Prominente und ihre Abneigung gegen das Regietheater in Bonmot und Zitat

  • Lieber Gerhard,


    da sieht man wie gut Du informiert und damit auf der Höhe der Deutschland weit geführten Diskussion bist. Der Beitrag wird komplett von einer höheren Institution im Forum eingestellt. Da Du ja schon anmerkst, dass die Reaktionen auf diese Neuinszenierung geteilt sind, dürfen wir uns hier ieinem Diskussions- Forum auf eine spannende, sicherlich kontroverse und hoffentlich trotzdem faire Diskussion freuen.
    Herzlichst
    Operus


    clck22694

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Hans,


    ich kenne inzwischen den Artikel über diese hirnverbrannte Inszenierung. Ich will dir nicht vorgreifen, aber am einfachsten ist es, wenn du die Beschreibung dieser total verrückten Regisseursidee kennzeichnest, kopierst und hier einsetzt. Du kannst natürlich auch den Link hier einsetzen, der Allerdings noch eine Beschreibung der Oper und deren Besetzung enthält, was Kenner ja überschlagen können. Das Niedersächsische Staatstheater degeneriert nach den unsäglichen "Freischütz immer mehr. Aber auch andere Bühnen in Deutschland haben noch nichts gelernt. Hier noch ein Zitat aus Klassik.com


    Liebe Grüße
    Gerhard


    Zur Illustration der Video-Trailer der Staatsoper Hannover:

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Hübsch häßlich!! Der ganze Witz und Charme der Smetana-Oper wird hier hoffnungslos zu Tode geritten.


    Entsetzte Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Schon ein arger Rummel, was in dem Trailer zur Neuinszenierung der "Verkauften Braut" in Hannover- am Staatstheater geboten wird. Er sagt im Grunde auch nur wenig zur späteren Realisierung der Oper auf der Bühne aus. Laut dem Bericht der qualifizierten Fachfrau, Prof. Marie-Louise Gilles, muss das dann wie im Trailer dargestellt alles mit viel viel Klamauk und einem schrecklichen Ende -wo Wenzel dann alle Brautjungfern erschießt - weitergegangen sein. Eine zweite Kritik, die ich las machte sich mit beißendem Spott über diese Inszenierung lustig.
    Da ich die Aufführung nicht gesehen habe muss ich vorsichtig mit Urteilen sein. Es ist aber offensichtlich ein Versuch, mit einer an Folklore orientierten Oper um jeden Preis Neues zu kreiern. Der Erfolg wird zumindest stark in Frage gestellt. Schon wieder eine Skandalinszenierung? Vielleicht gibt es Taminos, die diese Aufführung gesehen haben und aus eigenem Erleben berichten können.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus, lieber Gerhard,


    ich habe zwar die "Verkaufte Braut" in Hannover nicht gesehen uns werde sie mir auch nicht ansehen (laut Bekundungen des Opernhauses wird sie ab 9. Klasse! für Schüler empfohlen), aber derselbe Regisseur hat im vorigen Jahr , ebenfalls in Hannover, eine hochgelobte "Fledermaus" inszeniert. Was dabei abging, könnt ihr hier nachlesen:


    http://www.haz.de/Nachrichten/…Johann-Strauss-Fledermaus


    Diese Fledermaus habe ich gesehen, und sie hat mich, ehrlich gesagt, nur angeödet. Dabei schien mir das Problem zu sein, dass heutzutage die jüngere Generation nicht mehr zwischen Esprit bzw. Witz und dick aufgetragenem Klamauk zu unterscheiden weiß. (Die Kritik übrigens auch nicht.) Wie schon gesagt - ich fühlte mich nicht provoziert oder moralisch entrüstet, sondern einfach nur angeödet und konnte im Gegensatz zum Prinzen Orlovsky am Ende auch nicht lachen, sondern war froh, endlich wieder draußen zu sein.


    Zur Illustration noch der Trailer des Opernhauses:



    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Ich finde es einfach eine Frechheit seine private Sicht der Welt in eine Inszenierung einfliessen zu lassen. Was Herr Berger für wichtig hält - oder nicht - interessiert in Wahrheit niemanden. Er kann einen Blog im Internet aufmachen und dort seine Weisheiten verkünden - aber - unabhängig davon ob sein Weltbild im einzelnen als sympathisch oder unsympathisch empfunden wird - es hat in "historischen Stücken" NICHTS aber auch absolut nichts zu suchen. Was würde eigentlich mit einem Bankangestellten passieren, der Kunden, die Geld beim Schalter beheben wollen - ohne Auftrag dazu zu haben, die Kunden zu einer Spende für irgendeine wohltätige Organisation drängt ??? -
    RICHTIG: Er wäre in Kürze seinen Job los, würde fliegen.
    Dann könnte er weiterbetteln - Vor der Kirche mit dem Hut in der Hand.
    Auch vielen Regisseuren sollte man Flügeln verleihen - mit oder ohne Energiedrink....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Auf Ansuchen der BÜRGERINITIATIVE OPERNINTENDANZ HANNOVER


