Die Doppel-CD mit Werken Franz Schuberts für Klaviertrio habe ich heute in meinem Briefkasten vorgefunden. wie es meine Gewohnheit ist, lese ich zuerst den Booklet-Text. Der Inhalt traf mich.
Man muss wissen: Es ist die letzte Einspielung, die der im vergangenen Jahr verstorbene Pianist Lars Vogt noch machen konnte, die in diesen Tagen erscheint.
Seine Mitmusiker Christian Tetzlaff und Tanja Tetzlaff schreiben nach dem Tod ihres engen Freundes über die Interpretation, die Werke und das Verhältnis, das Angesichts des Sterbens über der Musik Franz Schuberts liegt. Sie ist dem Andenken von Lars Vogt (1970-2022) gewidmet
Noch nie hat mich ein Text so berührt, der von der Musik und den letzten Dingen, vom Leben zu mir spricht. Er ist mit den Worten des Pianisten übertitelt, die er nach Abhören der Tonaufnahmen seinen Freunden schrieb: "Solcher Ausdruck. Solche Fragilität, solche Liebe" -
Die Musik Franz Schuberts war Lars Vogt eine Herzensangelegenheit. Damit ist noch nichts über die Interpretation der Werke gesagt. Das aufgezeichnete Gespräch bezieht sich auf die Erfahrungen der beiden Musiker, die sie mit ihrem Freund während und nach der der Aufnahmen der schubertschen Werke gemacht haben. Die Einspielung war kurz vor der Diagnose. Darf man solch persönliche Worte in einem Booklet äussern? habe ich mich gefragt. Es ist erlaubt. Sie haben Lars Vogt - und Franz Schuberts Musik - die Ehre erwiesen.