Skrjabin, Alexander: Die Klaviersonaten

  • Hallo Wolfgan und Christian,


    Vielen Dank für Eure Aufmunterung und Zuspruch! Es wird mir ein Vergnügen sein, meine Scriabin-Sonaten-Impressionen fortzusetzten:-)Besonders die späteren Sonaten begeistern mich. Ihre Vielschichtigkeit und Wiederspürchlichkeit, ihre klanglichen und organischen Aspekte regen mich zu verschieden Assoziationen an, die ich gerne darlegen möchte:


    Einen kleinen Überlick gebe ich schon jetzt! Scriabin selbt liefert in seinen Beschriftungen und Briefen Anhaltspunkte zu den folgen Assoziationen:


    Sonate Nr. 5: Wollust, Exstase und Sex
    Sonate Nr. 6: Feuer, Glut, Verdammung und Hölle
    Sonate Nr. 7: Extase, Erleuchtung, Streben nach Licht
    Sonate Nr. 8: Natur, Tanz, Rhytmus, Erde
    Sonate Nr. 9: Glut, das Böse und die Quinte
    Sonate Nr. 10: Sonne, Insekt und Tod


    Also in kürze geht es weiter!


    LG
    NIko

  • Scriabins 8. Sonate op. 66


    Assoziation: Natur-Rhythmus- Tanz -Erde



    Scriabins 8. op. 66 Sonate ist unter den letzten fünf Sonaten die wohl am wenigsten gespielte! Dabei ist diese 1913/14 entstanden Werk das umfangreichste unter den einsätzeigen Sonaten! Und nicht nur das! Sie gehört auch zu den anspruchsvollsten Sonaten. Selbst ein Bernd Glemser „fürchtet“ sich vor den „Quart-Skalen“, die Scriabin dem Pianisten auferlegt . Es ist zu vermuten dass auch Scriabin selbst nicht fähig war diese Sonate zu spielen! Eine Aufführung durch den Komponisten ist nicht bekannt! Um so mehr eine Herausforderung an den Pianisten von heute!


    Zugegeben diese Sonate erschließt sich nicht auf den erste Blick dem Hörer! Doch lässt man sich darauf ein ergibt sich ein fantastisches Hörerlebnis! Schon die ersten Akkorde schaffen eine dichte geradezu nebelige Atmosphäre. Ja sie weckt bei mir die Assoziation einer hügeligen Landschaft über die fahle Nebel dahinziehen! Es riecht nach Erde. Das anschließende Allegro Agitato erscheint wie das pulsieren der Erde!


    Ashkenazy fängt mit zarten Akkorden an, sanft entfaltet er die „Nebelbank“. Spannungsreich erzeugt er die dichte Atmosphäre für den anschließenden Tanz. Er wählte auch im Allegro Agitato kein zu schnelles Tempo. Langsam entfaltet er die Sonaten, ja er zelebriert sie! Erst gegen Ende entwickelt er eine nervöse Zucken und Aufbegehren…. Ein seltsam pulsierender Rhythmus. Was für eine grandiose Finale! Eine wie ich finde inspirierter Vortrag der mir nach wie vor sehr an dieser Sonate gefällt! :jubel:


    Frau Lettberg dagegen hat eine anderes Konzept! Auch sie beginnt die Sonaten zögerlich, leise! Fast verschwinden unter ihren Hände die schönen Anfangsakkorde! Wie aus weiter ferne nähert sich der Nebel. Gerade dadurch erzeugt sie eine spannungsreiche Atmosphäre. Endlich brechen die Quartakkorde im „pp“ ein. Sie nimmt das Allegro agitato schneller als Ashkenazy. Klar verschwimmen die Akkorde etwas, dennoch bekommt die Sonaten einen „Drehmoment“. Ihr Klavierklang ist gläsern und durchsichtig. Unter ihren Händen entwickelt sich die Sonaten zu einem Tanz, zu einem durchgehenden Pulsieren! Ich muss sagen, ihr Spiel ist sehr verlocken! :hello:


    Was bietet Austbo hier? Nun er kann mit Ashkenazy und Lettberg mithalten! Anders als in den frühen Sonaten beginnt der Flügel endlich zu leben! Er scheint eindeutig einen Zugang zu Scriabins Musik zu haben! Auch er weiß alle Register zu ziehen und….das hätte ich nicht erwartet spielt er die Quarten mit einer Sauberkeit, die nur noch Hamelin für sich in Anspruch nehmen kann! Ungeheuerlich, dass er ohne Pedal diese Skalen hinlegt. Klar und deutlich ist sein Spiel! Sein spröder Ton gibt noch einen Hauch mystisches dazu ! Alles im Allen sehr gut! :jubel:


    Bleibt uns noch Hamelin! Nun, wie immer ist sein Spiel von solcher Durchsichtigkeit, dass wir auf das "Skelett" dieser Sonate blicken können. Er lässt uns die Sonate klanglich durchleuchten! Seine Pedaltechnik erlaubt die feinen Abstufungen der verschieden Stimmen. Das ist alles sehr faszinierend! Doch mir fehlt, das „fantastische“, kein nervöse Zucken und tanzen…..seltsam (Blut-)leer bleibt diese Sonate zurück!


