Wolfgang Amadeus Mozart: Eine kleine Nachtmusik - Ohrwurm oder Nervensäge ?

  • Liebe Forianer


    Eigentlich handelt es sich hiebei ja um die Serenade Nr 13 in G-Dur KV 525. datiert vom 10. August 1787.
    Obwohl der ursprünglich vorhandene 5. Satz fehlt, er ist verloren gegangen ist die "Kleine Nachtmusik" wahrscheinlich sogar Mozarts bekanntestes und populärstes (im schlechten Sinne) Werk, für viele der Inbegriff "Mozart" überhaupt.


    Viel Interpretationen und Fehlinterpretationen sind auf dem Markt, die Themen aus diesem Werk wurden als Pausensignatur für Radiosendungen, als Handykennung ud als Werbemelodie für Salzburger Konfekt ge- bzw. mißbraucht.


    Viele meine, sie könnte das Werk gar nie wieder in ihrem Leben hören.


    Wie ist das mit Euch ?
    Und wenn ihr das Werk mögt, welches sind Eurer Meinung nach die besten Aufnahmen davon ?



    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Hallo,


    ich denke, das Problem ist, dass viele Leute die Melodien kennen und wahrscheinlich auch nachsingen können, wenn man sie aber fragt, wie das Stück heißt und von wem es ist, dann sieht es bei den meisten schon düster aus. Ich kriege z.B. oft Bach oder Beethoven zur Antwort.


    Wenn diese Missbräuche zur Bildung des Volkes dienen würden, wäre es IMO gar nicht mal so schlecht. :rolleyes:


    Zur Serenade: Ja, die Hälfte mag ich. Die andere nicht so sehr.
    Der 1. Satz ist mir zu abgenudelt, da habe ich wenig Freude dran, die Romanze ist schön anzuhören, das Menuett finde ich nicht so prickelnd, dafür aber das Rondo umsomehr.



    Gruß, Peter.

  • Zitat


    Original von Alfred_Schmidt
    Obwohl der urprünglich vorhandene 5. Satz fehlt, er ist verloren gegangen


    Salut,


    Alfred, gib's zu... das hast Du extra gemacht....


    Alfred meinte eigentlich, dass die Serenade ursprünglich 5 Sätze hatte. Mozart trägt am 10. August 1787 in sein Verzeichnüß aller meiner Werke unter N° 64 ein:


    Eine kleine NachtMusick, bestehend aus einem Allegro, Menuett und Trio, - Romance. Menuett und Trio, und Finale. - 2 violini, voile e bassi.


    Das erstgenannte Menuett mit Trio ist verschollen. Die Originalhandschrift, Blattweise numeriert, zählt insgesamt 8 beidseitig beschriebene Blätter. Blatt 3 fehlt.


    Es gibt bis zum heutigen Tage spinnerte Diskussionen, welches andere überlieferte Menuett Mozarts dies fehlende wohl sein möge. Manche gehen sogar soweit, eine Klavierstück in B-Dur als Mozarts eigene Bearbeitung dieses fehlenden Stückes anzusehen. Völlig haltlos. Das einzelne Blatt findet sich entweder in irgendeinem Privatbesitz wieder oder ist für immer verloren [gegangen].


    Fraglich ist mithin auch, ob Mozart das Stück für Quartettbesetzung oder [kleines] Orchester vorgesehen hatte. Die Complete Mozart Edition von Philips enthält dankenswerter Weise beide Versionen, die auch ihre Berechtigung haben; wobei ich meine, anhand des Titels Serenade ist die Formation eindeutig. Mozart schreibt auch in seinen [späten] Sinfonien 2 violini usf. vor, obwohl er sich 40 erste Geigen vorstelle.


    Im Übrigen kann ich petemonova zustimmen. Wäre das Werk nicht so abgenudelt - in nahezu jeder Telefonwarteschleife wird man damit beglückt - würde ich es öfter freiwillig hören.


    Cordialement,
    Ulli


    Nachschrift: Schwanensee und Hochzeitsmarsch sind nerviger...

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Salut,


    zur Kleinen NachtMusick gibt es noch ein 16 Takte umfassendes Fragment in C-Dur, ¾-Takt, Larghetto, welches Köchel unter der Nr. 525a einreiht und als Vorläufer der Romance sieht. Musikalisch durchaus vertretbar.


