Solokonzerte mit ungewöhnlicher Besetzung

  • Hallo momo,


    ja, die gibt es! Spontan ist mir Vaughan Williams eingefallen, es scheint aber noch mehr, vor allem britische Tubakonzerte zu geben, wie diese Naxos-CD beweist:




    Gruß, Peter.

  • "Der britische Komponist Malcolm Arnold hat übrigens ein Konzert für Klavier zu drei Händen und Orchester geschrieben"


    Hallo Edwin,


    ja, das ist wirklich ein sehr schönes Werk von Arnold.


    Es ist sein "Concerto for Phillys and Cyril" für zwei Klaviere-drei Hände- und Orchester.


    Phyllis Sellick und Cyril Smith gehörten zu Englands überragenden Pianisten und bildeten über Jahrzehnte ein überaus erfolgreiches Klavierduo.
    Die beiden waren auch ein sehr glückliches Ehepaar.


    Leider verlor Cyril Smith nach einem Schlaganfall die Beherrschung seiner linken Hand, deshalb trat das Duo später mit eigens erstellten Bearbeitungen oder für sie komponierten Werken auf.


    Auf der Orginalschallplatte von EMI mit dem Arnold-Konzert findet sich auch noch ein sehr hübsches Konzert von Gordon Jacob für(ein)Klavier zu 3 Händen und Orchester sowie eine Bearbeitung des sehr lohnenden Konzertes für zwei Klaviere und Orchester von Bliss.


    Übrigens finde ich den ersten Satz des Arnold-Konzertes überhaupt nicht uninteressant.
    Die Eingangstakte hat er von seiner Fimmusik zu "Die Herberge zur siebten Glückseligkeit" übernommen und den Kontrast zu dem schelmisch banalen zweiten Thema finde ich liebenswert grotesk.


    Der letzte Satz ist natürlich ein toller "Rausschmeißer", der dieses Wek bei den "Proms" auch sehr beliebt machte.


    Übrigens ist diese EMI-Aufnahme eines meiner Lieblingsbeispiele, wenn es um den Vergleich einer alten Schallplatte mit der CD-Ausgabe geht.


    Im letzten Satz kann man, allerdings nur auf der Schallplatte, deutlich hören, das einige Mitglieder des Orchesters doch tatsächlich an einer Stelle "HEY" rufen, außerdem klingen dort die beiden Flügel hervorragend, während das EMI-Remastering für CD furchtbar flach ausgefallen ist.


    Beste Grüße,


    Michael

  • Hallo,


    Gerade beim Stöbern gefunden: Ein Konzert für Violine, Cello, Streicher und Harfe von Joly Braga Santos.



    Grüße,
    Daniel

  • Avner Dorman: Konzert für Violine und Rockband
    Dimitri Smolsky: Konzert für Hackbrett und Orchester
    Dietrich Erdmann: Konzert für Mandoline und Orchester
    Konrad Wölki: Konzert für Violine, 2 Flöten und Zupforchester
    Evan Chambers: Concerto for violin & fiddle
    Sherif Mohie Eldin: Concerto grosso für Laute und Streichorchester
    David Dramm: "Zero roll" für E-Gitarre, Ensemble und Tonband

  • Zitat

    während das EMI-Remastering für CD furchtbar flach ausgefallen ist.


    Bin ich froh, dass ich die Platte habe...
    Die Stelle mit dem "hey" ist einfach klasse! Ein typischer Arnold-Gag, aber mit so viel augenzwinkerndem Charme, dass man einfach hin und weg ist. Ich mag dieses Stück ganz einfach!

    ...

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  • "Bin ich froh, dass ich die Platte habe..."



    Lieber Edwin,
    da kannst Du wirklich froh sein, denn Du würdest mit Sicherheit das Werk auf der CD nicht mehr vollständig wiedererkennen!