    Roberto Szidon entwickelt in dieser Sonate einen sehr inspirierten Vortrag, der Stellenweise fasziniert! Doch allzu gerne lässt er sich zu fff- Ausbrüchen hinreißen. An manchen Stellen knallt der Flüge, so dass der Klavierklang etwas blechern klingt.


    Was sagt ihr zu dieser Sonate?


    Gruß Niko

  • Hallo zusammen!
    Bei diesem Thema würde mich interessieren, ob jemand etwas über die Aufnahmen von Wolfgang Saschowa weiß. Es gab in den 70ern eine Schallplatte von ihm mit allen Etüden Skrjabins (heute auf CD erhältlich), und offenbar hat er damals auch fast das gesamte Klavierwerk bei Radiostationen eingespielt. Ist davon etwas auf Tonträgern gelandet?


    Danke und Grüße aus Hamburg
    Burkhard

  • Hallo Niko,


    vielen Dank für den Tip! Musicline.de werde ich bestimmt mal öfter besuchen...
    Mir ging es in erster Linie um die Frage, ob neben den Etüden überhaupt noch andere Einspielungen (z.B. Sonaten) auf Tonträger gelandet sind, denn er hat ja fast alles eingespielt.
    Damals hat mir sein Spiel der Etüden sehr imponiert, und daher bin ich neugierig auf die Interpretation der Sonaten.


    Danke nochmals, viele Grüße aus Hamburg
    Burkhard

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  • Es freut mich wirklich, hier so viele Scriabin-Kenner zu sehen, aber ich habe auch ehrlich gesagt nicht viel anderes erwartet.
    Seit ca. 2 Monaten sind Scriabins Sonaten samt der Fantasie op.28 mein Hörschwerpunkt. Ich vergleiche ausgiebig so viele Aufnahmen wie möglich, im Moment bin ich bei der Fantasie op.28 :jubel:


    Hamelin ist in punkto Durchhörbarkeit von niemanden zu toppen, sie klingt glasklar und geradezu einfach :hahahaha:
    So sehr ich das bewundere (er ist auch mein Lieblingspianist aller lebenden) frage ich mich, ob diese enorme Transparenz (er kann anscheinend gar nicht anders) diesem Stück gut tut.
    Die späte Shukow Aufnahme erstirbt so seltsam. Hat da jemand den Kompressor auf 100% gestellt? Ich schätze Shukow wirklich sehr, aber das ist nicht unbedingt ein Volltreffer.
    Eine Richter Aufnahme aus dem Jahre 1993 trifft den Ton und den Charakter vollendet. Nur leider häufen sich die Fehler doch sehr, genauso wie bei der Neuhaus-Aufnahme, wie Richter sagen würde "Er spielt wie ein Schwein",also wunderschön, wenn er die Töne trifft, was aber eher zur Seltenheit gehört.
    Noch düsterer als Richter, unendlich dramatisch aber ohne Effekte, spielt Sofronitsky. Mir wird klar, weshalb Richter meinte, als Sofronitsky starb, der größte Pianist der Welt sei gestorben.


    Eine Empfehlung sowohl, was die Fantasie betrifft, als auch die gesamte CD betreffend ist die Scriabin-CD von Alexander Melnikov, erschienen bei Harmonia Mundi.


    Viele Grüße



    PS: Ich wüsste gerne, ob jemandem schonmal die Ähnlichkeiten zwischen der 4.Sonate von Scriabin und der 1. Sonate von Sorabji aufgefallen sind.

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.


  • Im Januar war ich in einem der Vorträge, die Anatol Ugorski in der Hochschule für Musik Detmold hält. Nach einigen launigen Einführungssätzen wie (dem Sinn nach) "Musikwissenschaft kann zu seltsamen Ergebnissen führen. Sie können zum Beispiel die vier Sinfonien von Brahms in den Tonarten c, D, F, e als Hommage an das Finalthema aus Mozarts Jupitersymphonie begreifen" oder "Skrjabin hatte die Vision einer Mysterien-Symphonie mit einer Aufführung im Himalaya. Die Aufführung sollte allerdings von einer Entmaterialisierung der Menschheit begleitet werden. Alle wären nicht mehr da. Kein Ugorski mehr. Allerdings wären Sie auch weg..." sprach er eingehender über die letzten fünf Sonaten Skrjabins.


