Wohl kaum ein Kompoinist hat die Musikwelt so verändert wie Ludwig van Beethoven. Sicher - er war nicht der Einzige Vertreter der "Wiener Klassik" - aber eigentlich ist seine Musik ein Stil für sich.
Seine späten Klavierkonzerte beispielsweise sind mit nichts vergleichbar was es vor ihm gab - eigentlich auch mit keinem Zeitgenossen - und ebenfalls mit nichts was nachkam.
Streng, oder jubelnd, majestätisch erhaben oder apollinarisch - jeder Ton von beispielloser Originalität und Unverwechselbarkeit.
Ahnliches lässt sich über Beethovens Sinfonien sagen: Weit weg vom Haydnschen Humor, wesaentlich schwerer als Mozart und Schubert allenfalls inspirierend (wobei Schubert gelegentlich "Wienereisches einbrachte und Beethovens Format eigentlich nur in der "Unvollendeten" , bzw der Großen C-Dur Sinfonie erreichte - zumindest ist das die heutige Meinung der meisten Klassikfreunde.
Ähnliches gilt für die Klaviersonaten, wo allenfalls Schubert in einem Atemzug mit Beethoven genannt werden kann - wobei Schubert eine "Wienerische Note" nicht verleugnen kann, bei deutlich weniger ekstatischen Ausbrüchen. Vielleicht ist die Ähnlichkeit generell gar nicht so groß. Dennoch - Beethoven diente offensichtlich als Vorbild für Schuberts Sonaten, und das Vorbild hier wird meiner Meinung nach auch eher erreicht als von Beethovens Bewunderer Ferdinand Reis - wobei Schubert dennoch völlich eigenständig zu sein schein - ein Paradoxon, das ich nicht auflösen kann. Vielleicht liegt des Rätsels Lösung darin, daß jede einzelne von Beethovens Sonaten anders klingt - und daß eien Stilistische Verwandtschaft zum eigenen Werk eigentlich nur unterschwellig besteht.....
Bemerkenswert bei Beethoven ist, daß er durch über 200 Jahre hindurch niemals "aus der Mode kam" und auch nie richtig als "Musiker der Vergangenheit" eingestuft wurde.
Er hat schon immer seinen Platz neben anderen Komponisten - und zwar egal wer momentan In Mode war. In meiner Jugend wor Mozart dei Sonne am Klassikhimmel war - Beethoven strahlte ebenso hell. Heut gibt man Mahler den Vorzug - und auch Schostakowitsch. Mozart ist ein wenig in den Hintergrund getreten, Haydn und Schubert (von den Jubiläumsjaren mal abgesehen) sind das schon lange.
Allein - Beethobens Stern strahlt ungebrochen - und es kommen - trotz Klassikkrise und "Marktsättigung laufend neue Einspielungen seiner Sinfonien und Konzerte auf den Markt, über seine Einschäztung als Kammermusiker lasse ich lieber Spezialisten schreiben....
mfg aus Wien
Alfred