Schubert Klaviersonate Nr 21 in B-Dur D 960

  • Zitat

    Original von miguel54
    Welche Notenausgabe ist denn empfehlenswert? Dann könnte ich die Aufnahme checken ... oder gibt es die Noten online?


    hatetepe://sheetmusicarchive.net/
    weiter zu Schubert -> Sonatas -> Sonata in B-flat, Movement 1


    Zwar kein Urtext, aber sollte zur Orientierung völlig ausreichen.
    Willst du damit etwa Kopien orten? Das geht meiner Meinung nach zufriedenstellend nur mit einem Vergleich der Wellenform.

  • Zitat

    Original von steppenhund
    Werden die Stücke und Themen dann so bekannt, dass bereits ein Suchtgewöhnungseffekt eingetreten ist, entfällt die Notwendigkeit für die Wiederholung.
    Das ist sicher eine Krücke von Argument, aber ich habe das selbst auch schon von andern so gehört.


    Ja, das ist das Standard-Argument. Dumm nur, daß die Wiederholung mit den beiden Überleitungsformen, den Längenproportionen etc. einkomponiert ist.
    Ein Lösungsvorschlag meinerseits wäre, es gar nicht erst zu einer so weitgehenden Suchtgewöhnung kommen zu lassen, daß man die Wiederholung nicht mehr hören will (ist ja eh ein Widerspruch, oder?). Also das Repertoire erweitern, und was es noch an Möglichkeiten gibt...


    Aber wollen wir lieber nicht zu sehr OT werden, das gibt hier oft nen Rüffel. Hier wäre ein passenderer Thread zum Thema


    Gruß,
    Khampan

  • Zitat

    Original von Khampan
    Willst du damit etwa Kopien orten? Das geht meiner Meinung nach zufriedenstellend nur mit einem Vergleich der Wellenform.


    Nein, ich möchte erst mal mitlesen und sehen, ob er alle Wiederholungen spielt - werde dann hier berichten.


    Den Trick mit der Wellenform kenne ich.

  • Zitat

    Original von steppenhund
    das halte ich für ein sehr treffendes Argument, insbesonders wenn es eine derart lange prima volta gibt.
    Sonst könnte ich folgendes dagegenhalten. Die Wiederholung stellt teilweise ein Zugeständnis an den Zuhörer dar, der sich erst an neue Themen gewöhnen muss, bevor er sie dann in der Durchführung in den unterschiedlichsten Formen wiedererkennen kann.
    Werden die Stücke und Themen dann so bekannt, dass bereits ein Suchtgewöhnungseffekt eingetreten ist, entfällt die Notwendigkeit für die Wiederholung.
    Das ist sicher eine Krücke von Argument, aber ich habe das selbst auch schon von andern so gehört.



    Hallo Hans,


    ob dieses Argument generell zutrifft (meiner Meinung nach nicht), wäre vielleicht besser im von Khampan verlinkten Thread zu diskutieren.


    Aber speziell bei D 960: Das ist ja nicht nur eine besonders lange prima volta, sondern die erstaunlichste und erschreckendste, die ich kenne - hier (und nur hier) dringt das mit Macht an die Oberfläche, was in diesem Satz sonst nur untergründig mitklingt. Es ist ein Ausbruch, der innerhalb der Klanglandschaft des Satzes völlig isoliert dasteht, wie Alfred Brendel richtig bemerkt hat.


    Brendel hat daraus die Konsequenz gezogen, die Exposition nicht zu wiederholen. Im Gegensatz zu anderen Pianisten, die das auch nicht getan haben, hat er sich wenigstens verbal gerechtfertigt: er wolle sich nicht durch den anarchischen Ausbruch die Atmosphäre des Satzes zerstören lassen und sei sich bewusst, dass er hier gegen den Willen des Komponisten verstoße. Immerhin ehrlich.


