Liebe Forianer,
Insider werden wissen, daß Karl Böhm meine Klassikästhetik geprägt hat, vorzugsweise Wiener Klassik, denn ich biin nun mal kein Wagnerianer - und Richard Straußs Werken stehe ich emotionell eher distanziert gegenüber.
Ich habe nie verstanden, warum in Böhms (Stereo-) Diskograpohie so viele Lücken klaffen. Zu seinen Lebzeiten hätte m ich Gustav Mahler nicht interessiert - heute aber bedaure ich, daß er offenbar keine relevanten Aufnahmen auf diesem Gebiet gemacht hat, Mahler hätte ihm eigentlich liegen müssen.
Immerhin hatte er seit der Einführung der Stereophonie (bei DECCA ca 1955) bis zuz seinem Tod (1981) 26 Jahre Zeit,Schallplattenaufnahmen zu machen.
Vieles wurde nie auf CD veröffentlicht - hingegen manche Live-Konzerte seiner Glanzzeit jetzt erstmals zugängig, gemacht.
Dies nur zur Einleitung.
Heute wird Böhm von vielen als grantelnder alter Mann gewsehen, der kein Feuer entfachen könne, konservativ und introvertiert. Man könne ihn ruhig vergessen.
Im Forum gibt es einige Threads, die nicht nur Schmeichelhaftes über diesen Dirigenten sagen - und auch im realen Leben war er nicht immer angenehm - und auch nicht immer beliebt.-
So boykottierten Ihn die Wiener, als er sich in seiner Funktion als Direktor der Wiener Staatsoper gewisser Versäumnisse schuldig machte , und in einem Interview öffentlich bekannte seine internationale Dirigentenkarriere sei ihm weit wichtiger als die Wiener Staatsoper. Böhm reagierte beleidigt und zog sich zurück - Die Staatsaoper ging an Herbert von Karajan.
Dennoch -in der Nachkiregszeit galt Böhm in Wien als DER Mozartdirigent schlechthin, aber tstsächlich war er eher ein "Universaldirigent", der einfach (fast) alles dirigierte.
Sein Dirigat wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunders von Zeitgenossen fasst als unübertrefflich gesehen, sein internationales Renommé war vorzüglich.
Das wäre an sich nichts besonderes, da gab es einige.
Auffallend jedoch ist, daß Böhm etwa im Gegensatz zu seinen Kollegen Karajan, Beecham, Furtwängler oder Celibidache - eher KEINE "charismatische Figur war - sondern ein nörgelnder Perfektionist - in Pinkto Sympathiewerten allenfalls mit Georges Szell vergleichbar.
Und nun zur Frage:
Was war es, das ihn bei Zeitgenossen so perfekt und strahlend erscheinen ließ, ein Glanz der heutzutage nicht mehr von alllen wahrgenommen wird.
In Wien und Salzburg gab es gewisses Repertoire, wo selbst Karajan sich ihm gegenüber geschlagen geben musste - und dies auch akzeptierte......
mfg aus Wien
Alfred
PS: Dieser TRhread weist mit bereits bestehenden zwar Ähnlichkeiten auf - ist aber anders konzipiert....