Bei den frühen Quartetten höre ich am Liebsten das ganz oben genannten Lindsay String Quartet: iür mich der Inbegriff des klassischen Beethovenspiels. Nie zu gerannt, nie gehetzt, immer klangschön, wunderbar musikalisch.
Das auch bereits geannte Hagen Quartett ist für mich derzeit das interessanteteste, was es an Beethoven gibt. Ihr bislang einzige frühe-Quartett-Aufnahme (sieht man von den Werkchen ohne op. in der Beethoven-Edition ab) ist oben zu Recht so hoch gelobt worden.
Das Ungarische Streichquartett mag ich wesentlich mehr als das Budapster Streichquartett, kenne aber nur die frühen Aufnahmen und dort nur die späten Quartette.
Um eine Lanze für das Alban Berg Quartett zu brechen: diese Kunst des Zusammenspiels stellte schon den Gipfel des Quartettspiels dar! Solch eine perfekte technische Übereinstimmung wie aus einem Guss ist singulär! Musikalisch ists halt nicht jedermanns Geschmack.
Das Juilliard String Quartett ist für mich der Innbegriff des romantischen Spiels mit subjektivem Gefühlsausdruck; die Emersons der Inbegriff eines Quartetts, bei dem alles mehr nach dem Quartett und weniger nach dem Komponisten klingt. Sehr schön für die Romantik!
Das (bei Mozart geliebete) Amadeus Quartett mag ich bei Beethoven genaus wenig wie das wenig inspirierte Quartetto Italiano oder das bloß klangschöne Tokyo String Quartett. Mehr empfehlen kann ich das Guarneri Quartett, von dem eine Einspielung angeblich nun bei Brilliant Classics herauskommen soll. Die Auryns fand ich bei den frühen Werken enttäuschend.