Hallo, Kammermusikfreunde!
Es ist sehr schade, daß zu diesem Thema im Forum bislang weitgehend geschwiegen wurde. Andererseits gibt es nun die Möglichkeit für einen umfassenden, systhematischen thread, in dem das versäumte aufgearbeitet werden kann.
In diesem Eröffnungsbeitrag werde ich das Kammermusikschaffen Schumanns zunächst umreißen, ohne näher auf die Werke einzugehen.
Ich hoffe sehr, daß der ein oder andere Forianer, der die Kammermusik Schumanns mag, hier etwas beitragen kann, sei es dadurch, ein Werk oder dessen Entstehungsumstände näher zu beschreiben oder dadurch, interessante CD-Aufnahmen der Werke zu nennen.
Ich selbst habe nur wenige CDs mit Schumanns Kammermusik, dabei lediglich zwei Werke in zwei Aufnahmen. Die Violinsonaten und Klaviertrios sind mir immer noch noch gänzlich unbekannt. Also auch bei mir gibt es Nachholbedarf.
Nun zum eigentlichen Thema:
In seiner Jugendzeit hat Robert Schumann (1810-1856) nur ein einziges Kammermusikwerk komponiert; es handelt sich um das 1829 entstandene Klavierquartett c-moll WoO 32.
Seine bekanntesten Kompositionen auf diesem Gebiet stammen aus dem Jahre 1842, das man wohl als Schumanns "Kammermusikjahr" bezeichnen kann. Es entstanden nacheinander:
Streichquartett a-moll op. 40 Nr. 1
Streichquartett F-dur op. 40 Nr. 2
Streichquartett A-dur op. 40 Nr. 3
Klavierquintett Es-dur op. 44
Klavierquartett Es-dur op. 47
Fantasiestücke für Klaviertrio op. 88
Als Nachzügler entstand Anfang 1843 noch Andante und Variationen für 2 Klaviere, 2 Violoncelli und Horn B-dur WoO 10 Nr. 1 , siehe hier.
1847 dann komponierte Schumann zwei Klaviertrios:
Klaviertrio d-moll op. 63
Klaviertrio F-dur op. 80
Die Werke des Jahres 1849 waren dann weniger formale, kleinere Kompositionen:
Fantasiestücke für Klavier und Klarinette (ad lib. Violine oder Violoncello) op. 73
Adagio und Allegro As-dur für Klavier und Horn (ad lib. Violoncello oder Violine) op. 70
Fünf Stücke im Volkston für Violoncello (ad lib. Violine) und Klavier op. 102
Drei Romanzen für Oboe (ad lib. Violine) und Klavier op. 94
Nach dem Umzug nach Düsseldorf komponierte Schumann dann vorwiegend für die Besetzung Klavier und Violine.
1851 stellte er fertig:
Märchenbilder für Klavier und Viola (ad lib. Violine) op. 113
Violinsonate a-moll op. 105
Klaviertrio g-moll op. 110
Violinsonate d-moll op. 121
Und 1853 folgten seine letzten Kammermusikwerke:
Violinsonate a-moll WoO 22
Märchenerzählungen für Klarinette (ad lib. Violine), Viola und Klavier op. 132
Zusätzlich zu diesen Originalkompositionen arrangierte Schumann sowohl Bachs Sonaten und Partiten für Violine solo als auch Paganinis Capricen für Violine solo für Violine und Klavier. Außerdem fertigte er Arrangements für Violoncello und Klavier von Bachs Suiten für Cello solo an.
Schließlich sei noch erwähnt, daß auch seine Gattin Clara Schumann (1819-1896) auf diesem Gebiet kompositorisch tätig war. Zu erwähnen ist vor allem das Klaviertrio g-moll op. 17 von 1847.
Viele Grüße,
Pius.