    Ich jedenfalls will gerade diesen Satz nicht ohne diese Takte hören. So erschütternd, wie ich sie mir vorstelle (als würde jemand plötzlich die Kontrolle verlieren und um sich schlagen), habe ich die Stelle noch nicht gehört. Selbst nicht bei Afanassiev, der dem noch am nächsten kommt, nicht bei Richter und nicht bei Uchida (deren Version ich sehr schätze), und schon gar nicht bei Kempffs Filzpantoffel-Version.



    Viele Grüße


    Bernd


  • Hi Bernd,


    ich bin zufällig noch zuhause. Daher habe ich mir sofort die Noten geholt, um mich in die Argumentation besser eindenken zu können. Hier wurde schon der Fortissimo-Triller angeführt, Du schreibst vom Ausbruch. (Interessanterweise erinnert mich das Notenbild ein bisschen an das Precipitato aus der 7. Prokofiev-Sonate, wenn ich den Sprung des F7-Akkords sehe.)
    Wenn ich mir das recht so recht überlege, komme ich zu folgenden Überlegungen:
    1.) Der Ausbruch mag aus dem Satz herausfallen, aber er ist stimmig im Gesamtkontext. Im 4. Satz gibt es ja zweimal eine ähnliche Eruption nach einer zwei-Takte-Generalpause.
    2.) Der Ausbruch ist stimmig in bezug auf die letzten Sonaten an sich. In der DV959 gibt es den Ausbruch im 2. Satz. (Darüber werde ich noch einmal separat schreiben.)
    3.) Ich stimme zu, dass man die prima volta spielen solllte. Die Anregung von Khampan, die Wiederholung auf eine Verkürzung umzuschreiben, klingt da gar nicht so unüberlegt.
    4.) Was ich nicht verstanden habe und auch jetzt noch nicht verstehe, sind die Sechzehntelfiguren davor. Rein musikalisch haben die mich immer über die prima volta die Nase rümpfen lassen.
    5.) Dass ich selbst die Wiederholung nicht spiele, hat einen ganz praktischen Grund. Als Amateur - und ich glaube, dass es auch manchen Profis so gehen könnte - bin ich beim Spielen der Sonate in einem Stück in der Regel in der Mitte des 4. Satzes groggy. Die Länge, die Intensität, die Dichte der Musik erscheint mir beim Spielen sehr, sehr anstrengend. Ich spüre die Anstrengung hier mehr als bei irgendeinem anderen Werk. Gerade weil ich die Sonate so gut kenne.
    Aufgrund meiner Teilnahme hier im Klassikforum und meiner Beiträge gestern habe ich gestern mich am Abend um halb zehn noch hingesetzt und sie gespielt. Ich war entsetzt über meine mangelnde Qualität, die auch dadurch bedingt war, dass ich gestern einen sehr anstrengenden beruflichen Tag hatte.
    Es macht mir nichts aus, wenn ich mich einmal vergreife. Aber es macht mir etwas aus, wenn die Musik nicht so kommt, wie ich sie mir vorstelle.
    Die Wiederholung des ersten Satzes zu spielen, bedeutet eine zusätzliche Belastung. Und die prima volta gelangt nur dann zur vollen Geltung, wenn die gesamte Sonate gespielt wird.


    Ich bin Khampan und dir sehr dankbar für eure Beiträge. Ich habe nicht mehr so viel Gelegenheit, mit Musikern zu sprechen. Die letzte Musikliteratur, die ich gelesen habe, behandelt Brahms. Wenn ich daher einen neuen Input zu etwas bekomme, mit dem ich mich seit mehr als 40 Jahren beschäftige, dann bringt mir das sehr viel.


    Liebe Grüße Hans


    P.S. Rado Lupu hat mir in den 90-Jahren einmal auf dem Bösendorfer-Imperial-Computerflügel den dritten Satz vorgespielt. Es war fantastisch so bemerken, wie toll er pianissimo spielen kann. Das geht zwar nur bei einem blendend regulierten Flügel, der täglich gewartet wird, aber das idealisierte Bild, wie es eigentlich klingen soll, hat sich bis heute bei mir eingeprägt.