    Für die achte Sonate machte er auf die entfernte Verwandschaft der Anfangsakkorde mit einem Chorsatz der Renaissance aufmerksam "...wie ein gefrorener Ockeghem" (es gibt über der sehr klaren kadenzierenden Bassführung sieben- bis achtstimmige Akkorde, die aus Skrjabins "Mystischem Akkord" oder aus der Obertonreihe abgeleitet sind und die eine e-moll-A-Dur-Kadenz mit andeuten) und wies auf die imitatorischen Techniken auf den ersten Seiten hin. Die Klarheit und die Strenge der thematischen Arbeit und auch die teilweise deutliche tonale Orientierung stellen für diese Sonate - trotz aller harmonischen und pianistischen Kühnheiten - eine Verwandschaft her zu ganz anders gearteten Werken wie dem Wohltemperierten Klavier oder den Beethoven-Sonaten. Diese stilistische Universalität unterscheidet die Sonate von ihren Schwesterwerken und macht sie besonders interessant
    Die thematische und formale Strenge - und darauf wies auch Ugorski in seinem Vortrag und bei anderen Anlässen hin - gibt es auch in anderen Werken Skriabins, aber in der achten Sonate ist sie besonders klar erkennbar.

  • Hallo Liebe Scriabin-Fans,


    schon seit längerem höre ich die 3. Sonate op. 23 Scriabins! Dabei ist mir aufgefallen, dass diese Sonate die am meist eingespielte zu sein scheint!


    Schon ein Giseking, Horrowitz, Sofronsky,Gilels, etc...haben sich ihrer angenommen. Selbt Glen Gould hat sich nicht geschäut gerade diese Sonate zu wählen. Auch in unseren Tagen ist die Beliebheit der 3. Sonate Scriabins ungebrochen (jüngste Einspielungen zeigen das gut; Severin von Eckhartstein, Anna Gourary, Kissin,Alexander Melnikov...um nur einige zu nennen)!


    Was fasziniert an dieser Sonate so!? Ist es ihre Viersätzigkeit, dass Festhalten an der klassichen Formgestalltung? Ist es der rhytmisch-tänzerische Charachter, der sich durch die ganzen Sonate zieht? Ist es der feingliedrige Kalviersatz? Doch all das finden wir in den übrigen Sonaten auch(bis auf die Viersätzigkeit)Nun, vielleicht regen diese fragen zu weiteren Überlegungen an!


    Maira Lettberg geht den Kopfsatz dieser Sonate, der mit "Dramatico" überschrieben ist, langsam schreiten an. Sie läßt keine rhytmische Feinheit aus. Ihre Melodilinie trägt den Zuhörer durch diesen Satz. Und dennoch fehlt es ein bisschen an der Dramatic....diese entwickelt sie dann im furiosen Finale! Hier scheint sie alle Kräfte zu entfesseln.


    In kürze geht es mit "Hakon Austbo" weiter...


    Gruß Niko

  • es geht mir Hakon Austbo weiter...


    Sein Spiel wirkt etwas durchdachter, konzentrierter, prägnanter als das seiner jüngeren Kollegin Lettberg! Sein Klavierklang (das der Aufnahme) ist etwas spröder und weniger singend, und dennoch entfaltet er gerade in den lyrischen Passagen einen wundebare Singstimme. Besonders gelingt ihm der 2. Satzt "Allegretto", mit einer gewissen strenge zieht er den Rhytmus durch! Auch das Finale verschwimmt nicht im Rausch der Klänge, sondern bleibt in seiner Rhytmischen Struktur klar und deutlich. Im großen und ganzen ist Austbos Interpretation der von Hamelin sehr ähnlich; rhytmische Prezision mit Klarheit gepaart!


    Wie spielt Ashkenazy diese Sonate? Nun, auch er versteht sich auf die Rhytmische Struktur des Werkes. Dennoch bleibt er deutlicher "nüchterner" als seine Kollegen. Er bevorzugt ein sehr flottes Tempo in fast allen Sätzen. Im Finale gehen dann die Pferde durch... die Passagen huschen dahin, einige Akkorde werden Punktiert und schon ist es vorbei!Für meine Geschmak etwas zu undeutlich. Dennoch bleibt diese Sonate nicht hinter den anderen zurück!