    verlinken wir gerne von hier aus direkt zum Formblatt. Es kann kopiert oder als PDF heruntergeladen,
    ausgefüllt, unterschrieben und an die angegebene Adresse gesandt werden.
    An dieser Aktion können sich auch MITLESER beteiligen - unabhängig davon ob sie TAMINO MITGLIEDER sind oder nicht !!!


    http://www.bi-opernintendanz.eu/index_BI_Formblatt.htm


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Ohne irgendeiner Initiative vorgreifen oder ihr das Wasser abgraben zu wollen, oute ich mich in dieser Sache leichtsinnigerweise als Bedenkenträger.


    Öffentliche Stellenausschreibung - gut und schön. Was die Initiatoren übersehen: Der vielfache Marsch durch die Institutionen ist schon längst so weit fortgeschritten, dass die Verantwortlichen fest in ihren Sätteln sitzen und über solche Initiativen nur lachen werden. Selbst wenn das Vorhaben Erfolg hat (was ich nicht glaube), stehen schon die potenziellen Nachfolger bereit. Und sie werden sich, wenn sie ihr Ziel erreicht haben, als Sprösslinge aus demselben Nest zu erkennen geben, aus dem ihre Kollegen seit Jahrzehnten geschlüpft sind. Warum? Andere gibt es nicht mehr, weil sie nicht mehr ausgebildet werden.


    Eine realistische Alternative wäre ein gut organisierter Zuschauer-Boykott. Aber da müssten auch die Schlupflöcher verstopft werden, vor allem die Abonnements. Theatermacher wie die in Hannover verstehen nur eine Sprache: LEERE HÄUSER! Aber ob das gelingt? Ich habe von den meisten Abonnenten keine so hohe Meinung, dass sie überhaupt verstehen, warum sie ihr Abo aufgeben sollen, weil sie sich nur am Rande dafür interessieren und deshalb nicht unter dem Leidensdruck stehen wie z.B. wir, die wir etwas tiefer in der Materie stehen. Und wer will die Knochenarbeit leisten, sie zu überzeugen?


    So viel zur Ernüchterung. Wenn das Projekt dennoch weiter betrieben wird, trotzdem viel Erfolg! (Manchmal geschehen ja noch Zeichen und Wunder...)


    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Lieber Alfred,


    das abgedruckte Formblatt passt nicht zu der neuen Initiative, die sich nicht allein auf Hannover bezieht, sondern allgemein dir Verdrossenheit der Operfreunde über das Regisseur-Theater ("German Trash-Theater") ausdrückt und sich an die Politiker gegen die Subventionen, die dafür verschwendet werden, richtet. Ich habe dir daher das neue Formblatt gemailt, zu dem es leider noch keinen Link im Internet gibt, und bitte dich, darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um das im Link abgedruckte, sondern um dieses zur neuen Initiative passende Formblatt handelt. Auch das kann ja jedermann, also auch Mitleser, hier kopieren. Ich habe das schon mit Genehmigung von Frau Gilles dutzendfach als Mailanhang und auch als Brief an solche, die kein Internet haben, versandt und erhoffe mir einen gewissen Erfolg von dieser umfassenderen Initiative.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Lieber Alfred,


    das abgedruckte Formblatt passt nicht zu der neuen Initiative, die sich nicht allein auf Hannover bezieht, sondern allgemein dir Verdrossenheit der Operfreunde über das Regisseur-Theater ("German Trash-Theater") ausdrückt und sich an die Politiker gegen die Subventionen, die dafür verschwendet werden, richtet. Ich habe dir daher das neue Formblatt gemailt, zu dem es leider noch keinen Link im Internet gibt, und bitte dich, darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um das im Link abgedruckte, sondern um dieses zur neuen Initiative passende Formblatt handelt. Auch das kann ja jedermann, also auch Mitleser, hier kopieren. Ich habe das schon mit Genehmigung von Frau Gilles dutzendfach als Mailanhang und auch als Brief an solche, die kein Internet haben, versandt und erhoffe mir einen gewissen Erfolg von dieser umfassenderen Initiative.