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

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  • Hallo Hans,


    Zitat

    Original von steppenhund
    1.) Der Ausbruch mag aus dem Satz herausfallen, aber er ist stimmig im Gesamtkontext. Im 4. Satz gibt es ja zweimal eine ähnliche Eruption nach einer zwei-Takte-Generalpause.


    auch da ist es natürlich eine dynamische Eruption, aber doch in Form eines regulären, sehr konturierten Themas - das ja zudem schon dadurch, dass es zweimal erscheint, stärker in die Logik des Satzes eingebunden ist.



    Zitat

    2.) Der Ausbruch ist stimmig in bezug auf die letzten Sonaten an sich. In der DV959 gibt es den Ausbruch im 2. Satz. (Darüber werde ich noch einmal separat schreiben.)


    Völlige Zustimmung von meiner Seite! Man könnte noch viele andere solcher Ausbrüche in Schuberts "Spätwerk" hinzufügen (Streichquintett!).



    Zitat

    3.) Ich stimme zu, dass man die prima volta spielen solllte. Die Anregung von Khampan, die Wiederholung auf eine Verkürzung umzuschreiben, klingt da gar nicht so unüberlegt.


    So sehr ich mit Khampan sonst meistens übereinstimme: Wenn man die prima volta aus was auch immer für Gründen nicht spielt, dann ist es m.E. immer noch die zweitbeste Lösung, gleich in die secunda volta überzugehen (ohne jede Umarbeitung): die "Wiederholung" des eben noch in F-dur erkungenen Motivs in cis-moll ist ein bewegendes harmonisches Ereignis, "ein gewissermaßen absolutes, ortloses Außerhalb" (Peter Gülke). (Man muss natürlich hinzufügen, dass dieses "Außerhalb" eigentlich nur Sinn macht, wenn man vorher die prima volta gehört/gespielt hat.)



    Zitat

    4.) Was ich nicht verstanden habe und auch jetzt noch nicht verstehe, sind die Sechzehntelfiguren davor. Rein musikalisch haben die mich immer über die prima volta die Nase rümpfen lassen.


    Ja, kann ich verstehen. Aber dieses "Grobe", "Läppische", fast Banale dieser Sechzehntelfiguren trägt ja gerade stark dazu bei, dass man diese Takte als "Fremdkörper" empfindet.


    Rein harmonisch (als Festigung von F-dur) und thematisch kann man die prima volta ja durchaus als Festigung des vorher Erklungenen wahrnehmen. Was so schockiert, ist aber neben der bis zum ffz gesteigerten Dynamik vor allem der abrupte, fast brutale Gestus dieser Passage (einschl. des Beethoven'schen Schicksalsrhythmus).



    Zitat

    5.) Dass ich selbst die Wiederholung nicht spiele, hat einen ganz praktischen Grund. Als Amateur - und ich glaube, dass es auch manchen Profis so gehen könnte - bin ich beim Spielen der Sonate in einem Stück in der Regel in der Mitte des 4. Satzes groggy. Die Länge, die Intensität, die Dichte der Musik erscheint mir beim Spielen sehr, sehr anstrengend. Ich spüre die Anstrengung hier mehr als bei irgendeinem anderen Werk. Gerade weil ich die Sonate so gut kenne.
    Aufgrund meiner Teilnahme hier im Klassikforum und meiner Beiträge gestern habe ich gestern mich am Abend um halb zehn noch hingesetzt und sie gespielt. Ich war entsetzt über meine mangelnde Qualität, die auch dadurch bedingt war, dass ich gestern einen sehr anstrengenden beruflichen Tag hatte.
    Es macht mir nichts aus, wenn ich mich einmal vergreife. Aber es macht mir etwas aus, wenn die Musik nicht so kommt, wie ich sie mir vorstelle.
    Die Wiederholung des ersten Satzes zu spielen, bedeutet eine zusätzliche Belastung.


