Ich würde Euch und mir dieses Thema lieber ersparen, aber es geht leider nicht, denn es verdichten sich die Hinweise darauf, daß die Frankfurter "Theaterdoppelanlage" am Willy-Brandt-Platz (Oper und Schauspiel mit Kammerspielen in einem Gebäudekomplex) tatsächlich zugunsten eines oder zweier Neubauten an anderer Stelle abgerissen werden soll.
Mich macht dieses Thema krank und hilflos, denn offensichtlich ist jetzt plötzlich alles möglich.
Durch ein Gutachten eines Hamburger Architekturbüros wurde festgestellt, daß die Sanierung dieser Anlage ca. 848-868 Millionen € und ein Neubau bis zu 889 Millionen € kosten würde.
http://www.faz.net/aktuell/rhe…ionenbetrag-15049361.html
http://www.faz.net/aktuell/rhe…el-und-oper-15053030.html
Mich wundert sehr, daß diese Theateranlage angeblich so marode und kaputt sein soll, daß sie abgerissen werden muß. Da kann etwas nicht stimmen. Die Zuschauerräume beider Häuser sind vollkommen in Ordnung und verwendbar und die Bühnentechnik wurde im Schauspiel erst für mehrere Millionen € erneuert, und die Oper verfügt nach wie vor über die größte Drehbühne Europas, was bei zahlreichen Produktionen zu eindrucksvollsten Erlebnissen geführt hat.
Diese Doppelanlage wurde 1963 auf dem Fundament des alten Schauspielhauses errichtet und da sind wohl irgendwelche Leitungen, Treppen und Keller abgenutzt bis kaputt.
Die Politik scheint mir überwiegend hilflos bis geschockt zu reagieren angesichts eines solchen Betrags und die beiden Intendanten schweigen. Offensichtlich wollen sie beide damit nicht viel zu tun haben und rechtzeitig den Abflug machen. Schöne Aussichten.
Also, alles was da kommen kann, ist gruselig und fürchterlich: Abriss, Neubau, Ausweichspielstätten, Kostensteigerungen, Qualitätsabsturz, Bedeutungsverlust, kulturelle Provinzialisierung. Ich wills mir gar nicht weiter ausmalen.
So sieht die Frankfurter Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz noch aus:
Was denkt Ihr darüber?