Anti-REFERENZ / Meine – ton- und klangtechnisch – bedenklichste/n Aufnahme/n!

  • Der Anreiz zu diesem Thread kam mir beim Lesen des weiter unten stehenden Threads von vivelamusic und der parallel dazu laufenden CD von Mahlers Sinfonie Nr 4 unter Chailly.


    Eine eigentlich klangschöne, satte Aufnahme (sie wird ja hier im Forum vielfach auch klangtechnisch geschätzt), aber die einsetzenden Pauken und die Große Trommel sind im untersten Frequenzbereich derart überhöht aufgenommen, dass sie mir den Musikgenuss vollkommen zerstören. Nun betreibe ich eine ganz ordentliche Anlage mit Subwoofer und was mit diesen Aufnahmen (auch bei anderen Mahler-Chailly-Aufnahmen ist dies zu bemerken) herauskommt, das schlägt dem Fass den Boden aus. Mag sein, dass diese Abmischung bassschwachen Anlagen im Grundtonbereich etwas auf die Sprünge und zu einer sonoreren Darstellung verhelfen kann , aber bei einer Anlage mit Bassqualitäten ists einfach zu viel. Wo selbst die berüchtigten Telarc Drums mit einem satten ‚Bamm“ in den Raum geknallt werden, entsteht hier ein vollkommen überzogenes ‚wooooommmm‘. Schrecklich. Das gleiche Phänomen ist übrigens auf Mahlers 1. unter Boulez auszumachen. Eine an sich vorzügliche Aufnahmen, die ich aus dem genannten Grund nicht mehr hören kann/ mag.


    Was habt Ihr für Erfahrungen? Gibt es bei Euch auch eigentlich geschätzte Aufnahmen, die ihr aber aus klangtechnischen Gründen an die Wand schmeissen könntet? Als weiteres Beispiel könnten die bekanntermaßen vollkommen verhallten Aufnahmen der Hanover Band aus den 80ern genannt werden.


    Ich möchte hier jetzt nicht von den Unzulänglichkeiten historischer Aufnahmen reden, sondern von ‚modernen‘ Aufnahmen, denen man eine halbwegs state-of the-art Technik zutrauen dürfte.


    Grüße aus dem sonntäglichen München
    Thomas

  • Ohne die Aufnahme gehört zu haben, möchte ich doch anmerken, daß man heute allgemein eher die Meinung vertritt, daß Subwoofer bei klassischer Musik nicht verwendet werden sollen.
    Es ist nämlich nicht nur eine Frage des Pegels, sondern auch eine des "WIE" der Baß erzeugt wird. Und Subwoofer klingen immer irgendwie nach Popmusik, vermutlich da elektronisch entzerrt.


    Baßreflexboxen hingegen - ich weiß man kann ihnen heute kaum mehr ausweichen - neigen entweder tendenziell zum "dröhnen" oder rauhem Klang -oder der Bassreflexeffekt ust unzureichend.


    Hier gäbe es als gute Alternative eine LS-Box mit zusätzlicher passiver Baßmembran, welche die Vorteile des Baßreflex-Systems aufweist, die -Nachteile jedoch weitgehend eliminiert sind. Eigenart dieser Lösung ist indes in der Regel ein eher "fetter" und nicht überaus präzisen Bass - was nicht unbedingt ein Nachteil sein muß.


    Die zweitbeste und sauberste Methode ist ein "Geschlossenes Gehäuse", welches aber ziemlich voluminös sein muß um wirklichen unverfälschten Baß zu erzeugen.Sie reicht - man höre und staune - bei richtiger Auslegung - tiefer hinab als eine BR-Box - allerdings mit vermindertem Basspegel. Der klassische (heutzutage oft stark bedämpfte) Baßbuckel bei - etwa 80 Hz - fehlt.


    Die beste Lösung ist und bleibt erin Baßhorn - dieses ist aber in der Regel ihn Wohnräumen nicht machbar...


    Ich bin hier SCHEINBAR vom Thema abgekommen - ich hatte "mies abgemischte" Aufnahmen, die bei Tausch EINER Komponente meiner Ankage plötzlich hervorragend klangen, während bis her als "audiophile Lieblingsplatten"eingestufte Stücke viel von ihrer Ausdruckskraft verloren...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ohne die Aufnahme gehört zu haben, möchte ich doch anmerken, daß man heute allgemein eher die Meinung vertritt, daß Subwoofer bei klassischer Musik nicht verwendet werden sollen.
    Es ist nämlich nicht nur eine Frage des Pegels, sondern auch eine des "WIE" der Baß erzeugt wird. Und Subwoofer klingen immer irgendwie nach Popmusik, vermutlich da elektronisch entzerrt.


    Lieber Alfred,


    absolut nein, Einspruch, das stimmt ja nun überhaupt nicht. Ich höre meine Anlage seit gut 20 Jahren nur 'mit' und will nicht mehr drauf verzichten. Gerade bei klassischer Musik. Was sich bei dieser Musik oft noch im untersten Keller 'abspielt' (gerade bei sinfonischer Musik) ist enorm. Hier ist das (klangliche) Fundament gelegt für das was sich weiter oben abspielt.


    Nun ist es sicher in erster Linie eine Frage der Subwoofer-Qualität (hier MBL aktiv!) und - noch mehr - der sinnvollen Einstellung. Schnell ists hier übertrieben. Einen Subwoofer soll man erst dann wahrnehmen, wenn man ihn ausschaltet. Klingt abgedroschen, stimmt aber. Man merkt dann erst, was einem fehlt. Nun betreibe ich natürlich keine Schrankboxen, die von Haus aus einen weiten Tieftonbereich abdecken, sondern wunderbare Kompaktboxen von Sonus Faber. Jetzt kann man natürlich wieder die Diskussion anzetteln, was letztendlich sinnvoller ist: Kompakt- oder Standboxen. Fakt ist (in meinem Hörraum), dass ich mit dieser Kombi einen erheblich besseren (sprich sauberen, trockeneren und tieferen Bass generiere, als mit einer herkömmlichen Lösung. Und den Buckel im oberen Bassbereich, der ja meist zu Raumresonanzen anregt, ist vermieden.


