Um irgendwo wieder einen Einstieg zu finden, möchte ich ein paar kurze Sätze zu der neuesten CD aus dem immernoch im Werden begriffenen Beethoven-Sonatenzyklus (dem Text im Booklet nach wird er mit der nächsten Veröffentlichung abgeschlossen werden) von Maurizio Pollini verlieren:
Und ich bin versucht festzustellen: Pollini wird auf seine alten Tage scheinbar noch zum Romantiker. Eine sehr leichte, aber merkbare Verschiebung weg von der klassischen Athlethik hin zum romantischen Überschwang ist gefühlt jedenfalls festzustellen. Dies bringt meinem Eindruck nach (leider) mit sich, daß Pollini einen Hauch weniger präzise spielt als es das früher sein Markenzeichen war. Dies allerdings ist 'Jammern' auf höchstem Niveau, zumal im Gegenzug viele getragenere Stellen noch ein wenig lyrischer daherkommen als zuvor.
Augen- bzw. ohrenfällig wird das Beschriebene (hoffentlich) vor allem anhand der Sonate Nr. 11, op. 22, von der bereits eine 1997 erschienene Live-Einspielung Pollinis vorliegt:
Unter dem Strich steht für meinen Geschmack aber noch immer, was man von einer Pollini-Platte erwarten darf: werkdienliche, stilsichere Interpretationen ohne Mätzchen auf höchstem spielerischen Niveau und feinstens nuanciert, die unwillkürlich 'richtig' und maßstabsbildend wirken.
Vielleicht finde ich beizeiten noch ein paar Worte mehr zu der einen oder anderen Interpretation dieser CD - dann im zum jeweiligen Werk passenden Thread.