noch Chinesische Namen. Aber das wird sich im Laufe der Zeit einspielen.

    Das nur als "launische Einleitung"

    Mein heutiger Beitrag befasst sich aber vor allem mit den zahlreichen Klavierwettbewerben, wo man sich einerseits über den Stellenwert an sich Gedanken machen muss und auch inwieweit Preise zwangsweise zu Weltkarrieren führen oder zu Schallplattenverträgen mit mehr oder weniger bedeutenden Firmen, wobei uner den Indepentents oft gute Partner und geschickte Marketingstrategen zu finden sind.

    Der Stellenwert und die Preise sind doch sehr unterschiedlich. Beim Internationalen Beethoven Klavierwettbewerb bekamen die Träger des ersten Preise zusätzlich zum Preisgeld einen Bösendorfer 200 Flügel geschenkt - zumindest habe ich das im Internet so gelesen.

    Aber es gibt auch Pianisten, die weder Preise bei Wettbewerben errungen haben, noch sich an solchen überhaupt beteiligt haben. Darüber habe ich nachgedacht - und dazu möchte ich im nächsten Beitrag einige Gedanke äussern.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Das Klavier, das Klavier war schon sehr früh mein Lieblingsinstrument und der unerfüllte Wunsch meiner Kindheit .... Ganz egal, ob ich den Stil eines Pianisten mag oder nicht, habe ich Respekt und Bewunderung vor der ungeheuren Anstrengung, der es bedarf, den musikalischen Kunstwerken hier technisch und geistig gerecht zu werden.


    Es ist nicht immer jedem klar, wieviel Mühe da hineingeht und ein Teil der Kunst ist es ja auch, das zu verbergen .... Jeder Pianist geht also in seinem Leben ein hohes Risiko ein.


    Ich hatte einen Freund, der beendete sein Klavierstudium, nachdem er Aufnahmen von Horowitz gehört hatte. Erfolg ist meistens an die Akzeptanz von Massen geknüpft, die sehr häufig sich mit Kunst nicht auseinandersetzen und sich einfach nur unterhalten lassen wollen. Es gibt also einen Zwiespalt zwischen den Anforderungen des Marktes und den vielfältigen Persönlichkeiten der Künstler und auch der Vielfältigkeit der Kunstwerke selbst. Jeder muss da seinen eigenen Weg gehen. Manch einer kommt mit dem (durchaus auch manchmal unqualifizierten) Jubel nicht zurecht, mach einer kriegt ihn nicht, weil schon seine Werkauswahl im Weg steht. Viele suche sich Nischen wie Steffen Schleiermacher, der natürlich im Rahmen seines Gebietes einen wichtigen Ruf besitzt, aber die Berliner Philharmonie wird er wohl nie füllen ..... Auch der Weg zur Professur muss nicht schlecht sein. Ich möchte hier das Beispiel Andreas Bach nennen, der noch Anfang des Jahrtausends einige Preise gewonnen und so einiges eingespielt hat. Während seiner Professur hat er eigentlich nur noch Bartoks Klavierwerke eingespielt, eine Einspielung, die ich unbedingt erwähnen und empfehlen möchte



    Es scheint mir ein wenig so zu sein, dass zumindest in der breiten Öffentlichkeit eine Position kolportiert wird, dass man einfach Erfolg haben kann, indem man Show und Wind macht. Leider wird der Eindruck bei einem kurzen Blick auf die traurige Politikergarde und das Privatfernsehen nur bestärkt. Was ich zum Teil aus Bereichen unserer Ausbildung so höre bestärkt leider dieselbe Tendenz. Woher also sollen die Kraft und die Disziplin kommen, sich auf so etwas einzulassen.


    In diesem Zusammenhang, finde ich einen japanischen Manga interessant Forest of the Piano. Es ist eine Mischung zwischen einem Märchen und doch einer ziemlich realistischen Darstellung der Welt mit besonderem Bezug zum Chopin Wettbewerb in Warschau. Im Jahre 2018 entstand dazu ein japanischer Animations-Film (ab 0!), der auch über Netflix zu sehen ist.