    Bei 99% aller meiner Platten paßt die Abstimmung wunderbar. Die oben genannten Exemplare sprengen eindeutig dieses Rahmen und aufgrund dessen sind es für mich klangtechnisch bedenkliche Aufnahmen. Aber, wie im Eingangsstatement erwähnt, bei heller abgestimmten Anlagen mags "richtig" rüberkommen.


    Wie sind Eure Erfahrungen?

  • Ich gebe Alfred jedoch trotzdem recht. Vielleicht ist es zu hart zu sagen, Subwoofer und Klassik passen nicht zusammen. Dennoch führen manche technischen Ergänzungen iVm bestimmten Aufnahmen zu unschönen Klangverzerrungen.
    Für die o. g. Mahler-Aufnahme muss ich nämlich sagen, dass ich mit meiner ganz durchschnittlichen Anlage einen hervorragenden Klang habe und sogar bei der kleinen Kompaktanlage, auf der ich früher hörte, der Sound gerade dieser Mahler-Aufn. hervorragend war. Ich finde, dass die frühen digitalen Aufn, zB mit 4D-System der DGG oft recht blechern klingen. Jetzt haben meine Boxen so einen zuschaltbaren Subwoofer, den ich allerdnings in der Regel tatsächlich ausgeschaltet lasse, weil ich das tiefe Brummen bei Klassik meist als zu viel empfinde. Der Boden soll beim Hören nicht vibrieren.
    Ich weiß aber, wie die Aufnahmen bei meinem Schwiegervater klingen. Der hat Standboxen, allerdings ohne Bass. Da klingen Höhen zwar durchaus brilliant, aber die Tiefen gehen mir ab.
    Es ist nur eine Vermutung, aber vielleicht entsteht bei dir so eine Art "Bose-Effekt" der fehlenden Frequenzen.
    Die Decca-Aufn. mit Chailly und Mahler sind grundsätzlich sehr ausgewogen, da kenne ich deutlich schelchtere, gerade aus den 80ern. Aber durch die moderne Aufnahmetechnik entsteht ein sehr natürliches Klangbild. Jetzt hast du zwar hervorragende Kompaktboxen, aber deren Frequenzbereich ist etwas beschränkt. Zwischen dem Frequenzbereich der Boxen und dem Subwoofer besteht eine Lücke (nicht nur räumlich, sondern akustisch). Jetzt drückt der verstärkte Bass die eigentlich ganz normal dumpfen Klänge der Trommel in den Raum und im Ohr entsteht eine Frequenzlücke bei der Schallwahrnehmung. Im Innenohr wird der Schall in der Schnecke wahrgenommen. Das funktioniert so, dass die Rezeptoren wie in einem Schneckengehäuse oder einer Art sich verjüngender Wendeltreppe angeordnet sind und je nach Schwingungslänge weiter oben oder weiter unten in der Schnecke gereizt werden. Fehlt ein gewisser Frequenzbereich, wird das im Ohr registriert und als "seltsam" gemeldet, weil natürliche Geräusche/Töne ja eigentlich keine Frequenzlücken haben. Und das kann evtl dazu führen, dass man diese Pauken-/Trommelschläge als zu dominant wahrnimmt.
    Was passiert denn, wenn du den SW ausschaltest?


    Zum Threadthema:
    Ich habe eine Aufnahme mit Cellosonaten des Labels aeon, die meiner Meinung nach viel zu dumpf sind.
    Ansonsten sind Aufnahmen in Kirchen manchmal zu hallig, weshalnb Holzkirchen zu bevorzugen sind.
    Ich bin wirkloch gespannt, was andere hier schreiben, aber ich breche gern einmal eine Lanze für die Tontechniker dieser Welt. Im Bereich Klassik scheint es sich überwiegend um sehr bemühte Könner des Fachs zu handeln und insbesondere kleine Labels schaffen es immer wieder, höchste Qualität mittels klug gewählter Säle und großartig eingestellter Mikrofone zu erzielen.

  • Hallo Luis,


    ich weiß nicht, ob ich das mit Innenohr, Wendeltreppe und Schneckengehäuse verstanden habe, aber ich glaube ich weiß was Du meinst.


    Mein "Problem" mit der Akzeptanz Deiner Argumente ist, dass, wie oben schon geschrieben, ca 99% meiner Platten diesbezüglich ok klingen und ich das angesprochene Problem nur mir wenigen Aufnahmen habe (vielleicht kommt noch die ein oder andere dazu). Glücklicherweise gibts ja interpretatorisch gleichwertige Alternativen.


    Ich könnte mir vorstellen, dass hier von den Herstellern ein technischer Kniff angewandt wurde, um die Aufnahmen auf leichtbrüstigeren (ich meine nicht 'schlechtere') voller und damit besser klingen. Das gleiche Phänomen ist ja bei einigen Telarc-Platten zu vernehmen. Ist eine tiefe und satte Basswiedergabe in der Wiedergabekette möglich, kanns schnell zuviel sein (1812!).


    Anyway, Du bist ja auch in München zuhause und ich lade Dich (und natürlich auch Alfred) gerne ein, das Thema vor Ort zu diskutieren.


    Grüße
    Thomas

  • Zitat

    Original von Thomas Knöchel
    ...
    Ich könnte mir vorstellen, dass hier von den Herstellern ein technischer Kniff angewandt wurde, um die Aufnahmen auf leichtbrüstigeren (ich meine nicht 'schlechtere') voller und damit besser klingen. Das gleiche Phänomen ist ja bei einigen Telarc-Platten zu vernehmen. Ist eine tiefe und satte Basswiedergabe in der Wiedergabekette möglich, kanns schnell zuviel sein (1812!).
    ...