    Als drittes möchte ich noch den immer wieder fasziniereden Hamelin erwähnen. Auch er widmet sich mit äußerster Sorgfalt dieser Sonate. Seinem Spiel ist kaum was vorzuwerfen, und dennoch fehlt seiner Interpretation der 3. Sonate der Schwung! Er findet ja bei den frühen Sonten (Nr.1,2,4) einen durchaus feurigen Zugang! Etwas verschwommen kommen die erste Akkorde des zweiten Satzes. Sie versinken im Pedal oder die Aufnahmetechnik hat gerade geschlafen! Das trübt das ansonsten fein- ausgewogene Spiel unter seinen Händen etwas.


    Ponti und Glemser habe ich bei meinem Hörvergleich nicht berücksichtig!


    Gruß Niko

  • Hallo, Niko, hallo, miteinander!


    Du hast mich auf die Idee gebracht, diese Sonate auch einmal zu vergleichen (Austbö, Lettberg, Hamelin, Glemser) - und dann vielleicht mit Deinem Vergleich zu vergleichen :D - in gut einer Woche, nach dem Urlaub!


    Der Reiz der drei frühen Sonaten scheint mir in der Adaption der Chopinschen Klangsprache zu liegen, wobei das feinnervige Idiom Scriabines immer wieder aufblitzt, aber noch nicht die orgiastische Harmonik der mittleren Sonaten anklingt, und natürlich auch nicht der Mystizismus der Spätwerke.


    ---


    Ein merkwürdiges Phänomen, über das ich jetzt ein paar Mal gestolpert bin, wobei mich die obigen Interpreten alle nicht wirklich überzeugen, betrifft die zweite Sonate, und zwar das "quasi niente". Wie gibt man diese Passage (pppp) im Sinne der Anweisung wieder?


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • Für mich ist und bleibt die beste Gesamtaufnahme die von Vladimir Ashkenazy, weil er die gelungenste Synthese aus Empfindung und Intellekt (Scriabin war ja ein hochspekulativer Komonist) verkörpert bei höchster pianistischer Potenz - die 5. z.B. ist klaviertechnisch atemberaubend, da kommt selbst Hamelin nicht ganz mit! Die Aufnahme von Hamelin habe ich auch, ist ebenfalls sehr gut, aber Scriabin doch mehr aus der Sicht eines Virtuosen. Die intellektuelle Schärfe von Ashkenazy hat er letztlich doch nicht! Auch Glemser ist ganz hervorragend! Es gibt natürlich viele herausragende Einzelaufnahmen von Horowitz (3., 9. und 10. Sonate) von Gilels (3. Sonate und die 4., er realisiertals als einziger das faktisch unrealisierbare Prestissimo volando um pp), von Richter (die 5. aus Prag und die 9. aus Aldebourgh), von Grigory Sokolov eine wirklich überragende 9. Sonate, Kissins Aufnahme der 3. Sonate ist auch sehr gelungen, seine beste seit langem, finde ich! Glenn Gould reduziert den Scriabin (3. und 5. Sonate) auf das syntaktische Skelett - das ist zwar ein Reduktionsverfahren, aber ungemein erhellend! Nicht zu vergessen natürlich die Legende Vladimir Sofronitzky, Scriabins Schwiegersohn - Sofronitzkys Aufnahmen sind für Scriabin-Freunde ein >Muß<! Wirklich zu empfehlen auch die für nur 20 Euro zu habende Gesamteinspielung aller Scirabin-Klavierwerke von Maria Lettberg auf hohem Niveau - Scriabin eben nicht nur mit >Bauch<, sondern mit intellektuellem Kopf gespielt!


    Beste Grüße
    Holger

  • Wer hat schon die CD von Vladimir Stoupel bei Audite gehört? Mein erster Hörschnitzeleindruck: die langsamen Sätze nimmt er extrem langsam - fast schon affanassievlike - und klangschön.



    Ganz neu hat Andrei Korobeinikov bei Mirare die Nr. 4, 5,8, 9 eingespielt, auch dies klang bei den Klangschnitzeln mir interessanter im Ohr als zb. Sudbin.



    Wer hat hier mehr Hörerfahrungen?

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo, Niko, hallo, miteinander!


    Ich bin vorhin die bisherigen Beiträge in diesem Thread nochmals durchgegangen und habe mich daraufhin doch nicht mit der dritten, sondern mit der fünften Sonate im Vergleich auseinandergesetzt, denn soviel genial Neues oder Abweichendes ist des null-null-siebenten Scriabins Ausführungen zur Dritten des ersten Scriabin dann doch nicht hinzuzufügen - abgesehen davon, dass ich mir heute später (sozusagen zwanglos) alle meine Dritten anhören werde. :] Was ich im Folgenden schreibe, benutzt keine Quellen, von den nackten Daten einmal abgesehen; sakrosankt ist es auch nicht. :D Im Übrigen ist ja in diesem Thread von der Fünften nicht zum ersten Mal die Rede.






