Opernball 2008

  • Walter Krause


    Lieber Waldi,


    den Newsletter bekommen wir sogar hier im fernen Düsseldorf!
    (aus alter Verbundenheit zu Gottfried Cerwenka)


    LG Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Felipe II.
    Ein Mann wie Carreras bekommt immer Beifall, ob er jetzt gut singt oder miserabel - grad auf dem Opernball, wo wohl 80% der Leute ansonsten das ganze Jahr keinen Schritt in ein Opernhaus setzen, ist ihm der Applaus sicher - das dekadente Gschwerl, das meint, es sei was Besonderes, weil's auf dem Opernball ist, kann das ja gar nicht beurteilen, ob es nun gut oder schlecht war - und klatscht eben, weil's gar so schee is'. :pfeif:



    Lieber Felipe,


    du sprichst mir treffsicher aus der bajuwarischen Seele :yes:
    Das einzig Gute an dieser Veranstaltung dürfte der Umstand sein, dass hier die Moneten - Prolls zumindest das Opernhaus - Defizit minimieren.


    Einige Wochen vorher gab es in der Semperoper eine vergleichbare Veranstaltung, die mir wesentlich besser gefiel.


    LG


    Ulrica

  • Zitat

    Original von Harald Kral


    Lieber Waldi,


    den Newsletter bekommen wir sogar hier im fernen Düsseldorf!
    (aus alter Verbundenheit zu Gottfried Cerwenka)


    Und ich habe den Bestellzettel heute schon wieder vergessen. Wenn der Alzheimer so weiter geht, sehe ich schwarz.
    Dafür habe ich heute die Keilberth-"Arabella" mit Lisa della Casa erwischt - und denke daher auch schon milder über den Opernball.


    LG


    Waldi

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Nufan, und was ist nun der Kaffeesiederball? ?(


    In meinem un-wienerischen Hirn stelle ich mir mal vor, dass da die Dienstboten, die beim Opernball Kaffee kochen mussten tanzen dürfen und dass es deshalb viel lustiger zugeht????(Und billiger natürlich....)


    Liebe Fairy!


    Die Umsetzung Deiner Vermutung wäre zwar auch keine schlechte Idee, der Kaffeesiederball wird aber nur von den Wiener Kaffeesiedern veranstaltet - und die Hofburg wird quasi in ein riesiges Kaffeehaus verwandelt ... Billig sind Bälle in der Hofburg zwar auch nicht, aber so Phantasiesummen wie beim Opernball (da ist ja der "Ich zeig mich her"-Zuschlag auch inkludiert) werden natürlich nicht verlangt.


    Lg


    Roland

    Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament

  • manmuss nicht von allem haben,


    aber die tanzenden Kaffesieder und Personal das stelle ich mir gut vor, vielleicht könnte sich die Volksoper dazu bereitsstellen, denn die Inszenierungen dort, sind zumeist wie aus einem Kaffeehaus, oder Espresso, der Wirtschaftswunder - Generation.

  • Der Opernball wird nach alten Skizzen seit 1956 immer gleich gestaltet, nur kam dann auch noch die Hinterbühne dazu.


    Aber, dass Schneider - Siemssen den Opernball ausstattet wäre mir neu, zu dem hat er sich bestimmt nicht hergegeben.

  • den gibt es in Wien ja auch, aber natürlich nicht in der Staatsoper, zumeist im Rathaus, manchmal auch in der Hofburg.


    Aber es ist eigentlich ein gehobener Ball.

  • Den Wiener Opernball im heutigen Sinne gibt es ja noch gar nicht so lange: 1935, glaub ich.