    Kann ich mir eigentlich nicht recht vorstellen. Wenn ich dich recht verstehe, dann liegt das Problem echt im Bassbereich, also unter 100Hz. Hier eine Anhebung zu machen, um kleine Anlagen etwas aufzupeppeln, wäre völlig kontraproduktiv. Die sind in der Gegend um 100Hz bereits am Ende, zusätzlicher Pegel unter 100Hz würde nur wirkungsloses Pumpen der Bass-Chassis ergeben. Kleinere Lautsprecher leben in der Regel von einer künstlichen Anhebung des oberen Basses im Bereich von ca. 80-200Hz. Das ist aber bereits im Lautsprecher vorgesehen, der dann rund und ausgewogen klingt, und braucht vom Tonmeister nicht mehr unterstützt werden.


    Frequenzgangmanipulationen am Regiepult sind ohnehin sehr problematisch, da sie zwangsläufig beim Hörer zu Hause eher unvorhersehbare Auswirkungen haben. Bewusst wird das eher nicht gemacht, aber es kommt schon vor, dass Fehler eines Abhörmonitors nicht richtig behandelt werden. Wenn ein Tonmeister, der mit der Eigenart des Monitors nicht ausreichend vertraut ist, dann zuviel korrigiert, um am Regieplatz ein gutes Ergebnis zu bekommen, kann eine derartige CD auf anderen Anlagen schon einmal etwas "schräg" daherkommen.


    Hast du eigentlich deinen Hörraum mit Subwoofer schon einmal mit einem Frequenzgenerator ausgemessen? Vielleicht gibt es schmalbandige aber starke Resonanzen, die eben nur bei 1% der CDs hörbar angeregt werden und sonst nicht weiter negativ auffallen....


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Thomas K.,


    als ich den Titel dieses Threads sah, dachte ich es sollte um klanglich schlechte Aufnahmen, die einer Anti-Referenz entsprechen, gehen.


    Als ich dann bei Dir die Decca-Aufnahme der Mahler 4 mit Chailly las, war ich schon verwundert, weil diese GA tatsächlich zu den klanglich besten und ausgewogensten Aufnahmen gehört.
    Ich selbst bin nicht der große Chailly-Freund für diese Mahler-GA; aber gerade die Sinfonie Nr.4 ist das Werk in der Decca-GA-Box, das mir mit Chailly noch am besten gefällt.
    Klangtechnisch astrein und mit meinen Standboxen auch im Bass ohne Tadel.



    Abweichend in diesem Zusammenhang zum Thema SUBWOOFER:
    Ich selber habe meinen High-End-Subwoofer (den CANTON AS-4 mit zwei 25er-Chassis) vor 2Jahren verkauft, weil meine großen Standboxen (im WZ und Hobbyraum) wirklich keine weitere Subwooferunterstützung benötigen. Zum Schluß hatte ich den SUB nur noch am PC mit kleineren Boxen. Dort war es angebracht. (Heute habe ich an dieser Stelle auch kleinere Standboxen).


    Auch wenn scheinbar keine wirklich tiefen Sub-Frequenzen im Musikprogramm der CD auftauchen, so trägt der SUB dazu bei die Räumlichkeitswiedergabe des Klanggeschehens zu unterstützen. Von daher kann ich deine Worte in Richtung Pro-Subwoofer nachvollziehen und unterstützen.
    Aber - der Sub hat einen Lautstärkeregler und der muß und sollte aufs feinste an die HIFI-Kette angepaßt werden.
    :yes: Ich vermute das Du den SUB zu laut aufgedreht hast, sodaß gerade bei den klanglich hervorragenden Decca-Chailly-Mahler-Aufnahmen eine Überhöhung der Pauken und der Großen Trommel erfolgt.
    :hello: Diese sind nämlich tatsächlich dort bei Decca nicht überhöht ausgesteuert, sondern ganz normal ausgewogen.


    ----------------------------------------------------


    Nun möchte ich als Beispiel CD-Boxen ins Spiel bingen, die dem Thema dieses Threads gerecht werden:


    Brillant veröffentlich ja nun alles, was nicht Niet und Nagelfest ist: Da finden sich tolle Raritäten und TOP-Aufnahmen neben "Müll".


    Die 10CD-Brillant-Boxen russischer Künstler (Mrawinsky, Oistrach, Rostropowitsch, u.a.) sind "Ausgrabungen", die für den absoluten Fan des jeweiligen Künstlers ja interessant sein mögen. Klangtechnisch sind auch einige brauchbare Aufnahmen in diesen Boxen enthalten.


    X( Dem Fass die Krone ausgeschlagen haben aber in der Mrawinsky-Brillant-Box die Aufnahmen der Khatchaturian 3; Beethoven 2;Wagner; Liadov; Mussorgsky in dieser Box.
    Das hat mit historischer Klangqualität nichts mehr zu tun, das ist so mies, dass es eine Frechheit ist, so etwas überhaupt auf eine CD zu presssen. Also wirklich das Bedenklichste, was mir je in den CD-Player kam.....