    Köchel schreibt auch, dass das Fehlen des 2. Satzes [Menuett und Trio] wohl schwerlich zu Lasten Mozarts selbst geht, denn es gibt keine Serenade Mozarts ohne zwei Menuette [nebst Trio].


    Im Vorfeld zur Kleinen Nachtmusik komponierte Mozart übrigens das nicht ganz so bekannte Dorfmusikantensextett KV 522 – er selbst nennt es Ein musikalischer Spaß; die kleine Nachtmusik selbst komponierte Mozart übrigens während der stark fortgeschrittenen Arbeiten an Don Giovanni.


    Wer also das [von wem auch immer] „zerstörte“ Werk vervollständigen wollte, sollte hier als Ersatz für das fehlende Menuett mit Trio meiner Meinung nach das Menuett aus der Ballszene des Don Giovanni adaptieren (ich meine, es steht ebenfalls in G-Dur!).


    Was den Ohrwurm betrifft, so hat es Wolfgang Hildesheimer trefflich formuliert:


    Daß es die Spatzen von den Dächern pfeifen, ändert nichts an der hohen Qualität dieses Gelegenheitsstückes aus einer leichten, aber glücklichen Hand.


    Cordialement,
    Ulli

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Wolfgang Hildesheimer formulierte:


    Zitat

    Daß es die Spatzen von den Dächern pfeifen, ändert nichts an der hohen Qualität dieses Gelegenheitsstückes aus einer leichten, aber glücklichen Hand.


    Ungeachtet dieser Feststellung geht mir das Stück auf den Keks :(
    Grund: ich seh mich ausserstande, es unvoreingenommen zu hören !

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Salut,


    das Mitlesen der Kleinen NachtMusick aus der Originalhandschrift [Faksimile] rückt das Werk wieder in ganz neues Licht und ist sehr interessant. Auch ein live-Konzert ist hier eine heilende Maßnahme, um die vorbelasteten Konserven etwas aus dem Gedächtnis zu verdrängen.


    Cordialement,
    Ulli

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Ulli meint:


    Zitat

    das Mitlesen der Kleinen NachtMusick aus der Originalhandschrift [Faksimile] rückt das Werk wieder in ganz neues Licht und ist sehr interessant


    Wozu bitte auch noch MITLESEN, was einem schon beim HÖREN wie Essig runtergeht X(
    Diese Therapie mag vielleicht bei ausgesprochenen Mozart-Freaks
    hilfreich sein, nicht jedoch bei mir, der das, was er an diesem Komponisten wirklich schätzt, auf 2 CDs gemütlich unterbringen könnte :hello:

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • tja, die kleine Nachtmusik


    ich habe sie auch längere zeit nicht hören wollen, tu das in ganz großen Zeitabständen aber jetzt durchaus wieder gerne. Eine besondere Aufnahme, die ich euch ans Herz legen möchte, habe ich nicht, ich wechsle ab zwischen Furtwängler, Levine, Harnoncourt. Eugen Jochums bamberger Aufnahme bei BMG mag ich am wenigsten.
    Zum Glück hat Mozart ja noch ein paar Hände voll anderer Serenaden geschrieben, die einem heute weniger aufdringlich und allgegenwärtig vorkommen und mit denen eine Beschäftigung auch sehr lohnend ist.


    Auch auf die Gefahr hin, mich zu Wiederholen, möchte ich auf die witzige "Eine kleine Nichtmusik" von Peter Schickele ("P.D.Q.Bach") hinweisen. Er übernimmt alle Streicherstimmen aus Mozarts kleiner Nachtmusik vollständig und originalgetreu, die Bläser aber läßt er chaotische sachen machen und mindestens 150 Fremdzitate keck in das Spiel der streicher einwerfen. Ist wirklich sehr komisch, wie sich die Themen von beispielsweise Brahms und Rachmaninov in die kleine Nachtmusik einfügen - das ist harmonisch natürlich selten hundertprozent deckungsgleich, eine Mords Gaudi!



    "Portrait of P.D.Q.Bach" Vanguard Records, 21,99

  • Ja, hallo zusammen,


    die kleine N8musik ist in etwa das erste klassische Stück, das im ca im Alter von 10 Jahren gehört habe.
    Klar, der erste Satz ist akustisch ziemlich ausgeleiert; mir gelingt es aber gottlob, meinen akustischen Lebensspeicher (falls es das gibt ?( ) halbwegs zu resetten und dann gehts: ich kann insbesondere den ersten Satz wirklich genießen! Die einelnen Streicher wirklich zu hören ist sehr ergiebig.