    Hier werden verschieden Charaktere ab der Grundschule verfolgt, die ihre Zeit dem Klavierspiel widmen. Verbissenheit, Fairness und (Un-)Verständnis für andere sind durchgängige Themen. Nachher spielen die Musik und ihre verschiedenen Interpretationen eine immer größere Rolle. Wenn ich das richtig gelesen habe, spielt Vladimir Ashkenazy die ganzen Klavierparts. Ich habe keine Idee, ob ein solcher Kinderfilm in Deutschland auch nur den Hauch einer Chance hätte .....


  • Kun-Woo Paik ist mir als Name schon lange ein Begriff, obwohl ich keine einzige CD von ihm habe. :untertauch: Einen Thread bei Tamino hat er auch nicht. Kürzlich stieß ich bei Youtube auf Videos der Nocturnes von Chopin von ihm, die ich ganz hervorragend fand - und er ist sogar bei der Deutschen Grammophon:


    5100Br8L2fL._UX358_FMwebp_QL85_.jpg


    Nur es gibt seine Aufnahmen nicht auf CD - nur als Download zu haben. Das finde ich sehr merkwürdig. Verkauft die DGG seine CDs nur in Korea? Der inzwischen 77jährige Kun-Woo Paik hat für das Gelbetikett auch Schumann aufgenommen:


    https://www.deutschegrammophon…humann-kun-woo-paik-12097



    Schöne Grüße

    Holger

  • Diese späten Aufnahmen von Kun-Woo Paik sind großartig! Sehr eindringlich, die Schumann-Aufnahme ist für mich eine der besten in den letzten Jahren, langsame Tempi, aber viele Poesie und Ausdruck (Fantasiestücke op. 111!).


    Theme and Variations in E-Flat Major, WoO 24 “Ghost Variations”

    Abegg Variations, Op. 1 · Arabeske In C, Op.18

    Bunte Blätter, Op.99 · 3 Fantasiestücke, Op.111

    Kinderszenen, Op. 15 · Nachtstücke, Op.23

    Papillons, Op. 2 · Waldszenen, Op. 82

    Gesänge der Frühe, Op. 133

    kun-woo-paik-schumann-cover.jpg


    Liebe Grüße, Christian

  • Lieber Christian,


    die Schumann-Aufnahmen würden mich natürlich auch sehr interessieren. :) Weißt Du, warum es von ihm keine CDs gibt?


    Liebe Grüße

    Holger

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  • Lieber Holger,


    es ist mir ein Rätsel - bislang ist mir es allerdings gar nicht aufgefallen, da ich ja nur noch Downlaods höre.


    Es gibt auch noch eine neuere DG-Aufnahmen von ihm (Granados: Goyescas), die gab es zumindest mal als CD, inzwischen ist sie aber auch schon wieder vergriffen. Auch die ist sehr gut.


    Ich kann Dir diese späten Aufnahme von ihm nur ans Herz legen, er schürft tief in der Musik, das ist Poesie pur!


    gqi8trfec478a_600.jpg


    Viele Grüße

    Christian

  • Es gibt auch noch eine neuere DG-Aufnahmen von ihm (Granados: Goyescas), die gab es zumindest mal als CD, inzwischen ist sie aber auch schon wieder vergriffen. Auch die ist sehr gut.

    Lieber Christian,


    besten Dank für den Tip! :) Die Aufnahme kann ich mir bei Youtube anhören und bin gespannt!


    Schöne Grüße

    Holger

  • Weißt Du, warum es von ihm keine CDs gibt?

    Die Frage müsste besser lauten, warum es aktuell keine CDs von ihm gibt. Bei discogs findet sich eine Liste von Aufnahmen von ihm, die zumeist noch aus der LP-Ära stammen, durchaus europäische Label und wohl auch in Europa vertrieben. Ich habe jetzt nicht geschaut, ob es davon auch CDs gab, bei den wenigen Klicks auf einzelne Platten wurde allerdings keine Budget-Preise gefragt. Also ein Pianist für Liebhaber offenbar. Danke für den Hinweis, ich werde ihn mir gerne anhören.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.