    Behalten werde (muß) ich die Mrawinsky-Box auf jeden Fall, weil die Aufnahmen der Bruckner 9, Schostakowitsch 5, Tschaikowsky 5 für mich unverzichtbar sind. Die sind auch klangtechnisch gut. Aber dafür muß man sich nun 10CD´s hinstellen !
    Die Oistrach-Brillant-Box habe ich abgegeben, weil ich das brauchbare daraus vorher schon in den Original-Labels hatte.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von teleton


    Aber - der Sub hat einen Lautstärkeregler und der muß und sollte aufs feinste an die HIFI-Kette angepaßt werden.
    :yes: Ich vermute das Du den SUB zu laut aufgedreht hast, sodaß gerade bei den klanglich hervorragenden Decca-Chailly-Mahler-Aufnahmen eine Überhöhung der Pauken und der Großen Trommel erfolgt.
    :hello:


    Hallo Wolfgang,


    mit diesen Gedanken hat ein Subwoofer-Betreiber eigentlich ja immer zu leben. Aber: ich betreibe das Ding in meiner Anlage seit nun 20 Jahren, hab alle Höhen und Tiefen dieses Themas erlebt und bin auch durchs diebezüglich heikle "Telarc-Fegefeuer" gegangen. Spätestens hier lernt man Demut ;-) Und mittlerweile kann ich sagen, dass alles ganz vorzüglich klingt.


    Und nochmal: ich besitze und höre rund 600-700 Klassik-CDs, von mir aus noch ca 150 Pop-/Rock-CDs und ca 300 Langspielplatten. Und die klingen alle (bis auf einige Ausrutscher) rund und stimmig. DAS ist für mich erst mal Referenz. Insofern hatte ich auch die von Theophilus angeregte Frequenzgenerator-Messung nie nötig. Es handelt sich bei diesem Phänomen auch nicht um Raumressonanzen, sondern um zu starke Pegel aus dem Lautsprecher. Spätestens ein Gleitsinuston von 20 Hz bis 20kHz (von einer Test-CD) müßte sich als entsprechender Peak irgendwie bemerkbar machen.


    Ich hab jetzt auf das Thema hin nochmal mit den SW-Lautstärken und den Übergangfrequenzen gespielt, bin aber auf keine Verbesserung gekommen. Alle meine Großen Trommeln (zB) kommen mit einem satten, sauberen, trockenen und dröhnfreien "Bamm" in den Hörraum. Eine weitere solche unsägliche Einspielung ist übrigens Mahlers 1. unter Boulez. Auch hier ein vollkommen überzogener Pegel in der untersten Lage. Nicht zum anhören. Als Vergleichs-Muster kann ich Mahlers 1. unter Solti, Abbado, de Waart, Gergiev und Litton (und das ist nun mal klanglich die extremste Aufnahme) in den Ring werfen. Alles ist stimmig und "rund".


    Mich wundert wirklich, das ich mit diesem Problem alleine bin X(


    Insofern: lassen wir's dabei....
    Grüße
    Thomas

  • Zitat

    Original von Thomas Knöchel
    .... Es handelt sich bei diesem Phänomen auch nicht um Raumressonanzen, sondern um zu starke Pegel aus dem Lautsprecher. Spätestens ein Gleitsinuston von 20 Hz bis 20kHz (von einer Test-CD) müßte sich als entsprechender Peak irgendwie bemerkbar machen.


    Raumresonanzen lassen sich grundsätzlich nicht vermeiden! Und da sie ja jeweils auf exakt einer Frequenz sitzen, ist ein gleitender Sinus das ungeeignetste Mittel, sie zu hören (man könnte sie ja nur einen kleinen Moment lang erkennen, was gerade im Tieftonbereich mit seinem langsamen Einschwingvorgang hoffnungslos ist). Ein gleitendes Terzrauschen würde aber zur Erkennung reichen. Aber wie gesagt, sicher ist man erst mit einem Frequenzgenerator (und jedes Notebook, lässt sich notfalls als solcher missbrauchen).


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Die zweitbeste und sauberste Methode ist ein "Geschlossenes Gehäuse", welches aber ziemlich voluminös sein muß um wirklichen unverfälschten Baß zu erzeugen.Sie reicht - man höre und staune - bei richtiger Auslegung - tiefer hinab als eine BR-Box - allerdings mit vermindertem Basspegel. Der klassische (heutzutage oft stark bedämpfte) Baßbuckel bei - etwa 80 Hz - fehlt. Die beste Lösung ist und bleibt erin Baßhorn - dieses ist aber in der Regel ihn Wohnräumen nicht machbar...von Alfred


    :pfeif:Möchte mich hier auch mal zum Thema Subwoofer äußern:
    Als - auch - Orgelmusikliebhaber vermisste ich stets die 32Fuß-Register meiner Aufnahmen.
    Ich höre mit Martin Logan SL 3 und lieber noch mit der genialen B&W CM6. Beide sind hochauflösend aber der Tiefbass reicht nicht unter 35 Hz.
    So habe ich mir vor 2 Jahren einen geschlossenen REL-Sub gekauft und es bisher nicht bereut. Er läuft oft, aber nicht unbedingt bei jeder Aufnahme mit, ist sehr, sehr leise eingestellt und bietet mir dadurch eher einen psychoacustischen Effekt:
    der Abhörraum weitet sich! Der Effekt, der so oft beschrieben wird, dass um die Instrumente mehr Raum ist, eine Resonanz der Bühnen, Sänger und Sängerinnen haben mehr -tonalen :rolleyes:- Brustumfang das alles vermittelt einen lebendigeren Gesamteindruck.


    Das Baßhorn, lieber Alfred werde ich nach der Bauanleitung von Klinger in mein letztes Ruhestandshaus mit akustisch optimierten Abhörraum (keine parallelen Wände, ausreichende Länge durch ein angehängtes Treppenhaus, etc. :hahahaha:) gleich im Boden als "Dinosaurierhorn" einbauen. Hoffentlich bleibt es nicht nur ein Traum ... :faint:
    Niko :hello:


    P.S. bevor ich es vergesse: meine persönliche Antireferenz werde ich gern noch suchen. Habe da so einiges im Ohr :boese2:

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Nietzsche

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  • Es gibt zwei Möglichkeiten. Zum einen kann es wirklich ein suboptimaler Transfer des Materials sein. In der Frühzeit der CD war das gar nicht so selten anzutreffen. In der Zwischenzeit sollten Toningenieure so viel Erfahrung gesammelt haben, um die Probleme des Transfers ordentlich zu lösen.