    Ich habe auch "nur" 2 Aufnahmen von Böhm und Ferenc Fricsay; letztere klingt wirklich an einigen Stellen anders als gewohnt (ich wills nochmal genau heraushören). Ich mag beide gleich und höre je nach Stimmung mal Böhm, mal Fricsay, aber immer erst ABENDS!!!


    Viele Grüße ins Taminoland


    :hello:Thomas

  • Hallo Mozart-Freunde,


    ich bin nicht der 100%-Mozart-Fan, aber seine letzten Sinfonien mit Böhm, seine Klavierkonzerte mit Brendel, seine Violinkonzerte mit Oistrach und Zimmermann höre ich auch gerne.


    Die Kleine Nachtmusik-Serenade Nr.20 höre ich gerne auf dieser DG-CD:


    mit Karajan / Berliner PH.

    :yes: Allen Karajangegnern zum Trotz - dies ist eine sehr schöne spielfreudige Aufnahme, an die man sich gerne gewöhnen kann, eine andere brauche ich nicht und werde ich mir auch nicht kaufen !!!

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Die Kleine Nachtmusik-Serenade Nr.20


    Salut,


    kleine Anmerkung: (nicht besserwisserwisch gemeint :evil: )


    Die Bezeichnung Serenade stammt nicht von Mozart selbst. Er notiert in sein eigenes Verzeichnüß lediglich Eine kleine NachtMusick. Das Werk wurde von Köchel in die Formation Serenaden eingereiht.


    Cordialement,
    Ulli

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Hallo Teleton,
    mutig, mutig, sich zu einer Karajan - Mozart - Aufnahme zu bekennen, das tut doch sonst kaum einer! Das macht mir Lust, diese Aufnahme, die ich auch habe, seit langem mal wieder zu hören und vielleicht mit anderen zu vergleichen.
    Mich würde aber interessieren, welche Aufnahme(n) der Mozart-Fan aus Wien, also natürlich Alfred, bevorzugt und vielleicht auch, was er von Karajan's kl. Nachtmusik hält...

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hallo Achim


    Ich bin natürlich wieder einmal von Karl Böhm vorgeprägt, aber an sich sollte IMO kleineren kammermusikalischen Formationen der Vorzug gegeben werden.
    Karajans Mozart besitze ich derzeit nicht, ich erinnere mich aber, daß er mir in der Jugend nicht gefallen hat. Indes: Ich bin der Meinung, daß Karajan kaum je wirklich"schlecht" ist, er wird allerdings bei manchem Programm-Material dem Ruf (auch wenn es vielen nicht gefällt, auf dem Gipfel seines Ruhms hatte er ihn) als "weltbester Dirigent" nicht gerecht.
    Über diesen Aspekt werde ich in den nächsten Stunden im Karajan-Thread schreiben. Ich werde in den nächsten Tagen, so meine Zeit es zulässt, ein wenig kritisch in meine "kleinen Nachtmusiken" reinhören, vielleicht kann ich dann was empfehlen. Aus meiner Sicht ist die " kleine Nachtmusik" ein wunderbares Stück - man muß aber sparsam mit ihr umgehen, darf sie nicht zu oft hören.....


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Zitat

    Aus meiner Sicht ist die " kleine Nachtmusik" ein wunderbares Stück - man muß aber sparsam mit ihr umgehen, darf sie nicht zu oft hören.....


    Salut,


    das hast Du sehr schön gesagt!


    Cordialement,
    Ulli

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Hi


    Zitat

    ...mutig, mutig, sich zu einer Karajan - Mozart - Aufnahme zu bekennen, das tut doch sonst kaum einer!


    Wieso, seine beiden Figaros sind erste Sahne, und sein Don Giovanni nicht gerade Spitze, aber immer noch sehr gut! Die 1950er Zauberflöte hält fast jedem Vergleich stand und die Cosí von 1954 ist eine der 5 besten im Katalog.