    Liebe Grüße
    Gerhard


    Liebe Freunde,


    ich finde es richtig und verdienstvoll, dass bei uns im Tamino-Klassik-Forum die Gelegenheit geboten wird, sich an einer Umfrage über das Regietheater beteiligen zu können. Hoffentlich wird man über das Ergebnis dieser Initiative unterrichtet. Nachdem diese Resolution sich gegen das sogenannte Regietheater und dessen Übertreibungen richtet, fände ich es fair, wenn die Taminos, die anderer Meinung sind auch Gelegenheit bekämen, Ihre Meinung zu äußern. Dazu müsste allerdings eine entsprechende Befragungsaktion organisiert werden. In jedem Fall scheint Bewegung in die Frage Quo vadis Oper zu kommen. Wenn das Musiktheater, seine Probleme und seine Zukunft in den Blickpunkt der Gesellschaft, der Politik und der Medien gerückt werden, gewinnen die Anliegen der Opernfreunde durch gesteigerte Wahrnehmung an Gewicht und Bedeutung.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Aber das das ältere Publikum nicht mehr so häufig in die Oper geht hat doch auch natürliche Gründe. Meine Eltern sind mit ihrem Freundeskreis regelmäßig in die Oper gegangen. Nur wo die meisten aufeinmal 70 Jahre und älter waren, konnten sie nicht mehr auf den unbequemen Stühlen sitzen., weil alle auch gebrechlicher geworden sind. Außerdem hatten sie schon fast alles gesehen und vieles hat sich wiederholt. Und Sixtus kann ich nur zustimmen. Die Vorplanungen betragen ja 5 Jahre und so einfach kann man die Inszenierungen dann auch nicht absetzen.

  • Lieber Rodolfo,


    das mag bei einigen Leuten zutreffen, aber wohl kaum indem Maße, wie du es siehst. Ich werde in Kürze 80 und meine Ehefrau ist nur wenige Jahre jünger. Gerade sie hat im Leben viel Rückenprobleme gehabt und 5 Bandscheibenoperationen hinter sich. Das entmutigt uns aber nicht, zu Veranstaltungen zu gehen, wo wir - anders als in den bequemeren Sesseln im Theater - auf harten Stühlen sitzen müssen. Wir gehen auch ins Konzert. In diesem Zusammenhang haben wir hier den Klassik-Sonntag, an dem Morgens im Schloß Morsbroich eine Einführungsveranstaltung stattfindet, nachmittags - im Preis mit einbegriffen - die öffentliche Generalprobe und abends das Konzert stattfindet. Die letzte Einführungsveranstaltung dauerte über 2 Stunden und wir hatten in dem Saal nur harte Stühle. Der Saal war gefüllt mit weitgehend älteren Leuten, die die ganze Zeit ausgeharrt haben und das Konzert ist immer ausverkauft.
    Wenn du in Ölbronn erlebt hättest, wieviel ältere und zum Teil gebrechliche Leute nicht nur das Konzert, bei dem wir bequemere Stühle hatten, sondern auch die zweistündige Mattinée - in einfachen Stuhlreihen - durchgestanden haben, dann wärst du vielleicht anderer Meinung.
    Umgekehrt aber weiß ich von vielen älteren, aber auch jüngeren (du hast sie ja auch hierin Forum) Leuten, dass sie die Oper aufgegeben haben, nachdem diese Seuche des Regisseur-Theaters ausgebrochen ist. Und auch über das Fernsehen schimpfen sie, das überwiegend auch diesen Mist überträgt. Nein, das verunstaltende Regisseur-Theater vertreibt uns aus dem Opernhaus und auch von den widerlichen Sendungen aus diesem Bereich im Fernsehen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • So wie wir 20 Aufnahmen einer Beethoven-Sinfonie sammeln und vergleichen so halten wir auch unzählige Aufführungen ein und derselben Oper aus.
    Was nun aber die Tatsache mit der Vorausplanung betrifft.: Das RT ist nicht von heute auf morgen gekommen - es wird nicht von heute auf morgen gehen. Wichtig sind hier aus meiner Sicht die Weichenstellungen für die Zukunft. Und derlei geschieht durch die Bestellung von geeigneten Intendanten.
    Es ist aus meiner Sicht wichtig einerseits denen, die bereits resigniert haben, zu zeigen, dass sie mit ihrer Abneigung nicht alleine sind, andrerseits denen, die eigentlich kein Interesse an Kunst haben, aber akzeptieren, dass Kunst von Steuergeldern subventioniert werden muß, zu zeigen, "was hier wirklich gespielt wird". In allen Bedeutungen des Satzes. Auch diesen Leuten wird es dann leichter gemacht gegen die Verschwendung und den Mißbrauch von Steuergeldern zu protestieren.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Es ist aus meiner Sicht wichtig einerseits denen , die bereits resigniert haben, zu zeigen, dass sie mit ihrer Abneigung nicht alleine sind, andrerseits denen, die eigentlich kein Interesse an Kunst haben, aber akzeptieren, dass Kunst von Steuergeldern subventioniert werden muß, zu zeigen, "was hier wirklich gespielt wird". In allen Bedeutungen des Satzes. Auch diesen Leuten wurd es dann leichter gemacht gegen die Verschwenunge und den Mißbrauch von Steuergeldern zu protestieren,


