Wolfgang Amadeus Mozart: Eine kleine Nachtmusik - Ohrwurm oder Nervensäge ?

  • sehr schön, Deine Seite! Ich hatte einen Studienfreund, ein wirklich sehr feiner Mensch, der lebte im 18. Jhd. Sein Zimmer war ganz im Stil des 18. Jhd. Er las Literatur aus dem 18. Jhd., hörte Musik aus dem 18. Jhd., seine Magisterarbeit in Philosophie war über die französischen Moralisten des 18. Jhd. (den Text habe ich noch). Er verstarb leider überraschend und bestürzend für uns ganz plötzlich. Er wäre genau der richtige Gesprächspartner für Dich!

    Lieber Holger,


    vielen Dank für das Kompliment. Eine MuWi-Seite ist sie mit Sicherheit nicht. Sie soll (und tut es auch) "Kenner und Liebhaber", Spieler/Hörer auf Musikwerke aufmerksam machen, die in dem "08/15-Klassikmusikmilieu" völlig unter den Tisch fallen (siehe unser Forum). Der tägliche Zugriff auf diese Seite liegt zwischen 30 und 80 Klicks, für das völlig abseitige Thema recht beachtlich. Die Schaffung der CD-Serie "Auf JS Bachs Spuren in Niedersachsen" ist eine Folge davon.

    "Im 18. Jhdt. leben?" Das habe ich mir als Rohstoffwissenschaftler Jahrzehnte nicht leisten können. Da musste man immer auf dem neuesten Stand sein. Das versuche ich auch noch heute als Rentier. Bachschüler? Eine herrliche, Geist-wach haltende Pensionärsbeschäftigung ;)

    Viele Grüße

    Bachianer

  • Georg Kreisler hat in Eine kleine Gutenachtmusik die Melodie des ersten Satzes mit einem Text unterlegt.



    .

    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



  • Bravo!

    Georg Kreisler hat genau den richtigen Text dieser Unterhaltungsmusik unterlegt. Habe mich vor Lachen gebogen, gleich wie bei seinem "Wiener Telefonbuch, Buchstabe V".

  • Auch wenn die kleine Nachtmusik nicht vergleichbar ist mit den Haydn-Quartetten, möchte ich den werten Kollegen, die auch gerne Unterhaltungsmusik hören, eine Streichquartetteinspielung nicht vorenthalten. Wenn vielleicht nicht ganz auf dem Niveau der Hagens, doch schon sehr gut.


    es spielt das Ivy Streichquartett


  • Die Moderatorin kündigte heute morgen im Radio von SRF ein Stück mit den Worten an, man kenne es zu 100 %, es sei gewagt, das zu behaupten, doch sie sei sich sicher. Nach zwei Sekunden war es für mich klar.


    Das Rondo aus "Eine kleine NachtMusick", so hatte es Mozart in seinem Notenverzeichnis notiert, spielt das

    Academy of St. Martin in the Fields Chamber Ensemble.


    .

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  • Reinhard Goebel widmet sich Mozarts Kleiner Nachtmusik in einem täglich gesendeten Beitrag auf SWR Kultur. Die Serie ist auf fünf Folgen angelegt.



    Folge 1 Die Kunst des Populären


    https://www.swr.de/swrkultur/m…t-des-populaeren-100.html



    Folge 2 Wo böse Geister ihr Unwesen reiben


    https://www.swr.de/swrkultur/m…-unwesen-treiben-100.html



    Folge 3 Der Inbegriff der Unterhaltungsmusik


    https://www.swr.de/swrkultur/m…terhaltungsmusik-100.html



    Folge 4 Ein guter Schluss ziert alles


    https://www.swr.de/swrkultur/m…luss-ziert-alles-100.html


    Folge 5

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  • Eine kleine Nachtmusik eine Nervensäge? Vielleicht schon, wenn sie als Telefon Warteschleifen Musik missbraucht wird. Sie ist sicherlich nicht meine liebste Serenade von Mozart (das wären Posthorn und Gran Partita), aber sie ist zum einem superb gearbeitet (das Werk eines Großmeisters halt) und zum anderen eine perfekte Miniatur. Dabei liegt für mich die zentrale Botschaft des Werks nicht in dem zu Tode geschlagenen ersten Satz, sondern in der Romanze. Das erste Thema ist einmal wunderschön und der bewegte Mittelteil ist sogar im kleinem Ramen dramatisch. Das Rondo ist zum anderen auch der perfekte Abschluss zu diesem Werk, dass ich zwar nicht oft höre, aber zu dem ich hin und wieder gerne zurückkomme (es war einer der ersten klassischen Stücke die ich kennenlernte).