    Was ist aber, wenn das Bandmaterial aus irgendwelchen Gründen ernsthaft gelitten hat? Dann wird es vielleicht auch für einen Künstler schwierig, ordentliche neue Transfers zu machen (ein generelles Problem bei historischen Aufnahmen; man kann davon ausgehen, dass die Bänder nicht mehr die Qualität der ersten Plattenpressungen haben können; es ist nur die Frage, wieviel haben sie gelitten...).


    :hello:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Das Problem beim Remastern liegt ja darin, daß die Mutterbänder in der Regel die Zeit nicht unbeschädigt überstanden haben.
    Zumeist trat ein Höhenabfall ein, der kompensiert werden muß und unter Umständen ist zudem der Klang etwas rauher geworden.


    Nun tritt ein Teufelskreis in Kraft.
    Es wäre natürlich möglich die Cd von der LP direkt zu übertragen - aber hiebei würden die Oberflächenschäden mit kopiert., was man natürlich um jeden Preis vermeiden möchte...


    Beim digitqalen remastering von alten Bändern hingegen habe ich eine ganze Palette anderer Probleme, wovon das Gravierendste die Änderung der Klangfarbe sein dürfte...


    Oft ist es aber auch so, daß eigentlich nur ein Fehler, den wir alle lieben wegfällt, nämlich die Resonanz des Schneidkopfes, der dafür verantwortlich ist, daß die Schallplatte anders (meist angenehmer) klingt als das Mutterband......


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • :no:Hier, wie versprochen, meine erste Antireferenz:


    Wenn ich die DG (von 1981!) blamieren will und mich dazu ärgern, dass ich diese CD damals gekauft habe, spiele ich


    "Mendelssohn - Bruch: Violinkonzerte mit Anne-Sophie Mutter und den Berliner Philharmonikern unter Herbert v. Karajan"



    Hier vor allem das 1. Violinkonzert von Max Bruch, ein romantisches Werk, dessen Charakter unter der Leitung von Karajan in meinen Ohren alles andere als Werkgerecht erklingt.
    Man höre sich nur einmal die alte Oistrachaufnahme aus den frühen 60igern an! (Für mich bis heute unübertroffen!)
    Neben der für mein Gefühl schwachen Interpretation durch Karajan fällt mir immer wieder die mangelhafte Aufnahmequalität auf. Schon die ersten Bogenstriche der Mutter haben eigenartige pfeifende Nebengeräusche, die Violine kommt meterbreit aus beiden Lautsprechern. :kotz: das Orchester ist ohne Raumdimension eingefangen.
    Früher glaubte ich noch, es läge an meiner Übertragungskette, inzwischen kann ich das aber ausschließen!
    Hat noch jemand diese Aufnahme und teilt meine Bedenken? Vielleicht hat ja auch jemand die Schallplatte und andere Hörerfahrungen mit dieser Aufnahme?!
    Übrigens: in 5 Rezensionen erhielt diese Scheibe bei Amazon jeweils 5 Sterne. :hahahaha::hahahaha:


    Liebe Grüße


    Niko

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Nietzsche

    Einmal editiert, zuletzt von vivelamusic ()

  • Hallo Niko,


    ich hatte die DG-Violinkonzerte-CD-Box mit den Mutter/Karajan-Aufnahmen (in der Deine CD enthalten war) auch mal vor mehr als 10Jahren besessen und bald wieder verkauft.
    Nicht das ich etwas an Anne Sophie Mutter oder Herbert etwas auszusetzen hätte. ASM schätze ich bei anderen Neuaufnahmen sehr. Die Interpretationsfrage ist die eine Sache, darüber kann man geteilter Meinung sein. Aber ich ziehe die gesamten VC in dieser DG-Box auch in anderen Aufnahmen vor.


    Mich hat auch die bedeckte nicht offene Klangqualität dieser DG-Aufnahmen gestört. Die Bezeichnung "mulmig" ist auch angebracht. An die pfeifenden nebengeräusche kann ich mich allerdings nicht erinnern.
    Im Falle von Bruch und Mendelssohn ziehe ich zum Beispiel die Aufnahmen von Stern/Ormandy (CBS, 1958, ADD) vor.
    :no: Das muß sich vorstellen, dass diese alten CBS-Aufnahmen besser klingen, als die ASM-Aufnahmen. Diese würde ich im Klang als "offen natürlich" bezeichnen. (Und von der Interpretation ohnehin eine gewaltiges Maß fetziger.)


    Was aber verwunderlich ist: Das die Neuauflage bei den DG-ORIGINALS nicht neu remastert wurde um die mulmigen Qualität der Erstauflage zu verbessern.


    Ich hatte allerdings auch bei den DG-Originals schonmal eine CD, die durch das neue Remastering etwas schlechter klang, als die Erstauflage in AAD !
    (Das war Russo: Musik für Blues-Band und Orchester. Aber die CD ist in beiden Auflagen so gut, das eine Erwähnung in diesem Thread nicht hineingehört.)


    ----------------------------------------------------------------------------


    :boese2: Noch eine Frage ?
    Wer hat meinen Beitrag über Smetana-MeinVaterland mit Ancerl vom 14.11. geändert, gekürzt und die Antwort zu meinem Beitrag mir untergeschoben ? An der Antwort unter dem gekürzten Smetana-Beitrag gibt es nichts auszusetzen, aber die stammt nicht von mir !
    :evil: Ich hoffe so eine Beitragsänderung bleibt nach 5Jahren Tamino und 1940 Beiträgen ein Einzelfall .................