    Ja, lieber Alfred, und genau deshalb ist es so wichtig, dass Du die Courage hast Initiativen, wie die der Bürgerbewegung in Hannover Raum im Tamino-Klassik-Forum zu geben. Bereits geäußert: Wichtig erscheint mir, dass auch die Freunde des Regietheaters gleichberechtigt zu Wort kommen können. Falls sie keine eigene Initiative auf die Beine stellen können, dann sollen sie alles in Frage stellen und argumentativ widerlegen, das können sie doch so perfekt.


    Hezrlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Shakespeare-Übersetzer Frank Günther über Theatermoden:


    Im Theater sehen wir heute den Römer Coriolan im NATO-oliven Tarnanzug mit Maschinenpistole und Springerstiefeln, Macbeth als Börsenbroker im Maßanzug. Hamlet im Strampelhöschen mit Schnuller. Das sind zunächst äußerliche Verkleidungen; manchmal klappt's und erzählt Spannendes über den Kern der alten Geschichte, manchmal läuft es als modische Geste leer und verfehlt jenes Kraftzentrum des Fremd-Verwandten, das in den Stücken steckt. Manchmal wird ein Stück gar zum reinen Vehikel für ganz stückfremde Erzählungen: Wenn wir die Bankenkrise nebst Occupy-Bewegung anhand des Kaufmanns von Venedig darstellen wollen, aus keinem anderen Grund, als dass es ja hier wie da um Geld geht, so werden wir wohl den Reichtum von Shakespeares Stück verfehlen; oder wenn wir die popkulturelle Beliebigkeits-Assoziations-Maschine anwerfen und Macbeth plötzlich in Transsylvanien unter Vampiren spielt oder Othello der weiße Lead-Sänger einer Rockband auf Zypern wird, so ist das zwar „Shakespeare entstaubt" und geht vielleicht „geil ab", ist poppig bunt und kultverdächtig, aber es könnte uns auffallen, dass bei solchen Inseinssetzungen etwas auf der Strecke bleibt. Das neue Kostüm ist in solchen Fällen entweder zu eng oder zu weit oder zu kurz oder zu lang - es passt den alten Figuren und Geschichten und Kontexten nicht so recht auf den Leib; und so wird, statt das Kostüm dem Leib anzupassen, der Leib passend gemacht.


    Aus: Frank Günther: »Unser Shakespeare«, Deutscher Taschenbuch Verlag, München

  • Shakespeare-Übersetzer Frank Günther über Theatermoden:


    [...] Das neue Kostüm ist in solchen Fällen entweder zu eng oder zu weit oder zu kurz oder zu lang - es passt den alten Figuren und Geschichten und Kontexten nicht so recht auf den Leib; und so wird, statt das Kostüm dem Leib anzupassen, der Leib passend gemacht.
    Aus: Frank Günther: »Unser Shakespeare«, Deutscher Taschenbuch Verlag, München


    Ich werde heute nachmittag in der aktuellen Inszenierung Richard III. am Hamburger Thalia Theater mal überprüfen, wie es dort mit den "Kostümen" klappt :hello:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Lieber Dieter,


    du hast hier einen Aspekt angesprochen, der mir auch wichtig scheint - vielleicht ist es sogar das wichtigste Kriterium für dieses Thema:


    Ob eine Veränderung der Autoren-Vorgaben berechtigt ist, hängt vor allem davon ab, in welchem Maße die Veränderung das Stück nur entstaubt (was ihm manchmal auch gut tun kann) oder aber beschädigt (was aus meiner Sicht erfahrungsgemäß die Regel ist).


    Es hängt vieles davon ab, wie einfühlsam die Veränderer mit dem Stück umgehen: ob lediglich biedermeierlicher Staub abgetragen wird bzw. das Stück dadurch verständlicher wird - oder ob die seine Kernaussagen beschädigt bzw. umgekrempelt werden.


    Ich meine, wir sollten eine Inszenierung daraufhin prüfen, in wieweit sie das, was die Autoren geschaffen haben, auf der Bühne eher freilegen - oder eher verschütten.


