Giuseppe Verdi: La Battaglia di Legnano ( Hamburg, d. 20.10.2013 )

  • Irgendwo in meinem Inneren muß ein versöhnlerischer Kern verborgen sein. Eigentlich streite ich im Kommillitonenkreis sehr gern, mangels musikalischem Diskussionsstoff und auch mit ziemlichen Ermüdungserscheinungen zu naturwissenschaftlichen Themen (Zu philosophischen Fragen stehen Chemiker sowieso chancenlos im Abseits) bleibt es meistens bei politischen Themen.


    In meiner Ex-Seminargruppe (wir treffen uns seit dem Diplom 1968 jährlich mehrere Tage an immer anderen Orten!!) treffen sich 3 Professoren, 7 promovierte Chemiker, der Rest sind poplige Diplomchemiker, manche mit div. Zusatzstudien. Darunter stramme Kommunisten, SPD-Fans, FDP-Leute, einer glaubt sogar an die AfD und CDU-Anhänger. Bei jedem Treffen gibt es stundenlange Diskussionen. Die Frauen setzen sich dann in eine Ecke oder gehen schon ins Bett, und die Männer (wir waren 19 Männer und 1 Frau in der Seminargruppe) diskutieren teilweise unversöhnlich ihren Standpunkt bis tief in die Nacht.


    Mit dem letzten Bier ist alles Geschichte. Einigkeit kommt nur in einigen Sachfragen auf, im Grundsatz bleibt jeder bei seiner Meinung.


    Leider kommen die Taminos fast nur anonym zusammen. Ich bin sicher, wir würden nach einigen Stunden der Diskussion über Regietheater zu keinem Konsens kommen. Aber dann würden wir zur zweiten Seite der Faszination Oper kommen - dem Gesang. Auch wird hier jeder seine Lieblinge verteidigen. Ich bleibe immer Rosvaenge-Fan, auch wenn mir klar ist, daß Corelli manchmal besser war. Letztendlich würden wir wahrscheinlich das tun, was wir unter uns Chemikern zum Schluß auch immer tun. Wir singen die alten Studentenlieder von der Hobelbank bis zum Gaudeamus igitur, vom Ritter Brunzelschütz bis zu den alten Germanen. Dann fallen wir uns um den Hals.


    Das fehlt eigentlich den Taminos. Streiten, dann beim Bier alles vom Tisch wischen und sich am nächsten Tag in die vom Alkohol trüben Augen blicken. Schade.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ein herrlicher, versöhnlicher Beitrag, lieber La Roche. Besonderen Dank für das herzliche Lachen, was mir dieser Satz beschert hat (gemeint die von mir gemachte Hervorhebung):

    treffen sich 3 Professoren, 7 promovierte Chemiker, der Rest sind poplige Diplomchemiker, manche mit div. Zusatzstudien.

    Und allen Skeptikern und evtl. Miesmachern, die bewußt das Haar in der berühmten Suppe finden wollen kann ich versichern, auf allen Tamino- Treffen ging es stets harmonisch und gesittet zu (selbst bei manchen evtl. unterschiedlichen Meinungen) und hat zur Festigung unseres Forums beigetragen.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat


    Zitat chrissy:


    Und allen Skeptikern und evtl. Miesmachern, die bewußt das Haar in der berühmten Suppe finden wollen kann ich versichern, auf allen Tamino- Treffen ging es stets harmonisch und gesittet zu (selbst bei manchen evtl. unterschiedlichen Meinungen) und hat zur Festigung unseres Forums beigetragen.


    Das kann ich nur bestätigen. Dazu wurden noch evtl. bestehende Unstimmigkeiten zu aller Zufriedenheit behoben! :thumbsup:

    W.S.

  • Leider kommen die Taminos fast nur anonym zusammen.


    Lieber LaRoche,
    noch ehe ich Deinen netten Beitrag las, hatte ich - beim Mähen meines Rasens - den Entschluss gefasst, mich noch mal mit einem Wort an Strano zu wenden. Und zwar mit einem Wort der ausgestreckten Hand!