    LG aus Wien.:hello:.

    LG aus Wien.:hello:

  • Signore Druschetzky (Jiří Družecký) kannte die „Kleine Nachtmusick“ wohl auch; allerdings weiß ich nicht, wann das Werk entstand - ab Sekunde 9 erklingt sie jedenfalls:



    Druschetzky ist allgemein ein unbeschriebenes Blatt: bekannt allenfalls als Arrangeur diverser Harmoniemusiken zu damals poppigen Opern ... schade eigentlich; vielleicht werde ich ihm demnächst einen kleinen Thread widmen (finden konnte ich jedenfalls keinen).

    „Wir sind nie einer Meinung!“ - „Das seh' ich anders ...“

  • Eine kleine "Nervensäge" für Mozart-Fanatiker. Trifft aus meiner Sicht gewaltig auf die kleine Nachtmusik zu:


    https://www.tagesspiegel.de/ku…eines-genies-1297417.html

    Henscheid wird schon Recht haben. Oder auch nicht Er ist ja nun oft genug ein scharfsinniger Spötter gewesen. Subjektive Feindbilder - die hat er gewiss im literarischen Bereich - seien ihm zugestanden. Da gibt es ein paar, die ich ihm sogar gerne zugestehe.


    Bei Mozart sehe ich als musikalischer Halblaie - aber begeisterter Sammler und Hörer, früher nur in die Tiefe, jetzt längst auch in die Breite - die Dinge ein wenig anders. Es war für mich im Verlauf der Jahrzehnte viel wichtiger, die Größe Mozarts mit der Zeit auch benennen zu können. Und dann muss man gut, sehr gut hinhören, sich manchmal auch ein wenig einlesen. Eben: lernen, sich weiterbilden!


    Hinhören, lernen ist freilich nichts für eine gewisse Krawatten-Fraktion, wie ich wieder mal festgestellt habe. Beim Würzburger Mozart-Fest war man begeistert von der Haffner-Sinfonie - zu Recht. Etliche haben indes ihren Unmut angehörs einer Erstaufführung von Manfred Trojahn spüren lassen. Eine melancholisch stimmungsvolle, subtil strukturierte Komposition ohne jede Provokation, nur leider mild atonal. Das hören sie dann schon, wie's scheint.


    :cheers: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • Wie schon der Titel "kleine" Nachtmusik andeutet, hat Mozart selbst das Werk als nicht allzubedeutend eingestuft.

    Daß es zu Mozarts Lebzeiten vermutlich nie aufgeführt wurde, daß ein Satz, der ursprünglich zweite, als unauffindbar gilt untnerstreicht die Vermutung, daß hier ein "Nebenwerk" gesehen wurde, wo mit den Noten eher schlampig umgegangen wurde - eventuell sogar von Mozart.

    IMO ein nettes Werk - und natürlich eingängig und gekonnt - allerdings im 20. Jahrhunder mehr oder weniger totgespielt. Daß es (neben der "Zauberflöte" als DAS Werk gilt, das mit Mozart schlechthin identifiziert wird - ein akustisches Logo gewissermaßen.

    Ist quasi ein ironischer Beitrag zur Musikgeschichte.

    Die Nachwelt hat einen Übermenschen aus Mozart gemacht - der er glücklicherweise nicht war

    Schade, daß er es nicht in seiner gewohnt derben Art kommentieren kann......


    mfg

    aus Wien

    Alfred


    PS. Ich gebe übrigen anderen Serenaden mozarts den Vorzug.....

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!




  • Ist quasi ein ironischer Beitrag zur Musikgeschichte.