    Als Nicht-Musiker finde ich Deine Ausführungen sehr interessant, gilt doch gerade der erste Satz von D 960 gemeinhin als pianistisch "leicht". Ansonsten ist natürlich niemand gezwungen, die prima volta auszuführen, schon gar nicht wenn er für sich selbst oder für ein kleines Publikum spielt. Nur bei professionellen Pianisten, zumal wenn sie die Sonate auch noch auf Tonträgern einspielen, ärgere ich mich über das Auslassen der Passage.



    Zitat

    Ich bin Khampan und dir sehr dankbar für eure Beiträge. Ich habe nicht mehr so viel Gelegenheit, mit Musikern zu sprechen.


    In Bezug auf mich leider zuviel der Ehre ;) - ich bin reiner Laie und bewundere bzw. beneide jeden, der die Fähigkeit besitzt, z.B. D 960 selbst zum Erklingen zu bringen.


    Den Austausch finde ich auch überaus anregend!



    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat


    Als Nicht-Musiker finde ich Deine Ausführungen sehr interessant, gilt doch gerade der erste Satz von D 960 gemeinhin als pianistisch "leicht".


    Hi zwielicht,


    eine derartige Aussage überrascht mich. Die Musiker, mit denen ich gesprochen habe, meinen, dass Schubert zwar vielleicht technisch leicht erscheint, aber absolut schwer ist, weil er eben nicht "für die Hand" geschrieben ist. Erklärung: es gibt ganz leichte Passagen, die jeder Anfänger spielen könnte, und dann plötzlich einen Sprung, der im Tempo richtig ausgeführt gehört, der fast nicht zu treffen ist.
    -
    es gibt Kompositionen von Chopin, die viel komplexer und schwieriger klingen, aber viel mehr "für" die Hand geschrieben sind, wo sich der Fingersatz von selbst ergibt, wenn die Legatobögen berücksichtigt werden.


    Was den ersten Satz angeht, habe ich bereits bei der ersten Figur größte Schwierigkeiten. Die gebundenen Oktaven müssen in pianissimo das Thema darstellen. Die Quinten müssen dazu noch im Anschlag angepasst werden. Nur wenn die Quint etwas leiser als die Oktave gespielt wird, kann ein einigermaßer schöner Klang erreicht werden. Und das muss man dann eine halbe Seite lang durchhalten. Sicherlich gehört es zum Rüstzeug eines guten Pianisten, seine Akkorde jederzeit genau in der Intonation spielen zu können, die erwünscht ist. Aber von selbst wird das auch bei einem guten Pianisten nicht kommen.
    Es ist halt nur eine andere Art von Schwierigkeit.
    Liebe Grüße Hans

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

  • Zitat

    Original von steppenhund
    Was den ersten Satz angeht, habe ich bereits bei der ersten Figur größte Schwierigkeiten. Die gebundenen Oktaven müssen in pianissimo das Thema darstellen. Die Quinten müssen dazu noch im Anschlag angepasst werden. Nur wenn die Quint etwas leiser als die Oktave gespielt wird, kann ein einigermaßer schöner Klang erreicht werden. Und das muss man dann eine halbe Seite lang durchhalten. Sicherlich gehört es zum Rüstzeug eines guten Pianisten, seine Akkorde jederzeit genau in der Intonation spielen zu können, die erwünscht ist. Aber von selbst wird das auch bei einem guten Pianisten nicht kommen.


    ...und daß, wo ich doch gelesen habe [Quelle nicht mehr bekannt], Schubert sei ein nur mittelmäßiger Pianist gewesen.