    Liebe Strano,
    gerade nach unserer letzten Runde bin ich mir ganz sicher, dass wir zwei uns gut verständigen und verstehen könnten, wenn wir uns mal beim Anstehen nach Opernkarten, im Foyer eines Opernhauses, in einem Cafè oder einfach in einem Bibliothekssaal begegnen würden. Sicher wäre wir nicht einer Meinung, aber ich bin mir noch sicherer, dass es - zumindest mir - Freude machen würde, mit Dir zu diskutieren und wonötig auch zu streiten.


    Leider aber begegnen wir uns immer nur in diesem Forum, in dem jedes Reden über Oper zwanghaft und meist blitzschnell zu einem Kampf um die Deutungshoheit in Sachen Operninszenierungen wird!
    Ich habe oft genug klargestellt, dass ich darauf keine Lust habe und mir der Streit auch unproduktiv scheint. Aber es hilft nichts: ich lasse mich immer wieder hineinziehen! Und dann muss ich wieder und wieder darüber schreiben, dass ich weder auf der einen noch auf der anderen Seite der Front stehe! Ein fruchtbarer Austausch, Verstehen und Verständigung sind da kaum zu haben. Leider!


    Gibt es Hoffnung?
    Jetzt habe ich erst mal wieder einige Reisen vor mir. Danach will ich aber mal den Versuch machen, Diskussionen über Themen zu beleben, in denen die Gefahr, dass sie gleich wieder von den Regietheater-Streitparteien geentert werden, nicht allzu akut ist!
    Ich erinnere mich an sehr interessante und für mich auch erhellende Diskussionen, in denen erörtert wurde, welcher Tenor für welche Arie der Richtige oder der Beste wäre. Das würde ich gerne mal wieder aufnehmen - zum Beispiel mit so anspruchsvollen Nummern "Cielo e mar" oder "Quando le sere al placido".
    Sobald ich wieder länger zu Hause sein werde, schreibe ich dafür mal eine Thread-Eröffnung mit einem Versuch, die Arie und die in ihr zu bewältigenden Anforderungen zu analysieren. Man braucht ja doch irgend so eine Grundlage, damit die Diskussion über reine Geschmacksfragen hinauskommt!
    Überleg doch auch mal, welche Themen wir aufs Tapet bringen könnten, die uns Aussichten auf interessante Diskussion über die Oper eröffnen! Die liegt uns beiden doch in erster Linie am Herzen!


    Mit besten Grüßen


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • zum Beispiel mit so anspruchsvollen Nummern "Cielo e mar"



    Lieber Caruso41


    ich würde zuerst an meinen persönlichen Liebling Rosvaenge denken, genau wie Chrissy an den Luciano denken würde. Und jetzt - ehe ich den dänischen Chemieingenieur an 1. Stelle setzen würde - frage ich mich, ob der Cielo e mar überhaupt gesungen hat. Wenn ja, dann auf deutsch, aber ich kenne die Arie von ihm nicht auf deutsch.


    Deshalb wäre mir eine Diskussion über Gesangshoheiten auch recht, denn das RT stinkt mich langsam auch an. Ich kann meine "Gegner" nicht überzeugen, daß ich recht habe, andersrum genauso.


    Deshalb sage ich einfach, daß die genannte Arie von Corelli gut war, von Big P nicht besser, daß Villazon, del Monaco, Gigli, Tagliavini, Lanza, Kaufmann, Gedda ..... gut waren. Darauf trinke ich ein Bier mit Dir. Heute bin ich aber erst einmal sauer, daß ich Borussia in London nicht sehen kann, und darauf trinke ich auch ein Bier.


    Und glaube mir, um auf den Anlaß Deines Beitrages zurückzukommen. Sollten Strana, Caruso und La Roche tatsächlich einmal an einem Tisch sitzen, uns würde beim gemeinsamen Bier nicht nach hartem Streit zumute sein. Denn wir haben doch so viele Gemeinsamkeiten, die ein nettes Gespräch verdient hätten.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber LaRoche,


    Bier trinke ich nicht, Wein auch nicht - aber man kann auch ohne beides gut reden!


    Was "Cielo e mar" angeht: nicht so schnell!
    Bitte warte noch, bis ich den versprochenen Thread einrichte. Mir wäre schon wichtig, erst mal genau zu schauen, was die Arie eigentlich verlangt! Und sollte dann wohl sinnvollerweise in einem eigenen Thread geschehen!