    Da könnte was dran sein - ein interessanter Gedanke! Wobei ich vorsichtigerweise schon erst mal denen den Vorzug einräumen möchte, die sich intensiver mit dem Werk befassen. :)

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • In gewisser Hinsicht war Mozart, wie andere Kollegen seiner Zeit, auch (aber eben nicht nur: siehe Video) eine Kompositionsmaschine, anders als Beethoven, Schubert & Kollegen ... man erkennt dies an vielen Parallelstellen in seinen Clavierkonzerten (der jüngst verstorbene A. Brendel (?) hatte m. W. dazu mal ein Interview gegeben, das ich leider nicht mehr finden kann; des Inhaltes: wenn man die Clavierkonzerte auswendig spielt, ist die Gefahr groß, plötzlich - aus Versehen - in einem anderen Konzert zu landen; das kann ich bestätigen). Ähnliches findet man bei allen anderen Werken natürlich auch. Allerdings fallen diese Parallelstellen den wenigsten Hörern auf, womit sie eigentlich dann für die „Bewertung“ uninteressant sind.


    Ohne Worte:



    Da könnte man natürlich durchaus noch andere „magische“ Momente nennen: aber das wäre ggfs. ein Thema für einen anderen Faden.

    „Wir sind nie einer Meinung!“ - „Das seh' ich anders ...“

  • Zustimmung an Ulli!


    Aber ich meine, dass das für die zahlreichen hübschen Klavierkonzerte der zweiten Reihe aus dem 19. Jahrhundert - die leider nicht aufgeführt werden, die man aber alle kaufen kann, wenn man möchte [milder Übertreibungsmodus] - erst recht gilt. Und da finden sich viel, viel mehr Noten, die sich wiederholen ... ;):P

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zur „Ehrenrettung“ der „Eine kleine NachtMusick“, wie Mozart sie in sein eigenes Verzeichnis eingetragen hat:


    Nota bene: das „eine kleine“ verwendet er durchaus nicht selten in unmittelbar zeitlicher Nähe: „Eine kleine klavier Sonate für anfänger“ (gemeint ist die sogenannte Sonata facile C-Dur KV 545), „eine kleine klavier Sonate - für Anfänger mit einer Violin“ (Violinsonate F-Dur KV 547), „eine kleine Kantate. Die Maurerfreude“ (KV 471), „ein kleines Rondo für das Klavier allein“ (KV 494; später zur Claviersonate erweitert), „ein kleiner Marsch“ (KV 544), „eine kleine Canzonette. à 2 soprani e basso“ (Piú non sì trovano; KV 549), „eine kleine Gigue für das Klavier“ (KV 574), „eine kleine Teutsche Kantate für eine Stimme am Klavier“ (Die ihr des unermesslichen Weltalls Schöpfer; KV 619), „Eine kleine Freymaurer-Kantate“ (KV 623) und last but not least: die kürzlich entdeckte „ganz kleine Nachtmusik“ KV 648 (Titelgebung von „Nannerl“).


    Schaut man sich all diese „kleinen“ Werke (mit Ausnahme des neuentdeckten Werks, dessen Titel nicht von Mozart selbst stammt) an, so findet man als gemeinsamen Nenner, daß die Bezeichnung eher tiefgestapelt ist; vielleicht war sich Mozart selbst ihrer inneren Bedeutung nicht so sehr bewusst - aber alle diese Werkchen kommen sicher mehr „von Herzen“ (sind also persönlicher) als die großen bekannten; hier mit der Ausnahme eben der kl. Nachtmusik und der Sonata facile, die beide sehr bekannt wurden und trotzdem sehr persönliche Werke sind (wie auch die beiden moll-Stücke für Clavier allein KV 511 und 540); und das zu Recht. Die Erstausgabe in Stimmen erfolgte 1837 bei André; erst ab hier konnte sie ihren eigentlichen Siegeszug beginnen.


    KV 525 ist sicher simpel im Konzept (wie auch die beiden Sonaten, von denen das Schwesterwerk KV 547 seltsamer Weise ein Schattendasein fristet; „bekannt“ ist allenfalls der Finalsatz), man lässt sich aber leicht von den Ecksätzen blenden: die kecke und nicht humorlose „Romanze“, die ich bewusst in An- und Abführungszeichen setze, ist als solche nicht so bierernst zu nehmen, schon gar nicht der moll-Teil. Sie ist übrigens vom Charakter her dem 2. Satz der Sonata facile sehr ähnlich. Dazu ist das (dämliche) Motiv des 2. Satzes der Claviersonate jenem aus Don Giovanni („„Nella bionda egli ha l'usanza“) nicht unähnlich: daran sieht man schön, daß Mozart häufig gleiche „Bausteine“ verwendet, die aber im (anderen) Kontext völlig neu wirken - optisch fällt das mehr ins Auge als man es vielleicht zu hören vermag:


    278-vergleich


    Man kann davon ausgehen, daß „eine kleine NachtMusick“ eine Anlasskomposition war; evtl. für den Namenstag einer nahestehenden Person wie beispielsweise das „Nannerl-Septett“. Welche, ist leider nicht bekannt. Ehefrau Constanze und die beiden Gottfrieds (van Swieten und von Jacquin) scheiden leider aus. Der Namenstag für Schwester „Nannerl“ ist am 26. Juli ... Mozart könnte das Werk natürlich nachträglich in sein Verzeichnis eingetragen haben (der Eintrag datiert vom 10. August 87); dagegen spricht aber, daß er das Werk offenbar nicht seiner Schwester geschickt hat, denn es befand sich ja - vermindert um das 2. Menuett - in seinem Nachlass und in Korrespondenzen wäre es sicherlich erwähnt worden. Die Korrespondenz in diesem Zeitraum ist dürr ... der Vater war gerade gestorben und in Briefen mit der Schwester geht es genau darum bzw. um die Erbschaft. Charakterlich steht die „kleine NachtMusick“ - wie auch der „musikalische Spaß“ (KV 522) - den Lebensumständen diametral entgegen. Ich glaube eher, daß die Nachtmusik am Tage des Anlasses - und dann nie wieder - vorort in Wien erklungen ist. Da kann man nun schön rätseln ...


    An Puchberg, 17. Juni 1788: „P: S: wenn werden wir denn wieder bey ihnen eine kleine Musique machen? - - Ich habe ein Neues Trio geschrieben!“ (das was das E-Dur-Trio KV 542).


    Schade ist eben, daß das Stück inzwischen totgenudelt ist. Aber das gilt auch für andere Werke anderer Komponisten und das kann ihnen nicht zur Last gelegt werden.

    „Wir sind nie einer Meinung!“ - „Das seh' ich anders ...“

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  • Ich hab mir jetzt nicht alles von Anfang an durchgelesen nur die letzten interessanten Beiträge. Zur Ergänzung und vielleicht auch Einordnung der damaligen Rahmenbedingungen (hoffe darauf wurde noch nicht näher eingegangen)


    Mozart wohnte damals in der heutigen Landstraßer Haupstraße 75-77 (damals Vorstadt Landstraße Konskriptionsnummer 224)


    "Dein Bruder wohnt itzt auf der Landstraße No. 224. Er schreibt mir aber keine Ursache dazu. gar nichts! Das mag ich leider errathen" schrieb sein Vater am 28. Mai 1787 an Nannerl kaum drei Wochen vor seinem Tod. Er blieb dort bis Anfang Oktober desselben Jahres um hinsichtlicher der Uraufführung von Don Giovanni nach Prag zu fahren. Er musste also in die Vorstadt ziehen weil er sich das weitaus repräsentativere, teurere Quartier in der Schulerstraße/Domgasse nicht mehr leisten konnte.


    ÖNB / Stauda ST 677F


    ÖNB / Stauda ST 2596F


    Wie ich in Mozarts Freunde in Wien schon geschrieben habe wohnte er in dieser Zeit nur etwa 15 - 20 Gehminuten von den Jacquins entfernt (etwa beim heutigen Rennweg 14), eine Freundschaft die schon länger bestand. Er hat nachweislich mehrere Werke dort aufführen lassen (ein Jahr zuvor die Violinsonate KV 481, das Klaviertrio KV 496 oder das Klavierquartett KV 478) oder für Familienmitglieder komponiert (etwa KV 498, KV 521, KV 436-439a, KV 513, KV 519, KV 520, KV 530) Sicher spricht die Besetzung dagegen, aber ich halte es dennoch für möglich dass hier ein Zusammenhang besteht da es wohl zu dieser Zeit einer der intensivsten Freundschaftskontakte war. Da Ulli wegen Namenstage spekuliert hatte, Joseph hätte am 31. Juli Namenstag (Nicolaus Joseph und sein Sohn Joseph Franz) und dann hätte er es eineinhalb Wochen verspätet ins Werkverzeichnis eingetragen. Ist natürlich nur spekulativ aber nicht abwegig.


