Johann Adolf Hasse wurde am 25. März 1699 in Bergedorf bei Hamburg getauft, gestorben ist er am 16. Dezember 1783 in Venedig.
Hasse gilt als einer der wichtigsten Vertreter der italienischen Opera Seria und war unbestreitbar das musikalische Idol des Spätbarock.
Er vertonte so ziemlich jedes Librettro des wiener Hofpoeten Metastasio.
Johann Adolf Hasse
Seine musikalische Laufbahn begann er als Sänger, wandte sich jedoch sehr bald der Komposition zu.
Als Kapellmeister des Herzogs von Braunschweig machte er Karriere. Es gelang ihm nach Neapel zu reisen um dort Schüler von Alessandro Scarlatti zu werden. Er hatte auch Kontakt zu Niccolo Porpora, der den künftig berühmtesten Kastraten "Farinelli" im Schlepptau hatte.
Um 1730 heiratete er in Neapel Faustina Bordoni, die zur bekanntesten Sängerin der Epoche werden sollte. Beide Bordoni und Farinelli sangen recht oft die Werke Hasses, was zu seiner Popularität nicht unwesentlich beitrug.
Er gastierte in Neapel und Venedig mit seinen ersten Opern, dort wurde auch August der Starke auf ihn aufmerksam und er verpflichtet ihn nach Dresden.
Das Amt des Hofkapellmeisters wurde ihm schon im Vorfeld angeboten.
1731 begann die Ära Hasse in Dresden mit der fulminanten Aufführung der Oper "Cleofide".
Nach dem Tode August des Starken wurde er von dessen Sohn als Kapellmeister übernommen, dennoch verbrachte Hasse die meiste Zeit in Italien.
Der großen Aufführung von Cleofide soll auch Johann Sebastian Bach und sein Sohn Wilhelm Friedemann beigewohnt haben.
Jedenfalls war Bach von den "dresdener Liedlein" sehr angetan...
Neben den umfangreichen Bühnenwerken schrieb Hasse aber auch kunstvolle Kirchenmusik und einige Instrumentalwerke, das Hauptgewicht liegt jedoch auf dem "Drama per Musica"
Mehr als 60 Opern hat er verfasst.
Die letzten zwanzig Jahre seines Lebens verbrachte er in Wien, dort lernte er auch das Wunderkind Mozart kennen.
Während Mozart schrieb, "er wünsche sich eines Tages so berühmt zu sein wie Meister Hasse...", so schrieb der alte Meister, "warten sie es ab, dieser kleine Mann wird uns alle vergessen machen..."
Auch wenn Hasse recht behalten sollte, so lohnt sich doch eine Beschäftigung mit seinen wunderbaren Werken allemal.
Die wohl wichtigsten Aufnahmen die bisher erschienen sind, mögen wohl diese sein:
J.A.Hasse - Cleofide
E.Kirkby / D. Lee-Ragin / A.Melon / Domenique Visée
Capella Coloniensis / William Christie
4 CD's
J.A. Hasse - Salve Regina
Barbara Bonney / Bernarda Fink
Musica Antiqua Köln
Neben den beiden Vertonungen des "Salve Regina" kommt noch die Motette "Chori angelici" zu Gehör.
Dann noch Orchesterwerke - die Sinfonia zu Cleofide, eine Sinfonia Op. 3 No.5 und eine Fuga & Grave in g-moll.
Ein wunderbares Programm um einen ersten Eindruck von Hasse zu bekommen.
Leider sieht es mit Gesamtaufnahmen von seinen Opern ziemlich karg aus.
Mehrer Aufnahmen gibt es jedoch von dem Spätwerk "Pyramus e Tisbe"
Ursprünglich wurde dieser thread in der Rubrik "Mozart und seine Zeitgenossen" gestartet. Da dies aber auf berechtigten Widerstand stiess und Verwirrung verursachte, habe ich den Zusatz im Threadtitel gestrichen. TB