    Hier in diesem Thread geht es ja um die Battaglia di Legnano!
    Und bei aller Wertschätzung des Werkes, da gibt es eigentlich keine Nummer drin, die sich für die ins Auge gefasste vergleichende Diskussion über verschiedene Interpreten anböte!
    Oder fallen Dir so auf Anhieb mehr als 5 Tenöre ein, die "La pia materna mano" gut gesungen haben?


    Und bitte kein Wort zu Dortmund! Ich leide so sehr, dass ich das Spiel heute nicht sehen kann, weil mein Freund mit dem nötigen Anschluss einfach in Urlaub gefahren ist!
    Das ist bitter!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Und jetzt - ehe ich den dänischen Chemieingenieur an 1. Stelle setzen würde - frage ich mich, ob der Cielo e mar überhaupt gesungen hat. Wenn ja, dann auf deutsch, aber ich kenne die Arie von ihm nicht auf deutsch.


    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich frage mich allen ernstes was muß alles in einem Leben schiefgelaufen sein, das man so verbissen und verbiestert werden kann und offenbar erst einmal alle Reputationen in schriftlicher Form einfordert bevor man jemanden ernst nimmt.
    Ich hoffe nur das nicht noch jemand hier in diesem Forum auf die Idee kommt zu prüfen ob Caruso 41 einen Doktortitel im Privatleben führt und ob er ihn zu Recht auch noch behalten darf.
    Fälle dieser Art hatten wir in der Politik erst zu genüge gehabt , zutrauen würde ich es hier aber einigen nur allein um Recht zu behalten.


    Zum anderen das Verdi etliche Male den eigentlichen Handlungsspielraum für seine Opern zeitlich verändern mußte ist hinsichtlich bekannt ( z. B. Maskenball ).
    Und wenn hier alle umbedingt so großen Wert auf Authensität bei den Aufführungen legen, dann bitte ich die hygienischen Umstände von damals nicht außeracht zu lassen, die waren meines Wissens nicht so dufte.
    Ich glaube kaum, das einer der hier Anwesenden es eine volle Oper lang in diesem Eau de Nature erlebnis Bad lange aushalten würden, wenn also authentisch, dann bitte auch mit allen Konsequenzen.
    Gab es eigentlich 1187 eigentlich schon ein Deo ähnliches Equipment.
    Selbst wenn, ich fürchte den Mief der wahrscheinlich mehrere Wochen lang nicht gereinigten Garderobe würde es dennoch nicht übertünchen können.

  • Zitat


    Zitat von »La Roche«



    Und jetzt - ehe ich den dänischen Chemieingenieur an 1. Stelle setzen würde - frage ich mich, ob der Cielo e mar überhaupt gesungen hat. Wenn ja, dann auf deutsch, aber ich kenne die Arie von ihm nicht auf deutsch.


    Ich sage nur: Richtige Helge-Fans wissen das! Oder nur unseren Harald fragen. :jubel:

    W.S.

  • Lieber Harald,


    du hast Helge Rosvaenge mit der Arie "O Paradis" aus Meyerbeers Afrikanerin in deinem Beitrag 37 gesetzt. Gefragt war, ob er auch "Cielo e Mar" aus La Gioconda von Ponchielli gesungen hat. Ich bin mir sicher, dass du auch diese Arie in deiner Sammlung finden wirst. Für deine immer hervorragenden Hinweise sei dennoch
    Dank gesagt. Und wie Wolfgang schon richtig gesagt hat: Nicht verzagen, Harald fragen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Und wenn hier alle umbedingt so großen Wert auf Authensität bei den Aufführungen legen, dann bitte ich die hygienischen Umstände von damals nicht außeracht zu lassen, die waren meines Wissens nicht so dufte.


    Da solltest du nicht die Leidensfähigkeit der Menschen unterschätzen, die durch die harte Schule deiner Auffassung von "Ordokravie" und deiner sprachlich ausgefeilten Beiträge gegangen sind. Wer das überstanden hat, hält noch viel mehr aus.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • du hast Helge Rosvaenge mit der Arie "O Paradis" aus Meyerbeers Afrikanerin


    War ein Versehen. Sorry! Die Arie "Himmel und Meer" habe ich nur von Josef Traxel auf deutsch...

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich müßte diese Arie, wenn ich mich recht erinnere, mit Roswaenge auf Platte haben. Leider muß ich erst in meinem Sammelsorium danach fahnden. :pfeif:

    W.S.