    Es gibt zwar einen Brief vom 1. August 1787 an seine Schwester, aber der ist leider sehr unpersönlich

    "Ich schreibe dermalen nur, um deinen brief zu beantworten – Nicht viel, und das in

    Eile, weil ich gar zu viel zu thun habe".

    Ist halt auch die Frage: Sich nicht Zeit nehmen können oder nicht wollen. ;)


    Auch interessant bezüglich den ähnlichen Bausteinen, aber was müsste man da erst bei Vivaldi sagen? :untertauch:

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Lieber âme


    Da die geposteten Bilder ÖNB / Stauda ST 677F und ÖNB / Stauda ST 2596F vermutlich aus einer Cloud stammen und nicht angezeigt werden, habe ich sie gelöscht.


    Wenn du uns noch mitteilst, was darauf zu sehen ist, ergänzt es deinen aufschlussreichen Beitrag.


    moderato in seiner Funktion als Moderator

    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



  • Ich glaube eher, daß die Nachtmusik am Tage des Anlasses - und dann nie wieder - vorort in Wien erklungen ist

    Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass es so oder ähnlich war. Nur schade, dass Mozart so jung gestorben ist. Wäre er so alt wie JSB, CPEB oder Brahms geworden, hätter, wie diese, kiloweise beschriebenes Notenpapier in den Kamin befördert, darunter auch mit Sicherheit viele seiner Jugendkompositionen (die ja alle nicht in seinem WVZ auftauchen).

    Schade ist eben, daß das Stück inzwischen totgenudelt ist. Aber das gilt auch für andere Werke anderer Komponisten und das kann ihnen nicht zur Last gelegt werden.

    So ist es. Komponisten mussten leben und dafür Geld verdienen. Das hat zur Folge, dass sie häufig gezwungen waren Noten zu Papier zu bringen....schnell, unkompliziert und leicht eingängig. Totgenudelt werden diese Werke nicht von den Komponisten sondern von den "Konsumenten", die so etwas bevorzugen.

  • Lieber Moderato(r),


    merkwürdig, mir wurden sie nämlich noch unmittelbar danach in meinem Beitrag angezeigt. Es handelt sich um die meines Wissens nach, neben zwei Hof- und einer weiteren Außenansicht, einzigen Fotografien (von August Stauda) die es zu dem damaligen Gebäude in der Mozart wohnte gibt (Der 2. Stock soll laut M.Lorenz erst Anfang des 19. Jahrhunderts hinzugefügt worden sein)

    https://digital.onb.ac.at/rep/osd/?10BD789B

    https://digital.onb.ac.at/rep/osd/?10BB6FE2

    Falls es möglich ist das noch nachträglich korrekt einzufügen (ich kann an dem Beitrag wie es aussieht nichts mehr ändern) wäre ich dir sehr dankbar.


    Ergänzung: hier habe ich noch alernative Direktlinks gefunden

    https://digital.onb.ac.at/rep/access/download/10BB6FE2

    https://digital.onb.ac.at/rep/access/download/10BD789B


    :hello:

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Totgenudelt werden diese Werke nicht von den Komponisten sondern von den "Konsumenten", die so etwas bevorzugen.

    Der Konsument kann nichts dafür, wenn er unfreiwillig im Fahrstuhl, Kaufhaus und der Telefonwarteschleife, Werbung usw. zugenudelt wird.

    „Wir sind nie einer Meinung!“ - „Das seh' ich anders ...“

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  • Der Konsument kann nichts dafür, wenn er unfreiwillig im Fahrstuhl, Kaufhaus und der Telefonwarteschleife, Werbung usw. zugenudelt wird.

    "Das sehe ich anders" :D

    Was bringt die Fahrstuhlbetreiber, Kaufhausbetreiber, Telefonbetreiber dazu Melodien aus der Kleinen Nachtmusik als Warteschleifen-, Kaufwerbungsmusik zu bringen? Doch nur der tolle "Geschmack" der Konsumenten.

  • Also mich haben die nie gefragt, was ich wohl hören mag ... meine Antwort wäre: John Cage: 4'33 ...

    „Wir sind nie einer Meinung!“ - „Das seh' ich anders ...“