    Gibt es in Wien noch "richtige" Hofbälle wie unter Carl VI., Maria Theresia und Co.?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • 1918 - Hofopern - Redoute,


    in den Bauplänenn von Siccardburg und Van der Nüll wurde es sogar verlangt, dass die K.&.K. Hofoper, für Opernredouten, also den Vorgängern des Opernballes, konzipiert werden musste.
    (Durch Graf Hohenlohe - Schillingfürst)


    dann ab 1921 glaube ich, gab es bis 1937 den Opernball, zwischen 1938 - 1956 natürlich keine derartige Veranstaltung, weil


    ad 1) im 2. Weltkrieg er nicht stattfand,


    ad 2) in der zerstörten Oper nicht stattfinden konnte, und


    ad 3) erst in den Zeiten des Wirtschaftswunders, und dem Eröffnen der Wiener Staatsoper am Ring 1956 der erste Opernball nach dem Krieg stattfand.


    Liebe Grüße und schönen Sonntag aus dem sonnigen Wien, Euer Peter

  • mitten in der Republik, das soll man uns nachmachen.


    Da ist am 31.12. der Kaiserball in der Hofburg und dann,


    etwa in der Mitte des Faschings (Karnevals) der Ball bei Hof, in Kostümen der Zeit Maria Theresias.
    Findet auch in der Hofburg statt.


    Sind beide sehr beliebt, wenn auch genauso teuer, wie der Opernball.


    Nochmals liebe Grüße Peter aus Wien.

  • Zitat

    Original von oper337


    ...in den Bauplänenn von Siccardburg und Van der Nüll wurde es sogar verlangt, dass die K.&.K. Hofoper, für Opernredouten, also den Vorgängern des Opernballes, konzipiert werden musste.
    (Durch Graf Hohenlohe - Schillingfürst)


    Pardon, nur der Ordnung halber, weil ich - sozusagen in Vertretung des schon verstorbenen Hans-Christoph Hoffmann - schließlich dafür zuständig bin: Sicardsburg und Prinz Hohenlohe-Schillingsfürst (der war als Obersthofmeister dazu berufen). Ist nicht besserwisserisch gemeint. :hello:


    LG


    Waldi

  • Grüß Dich Waldi!


    Ja da hast Du Recht, er war der Zuständige er bei Bauvorhaben an der Ringstraße das Sagen hatte.


    Seine größte Konkurrentin in Bezug auf Großveranstaltung war die Fürstin Pauline von Metternich.


    Die beiden konnten miteinander nicht besonders, aber es gibt ja auch in Wien den Konstantinhügel (vom Aushub der Bauarbeiten für die Rotunde, die 1929 abbrannte) im Prater,


    wo die Fürstin Pauline den Praterkorso veranstalten ließ.


    Aber bei den Veranstaltungen in der Oper hatte eben Konstantin von Schillingfürst das Sagen, auch bei der Bauplanung.

  • Der Sohn von Prinz Konstantin, Prinz Konrad zu Hohenlohe-Schillingsfürst, war sogar kurzzeitig österr. Ministerpräsident (1906).


    War Prinz Konstantin denn 1867 bis zu seinem Tod (1896) Obersthofmeister? Wäre ja extrem lange.


    P.S.: Sein gesamter Name lautete: KONSTANTIN Viktor Ernst Emil Carl Alexander Friedrich Prinz zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, von Ratibor und Corvey, *Wildegg 8.9.1828, +Wien 14.2.1896.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Den ganzen Titel habe ich selbst als geborener Österreicher, und Wiener, nicht gewusst.


    Ja es kann sein, dass er einer der letzten K.&K Österr. Ministerpräsidenten war.


    Danke für Deine Aufklärung und liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien.

  • Das Ganze ist doch etwas komplizierter, so daß ich das GHdA konsultieren mußte:


    Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstliche Häuser Band IX, Band 50 der Gesamtreihe, Limburg a. d. Lahn 1971, S. 225 ff.:


    II. Abt. - Hohenlohe


    2. Zweig: Schillingsfürst


    Stammvater: Pr. Franz Joseph, * 1787, † 1841, erhält von seinem älteren Bruder 5. 4. 1807 Schillingsfürst und wird hierdurch Fst zu Hohenlohe-Schillingsfürst.


    [...]