    Einmal editiert, zuletzt von 9079wolfgang ()

  • Betr. Btr. 37
    Danke lieber Harald für diesen Video- Link.
    Ich glaube, ich muß nicht extra betonen, daß es mir eine große Freude und ein riesiger Genuß war.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Bei dem teilweisen dürftigen Inhalt deiner Beiträge liebe Strano, schließlich schreibst du ja in einer Tour eh immer nur das gleiche, ist es natürlich etwas schwierig anderen Beiträgen zu folgen deren Inhalt unterschiedlich ist.
    Ich habe für solche Menschen vollstes Verständnis, ich finde sie teilweise sogar neidlich, nur auch hier die Einschränkung meinerseits, es darf auf Dauer nur nicht zu niedlich werden.

  • Zitat

    Zitat von Sven Godenrath: Bei dem teilweisen dürftigen Inhalt deiner Beiträge liebe Strano,

    Das ist nun wahrhaftig eine Beleidigung. Strano Sognator ist für mich eine der kenntnisreichsten und auch in ihrer Ausdrucksweise versiertesten Mitglieder dieses Forum, von der du dir selbst wohl noch "manche Scheibe abschneiden" könntest.


    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Hallo, Sven
    Du solltest schon mal in Deckung gehen. Kann es sein, daß Du hier "Mut mit Leichtsinn" verwechselst?

    Bei dem teilweisen dürftigen Inhalt deiner Beiträge liebe Strano, schließlich schreibst du ja in einer Tour eh immer nur das gleiche

    Das ist nun wahrhaftig eine Beleidigung. Strano Sognator ist für mich eine der kenntnisreichsten und auch in ihrer Ausdrucksweise versiertesten Mitglieder dieses Forum, von der du dir selbst wohl noch "manche Scheibe abschneiden" könntest.

    Hier kann man Gerhard nur zustimmen. Selbst evtl. Gegner in einem Meinungsstreit, zollen ihr aufgrund ihrer unbestritten hohen fachlichen Kompetenz und Allgemeinbildung Respekt, Anerkennung und Hochachtung. Du hast den Bogen der Kritik hier ziemlich unverschämt überspannt. Eines sei aber gewiß, eine Strano läßt sich ganz sicher nicht "die Butter vom Brot nehmen". Und um ihr "das Wasser zu reichen", ich weiß nicht, ob Du da der Richtige bist!
    Aber Du mußt es ja wissen. Du weißt ja auch, daß alle DDR- Sänger desillusionierend gesungen haben und hast sie alle live gehört. Da muß unsereiner natürlich bei so großer Erfahrung und Kenntnis Deinerseits passen.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Mir fiel so eben die kritische Betrachtung von Manuel Brug aus der Welt in die Hände und es gab beim Lesen dieser Opernbeschreibung doch eine Überraschung.
    Er fand ausnahmsweise einmal positive Worte über die Hamburgische Staatsoper.
    Das zweite allerdings, was mir beim Lesen des Textes so zwischen den Zeilen mehr und mehr zur Gewissenheit wurde, war der Verdacht, das Herr Brug an diesem Abend vielleicht überhaupt anwesend gewesen sein könnte.
    Nahezu 4 Spalten über die " Entstehungsgeschichte " dieses Werke und der beiden folgenden Werke, aber so gut wie kein einziges Wort über das Bühnenbild.
    Der Vorfall zu Beginn der Aufführung wurde auch mit keinem Worte erwähnt.
    Und den abschließenden flotten 20 Zeiler über die Sänger hätte man auch Verfassen können ...
    Hier ein kurzer Auszug:


    " Alexia Voulgaridous mauerblümchenfade Lida kämpfte mit Verzierungen und kurzen Noten, singt aber anrührende Legatokurven"


    ....wenn man mit den Stimmen der Sänger vertraut ist, dazu muß man an dem besagten Abend nicht Anwesend sein um eine " Kritik " zu schreiben.
    Denn wenn eine Sängerin in meinen Augen ständig diese Probleme hat, warum sollte es dann am besagten Abend anders gewesen sein.
    Vielleicht hat er sich noch mit jemandem Unterhalten, der in der Aufführung war, aber mehr wohl kaum.
    Abschließend hieß dann nur noch:


    "Wir freuen uns schon auf die anderen beiden Modelle aus der Hamburger Verdi Werkstatt."