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von teleton
    ...
    :boese2: Noch eine Frage ?
    Wer hat meinen Beitrag über Smetana-MeinVaterland mit Ancerl vom 14.11. geändert, gekürzt und die Antwort zu meinem Beitrag mir untergeschoben ? An der Antwort unter dem gekürzten Smetana-Beitrag gibt es nichts auszusetzen, aber die stammt nicht von mir !
    :evil: Ich hoffe so eine Beitragsänderung bleibt nach 5Jahren Tamino und 1940 Beiträgen ein Einzelfall .................


    Interessant. Ich habe auf diesen Beitrag mittels Zitat geantwortet. Da scheint die Datenbank einmal Schluckauf gehabt zu haben.


    Immerhin kannst du dich schon seelisch darauf vorbereiten, was in fünf Jahren ungefähr bei Posting Nummer 3900 wieder passieren kann...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Thomas Knöchel:
    Kleiner Nachtrag zu unserer Diskussion um die Mahler-Aufnahmen mit Chailly.
    Hast du zufällig die Brahms-Sinfonien mit Chailly und RCO? Gibt es ja derzeit bei 2001 für 14,99.
    Es würde mich interessieren, was deine Anlage bei den Paukenschlägen zB in der 1. Sinf. macht.
    Kann aber auch mal mit den Aufn. vorbei kommen.


    Gruß
    Luis


  • Hallo Luis,


    Danke für die Aufnahme des Fadens. Die Brahms-Chailly hab ich nicht, da Brahms bislang nicht sooo mein Favorite war/ ist. Und da hat mir Klemperer bislang immer gereicht. (Und eigentlich ging mirs nicht primär im die Pauken (auch wenn die auch meist zu monströs klingen), sondern um die Basstrommel bzw die komplette unterste Etage).


    Bei Interesse: artistico ätt gmx
    Würde mich freuen.
    :hello:


    Grüße
    Thomas

  • Wann spricht man von einer ton- und klangtechnisch guten Aufnahme? Welche Parameter sollen in einer Aufnahme gegeben sein, dass der Hörer sagen kann: Wow, dieser Klang haut mich aus den Socken? (Dieses Bild ist selbstverständlich nur im übertragenen Sinne gemeint!) An eine Klavieraufnahme müssen wohl andere Masstäbe angelegt werden als an eine Opernaufnahme. Wer kann eine kompetente Auskunft geben?
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wann spricht man von einer ton- und klangtechnisch guten Aufnahme? Welche Parameter sollen in einer Aufnahme gegeben sein, dass der Hörer sagen kann: Wow, dieser Klang haut mich aus den Socken? (Dieses Bild ist selbstverständlich nur im übertragenen Sinne gemeint!) An eine Klavieraufnahme müssen wohl andere Masstäbe angelegt werden als an eine Opernaufnahme. Wer kann eine kompetente Auskunft geben?
    .


    Hallo moderato,


    ein weites Feld. Versuchen wir es, ein zu grenzen.


    In der Klassik wird ein Ton ohne elektrische Unterstützung erzeugt. Die Musik ist "natürlich", von Natur kommend. Hieraus ergibt sich auch die Eigenart, das sie, relativ zu elektrisch erzeugter Musik, leise ist. Aber Nuancen bietet, die für den Menschen teilweise in`s Unhörbare wandern.


    Wenn es eine Aufnahme schafft, den Bogen zwischen Lautstärke und Nuancen zu bewältigen, kann man von einer guten Aufnahme sprechen.


    Viele Grüße Thomas

  • Ich versuchs mal mit meinen Worten. Ich denke, eine klangtechnisch gute Aufnahme versucht die Parameter Klangfülle – Klangfarbe - Transparenz – Detailreichtum – Räumlichkeit – Prägnanz – „Luft“ – Atmosphäre – „Natürlichkeit“ adäquat unter einen Hut zu bekommen. Das gleicht aber sicher meist der Quadratur eines Kreises, da sich einige dieser Parameter unter Umständen bisserl gegenüberstehen. Schiere Klangfülle muss vielleicht mit mangelnder Transparenz erkauft werden, Räumlichkeit mit Prägnanz, satte Klangfarben und Natürlichkeit können vielleicht auch schwer unter einen Hut zu bekommen sein. Vielleicht!


    Ganz gut lässt sich dies m E an den Sinfonien Gustav Mahlers (die hab ich halt gut im Ohr) festmachen, die ja allesamt ziemlich unterschiedliche klangliche Präferenzen haben: Soltis Einspielungen sind voller Klangfülle, weißen aber recht wenig Räumlichkeit auf. Chaillys Aufnahmen strotzen vor Klangfarben, haben aber bisweilen durch die starke Verwendung von Stützmikrophonen dasselbe „Problem“. Sonderlich "natürlich" klingen die m E nicht. Inbals Denon Aufnahmen sind ein Wunder an Räumlichkeit, was aber mit einer Einschränkung in Sachen Detailreichtum, Prägnanz, Klangfarbe und Natürlichkeit erkauft wird. Bernsteins DG-Aufnahmen klingen recht natürlich; man spürt förmlich die Luft, die über allem liegt. Aber mir kommen die Klangfarben bisweilen recht „verweißlicht“ vor. Ältere Aufnahmen unterliegen zusätzlich schlicht technischen Gegebenheiten. Mitropoulos‘ Achte ist (für die Zeit!) ein Wunderwerk an Transparenz und Durchhörbarkeit, man muss aber systembedingt bei Parametern wie Klangfarbe und Räumlichkeit Abstriche machen. Das ließe sich alles sicher weiter fortsetzten…


    Alle Aufnahmen sind aber irgendwie „gut“ hörbar und damit „gut“ und ich wollte auf keine der entsprechenden Vorzüge verzichten. Das macht ja auch die "Persönlichkeit" einer jeden Aufnahme aus. Wäre Soltis Mahler der gleiche (im standing), wenn er mit dem Klangbild sagen wir mal Inbals eingespielt worden wäre?