    1. (Hzgl.) Haus: Ratibor und Corvey


    Stammvater: Pr. Viktor, * 1818, † 1893. - Preuß. Hzg v. Ratibor und Fst v. Corvey (primog.) Berlin 15. 10. 1840 (Diplom Breslau 11. 9. 1890, für obengenannten Viktor); [...] - Die Nachgeborenen führen den Namen Prinz bzw. Prinzessin v. Ratibor und Corvey, Prinz bzw. Prinzessin zu Hohenlohe-Schillingsfürst (Durchlaucht).


    [...]


    2. Haus: Schillingsfürst


    Stammvater: Pr. Chlodwig, * 1819, † 1901. - Preuß. Pr. v. Ratibor und Corvey Berlin 15. 10. 1840 (Diplom Breslau 11. 9. 1890); Fst zu Hohenlohe-Schillingsfürst infolge Vertrags mit seinem älteren Bruder Viktor (Stifter des 1. Hauses) vom 15. 10. 1845. - Die Nachgeborenen führen den Namen Prinz bzw. Prinzessin zu Hohenlohe-Schillingsfürst, v. Ratibor und Corvey.


    [...]


    3. Haus


    Pr. Konstantin und seine Nachkommenschaft gehören hausgesetzlich zum 2. Haus. Die Angehörigen dieses Zweiges führen den Namen Prinz bzw. Prinzessin zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, v. Ratibor und Corvey.


    K o n s t a n t i n Viktor Ernst Emil Carl Alexander Friedrich Prinz zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, v. Ratibor und Corvey, * Wildegg 8. 9. 1828, † Wien 14. 2. 1896, 1. Obersthofmeister d. Kaisers v. Österreich;
    oo Weimar 15. 10. 1859 Marie Przssin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, * Woronince 18. 2. 1837, † Schloß Friedstein, Steiermk, 21. 1. 1920, T. d. Nikolaus Pr. zu S.-W.-B. u. d. Karoline Iwanowska (aus poln. Adel).


    1. Pr. K o n r a d Maria Eusebius, * Wien 16. 12. 1863, † Leoben, Steiermk, 21. 12. 1918, K. u. K. GehRat u. Km., MinPräs. a. D.


    2. Pr. G o t t f r i e d Maximilian Maria, * Wien 8. 11. 1867, † ebd. 7. 11. 1932, K. u. K. Km., GehRat u. Botschafter a. D., Rr d. O. vom GVließ u. d. Schw. AdlerO.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Felipe II.


    War Prinz Konstantin denn 1867 bis zu seinem Tod (1896) Obersthofmeister? Wäre ja extrem lange.


    Ja, Kaiser Franz Joseph schätzte ihn außerordentlich. Der loyale Hohenlohe war eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Wiener Kulturlebens (nicht zuletzt dank seiner Gattin, deren Mutter bekanntlich mit Liszt, naja, eh schon wissen...).
    Es traf ihn darum besonders hart, als ihn die Presse nach dem Selbstmord Eduard van der Nülls quasi als dessen Mörder hinstellte.
    Natürlich hatte Hohenlohe sehr auf die Fertigstellung der Oper gedrängt, fühlte sich deswegen aber nicht als Verbrecher. Die Ursachen für Nülls Verzweiflungstat waren auch tatsächlich sehr vielfältig.


    LG


    Waldi

  • Danke für die Aufklärung, lieber Waldi!


    Bzgl. der Architekten van der Nüll und Sicard von Sicardsburg meine ich mal gelesen zu haben, daß die beiden ein Verhältnis pflegten, das über das Freundschaftliche hinausging - verbürgen will ich mich dafür allerdings nicht.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber Felipe,


    An diesem Gerücht ist wohl nichts dran. Sie ergänzten einander persönlich und fachlich sehr gut, was aber keineswegs selten war. Architektengemeinschaften kamen und kommen sogar sehr häufig vor (am bekanntesten : Fellner & Helmer). Die Vielfalt der Aufgabenstellung begünstigte das einfach. Mir ist beim Quellenstudium über die Beiden nie etwas begegnet, daß den Verdacht einer homoerotischern Beziehung nähren könnte.


    LG


    Waldi