    (Ich weiß, ich wiederhole mich; aber in diesem Fall kann das wohl nur hilfreich sein!)


    Fangen wir also damit an, bevor der Gedanke wieder zerredet wird...
    meint, mit herzlichen Grüßen, Sixtus

  • Zitat

    Zitat von Sixtus: Ich meine, wir sollten eine Inszenierung daraufhin prüfen, in wieweit sie das, was die Autoren geschaffen haben, auf der Bühne eher freilegen - oder eher verschütten.


    Lieber Sixtus


    Entstaubt! Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Ich habe es hier schon mehrfach an einigen Beispielen erklärt, was für mich durchaus akzeptabel ist (z.B - und da wiederhole ich mich auch wieder - der Tristan-Inszenierung von Patrice Chereau in der Scala oder der kürzlich gesendeten Manon Lescaut von Pappano aus Covent Garden - ich besitze noch andere "entstaubte aber nicht verschüttete" Inszenierungen auf DVD). Leider wird in fast allen Fällen das, was die Autoren geschaffen haben, total verschüttet, indem der Regisseur ihm eine andere, meist irre Handlung überstülpt, die weder zum Text, zum von den Autoren gegebenen Umfeld (Ort und Zeit), in die es schon vom Titel her zwangsläufig gehört, noch zur Musik passt. Und das verurteile ich weiterhin und nenne es weiterhin beim richtigen Namen "Verunstaltung":


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Shakespeare-Übersetzer Frank Günther über Theatermoden:


    Im Theater sehen wir heute den Römer Coriolan im NATO-oliven Tarnanzug mit Maschinenpistole und Springerstiefeln, Macbeth als Börsenbroker im Maßanzug. Hamlet im Strampelhöschen mit Schnuller. Das sind zunächst äußerliche Verkleidungen; manchmal klappt's und erzählt Spannendes über den Kern der alten Geschichte, manchmal läuft es als modische Geste leer und verfehlt jenes Kraftzentrum des Fremd-Verwandten, das in den Stücken steckt. Manchmal wird ein Stück gar zum reinen Vehikel für ganz stückfremde Erzählungen: Wenn wir die Bankenkrise nebst Occupy-Bewegung anhand des Kaufmanns von Venedig darstellen wollen, aus keinem anderen Grund, als dass es ja hier wie da um Geld geht, so werden wir wohl den Reichtum von Shakespeares Stück verfehlen; oder wenn wir die popkulturelle Beliebigkeits-Assoziations-Maschine anwerfen und Macbeth plötzlich in Transsylvanien unter Vampiren spielt oder Othello der weiße Lead-Sänger einer Rockband auf Zypern wird, so ist das zwar „Shakespeare entstaubt" und geht vielleicht „geil ab", ist poppig bunt und kultverdächtig, aber es könnte uns auffallen, dass bei solchen Inseinssetzungen etwas auf der Strecke bleibt. Das neue Kostüm ist in solchen Fällen entweder zu eng oder zu weit oder zu kurz oder zu lang - es passt den alten Figuren und Geschichten und Kontexten nicht so recht auf den Leib; und so wird, statt das Kostüm dem Leib anzupassen, der Leib passend gemacht.
    Aus: Frank Günther: »Unser Shakespeare«, Deutscher Taschenbuch Verlag, München


    Das ist ein sehr grundsätzliches Problem, lieber Dieter. Schon auf der hermeneutischen Ebene. Wenn zum Sinnverstehen die "Anwendung" (subtilitas applicandi) gehört, die Anpassung des aus der Vergangenheit zu Verstehenden an den jeweiligen aktuellen Zeitkontext, dann ist "Aktualisierung" grundsätzlich eine notwendige, zum Sinnverstehen konstitutiv gehörende Übersetzungsarbeit und nicht nur Mode. Aber wie jede Übersetzung kann das natürlich schief gehen. Wer lesen ja diesen einen besonderen alten Text, weil wir von ihm Anderes, Wesentliches und Wesentlicheres erfahren können bzw. wollen als aus den vielen beliebigen Textquellen von heute. Also sollte ein Shakespeare-Text wenn dann so bearbeitet werden, dass klar wird, dass uns Shakespeare noch heute etwas Wesentliches zu sagen hat und nicht umgekehrt wir nur das Unsrige in ihn lediglich hineinprojizieren. Denn dann - bei einer solchen Modeinszenierung - kommt aus der Begegnung von uns mit Shakespeare nämlich nichts heraus, was unseren Horzont erweitern könnte, sondern statt dessen langweilige Tautologie: Wir erfahren, was wir ohnehin schon wissen. Wenn sogar einst ein Karl Marx im "Kapital" "Timon von Athen" zitieren konnte, dass Geld wirklich alles vermag, sogar den Himmel zu erkaufen, dann ist Shakespeare brisanter denn je heutzutage. Er hat uns also etwas Wesentliches zu sagen!