    Wohlgemerkt wir, der Verfasser sprach hier nicht von sich.


    Vielleicht werden mich jetzt manche wieder für bösartig halten ,aber sorry beim Lesen dieses gesamten Textes drängte sich mir dieser Verdacht auch allein schon um dessentwillen auf, weil es nicht das erstemal gewesen ist das Herr Brug über eine Aufführung schreibt die er nie in seinem Leben gesehen haben kann, bzw. gesehen hat.
    Ein Beispiel hierfür seine Betrachtung zu den Musical On a clear day, welches in New York mit Harry Connick jr. aufgeführt wurde.
    Und wenn jemand so etwas einmal gemacht hat, warum es dann kein zweites Mal machen, merkt doch sowieso keiner.

  • Lieber Sven,
    bei Rheinopern Premieren habe ich schon oft erlebt, wie in der Pause der Kritieker in der Redaktion angerufen hat per Handy und dann abgehauen ist.

  • am Anfang stand bzw. saß offenbar ein geistig verwirrter Mann, dem wohl gerade an diesem Sonntag seine Pillen ausgegangen waren im vierten Rang im Zuschauerraum und versuchte den Beginn der Oper durch akkustisch unverständliche Zwischenrufe zu stören.
    Als dieser dann nach fünf bis sechs Minuten unter tosenden Applaus entfernt wurden war, konnte mit der Oper begonnen werden.


    Der Vorfall zu Beginn der Aufführung wurde auch mit keinem Worte erwähnt.


    Vielleicht war der Mann gar nicht verwirrt, sondern das war ein "genialer Regieeinfall"? Wundern würde es einen heutzutage eigentlich nicht.
    CHRISSY
    (Entschuldigung, verehrter Sven, soll nur ein Spaß sein. Ich will Dich bestimmt nicht veralbern).

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Lieber Chrissy!


    Ganz entgegen meinem Ruf bin ich nicht von Natur aus bösartig und ich habe sehr viel Sinn für Humor.
    Wobei ich derartige Regieeinfälle eigentlich nur von Herrn Konwitschny gewöhnt bin, als zum Beispiel Titus in der Mozart Oper La Clemenza de Tito im Publikum platznahm um das Bühnengeschehen zu kommentieren.


    Als es vor der Pause einen kleinen Feuerzauber auf der Bühne gab konnte man später auf dem Balkon die Feuerwehr kommen sehen und hören.
    Ob letzteres auch noch zur Show gehörte vermag ich allerdings nicht zu beurteilen, ich habe die Aufführung nur einmal gesehen.
    Im Jahr darauf gab es sie bereits nicht mehr.

  • Eigentlich wollte ich nur kurz etwas zu dem Thema schreiben, aber dann habe ich alles gelesen. Dabei ist mir nicht klar: Soll ich nun lachen oder weinen?


    Das Thema La battaglia di Legnano in Hamburg ist wohl uninteressant. Trotzdem möchte ich dazu etwas sagen:
    Im wesentlichen stimme ich dem Bericht von Sven Godenrath zu. Ja es gab am Anfang Müll und so weiter, aber später war das Bühnenbild nicht schlecht. Ich frage die Kritiker, wie sie es besser gemacht hätten!
    Ich habe die Vorstellung am 15.11. gesehen. Obwohl ich die letzte 1/4 Stunde vor der Pause nur im Monitor des Foyers sehen konnte, hat mir die Inszenierung ganz gut gefallen. Musik und Gesang waren sehr gut, allerdings war Alexia Voulgaridou krank und man hatte Schwierigkeiten einen Ersatz zu finden. Dieser (Sara Galli) wurde 2 Tage vor der Aufführung aus Italien importiert. Da sie die Rolle nicht mehr voll auswendig singen konnte, hat sie über lange Strecken den Suffleurkasten fixiert. Auch waren ihre Bewegungen nicht optimal angepasst. Trotzdem hat sie es ganz gut gemacht, obwohl sie auch gesanglich wohl nicht dem Niveau von Alexia Voulgaridou entspricht. Der starke Beifall war wohl mehr ihrem Mut und der Improvisation gezollt. Ich habe auch applaudiert.


    Dem kann ich nur voll zustimmen!!


    Gute Nacht
    Serse