GOLDMARK, Karl: DIE KÖNIGIN VON SABA


  • Karl Goldmark (1830-1915)


    Die Königin von Saba


    Oper in vier Akten
    Ungarischer Titel: Sába Királynöje
    Deutsches Libretto von Salomon Hermann Mosenthal
    Quelle 3. Buch der Könige, Kapitel 10
    Uraufführung in Wien 10.03.1875
    Deutsche Erstaufführung in Hamburg 1875


    Die Begebenheit spielt in und um Jerusalem
    zu biblischer Zeit, etwa 950 v. Chr.


    Personen:
    König Salomon
    Die Königin von Saba
    Hoherpriester
    Sulamith, dessen Tochter
    Assad, Günstling König Salomons
    Astaroth, Dienerin der Königin
    Baal-Hanan, Palastaufseher


    HANDLUNG


    Erster Akt:


    Der königliche Palast wurde festlich geschmückt, weil man die Ankunft der Königin von Saba erwartet. Harfen und Zymbeln erklingen; die Töchter Jerusalems und die Frauen Salomons huldigen ihrem Gebieter. Alle wollen dabei sein, wenn die stolze Heidin vor Jehova das Knie beugt.


    Auch Sulamith, die Tochter des Hohenpriesters hat Grund zum Jubilieren, denn ihr Assad kehrt zurück. Sie erzählt es ihren Freundinnen: Vater hat ihn ausgewählt und der Hochzeitsschleier liegt bereit. Der Erkorene ist ihr Labekelch, der lieblich ihr die Lippen kühlt und sie mit seinem Honigkuss erfreut; ein Myrtenstrauß ist er, der sich an ihren Busen schmiegt und sie mit seinem Wonneduft labt. Der Chor weiß zu berichten, dass Assad unter Rosen weidet und bestätigt, dass er wirklich ihr gehört. Sie zittert vor Erwartung.


    Assad steht bei König Salomon in Gunst und wurde mit der ehrenvollen Aufgabe beauftragt, den hohen Gast auf halbem Wege abzuholen. Die Königin wartet noch am Tor von Gad, um sich für ihren Auftritt ein bisschen frisch zu machen. Gleich wird sie da sein, und Assad verabschiedet sich etwas betreten.


    Der Hohepriester tritt vor: Schau, mein lieber Sohn, wer auf dich wartet! Es ist Sulamith, die auf ihn zustürzt und ihn umarmen will. Wehe ihm! Entsetzen scheppert durch sein Gebein und sein Herz erstarrt. Was ist passiert? Assad ist völlig durcheinander und weiß nicht, ob er fliehen oder bleiben soll. „Welches Bangen, welche Qualen, sende Herr uns deine Strahlen.“ Der Chor beruhigt die aufgebrachte Stimmung. Endlich kommt der König.


    Salomon spürt sofort, dass irgend etwas nicht stimmt. Alle schweigen, Assad sagt nichts. Das holde Auge Sulamiths schwimmt in Zähren. Sie sucht sich ein Plätzchen zu Füßen des Königs. Dieser, für seine Weisheit international bekannt, sucht das Zwiegespräch mit Assad. Der König erkennt die Situation. Die Gefühle des jungen Mannes gehörten Sulamith, doch seit der Fahrt ins fremde Land, hat das Herz sich abgewandt. Assad bestätigt: Die finsteren Gewalten, die zwischen Erd’ und Himmel walten, haben ihm mit einem Zauberbann umgeben. Was war passiert? Assad, müde von der Reise, hatte sich am Libanon ein bisschen ins Moos gelegt und hört plötzlich ganz in der Nähe das Plätschern einer Silberquelle. Was sieht er? Ein Schwanenleib windet sich aus dem Wasser und schwarze Haare hüllen den Nacken ein. Wer ist diese Person? Nicht schwer zu erraten - die Königin von Saba. Assad ist bezaubert, die Faszination hält an. Salomon macht kurzen Prozess. Die Flausen müssen verschwinden. Morgen geht es mit der Braut zum Hochaltar, bestimmt der König. Assad erklärt, dass er seiner Braut die Treue halten will und Friede zieht nach banger Pein versöhnend in das Herz hinein.