    Den Reichtum verfehlen - Komplexität reduziert Interpretation immer, wenn etwa Fischer-Dieskau dem Sinne nach sagte, er könne die "Winterreise" tausend Mal singen und trotzdem den Sinn nicht annähernd ausschöpfen. Aber schlecht ist natürlich, wenn diese Komplexitätsreduktion modisch-populistisch zum Eindimensionalen tendiert. Dann wird "Interpretation" nämlich platt. :hello:


    Herzlich grüßend
    Holger

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ob eine Veränderung der Autoren-Vorgaben berechtigt ist, hängt vor allem davon ab, in welchem Maße die Veränderung das Stück nur entstaubt (was ihm manchmal auch gut tun kann) oder aber beschädigt (was aus meiner Sicht erfahrungsgemäß die Regel ist).


    Ich habe das Zitat von Frank Günther im Beitrag Nr. 286 eingestellt, nicht, weil ich damit völlig einverstanden wäre, und erst recht nicht, um den »RT-Gegnern« Munition zu liefern, sondern weil ich die Shakespeare-Übersetzungen von Frank Günther und auch das, was er selbst dazu zu sagen hat, sehr schätze (er war erst letzte Woche wieder hier in Ansbach). Und da beschäftigt mich eben schon, dass es einerseits ganz vernünftig klingt, was er über Theatermoden schreibt, dass ich aber den Verdacht nicht los werde, er denkt hier zu kurz.


    Hintergrund ist das, was ich unter anderem aus Beiträgen in der Diskussion über Opernästhetik (Opernästhetik), aber auch in anderen Diskussionen hier bei Tamino, über die sogenannte Werktreue und Werkgerechtigkeit gelernt habe. Wenn es so ist, dass die Aufführung einer Oper ein selbstständiges Kunstwerk darstellt, das über Partitur und Libretto hinausgeht, dann sehe ich nach dem bisherigen Stand der verschiedenen Diskussionen eigentlich nur die Folgerung, dass der Regisseur ziemlich frei mit dem Stück verfahren darf (ob das Ergebnis dann gelungen ist, sei dahingestellt). Oder unterliege ich da einem Kurzschluss?


    Bei allem, was dagegen gesagt wurde, sehe ich nicht die »gewisse Selbstverleugnung, Distanznahme zu sich selbst, seinen Vormeinungen, Vorlieben, Animositäten gegenüber«, die ich mir mit Holger für den Diskurs wünschen würde. Das Anschrei(b)en gegen angebliche »Verunstaltungen« kommt für mich leider nicht über das argumentative Niveau von »Weil mir das nicht gefällt und ich das nicht mag, darf es so auch nicht gemacht werden« hinaus (was menschlich verständlich ist, insbesondere wenn man das Gefühl hat, dass für den eigenen Geschmack am Schluss nicht mehr genügend übrig bleibt).


    Zurück zu den Ausführungen von Frank Günther. Mir ist nicht klar, was er denn nun eigentlich damit sagen will. Die Formulierung, »dass bei solchen Inseinssetzungen etwas auf der Strecke bleibt«, lässt außer Betracht, dass bei jeder Aufführung etwas auf der Strecke bleibt (sonst dürfte es nicht so viele unterschiedliche und doch als geglückt empfundene Interpretationen etwa einer Beethoven-Sonate geben). Darf man also Shakespeare nur »entstauben«, wenn dabei »das Kostüm dem Leib noch passt«? Kommt es, mit Sixtus’ Worten, darauf an, »wie einfühlsam die Veränderer mit dem Stück umgehen«? Oder will Frank Günther die Freiheit des Regisseurs damit gar nicht in Frage stellen und er zielt nur darauf ab, wie überzeugend ihm das Ergebnis dann erscheint?

  • Genau darauf, lieber Dieter, wollte ich hinaus:


    Wenn der Regisseur (vorausgesetzt, er ist ein begabter Künstler!) einfühlsam mit dem Werk umgeht, kann fast nur ein überzeugendes - oder doch zumindest ernst zu nehmendes - Ergebnis herauskommen.


    Wenn dieses Ergebnis dann nicht nur ihn selbst überzeugt, sondern auch, sagen wir: dich und mich, die wir uns ja als mit Kompetenz ausgestattet wähnen(!), dann ist der Rest nur noch missionarische Überzeugungsarbeit!