    Scriabins fünfter Sonate (op. 53) aus dem Jahre 1907, der ersten seiner vielfältig untergliederten einsätzigen Sonaten, der letzten trotz aller Auflösung tonal tendenziell gebundenen, geht ein vierzeiliges Motto voraus, das unter dem (vom Komponisten bekanntlich wiederverwerteten) Titel "La Poème de l'Extase" das Geheimnis des Lebens, den Mut zum Leben aus dem Schöpfergeist heraus beschwört. Dieser Optimismus - ich teile die weiter oben geäußerte Assoziation von "Wollust, Exstase und Sex" gerne - ist ähnlich wie in der vierten Sonate im Prinzip noch ungebrochen, auch wenn die exstatische Grundtonart Fis-Dur, in der vierten Sonate bis zum Schluss beibehalten, hier in Frage gestellt wird. Es finden sich Passagen in B-Tonarten und das Schluss-Presto endet atonal. Aber eigentlich weichen auch die Einleitungstakte bereits von jeglicher tonartlichen Bindung ab. Diese Auflösungserscheinungen nehmen das mystisch-gebrochenene Weltbild der späteren Sonaten außerhalb konventioneller Tonalität vorweg.


    Die Sonate tendiert thematisch meines Erachtens zu einer vielfach verknüpften, variierten und wiederaufgenommenen Dreiergliederung, die man nach rund 60 Takten kennt. Am Anfang steht eine Sequenz aus Trillern und Vorhaltbewegungen in Quart- oder Quintschritten nach oben (Allegro. Impetuoso), nach zehn Takten folgt ein verhalten melodiöses, melancholisches Languido. Kernstück der Sonate scheint mir dann das Presto zu sein (erstmals ab Takt 47), das in kreisenden Dreiklangsformationen den hochfliegenden Esprit dieser Musik manifestiert.


    Vier Aufnahmen besitze ich:
    Hakon Austbö bei Brilliant/Simax; 1990; Dauer: 11'44''
    Bernd Glemser bei Naxos; 1994; Dauer: 11'40''
    Marc-André Hamelin bei Hyperion; 1995; Dauer: 12'46''
    Maria Lettberg bei Capriccio; 2007; Dauer: 11'33''


    Austbös Einspielung ist gewiss die sachlichste von allen; extreme Ausprägungen liegen ihm fern. Linien werden betont, Unterschiede der Charaktere durchaus herausgearbeitet, ohne je zu überzeichnen. Agogische Freiheiten spielen keine Rolle.
    Während das Impetuoso allzu zurückhaltend herauspräpariert wird, klingt sein Languido tatsächlich schlaff, das Presto mild-salonhaft.
    Eine Stelle habe ich noch gezielt gehört, das huschende Legierissimo volando (247 - 250), eine Variante der Vorhaltpassage des Eingangsabschnittes, die auch in den Schlusstakten wiederkehrt. Sie bleibt bei Austbö nicht sonderlich haften.
    Die Klangqualität ist insgesamt ordentlich.


    Glemsers Deutung würde ich als ausgeprägt poetisch klassifizieren. Das Presto wird dennoch etwas schneller und dynamisch differenzierter dargeboten als bei Austbö; die Kontraste sind markanter. Das Legierissimo gelingt besonders elegant huschend. Am Ende ringt sich Glemser zu etwas mehr Exaltation als Austbö durch, aber der poetische Ausdruck überwiegt.
    Die Klangqualität ist insgesamt ordentlich, gerät in den übersteigerten Passagen gegen Ende aber beinahe an ihre Grenzen.


    Hamelins Deutung ist agogisch die freieste. Eleganz, aber auch Kontrastreichtum prägen seine Einspielung. Schroff, wie aus einem Guss erklingt das Impetuoso; sehr leise und tastend das Languido - an den langsamen, sicher nicht an den schnellen Passagen dürfte es liegen, dass seine Aufnahme am längsten dauert.
    Das Presto hätte ich mir zurückhaltender in der Dynamik gewünscht; im weiteren Verlauf der Einspielung gewinnen dann bisweilen auch Manierismen die Oberhand, so erkennbar beispielsweise in den genannten Takten 247 bis 250.
    Die Klangqualität erscheint mir hier und bei Lettberg etwas überdurchschnittlicher als bei den bereits charakterisierten Aufnahmen.