    :wacky:


    Die Oktaven zu Beginn von D960 finde ich persönlich auch zum Fischefüttern - meine Hände sind einfach zu klein für "Schubert" - oftmals muß ich arpeggieren, wenn es um Nonen oder Dezimen geht. Das scheint eben der Unterschied zwischen einem schlechten [mir] und einem mittelmäßigen [Schubert?] Pianisten zu sein. Kein Wunder also, wenn es für heutige Tastenakrobaten irgendwie leicht ist...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • übrigens gibt es auch noch den demus ein bisschen (amamarketplace)


    ich bin da ja eher der eunuch -in meinem serail befinden sich inzwischen 45 aufnahmen unterschiedlichster qualität (in wirklichkeit ist eine schöner als die andere :] )



    also den klang des tröndlin finde ich eigentlich nicht angenehm, in den höheren lagen eng, fast "hölzern".
    von immerseels tröndlin wird ja im booklet behauptet, dass er seit ca. 1835 wohlerhalten ist, also keiner restauration oder aufarbeitung bedurfte und eben so klingt wie vor 170 jahren. ich hoffe nicht (-für das heil meiner schmutzigen seele, nicht für die erkenntniserleuchtung), dass da jetzt so ein kundiger bastler à la hildebrandt herkommt und mir sagt, dass das, was ich an den alten klavieren so schätze -der obertonreichtum, auch bisweilen das leichte scheppern und zirpen (ich mein' nicht einen janitscharenzug oder fagottzug), der unterschiedliche klangcharakter von bass, mittellage und diskant- nur das ergebnis jahrhundertelanger verrottungsprozesse und nachträglicher rettungsmaßnamen ist.


    der lahusen war wahrscheinlich nicht so ein versierter pianoplayer wie immerseel es ist. aber seine einspielung ergreift mich wesentlich mehr - und ich will mich dabei bewußt nicht auf den angesichtsdestodeskitsch beziehen.
    die klangfarbenfächerung ist famos! allein, wie sich der triller absetzt.


    von meinen 5 fortepianoaufnahmen gefällt mir diese am besten.


    (dieser hessehund hans jagt einen hinter dem hintersten ofen hervor! ;) )

  • Zitat

    Original von observator
    (dieser hessehund hans jagt einen hinter dem hintersten ofen hervor! ;) )


    Hi, observator,


    das werte ich ja als ein besonders nettes Kompliment:)


    Ich würde nicht Verrottungsprozesse anführen. Es gibt einige Phänomene, die zusammenwirken. Als ich heute im Auto in die Firma fuhr, konzipierte ich so etwas wie eine Standpunktserklärung in Bezug auf Bösendorfer. Ihr solltet beim Lesen meiner Texte wissen, dass ich parteiisch bin, (in Bezug auf Bösendorfer) aber gleichzeitig die Gelegenheit hatte, sehr viele unterschiedliche Instrumente kennen zu lernen.
    Bestimmte Effekte lassen sich bei heutiger Fertigung gar nicht mehr erzielen. Ob ein altes Klavier scheppert oder eine eigene Obertoncharakteristik hat, sagt nichts über Qualität aus. Es ist eben individuell. Aber das muss ich noch etwas verständlicher ausführen, wofür mir jetzt die Zeit fehlt.


    Aber es ist unglaublich zu lesen, welche Sammlungen es bei einigen Liebhabern gibt...


    Liebe Grüße, Hans

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

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  • Zitat

    Original von observator
    (dieser hessehund hans jagt einen hinter dem hintersten ofen hervor! ;) )


    Was bin ich doch für ein Glückspilz, daß ich der Versuchung wi[e]derstand, Dir den Link zu senden... aber wie ich erfreut sehe, kommst Du auch ohne meine zartliebende Böswilligkeit gut zurecht.


    :baeh01:


    Naja, nach taggenauen drei Jahren Forums[zuge]hörigkeit...


    :]


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • ja genau, wenn ich mir deine buttonleiste unten anschau... :D

  • Zitat

    Original von observator
    der lahusen war wahrscheinlich nicht so ein versierter pianoplayer wie immerseel es ist. aber seine einspielung ergreift mich wesentlich mehr - und ich will mich dabei bewußt nicht auf den angesichtsdestodeskitsch beziehen.
    die klangfarbenfächerung ist famos! allein, wie sich der triller absetzt.


    von meinen 5 fortepianoaufnahmen gefällt mir diese am besten.