    (Jetzt müssen wir knobeln, wer den nächsten Schritt wagt... )


    Aber bitte: Nicht die Mehrheit der gewonnenen Stimmen sollte zählen. (Schiller: Ihr müsst die Stimmen wägen - und nicht zählen!)


    Herzlich grüßt Sixtus

  • Lieber Sixtus,


    einfühlsam mit dem Werk umgehen heißt für mich, dass der Regisseur, wenn er Text und Musik eines nicht von ihm selbst geschaffenen Werkes verwendet, er auch dessen Handlung nicht willkürlich verschandeln darf. Die Inszenierung ist und bleibt für mich kein eigenständiges und unabhängiges - wie es einige hier nennen - "Kunst"werk. Sie ist - wenn das Werk als das des Librettisten und Komponisten ausgegeben wird - eindeutig auch an den Inhalt des Stückes, auf dem Text und Musik basieren, gebunden. Da beißt die Maus keinen Faden ab, auch wenn einige blasse Theoretiker, die sich um Stellungnahmen zu praktischen Aufführungen (wie Rodolfo kürzlich eine angeregt hatte) immer geflissentlich drücken, uns eines anderen belehren wollen. Diese immer gleichen, alles verdrehenden Lehren bleiben für mich unglaubwürdig, daher lese ich sie schon garnicht mehr.
    Eine völlig artfremde und damit entstellte Handlung wird mich und viele Zuschauer nie überzeugen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    man muss aber auch der anderen Seite eine Chance geben, sich zu artikulieren. Zum Widerlegen ist dann immer noch Zeit.
    Und das werde ich, wie du weißt, nötigenfalls nicht versäumen - wenn ich meine Gründe dafür habe. Ich will mir keine Prinzipienreiterei vorwerfen lassen. Also warten wir´s ab.


    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Lieber Sixtus,


    Die Chance war und ist immer noch gegeben. Aber du hast es ja all die Jahre nicht miterlebt und kannst das auch nicht mehr alles nachvollziehen (Einiges ist auch inzwischen gelöscht), was hier an endlosen abwegigen Theorien vorgetragen wurde, so dass außer mir es viele andere hier nicht mehr ertragen konnten. Anfangs habe auch ich vieles widerlegt. Aber dann mochte ich mich hier mit einigen dieser Herren nicht mehr anlegen. Also lese ich das einfach nicht mehr bzw. gehe nicht mehr darauf ein. Was viele von uns geärgert hat, war, dass wir zu konkreten Beispielen, und die gab es hier zur Genüge, von den weltfremden Herren Theoretikern nie eine Stellungnahme oder eine Erklärung erhielten.
    Wenn zu konkreten Beanstandungen auch konkrete Erklärungen kommen, warum eine bestimmte Inszenierung heute zwangsläufig so sein muss, will ich das den Verteidigern abnehmen, wobei ich durchaus nicht der gleichen Ansicht sein muss. Aber aus allen Versuche, am konkreten Beispiel zu diskutieren, hielten sich diese Herren hier heraus (siehe das von Rodolfo angeregte Beispiel). Also bitte zum Beispiel: Hic Rhodos, hic salta! oder zu deutsch: Butter bei die Fisch!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Was viele von uns geärgert hat, war, dass wir zu konkreten Beispielen, und die gab es hier zur Genüge, von den weltfremden Herren Theoretikern nie eine Stellungnahme oder eine Erklärung erhielten.

    Und wenn dann einmal jemand, den Du in die Ecke der Theoretiker zu stellen scheinst, obwohl er keiner ist, bei einer konkreten Inszenierung erklärt, warum er sie im Gegensatz zu Dir nicht für werkgerecht hält, gehst Du auch nicht darauf ein.



    Anfangs habe auch ich vieles widerlegt.

    Ich meine, damit machst Du es Dir ein bisschen zu leicht. Und nachvollziehen kann ich es nicht, weil ich noch nicht lange genug bei Tamino bin, als dass ich das mitbekommen hätte. Du könntest mir nun entweder abnehmen, dass ich mich ernsthaft bemühe, mich unvoreingenommen mit der Thematik auseinanderzusetzen, und mir zumindest dabei helfen, Deine damaligen Argumente zu finden (wichtig genug scheint Dir die Thematik ja immerhin zu sein, da Du Dich bei jeder Gelegenheit dazu äußerst), oder Du lässt es bleiben auf die Gefahr hin, dass Du Dir »Prinzipienreiterei« vorhalten lassen musst.

  • [...], was hier an endlosen abwegigen Theorien vorgetragen wurde, [...]. Anfangs habe auch ich vieles widerlegt.