    Die neue Gesamteinspielung des Scriabin'schen Klavierwerks von Maria Lettberg muss ich noch besser kennenlernen. Ihre fünfte Sonate würde ich als die männlichste meiner vier Alternativen wahrnehmen. Sie arbeitet Linien und Kontraste heraus. Die Einleitung erscheint überraschend scharf und wie ein kurzer Wirbelwind. Das Languido wird analytisch präsentiert, das Presto klingt noch wie eine Reminiszenz an die Welt Chopins; sehr originell gelingt die Überleitung in den Takten 247 bis 250. In ihrer Gesamthaltung erinnert diese Aufnahme also ein wenig an Austbö, aber Freiheiten à la Hamelin finden sich durchaus.


    Fazit: Von keiner der Einspielungen möchte ich abraten - und vielleicht ist doch Glemser interpretatorisch am packendsten.


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Noch kurz zur Sonate Nummer vier.


    Die Fis-Dur-Hochspannung bleibt mit beachtlicher Konsequenz erhalten, wodurch jede kleine Modulation auffällt. Die Sonate besteht aus einem zwei- bis dreiminütigen Andante und einem thematisch wesensähnlichen, rund vier- bis fünfminütigen Prestissimo volando. Hier ist Austbö der klassizistisch ausgewogene Analytiker, während Hamelin den ersten Teil lyrisch verhalten empfindet und sich dann, insbesondere in den rasenden Schlussakkordrepetitionen in ein rasendes Feuer stürzt.


    Jetzt habe ich auch Lettberg kennengelernt und bin von ihrer Interpretation am meisten angetan, weil sie in packendem und ungemein klangprächtigem Zugriff das Werk wahrlich leuchten und schillern lässt. Die Fülle und Farbpalette wird von den beiden anderen Interpreten meines Erachtens nicht erreicht. Durch stärkere Tempoangleichung, durch ein recht zügiges Andante betont sie überdies die Ganzheitlichkeit der Komposition, wobei dieses Konzept aber nicht zwangsläufig stärker wirkt.


    Ist es richtig, dass Glemser die vierte Sonate nicht mehr eingespielt hat - wie oben, glaube ich, angedeutet? In der Tat finde ich nur einen Volume I im Regal.


    Beste Grüße, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    Original von WolfgangZ
    Ist es richtig, dass Glemser die vierte Sonate nicht mehr eingespielt hat - wie oben, glaube ich, angedeutet? In der Tat finde ich nur einen Volume I im Regal.
    Beste Grüße, Wolfgang


    Hallo Wolfgang,


    mit vergnügen habe ich deinen Ausführen zur 5. Sonate verfolgt! Die Fünfste Sonate ist "wahrschenich" die am häufigsten gespielte unter allen Scriabin Sonaten. Daher verwundert es nicht, dass sie "meist" auch sehr ordentlich gespielt werden. Die von Wolgang besprochen Aufnamen sind in der Tat sehr ähnlich, wenn auch mit denn genannten unterschieden.

    Zur Frag oben; Ja GLemser hat bisher folgende Sonaten veröffentlicht:
    CD Nr.1: Sonate 2,5,6,7,9
    Cd Nr.2: Sonate 3,10 und Jugendsonate in es-moll (3 Sätzig)
    Es fehlen noch die Sonaten Nr. 1,4,8 und Jugendsonate gis-moll. Es ist zu befürchten dass er diese nicht mehr bei Naxos eingespielt hat. ODer weiß jemand davon?



    Zu erwähnen ist noch Ashkenazy interpretation der 5 Sonate! Diese Aufnahme hat nur einen Nachteil (aus meiner Sicht); sie genießt nicht die Aufnamequlität wie bei Hamelin und Lettberg. Sie stammt aus den 70 Jahren. Ansonsten trifft Ashkenazy so ziemlich den Nagel auf dem Kopf. Er scheut die Extreme nicht und verwandelt die Sonaten in ein spürhende Funkenwerk der Wolllust. Sicherlich gehen dabei einige Feinheiten des Textes verlohren. Die Klangraffinesse eines Hamelin oder einer Lettbwerg scheint aber Ashkenazy auch nicht beabtsichtigt zu haben.


    Lg
    Niko

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  • Zitat

    Original von scriabin007
    Die Fünfste Sonate ist "wahrschenich" die am häufigsten gespielte unter allen Scriabin Sonaten.
    Niko


    Halo Nikoll.
    Ich glaube nicht, dass die 5. Klaviersonate die am häufigsten eingespiete Sonate SKRJABINs ist! Ich denke es werden die 4. , 9. und die 3. Sonate sein. (Und in der Reihenfolge)


    PS Von der 5. Sonate besitze ich die Einspielungen mit Richter, Horowitz, Ogdon und Ashkenazy.