    Die Einspielung der späten Symphonien ist für heutige Begriffe unmodern, aber wirklich nicht schlecht. Keine Frage ist aber, dass Karajan mit dem Opernkomponisten Mozart besser umgehen konnte als mit dem Symphoniker Mozart.


    Ciao

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Meine unmaßgebliche Meinung als Mozart-Anfängerin:


    Ich entwickele gerade massive Antipathien gegen Karajans Mozart, nachdem ich vor kurzem erst miterleben musste, wie er mit Hilfe der Frau Mutter das 3. und 5. Violinkonzert verhunzte (sorry!).


    Da ich ja Mozart gerne etwas näher kommen möchte, lieh ich mir die „Nachtmusik“ mit den Berliner Phil. unter Karajan aus. Das Werk an sich ist schon ganz reizend – aber wie lieblos ist das hier bloß interpretiert, ohne Charme und Ausstrahlung!? Nö, die Leihgabe wird schnellstens wieder zurückgebracht.


    Gruß, Cosima X(

  • Zitat

    Ich entwickele gerade massive Antipathien gegen Karajans Mozart


    :yes: :yes: :yes:


    Kleine Ausnahme: Das Requiem ist nicht schlecht, aber auch nicht herausragend.


    Liebe Grüße
    Ulli

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Gehört zwar eigenltlich nicht ganz hierher, aber trotzdem:


    Ich kannn nur Georg Kreisler´s Variation der "Kleinen Nachtmusik" empfehlen, eine kusntvolle Parodie auf die Unsitten des Klassik-Betriebs, wunderbar! Bin zur Zeit leider etwas eingespannt (Lehrproben :( :( :(), und deswegen nur sporadisch im Forum, aber es kommen auch wieder bessere Zeiten!


    Herzliche Grüße, :hello: :hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo,


    also ich hab eine Aufnahme unter Pavel Bubelnikov (mal wieder ein NO-Name).
    Kammerorchester St. Petersburg...


    Ich finde diese Aufnahme ganz gut...
    Flott, schwungvoll und absolut nicht nervig!


    Sicherlich eine sehr bekannte Musik, aber keinesfalls eine Nervensäge...und einen Ohrwurm habe ich von der Serenade in G-Dur auch nicht.
    Dazu habe ich zu viel Anwechslung bei mir...ich höre sie immer wieder gern :]


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo!


    Zunächst mal zur Fragestellung: Ohrwurm oder Nervensäge? Das klingt, als würden sich die beiden Begriffe ausschließen, tun sie aber nicht (man denke an diverse eingängige Popsongs, mit denen man überall belästigt wird).


    Nun zu meiner Antwurt: Ohrwurm auf jeden Fall! Diese Melodien vergesse ich nie und sie fallen mir immer wieder mal einfach so ein. Nervensäge nein! Für mich ist die Kleine Nachtmusik ein kleines Meisterwerk und einfach wunderschöne Musik. Vielleicht liegts an meinen noch jungen Jahren, aber ihrer überdrüssig bin ich noch lange nicht.


    Empfehlen kann ich die Einspielung von Marriner mit der Academy of St. Martin in the Fields (ich halte Marriner für einen sehr guten Mozart-Dirigenten), vor allem für die, die es schnell mögen (17 Minuten).
    Ich greife meistens, wenn ich KV 525 hören will, nach dieser CD



    die ich hauptsächlich wegen der Ouvertüren gekauft hatte. Vielleicht eine "Durchschnittsinterpretation", aber mir gefällt die beschwingte, "harmlose" Interpretation. Paßt zur Musik.
    Viele Grüße,
    Pius.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Da ich mich mit Mozart ja näher beschäftigen möchte, legte ich mir inzwischen (auf Alfred's Urteil bzgl. Böhm vertrauend) diese Aufnahme zu:




    Ich muss dazu sagen, dass mir zwar dieses Werk bekannt war, ich aber vorher noch keine Einspielung besaß, entsprechend also noch nicht „übersättigt“ bin. Mozart gefällt mir immer besser; er schrieb so schöne, zärtlich-wohlig-umschmeichelnde Musik, die irgendwie versöhnlich und optimistisch stimmt. (Allerdings muss ich in der richtigen Stimmung dazu sein.)


    Ach ja, die Böhm-Aufnahme gefällt mir um Klassen besser als jene unter Karajan.