    Das „Absolute“ würde sich vermutlich eh nicht manifestieren lassen, auch wenn heutige Aufnahmen dem vielleicht immer näher kommen. Zusätzlich werden an Kammermusik-Aufnahmen sicher andere Ansprüche gestellt wie bei Klavierwerken, Konzerten oder Oper. Da kommen schon die unterschiedlichen persönlichen Dispositionen und auch das entsprechende Equipment zum Tragen. Insofern ist mein Versuch auch nur ein sehr persönlicher, man darf es gern auch anders sehen.


    Eine interessante Frage ist z. B. auch, inwiefern die Eigenheiten der jeweiligen Klangqualität einer Aufnahmen in die Bewertung einer Interpretation (!) Einfluss haben.

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  • Unter meinen ca. 4000 Aufnahme ist keine ton- und klangtechnisch bedenkliche. So eine kommt mir grundsätzlich nicht in meine Sammlung, wenn ich von Wilhelm Furtwängler: Beethoven 9, Bruckner 4, Hindemith, mal absehe.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Unter meinen ca. 4000 Aufnahme ist keine ton- und klangtechnisch bedenkliche. So eine kommt mir grundsätzlich nicht in meine Sammlung, wenn ich von Wilhelm Furtwängler: Beethoven 9, Bruckner 4, Hindemith, mal absehe.


    Liebe Grüße


    Willi :)


    Hallo Willi,


    bei mir befinden sich zwar keine ganz schlechten, aber nach heutigen Maßstäben bedenkliche Aufnahmen. Zum Beispiel die GA des Alban Berg Quartettes mit den Beethoven Streichquartetten. Wenn ich diese Original-CD`s mit einer Aufnahme einer mit iTunes heruntergeladenen und selbstgebrannten CD z.B. des Artemis-Quartett`s vergleiche, ist der Unterschied ungefähr so groß wie aus einem billigen mp3 Brüllwürfel (ABQ) zu einer guten Stereoanlage (Artemis).


    Viele Grüße Thomas

  • Der folgende Beitrag zeigt, das es von einem Dirigenten die schlechteste und zugleich eine Referenzaufnahme geben kann !


    Die orchestral wohl desolateste und fürchterlichsten Aufnahmen die möglich sind. Lausiger geht es wohl kaum. Das ist klanglich daneben, aber noch mehr von den Möglichkeiten des Orchesters ....
    :D Sowas heraus zu bringen erlaubt sich wohl nur Brillant:


    = Brillant-Schrott
    Brillant




    :thumbup: Hingegen sind Barshais DG-Aufnahmen (Auswahl) mit dem Chamber Orchestra of Europe referenzwürdig.
    Eine Abb von Barshais DG-Aufnahmen erspare ich mir, damit das beim Überfliegen nicht falsch gesehen wird.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Wann spricht man von einer ton- und klangtechnisch guten Aufnahme? Welche Parameter sollen in einer Aufnahme gegeben sein, dass der Hörer sagen kann: Wow, dieser Klang haut mich aus den Socken? (Dieses Bild ist selbstverständlich nur im übertragenen Sinne gemeint!) An eine Klavieraufnahme müssen wohl andere Masstäbe angelegt werden als an eine Opernaufnahme. Wer kann eine kompetente Auskunft geben?


    KOMPETENTE Auskunft wird Dir wohl niemand geben können, ich kann Dir höchstens eine konsensfähige Antwort anbieten:


    Es ist eine Frage des Anspruchs - was man erwartet.
    Entgegen den Ansprüchen in meiner Jugend sind die Ansprücke heute im allgemeinen eher gering - auf hohem Niveau
    Diesen eigenartigen Widerspruch werde ich im Laufe meines Beitrags zu erklären versuchen.


    zitieren wir mal William_BA und stellen wir dem Zitat eine Aussage aus meiner Feder gegenüber:


    Zitat

    Unter meinen ca. 4000 Aufnahme ist keine ton- und klangtechnisch bedenkliche. So eine kommt mir grundsätzlich nicht in meine Sammlung, wenn ich von Wilhelm Furtwängler: Beethoven 9, Bruckner 4, Hindemith, mal absehe.


    und hier meine Meinung - obwohl kein Zitat - ins Zitatenkästchen gepresst:


    Zitat

    Unter meine ebenfalls ca 4000 Aufnahmen gibt es keine einzige die makellos wäre, oder die meine Ansprüche wirklich befriedigen könnte. Wir befinden uns - entgegen anders lautenden Aussagen - zwar nicht mehr in der Steinzeit der Tonaufnahme - aber durchaus noch im Mitelalter. Wer das nicht glaubt, der stelle ein paar Lautsprecher in einem beliebigen Hörraum (meinetwegen "optimal") auf und nehme als Tonmaterial die menschliche Sprechstimme. Dann führe er dieses Programm beliebigen Testpersonen mit verbundenen Augen vor. Kann die Testperson den Unterschied zwischen echter Sprechstimme oder Lautsprecherwiedergabe nicht unterscheiden - dann ist die Aufnahme perfekt - oder aber - was ich für wahrscheinlicher halte - die Testperson - beinahe taub.... ;)


    Aber es wurde schon weiter oben angedeutet wie viele miteinander nicht vereinbare Parameter zusammenkommen müssen um alle erforderlichen Ansprüche zu erfüllen. Leider ist das mit heutigen technischen Möglichkeiten nicht realisiserbar, auch nicht auf der Wiedergabeseite.


