Liebe Forianer
Das Ableben von Dietrich Fischer Dieskau hat uns vor Augen geführt, wie zeitlich beschränkt auch die grösste Karriere ist.
Und wenngleich Fischer-Dieskau schon seit jahren nicht mehr aktiv als Sänger agiert - so war er doch da.
Er konnte unterrichten und Interviews geben, andere Stimmen bewerten etc.
Nun bleiben uns nur noch seine Aufnahmen......
Vielelicht ist es grade die richtige Zeit ein wenig in die Vergangenheit zu blicken - und auch die Gegenwart in Hinsicht auf den Liedgesang kritisch unter die Lupe zu nehmen. Vor Fischer Dieskau, gab es vor allem Hans Hotter der eine ganze Genertion Prägte, vielleicht noch Karl Erb, Peter Anders uns Heinrich Schlußnus. Ich kenne deren Aufnahmen - aber wie ihr absoluter Stellenwert zu ihren Lebzeiten gesehen wurde, daß weiß ich in letzter Konsequenz nicht.
Franz Schubert: Liedinterpreten von vorgestern
Liedinterpreten vor Fischer Dieskau
Interpretationen des Schubertlieds im Wandel der Zeit
Interessant ist auch eine Bestandaufnahme der gegenwärtigen Gesangsszene. Ich meine, sie ist recht bunt, es stehen uns etliche gute Liedinterpreten (und mein Focus liegt bei Schubert) zur Verfügung. Aber - so möchte ich einschränkend bemerken - Dietrich Fischer Dieskau kann keiner das Wasser reichen - und ich beziehe mich hierbei nicht nur auf das Stimmfach Bariton. Das war eins ganz anders. Lange Jahre gab es zwei Schubertsänger, welche vom Publikum als annähernd gleichwertig empfunden wurden - Dietrich Fischer Dieskau und Hermann Prey. Dazu kommt noch Fritz Wunderlich, der uns immerhin zwei Aufnahmen der "schönen Müllerin " hinterlassen hat, so wie einige Einzelveröffentlichungen von Liedern.
Ist meine Betrachtung eine rein nostalgische - oder ist es in der Tat so, daß diese Ausnahmeerscheinungen derart herausragend waren, wie einst Caruso oder die Callas im Bereich der Oper ? - immer wieder als Referenz herangezogen - aber nie erreicht......
mit freundlichen Grüssen aus Wien
Alfred