    Gruß, Cosima

  • Zur "Kleinen Nachtmusik" habe ich aus folgendem Grund eine besonderes Naheverhältnis, da es mein unerwünschter Einstieg in die Welt der Klassik war.
    Bis zum zarten Alter von cirka 16 Jahren gab es für mich nur "Elvis the King".
    Vor Weihnachten habe ich die halbe Verwandtschaft informiert, welche neuen Elvis-LPs, bzw. "Füllschriftplatten" am Markt sind.
    Am Weihnachtsabend, als die LP vom Geschenkpapier endlich befreit war, kam zu meiner unbeschreiblichen Enttäuschung statt Elvis der Mozart zutage. Auf der Rückseite der LP war die Kindersymphonie von Haydn. Mein Vater bemerkte, daß ich mir auch einmal was anderes, was Gescheiteres anhören könnte als immer diesen Presley.
    Die Interpreten weiß ich nicht mehr, ich glaube es war der Jet-Dirigent Karajan.


    Nun, den Presley mag ich auch noch.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Die Kleine Nachtmusik, G-dur KV 525, ist wohl das populärste, meistverkaufste und bekannteste Werks Mozart. Deshalb ist es um so Erstaunlichster, dass wir so weig über das Werk selbst wissen.Es soll am 10. August 1787 entstanden sein.Manche Autoren legen die Enstehungszeit schon in den Mai. Aus welchen Anlass es geschrieben wurde, wissen wir nicht. Auch ist nicht bekannt, ob es ein Auftragswerk handelte. Mozart trug den Titel selbst ins Werkverzeichnis ein. Wann die ersten Aufführungen stattfanden liegt ebenfalls im Dunkel. Das ist schon sehr erstanlich.
    Ich denke, dass der eine oder andere sich auch schon mal mit diesen Fragen beschäftigt haben.
    Padre wünscht einen schönen zweiten Weihnachtstag.
    Padre

  • Wie schon in einem andere Thread erwähnt (und dafür abgestraft worden): Ich bin übersättigt und kann die kleine Nachtmusik nicht mehr hören - egal wo man hinkommt, die Leute dudeln das Werk runter, wenn sie meinen, es sollte mal wieder Klassik gespielt werden. Sei es auf Hochzeiten, in Kaufhäusern, im Fernsehen etc. :wacky:
    Schade drum, aber es gibt ja so viel interessantere Werke vom Wolferl, die einem bleiben :pfeif:


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Und ich mag es noch immer. Zwar gibt es andere Musik von WAM, die ich (noch) lieber höre, aber ich werde vermutlich nie sagen "Ich bin übersättigt".
    Nur bin ich seeehr kritisch, wie es gespielt wird. Denn es wird so schnell zu Klischee.
    Kein pompöses Orchester. Je kleiner, je feiner. Ich möchte es mal in Minimalbesetzung hören.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil


    Kein pompöses Orchester. Je kleiner, je feiner. Ich möchte es mal in Minimalbesetzung hören.


    Salut,


    dem stimme ich beinahe zu: im Werkverzeichnis allerdings spricht Mozart von "...e Baßi." - demnach scheidet bei aller Unklarheit über die Besetzungsstärke jedenfalls das "reine Streichquartett" aus, denn das Vc. muß mindestens durch einen Kontrabaß verstärkt werden, um diesen Anspruch zu erfüllen. In der CME 1991 Vol. III ist eine solche Quintett-Darbietung erhalten. Ich plädiere allerdings eher für eine moderate Mehrfachbesetzung im kleinen Kreis, CME 1991 Vol. IV.


    :hello:


    Ulli

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Zitat

    Original von musicophil
    Kein pompöses Orchester. Je kleiner, je feiner.


    Damit scheidet Herbie aus, nehme ich mal schwer an. :D

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Felipe II.
    Damit scheidet Herbie aus, nehme ich mal schwer an. :D


    Ich hab öfter gesagt: "Der kann kein Mozart dirigieren". :yes: (Und hätte es auch nicht tun sollen) :untertauch:


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil


    Ich hab öfter gesagt: "Der kann kein Mozart dirigieren". :yes: (Und hätte es auch nicht tun sollen) :untertauch:


    LG, Paul


    Das hättest Du ihm vor 20 Jahren noch ins Gesicht sagen können :D - ich bin leider zu spät geboren, um ihn mal live erleben. :(

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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