    Das erscheint mir dann doch etwas zu hoch gegriffen. Es handelt sich hier m.E. um Theorien, Thesen und Meinungen, die schlicht nicht beweisbar, sondern mehr oder weniger plausibel sind. Eine (fundamentale) Widerlegung ist da zumeist nicht möglich. Ebensowenig wird es mir gelingen, Gerhards oder allgemeiner der Regietheater-Gegner Theorien und Ansichten zu widerlegen. Höchstens vermag ich Schwachstellen in der Argumentation aufzuzeigen, auf nicht vernünftig erscheinende Folgerungen aufmerksam zu machen und vielleicht einmal ein Detail tatsächlich zu widerlegen; selbiges gilt natürlich für die "Gegenseite". - Aber im Großen und Ganzen sollten sich beide Seiten darüber im Klaren sein, dass wir uns hier nicht auf dem Feld beweis- bzw. wiederlegbarer Tatsachen bewegen, auch, wenn manch einer das gerne anders hätte oder es so darstellt! Einfacher ausgedrückt: Auch Bekannte und Verwandte, die meine Meinung teilen, sind lediglich ein Beweis für gar nichts ...


    Ansonsten zum Anwurf, dass sich die Regietheater-Freunde ja nicht zu konkreten Beispielen äußern: Dies scheint mir in der Tat hinreichend "wiederlegt". Es gibt genug entsprechende Beiträge! Ich selber werde mich, sobald ich endlich die Zeit finde - bin kein Rentier, habe Beruf, Frau & Kinder und Kulturprogramm - noch zur Manon und zur Norma äußern und finde btw. die bisherigen "konkreten" Einlassungen seitens der Regietheater-Gegner auch nicht sehr erhellend; gehen sie doch kaum über ein Norma gefällt mir! und Manon gefällt mir nicht! hinaus.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Lieber Michael!


    Es sind doch anfangs genug Beispiele vorgebracht worden (z. Bsp. die Oper "Ein Maskenball"), wo gleich zu Anfang, der sollte im Schloß beginnen, einige Protagonisten auf Toilettenbrillen mit der Bild-Zeitung in der Hand lesend sitzen. Es gab auch genügend andere besch.... Beispiele. Ich gehöre auch zu den Taminos, denen dieses endlose diskutieren hier vergangen ist.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Holla, ihr Streiter in Apoll!


    Wenn Verdis Maskenball auf dem Klo beginnt, schlage ich als einfachste Lösung vor: Premierenkritik abwarten, lesen, nicht hingehen - außer wenn die Besetzung über jede Kritik erhaben ist. Dann aber schon zu Hause trainieren, mit geschlossenen Augen zuzuhören.
    Und nicht vergessen: Für den Notfall Seitenplätze kaufen, um schnell verduften zu können!


    Ich habe morgen Merkerdienst bei der Saarbrücker Freischütz-Premiere. Da kann ich es nicht so machen, weil ich berichten muss. Aber ich verspreche euch (beiden Seiten), dass ich auch einen Kurzbericht in die Sparte "Gestern in der Oper" stelle, bei dem ich nichts Wichtiges weglassen oder dazu erfinden werde.


    Wie schon im Voraus zu erfahren war: Kaspar trägt ein rosa Hemd. Ich werde genau hinschauen, ob er auch einen Ohrring trägt - und untersuchen, ob es dafür logische Anhaltspunkte in der Partitur gibt.


    Bis Sonntag herzliche Grüße von Sixtus

  • Lieber Wolfgang,


    du merkst an, es seien


    [...] doch anfangs genug Beispiele vorgebracht worden (z. Bsp. die Oper "Ein Maskenball"), wo gleich zu Anfang, der sollte im Schloß beginnen, einige Protagonisten auf Toilettenbrillen mit der Bild-Zeitung in der Hand lesend sitzen. Es gab auch genügend andere besch.... Beispiele.


    Das ist natürlich vollkommen richtig, aber was bzw. welche Theorie soll damit bewiesen oder widerlegt sein? So ein Beispiel zeigt doch höchstens, dass der betreffende Regisseur eine (wesentlich) andere Auffassung vom Stück hat, als z.B. Du, Gerhard oder vielleicht auch ich. Als pars pro toto taugt es genau so wenig, wie Otto Schenks New Yorker Ring-Inszenierung. Das soll aber auch nicht heißen, dass beide Beispiele und ebenso die von roldolfo39 gewählten (siehe hier) nicht als Basis einer fruchtbaren Diskussion sein können - man muß nur bereit sein, sie zu führen.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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