    Das wäre mal ein thread, den ich mir aber lieber erspare, und zwar in wie weit ein digitales Remastering den musikalischen Gehalt zerstören kann(kann-nicht muß..).


    Viele Grüße,


    Michael

  • Übrigens erinnere ich mich, irgendwo eine CD mit dem Konzert für Violine und Gamelan (also Schlagzeug-Orchester) des Amerikaners Lou Harrison zu haben. Dass ich mich an das Stück selbst absolut nicht erinnern kann, mag als vielsagend gedeutet werden...

    ...

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  • Das Fagott mag ja ein "normales" Instrument sein, aber für ein Solistenkonzert ist es doch ungewöhnlich, nicht mehr oder weniger als es ein Kontrabass wäre....

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Nö - sehe ich nicht so.


    Als "ungewöhnlich" empfinde ich Instrumente, die nicht ganz alltäglich sind, wie z.B. Maultrommel, Glasharmonika. Ungewöhnliche Besetzungen sind m.E. auch solche, die eher selten zu finden sind, wie das Konzert für Cembalo und Clavier [s.o.]. Fagott und Kontrabaß sind Instrumenten, die in nahezu jedem Orchester fungieren und auch gelegentliche Solostellen haben - zudem gibt es da haufenweise Solo-Konzerte... [Rosetti/Devienne/Mozart/J.C.Bach] - sind sind vielleicht deutlich seltener vertreten, als Flöte oder Violine.


    :hello:


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    ...zudem gibt es da haufenweise Solo-Konzerte... [Rosetti/Devienne/Mozart/J.C.Bach]


    Da muß mir etwas entgangen sein.... ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Ulli
    Nö - sehe ich nicht so.


    Ungewöhnliche Besetzungen sind m.E. auch solche, die eher selten zu finden sind, wie das Konzert für Cembalo und Clavier


    Dann muß mein bereits an anderer Stelle genanntes Clavecimbel (oder Orgel)/Violakonzert von Michael Haydn zu den Auserwählten zählen. :yes:


    LG, Paul

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  • Zitat

    Da muß mir etwas entgangen sein....








    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)





  • Dummer Weise sind nicht [mehr] alle Cover abgebildet... von Dragonetti und Bottesini gibt es noch weitere Einspielungen verschiedener Kontrabaßkonzerte, zudem auch Neue Musik - da kenne ich mich nicht aus.


    :hello:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Und jetzt wäre ich fast der erste Taminokese geworden, der von einem Berg CDs erschlagen wurde...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo,


    die eine Seite: der Klang der Tuba gefällt mir sehr; ein wunderbares Instrument
    die andere Seite: Ich habe schon mehrere Tubakonzerte gehört, aber gefallen hat mir - bisher - noch keines. Sicher, es ist interessant, der Tuba zu lauschen, sie in ihren Fähigkeiten zu bewundern (dazu scheinen mir die meisten Tubakonzerte komponiert worden zu sein), aber als einheitlichen Klang und interessanter Komposition habe ich die Musik bisher mit Tuba und (meist streicherlastigem) Orchester noch nicht empfinden können. Auch nicht auf meiner CD



    mit den Tubakonzerten von Lundquist, Danielsson, Nilsson, Jacobsen und Vaughan Williams. Allerdings lohnt es, dem Tubaspieler Michael Lind zu lauschen: toll! Ihm zuzuhören lohnt sich auf jeden Fall.


    Die Tuba gefällt mir persönlich am besten im Bläsersatz sowie im Blechbläserquintett, da dann häufig richtig gut.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Zitat

    Original von Ulli
    ich war mir eigentlich sicher, dass es dazu eine Aufnahme gibt - nicht gefunden.


    Das Kozeluchwerk ist je auf LP erschienen.
    Ich habe versucht das LP-Bild einzuscannen, aber kann nicht sagen, daß es gut gelang.