    Die mittlerer Qualität heutiger Wiedergabeanlagen ist signifikant gestiegen, Verzerrungen, Brumm, Rauschen und Lautstärke sind kein Thema mehr, jedoch gibt es kaum mehr Anlagen die man als HIG End bezeichenen kann.
    Tonnenschwere Boliden oder Verstärker mit allen Möglichkeiten der Klangbeeinflussung sind heute verpönt, dafür verkauft man den Konsumenten Kabeln zu utopischen Laufmeterpreisen ohne daß hier ein messbarer Vorteil zu sehen wäre. Besondere Beachtung finden heute lediglich die optische und fertugungstechnische Komponente beim Lautsprecherbau, bzw der Versuch ein möglichst kleines Gehäuse mit tiefem Bass zu bauen. Aus diesem Gruind setzt man Bassreflexsysteme ein, die zum Dröhnen neigen (egal was die Werbung verspricht) und einen unruhigeren Frequenzgang aufweisen, als die "unendliche Schallwand" bzw "geschlossene Box", deren Problem einerseits in ihrer Größe andrerseits im Entstehen von "stehenden Wellen" liegen, deren Vermeidung verhältnismäßig aufwändig ist.
    Aufnahme und Wiedergabeequipment stellen gewissermaßen ein in sich geschlossenes System dar, zu dem auch die Akustik des Wiedergaberaums hinzukommt. Da aufnahmeseitig keine Prognosen über die Wiedergabeseite gemacht werden können, geht man hier einen Mittelweg und versucht die Aufnahme im allgemeinen auf eine "durchschnittliche" Wiedergabeanlage in einem "durchschnittlichen" Wohnraum hin zu optimieren. Daher wird - je nach Anlage - eine Aufnahme zu durchaus verschiedenen Ergebnissen führen - Den persönlichen Geschmack des Musikhörers lassen wir dabei noch gnädig beiseite.


    Glücklicherweise begnügen sich Konsumenten heute mit Fertgteilwohnungen - Fast-Food -Chemischen Fruchtsäften und "Designerklamotten" (Jeans und T-Shirt mit Werbung drauf) - somit stellt die erzeugte Tonqualität für die Mehrheit der Menschheit kein wirklich essentielles Problem dar.


    Ich habe nmich oft gewundert, wie ausübende Musiker den Klang von Tonkonserven ertragen können - und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Während ein Gutteil der CD-Sammler reine Konservenhörer sind, die selten mit dem Klang von Originalinstrumenten in Berührung kommen - sehen viele Musiker die Tonaufnahme lediglich als "Notizbuch an" - ähnlich einem Notenheft. Der eigentliche Klang entsteht bei diesen Leuten im Kopf.
    Märe das nicht so - würden sie vermutlich wahnsinnig werden, beim Vergleich einer realen Stradivari und was die Tontechnik daraus gemacht hat....


    mit freundlichen Grüssen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    deine technischen Ansichten sind leider letztes Jahrhundert.


    Heute werden Töne in bits und bytes zerlegt. Ich verweise hier einmal auf das Hifi-Forum, dort kannst du nachlesen, wie die heutige Aufnahmetechnik aussieht.


    Die Sauberkeit und Reinheit heutiger Aufnahmen stellt alles in den Schatten, wozu analoge Aufnahmen jemals imstande waren. Wer sich heute noch hinter sündteuren Highendanlagen verschanzt, hat schlicht die Zeit verschlafen oder ist Hifi-Freak.


    Was heute aus einem mickrigen ipod shuffle kommt hat eine Qualität, (vorrausgesetzt, eine passende Aufnahme!), an die sündteure analoge Abspielgeräte nicht heranreichen.


    Und mit einem ipod classic z.B. kann man heute einen ganzen Wohnblock beschallen.

  • Und mit einem ipod classic z.B. kann man heute einen ganzen Wohnblock beschallen.

    Habe ich noch nicht versucht. Wusste nicht, dass es das aushält. Steht bei mir im Schlafzimmer.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Geht es in diesem thread um die Abspielgeräte oder die Aufnahmequalität?



    Mir ist immer noch eher unklar, woran man eine gute von einer schlechten Aufnahmequalität unterscheidet. Beitrag 20 von Thomas Knöchel hat mir etwas Licht in diese Angelegenheit gebracht.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo Bernward,


    eine gute Dockingstation, passender Verstärker und Boxen und los geht`s. Das kleine Ding hat schon ausgesprochene sogenannte HiFi-Kenner in Verzweiflung gestürzt.


    Grüße Thomas

  • Zitat

    Mir ist immer noch eher unklar, woran man eine gute von einer schlechten Aufnahmequalität unterscheidet. Beitrag 20 von Thomas Knöchel hat mir etwas Licht in diese Angelegenheit gebracht.


    Hallo moderato,


    auch bei der Aufnahme geht es heute nur noch um bits und bytes. Thomas hat wunderbar die Anforderungen an eine Aufnahme beschrieben. Diese Anforderungen sind lediglich Parameter und Befehle, die über eine software in einem Computer unterschiedlich behandelt werden. Hierbei wird auch der vermeintliche Geschmack des Hörers berücksichtigt.


    Viele Grüße Thomas

  • bei mir befinden sich zwar keine ganz schlechten, aber nach heutigen Maßstäben bedenkliche Aufnahmen. Zum Beispiel die GA des Alban Berg Quartettes mit den Beethoven Streichquartetten. Wenn ich diese Original-CD`s mit einer Aufnahme einer mit iTunes heruntergeladenen und selbstgebrannten CD z.B. des Artemis-Quartett`s vergleiche, ist der Unterschied ungefähr so groß wie aus einem billigen mp3 Brüllwürfel (ABQ) zu einer guten Stereoanlage (Artemis).


    "Die Klangqualität ist exzellent, voller Klarheit und Fülle."
    Aus einer Rezension der Gesamtaufnahme. Der erste Zyklus ist teils analog, teils digital aufgenommen. Vielleicht gibt es weniger befriedigende Ausgaben dieser Aufnahmen. In meiner Erinnerung waren die EMI-Aufnahmen etwas auf der trockenen Seite. Ich habe noch eine Haydn-Platte mit der Erstbesetzung des ABQ, und der Decca-Sound war für meine Begriffe noch besser.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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