    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)


  • Mir scheint hingegen, Niko hat recht! Auf jeder Scriabin-CD, die eine oder zwei Sonaten beinhaltet, ist die 5. dabei.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von a.b.
    Mir scheint hingegen, Niko hat recht! Auf jeder Scriabin-CD, die eine oder zwei Sonaten beinhaltet, ist die 5. dabei.


    Wer hat denn keine GA eingespielt- und nur die 5. Sonate?
    Meine private SAmmlung ist hier natürlich nicht repräsentativ, aber alle, welche die 5. Sonate außerhalb einer GA eingepieilt haben, haben auch eine der von mir genanten Sonaten auf CD aufgenommen:
    Horowitz neben 5 noch 3 und 9
    Richter neben 5 noch 9
    Ogdon GA, wie Ashkenazy, Hamelin, Lettberg, Austbo etc.
    nur 3, 4 oder 9 bei folgenden Pianisten
    Philipp, G. 3 und 9
    Gourari 3
    Gilels 3 und 4
    Gavrilov 4
    Chewrkassky 4
    Pletnev 4


    Gruß pt_concours


    edit:

    Zitat

    Original von a.b.
    Auf jeder Scriabin-CD, die eine oder zwei Sonaten beinhaltet, ist die 5. dabei.


    ?( ?( ?(


    PS: Hallo a.b.


    ich hoffe , dass Dir klar ist, dass so ein Satz großer Blödsinn ist! (s.o.)
    Gegenbeispiele:



    da bereits eine CD, das obige Zitat widerlegt, erspare ich mir die Mühe, hier die vielen anderen CDs zu posten.
    Oder was willst Du mit Deinem Satz aussagen?


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
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    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Streitet Euch nicht! Nico hat weiter oben auch die Dritte als am häufigsten eingespielt deklariert - der sieht das nicht so eng! :D
    Aber natürlich gibt es weitere Gegenbeispiele zur Theorie von a.b., wenn ich dieselbe nicht ebenfalls völlig falsch verstehe.
    So enthält die folgende Horowitz-CD nur 9 und 10 neben vielen Etüden und anderen Einzelwerken:



    Die fünfte mit Horowitz würde mich jetzt aber doch interessieren; irgendwann habe ich sie mal im Rundfunk gehört. Mal nachschauen, wenn's nicht jemand schneller weiß!


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    Original von WolfgangZ
    Die fünfte mit Horowitz würde mich jetzt aber doch interessieren; igendwann habe ich sie mal im Rundfunk gehört. Mal nachschauen, wenn's nicht jemand schneller weiß!


    Besten Gruß, Wolfgang



    Sonate für Klavier Nr. 5 Fis-Dur op. 53
    (rec. 1976, live)


    IMHO eine sehr beeindruckende und gelungene Interpretation.


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

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  • Hallo Scriabin-Fans,


    ich wollte mit meiner Einschätzung keinen Streit provozieren! Ob die 5 oder 4,3, oder 9 nun die am häufigst eingespielte Sonate ist, dass sei jetzt mal dahintergestellt. Aber das rege Interesse an Scriabins Sonaten freut mich:-)


    Die Aufnameh der 5. Sonate von Horrowitz kann ich nur empfehlen. Hier passt die extrovertierte Spielart von Horrowitz. Meines erachtens geht er and die Grenzen des noch schön-klingenden....und gerade deswegen gefällt sie mir gut. Sicher nicht jedermanns Geschmak. Aber faszinierend:-)


    Gruß
    Niko

  • Zitat


    Sonate für Klavier Nr. 5 Fis-Dur op. 53
    (rec. 1976, live)


    Besten Dank an pt_concours und an scriabin007! Wolfgang


    PS: Ist schon bestellt. Die dritte Sonate ist auch drauf! :]

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!


  • es ist zwar nicht Unsinn, sondern nur offensichtlich falsch. Ich meinte aber genau gesehen auch so etwas wie: auf so gut wie jeder. :D


    Jedenfalls lohnt es sich nicht zu streiten, denn die Sache ließe sich ganz einfach (im Sinne von prinzipiell) empirisch entscheiden.


    Ich dachte jedenfalls neben Richter (DG, Praga), und Horowitz insbesondere an:


    Claudio Crismani (Scribin Klavierwerke Vol.1): Nr. 5 (Real Sound) :angel:
    Yevgeny Sudbin: Nr. 5 (& 9) (BIS)
    Konstantin Lifschitz: Nr. 5 (Denon)
    Peter Laul: Nr. 5 (& 9) (Aeon)
    Dag Achatz: Nr. 5 (BIS)


    (Jetzt habe ich mal so ins Netzt gesehen und meine, mein Urteil lag an meiner bescheidenen Kenntnis, tatsächlich scheint es mir nun geradezu recht ausgeglichen.)