    Ich habe eben auf der Website der Plattenfirma Celestial Harmonies die erschütternde Geschichte von Lahusens Tod gelesen - kann mich auch an den Artikel im Fono Forum erinnern (hatte damals leider kein Geld, mir seine CD zu kaufen - also vielen Dank für diese Erinnerung). Das ist kein Wunder, dass er in dieser Lebenssituation diese Sonate so ergreifend spielen konnte.
    Ich werde mir seine CD auf jeden fall bestellen.


  • Zitat

    Original von miguel54


    Ich habe eben auf der Website der Plattenfirma Celestial Harmonies die erschütternde Geschichte von Lahusens Tod gelesen - kann mich auch an den Artikel im Fono Forum erinnern (hatte damals leider kein Geld, mir seine CD zu kaufen - also vielen Dank für diese Erinnerung). Das ist kein Wunder, dass er in dieser Lebenssituation diese Sonate so ergreifend spielen konnte.
    Ich werde mir seine CD auf jeden fall bestellen.



    Das ist ein sehr interessanter Hinweis. Ich denke, dass ich mir diese Aufnahme zumindest einmal anhören muss und auch vielleicht kaufen.


    Danke, Hans

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

  • mir ist vorhin eine überlegung gekommen, die ich gleich ausprobieren musste.


    gleich wird bestimmt zwar die versammelte liebhaberschaft dieser ewigen göttin (für mich ist d960 weiblich) in heillose aufregung verfallen - aber mir gefällt es so:


    da ich kein freund eines zu langsamen 1./2. satzes (s. sokolov) bin und trotzdem noch das problem des gegensatzes des langsamen ersten teils zum flotten 2ten teil empfinde, habe ich mal einfach die beiden mittleren sätze umgestellt (1., 3., 2., 4.) und finde das grade beim hören sehr erfrischend.


    hat vielleicht jemand lust dazu diesen versuch mitzumachen?


    liebe grüße, Max

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  • ja, sicher.
    ist kurzweiliger.
    allerdings hör ich es mit einem rest unterschwelligen schlechten gewissens dem schöpfer gegenüber...
    andererseits: ich hör meistens nur den ersten satz oder den dritten bis ende des trios. dafür fast immer von mehreren interpreten hintereinander. auch ein auswuchs unserer modern times. wir leben einfach nicht mehr hip :no:

  • Es wundert mich etwas, daß der Name Eduard Erdmann bis jetzt nicht genannt wurde, galt er doch als einer der großen Schubert-Interpreten der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts. Seine Interpretation der B-dur Sonate, 1950 bei Radio Bremen aufgenommen, erinnert in ihrer robusten Eindringlichkeit an die Aufnahmen von S. Richter.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Ich bin neu im Forum. Die B-Dur-Sonate ist neben dem Es-Dur-Trio und natürlich dem G-Dur-Quartett mein Lieblingsschubert. Ich habe sie durch die Wiedergabe mit S. Richter zum erstenmal gehört. Auf CD. Richter friert die Melodien förmlich ein. Und macht Expo-Wiederholung. Faszinierend war das für mich. Momentan stehe auch ich eher auf schnellere Tempi im ersten Satz. Umstellung: Habe ich noch nicht ausprobiert auf CD. Für mich ist der 4. Satz ein sehr starker Kontrast zu den Außenteilen des 3. Satzes. Die Außenteile des 3. Satzes werden durch den beklemmenden Anfangsakkord des 4. Satzes in Frage gestellt. (Ist im 4. Satz auch zeitweilig ein Tarantella-Rhythmus dabei ? Weiß jemand das ? Wenn ja, wäre da ein Bezug zur C-Moll-Sonate.) Dieser Eindruck des Kontrastes würde bei einer Umstellung verschwinden. Aber muss ich mal ausprobieren..... vielleicht gibt es was neues zu entdecken...
    Folgende Wiedergaben aus dem Radio haben mich in letzter Zeit sehr bewegt.
    Amir Katz 19.02.06 München (leider ohne Expo-Wiederholung, seine A-Dur Sonate fand ich auch sehr gut; Alfredo Perl 05.07.07 Rheingau (mit Expo-Wiederholung) und Emmanuel Strosser 30.01.08 Nantes (mit Expo-Wiederholung). Bisher hat sich der Höreindruck nicht relativiert. Nicht schlecht fand ich: Stadtfeld 14.09.07 Mainz, ohne Expo-Wiederholung; insgesamt klingt mir die Wiedergabe aber noch zu glatt. Gleiches gilt auch für Emanuel Ax 03.06.03 Schwetzingen.
    Auf CD gefällt mir auch die inzwischen über 20 Jahre alte Wiedergabe mit Pires, auch mit Expo-Wiederholung. Liegt letztes auch an dem „weiblichen“ Charakter dieser Musik ?