    LG, Paul

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  • Hallo Paul,


    Wenn du weiter zurückblickst hatten wir bereits hier oder hier und hier 2 CD-Einspielungen für das 4-Händekonzert gefunden. Vielleicht ist ja davon eine von der LP digitalisiert worden?


    Grüße,
    Daniel :hello:

  • Hallo Daniel,


    Natürlich habe ich das gesehen. Meine Reaktion war auf Ullis "dass es dazu eine Aufnahme gibt".


    Diese Aufnahme war um 1980, und darum bejahte ich hiemit Ullis Bemerkung. Denn bereits mehr als 25 Jahr existiert eine Aufnahme. Vielleicht meinte er diese.


    LG, Paul

  • Nicht normal sind doch Konzerte für zwei Klarinette und Orchester.
    Auf diese beide CDs kommen gleich sechs Komponiste an der Reihe:
    Backofen, Devienne, Hoffmeister, Stamitz, Tausch, Telemann.



    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil


    Backoven


    ?(
    :D :D :D


    Salut,


    die beiden Tausch-Konzerte für 2 Klarinetten habe ich auch:



    King/Bucknall


    Das frühere gefällt mir besser.


    Von Antonio Rosetti alias Franz Anton Rös[s/ß]ler gibt es dergleichen auch:


    Konzerte für 2 Hörner in F-Dur:



    Cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Ich langweile mich nie.


    :beatnik:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Nicht normal sind doch Konzerte für zwei Klarinette und Orchester


    Seit wann das? Klingt für mich sowas von normal.
    Oder ist dann ein Konzert für 3 Violinen und Orchester auch ungewöhnlich? Da fallen mir nämlich so spontan schon vier Konzerte ein. Und 4 Violinen und Orchester? Kenn ich auch zwei Stück. Aber ehrlich, die Menge macht es doch nicht so ungewöhnlich. Da finde ich ein Konzert für eine singende Säge und Orchester schon besser! :D

  • Ich habe, glaube ich, alle CDs durchforscht, die ich bei mir habe.
    Da fand ich noch etwas:
    Rampal spielt Blavet, Cimarosa, Devienne und Viotti. Mit Ausnahme von Blavet hat alles 2 Flöte.



    Und noch Thea King, Klarinette. Sie spielt Bruch (Klarinet + Viola), zweimal Mendelssohn (Klarinet + Basset Horn) und Crusell.



    LG, Paul

  • Zitat

    Original von petemonova
    gestern, oder heute früh, hörte ich im ARD-Nachtkonzert ein Konzert für Streichquartett und Orchester von Louis Spohr. Da traf Kammermusik auf Sinfonik und es hat sich sehr interessant angehört.


    Ist zwar kein "Konzert" aber immerhin trotzdem sehr schön:


    Edward Elgar: Introduction and Allegro op. 47 for string quartet and string orchestra. Dauer: ca. 13 Minuten.




    diese CD beinhaltet auch die sehr schöne "Konzertovertüre" "In the south", sospiri, das oben genannte Werk und die Enigma Variations.

  • Konzerte für Streichquartett und Orchester sind gar nicht so selten, wie man vielleicht meinen könnte...


    R. Murray Schafer: Four-forty
    Das ist ein witziges, spritziges Konzert mit vielen Anspielungen auf andere Werke und einfach der pure Spaß.


    Morton Feldman: String quartet and orchestra
    Also ich persönlich mag Feldman nicht, aber wenn man sich mal ne halbe Stunde langweilen möchte...


    zudem schrieben noch für diese Besetzung:


    Andre Ameller: Heterodoxes
    Frank Michael Beyer: Diaphonie
    Marin Goleminov: Konzert
    Pelle Gudmundsen-Holmgreen: Konzert
    Isabel Mundry: Ferne Nähe
    Wolfgang Rihm: Konzert "Dithyrambe"
    Jean Rogister: Sinfonie
    James Yannatos: Konzert
    Walter Piston: Konzert

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