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von Dr. Holger Kaletha
    Es gibt natürlich viele herausragende Einzelaufnahmen von Horowitz (3., 9. und 10. Sonate) von Gilels (3. Sonate und die 4., er realisiertals als einziger das faktisch unrealisierbare Prestissimo volando um pp), von Richter (die 5. aus Prag und die 9. aus Aldebourgh), von Grigory Sokolov eine wirklich überragende 9. Sonate, Kissins Aufnahme der 3. Sonate ist auch sehr gelungen, seine beste seit langem, finde ich! Glenn Gould reduziert den Scriabin (3. und 5. Sonate) auf das syntaktische Skelett - das ist zwar ein Reduktionsverfahren, aber ungemein erhellend! Nicht zu vergessen natürlich die Legende Vladimir Sofronitzky, Scriabins Schwiegersohn - Sofronitzkys Aufnahmen sind für Scriabin-Freunde ein >Muß<!


    Meine liebsten Einzelaufnahmen:



    Nr. 3 mit Gilels
    Nr. 10 mit Pletnev
    Nr. 5 mit Horowitz
    Nr. 2 mit Richter


    bei Nr. 4 mochte ich mal Gawrilov sehr, bin mir aber jetzt nicht mehr sicher, ob es wirklich meine Leiblingseinspielung ist...



    Eine weitere CD, die ich hier noch empfehlen möchte, wenn sie auch nur zwei Sonaten enthält (Nr. 3 & 9) ist die Skrjabin-CD mit Günter Philipp



    der Pianist, der ein sehr umfangreiches und in Teilen hochinteressantes (wenn auch zum Teil recht pedantisches) Buch über das Klavierspeilen geschreiben hat, hat wohl nur wenig auf CD aufgenommen. Aber gerade mit diesem Skrjabin-Querschnitt zeigt er sich von seiner besten Seite: virtuos, klansinnig, musikalisch. Gerade in den kleineren Werken (Etüden, Préludes) spielt er meiner Meinung locker auf Augenhöhe mit Horowitz oder Richter, nur die 3. Sonate überzeugt mich nicht (immer) so ganz.


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)


  • von wann ist die?
    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

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  • Zitat

    Original von a.b.


    von wann ist die?
    :hello:


    Hallo a.b.
    gute Frage! Vermutl. von 1968, wiederveröffentlicht 1998- wenn ich die kurze Zeile in Schriftgröße drei richtig deute...


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)


  • danke! Soundschnitzel klingen interessant. Ist wohl bereits offiziell vergriffen

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo, miteinander!


    Ich habe heute auf BR 4 die 3. und die 9. Sonate mit Anatol Ugorski gehört. Der Russe spielt in den eher weichgezeichneten Einspielungen in einem sehr präzisen, tendenziell getragenen Zeitmaß. Auch wenn bisweilen spezifische Stimmführungen herausgearbeitet werden, scheint mir der Ansatz eher flächig pastoral, nicht unbedingt linear und scharf. Dazu trägt wohl auch das Klangbild bei. Dynamische Gegensätze werden bisweilen - keineswegs überwiegend - eingeebnet. Die Mystik und auch die Komplexität der Musik werden sicherlich auf reizvolle Weise eingefangen.


    Kennt jemand diese oder andere Skrjabin-Einspielungen des Pianisten, der wohl nach wie vor als Geheimtipp gilt?

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Ich bin ein sehr großer Fan von Sergio Fiorentino.


    Deshalb würde ich dies hier gerne einmal zur Diskussion stellen:
    "http://de.youtube.com/watch?v=le9iOqSKHXw"


    Das ist eine alte Live-Aufnahme der 4.Sonate in schlechter Tonqualität.


    Bei Fiorentino, den ich für einen der größten Pianisten halte, kommt man leider nicht um obskure Livemitschnitte in mangelhafter Tonqualität herum.


    :hello:


    Michael


    P.S. Es ist offtopic, aber trotzdem hier noch meine Lieblingsaufnahme des 3.Rach mit Fiorentino, welche es leider nicht als CD gibt:
    "http://de.youtube.com/watch?v=TRHnXavlYL4"
    Das Orchester ist das Westfälische S.O. Recklinghausen, hier bei mir um die Ecke.......

  • Lieber Michael,


    das ist wirklich ganz große Kunst. Habe auch in den anderen zur Verfügung stehenden Film- und Tonaufnahmen reingehört. Angesichts solcher Aufnahmen fängt - zumindest bei mir - wieder das große Zweifeln bezüglich des Musikmarktes und seiner Mechanismen an. Wie kann ein so versierter Pianist so unbekannt bleiben??


    Liebe Grüße
    Wulf

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