    Liebe Grüße


    Amfortas08

  • Zitat

    Original von Amfortas08


    Auf CD gefällt mir auch die inzwischen über 20 Jahre alte Wiedergabe mit Pires, auch mit Expo-Wiederholung. Liegt letztes auch an dem „weiblichen“ Charakter dieser Musik ?


    Lieber Amfortas,


    zunächst einmal herzlich willkommen bei Tamino! Ich wünsche Dir viel Spass beim Stöbern und Schreiben! Und keine Hemmungen! Hier beißt keiner :D


    Eine Frage: Könntest Du genauer erklären was Du meinst, wenn Du vom "weiblichen" Charakter dieser Musik schreibst?


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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  • Lieber Christian,


    ich hatte mich auf den Beitrag von Max bezogen, als ich vom weiblichen Charakter dieser Musik sprach. Vielleicht ist das eine Metapher für den sehr resignierenden, aber auch gleichzeitig sehr melodischen Charaklter dieser Sonate.


    Liebe Grüße


    Amfortas08

  • Ich schreibe dieses bewußt in diesen Thread und nicht "Heute im Radio" weil ich denke das ich hier wohl das Zielpublikum eher erreichen könnte (ich bin mir nicht sicher, wieviele tatsächlich regelmäßig in den Radio-Thread schauen)


    Ein Tip für alle Liebhaber der letzten 3 Klaviersonaten Schuberts:


    Heute am 12.11.2008 kommt auf Radio Ö1 um 10:05 die Sendung "Ausgewählt"


    wobei D 958, 959 und 960 unter verschiedenen Interpreten verglichen werden.


    Darunter A.Schiff, A.Schnabel, A.Brendel, P.Badura-Skoda, V.Horowitz,...


    Die Sendung kann auch außerhalb Österreichs via Ö1-livestream übers Internet verfolgt werden.


    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Zitat

    Original von observator
    ja, sicher.
    ist kurzweiliger.
    allerdings hör ich es mit einem rest unterschwelligen schlechten gewissens dem schöpfer gegenüber...
    andererseits: ich hör meistens nur den ersten satz oder den dritten bis ende des trios. dafür fast immer von mehreren interpreten hintereinander. auch ein auswuchs unserer modern times. wir leben einfach nicht mehr hip :no:


    Ist Dir eigentlich je die Nähe der Scherzos erster Theil zum Scherzo von D944 aufgefallen? Ich hab leider keine Partitur der "Großen", sonst könnte ich gar Taktangaben der ähnlichen Stellen machen...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • ja, mach halt andere angaben. mir sind die beiden teile so im fleisch, dass ich betriebstaub bin.


    ttp://imslp.info/files/imglnks/usimg/e/e2/IMSLP24769-PMLP25384-Schubert_Symphony_9__D.944_Scherzo.pdf

  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Schubert Klaviersonate B-Dur D 960“ zu „Schubert Klaviersonate Nr 21 in B-Dur D 960“ geändert.