    Endlich, die Königin rollt an, man schwingt die Palmwedel und huldigt: „Willkommen edler Gast in diesen Hallen, Dir wird es schon bei uns gefallen. Zu Füßen liegt dir das gelobte Land“. Die Königin hat Geschenke dabei: Düfte, die die Luft versüßen (Badezimmerspray) und auch sonst jede Menge Gold und Kostbarkeiten. Dann naht der Höhepunkt des Vormittags. Was noch kein Auge je erblickt. Die Königin entschleiert ihr Gesicht.


    Assad ist verblüfft. War das nicht die Badenixe in der Oase? Diese Frau und diese Züge. Ewiger Gott, es ist kein Wahn. Ist kein Traumbild, keine Lüge. Holdes Leben blickt ihn an. Durch die Seele zieht ein Bangen, zieht ein glühendes Verlangen. Astaroth, die Dienerin der Königin, merkt zuerst, dass etwas nicht stimmt. Dem Hohenpriester bleibt es auch nicht verbogen. Wie entstellt sind seine Züge, ihn umstrickt ein irrer Wahn. Hält mit teuflischem Verlangen ihn ein böser Geist umfangen? Er, gekrönt durch Ruhm und Siege, nun dem Dämon untertan? Der Königin wird die Sache zu dumm. Was will der fremde Mann von ihr? Assad versteht die Welt nicht mehr, kommt näher und flüstert: Tu doch nicht so. Hast du vergessen, im Mondlicht, die Nacht am Libanon? Belkis schiebt ihn weg und bekräftigt dem König und den Umstehenden: Ich kenne diesen Menschen nicht. Salomon zu Assad: Morgen ist Hochzeit mit Sulamith, reiß' dich zusammen; und zur Königin: Doch du mein Gast tritt ein, das Festgelage harret dein. Heil dem König! Sabas großer Königin sei Heil!


    Zweiter Akt:


    Belkis hat ihre Gemächer bezogen. Es ist Abend, sie tritt im Bademantel heraus auf die Terrasse und hängt ihren Gedanken nach.


    Er, der ihr das Herz bezwungen,
    er, den dieser Arm umschlungen,
    er führt sobald der Morgen graut
    zum Altar die junge Braut.


    Eifersucht plagt die Königin von Saba.


    Soll sie dieses alles missen,
    seine Locken nicht mehr küssen.
    Könige sah sie vor sich schmachten,
    doch sie durfte sie verachten.
    Dass den Liebling ihrer Seele eine andere ihr nun stehle.
    Nein, nur sie will ihn besitzen,
    durch das Herz zuckt ihr ein Blitzen.
    Siegen will sie, triumphieren.
    Die Nebenbuhlerin wird ihn verlieren.


    Astaroth hat eine Nachricht: „Süße Herrin, du bist hier? Eine Kunde bring ich dir. Jener Mann, der sich vermessen, der dir frech ins Auge sah, wandelt träumend unter den Zypressen.“ Die Königin fordert ihre Dienerin auf, den Geliebten herzuschaffen. Astaroth versteht und vokalisiert, was das Zeug hält. Angelockt durch „Magische Töne“ wird der Ahnungslose zurechtgewiesen:


    „Kommst du endlich, endlich wieder.
    Ach so lange harrt ich schon.
    Steigst du endlich zu mir nieder,
    süßer Freund vom Libanon.“


    Assad ist vorsichtig geworden:


    „Willst du wieder mich berücken,
    Dämon mit den süßen Blicken?
    Bist ein Wesen du von oben,
    aus der Lüfte Hauch gewoben?“


    „Lass das Zweifeln, lass das Klagen, fühle meine Pulse jagen“ Der Königin Abschied: „Halte ein, du darfst nicht gehen“, „Good bye, my love, Auf Wiedersehen“


    SZENENWECHSEL


    In den Tempel von Jerusalem ziehen die Jungfrauen ein. Weizenkörner in goldenen Schalen und Öl in Krügen bringen sie herbei. Sulamith, die Braut, weiß gekleidet, auf dem Kopf den wallenden Hochzeitsschleier! Sie trägt einen offenen Korb mit zwei Turteltauben. Dies Taubenpärchen sanft und rein, lass mich dir Herr, als Opfer weihn, betet sie. Die Täubchen flattern und das Herz hüpft ihr im Busen. Der Hohepriester beginnt mit der Zeremonie, als plötzlich die Königin mit einem Geschenk für die Braut auftaucht. Assad ist wie von Sinnen, wirft den Ehering fort und stürzt sich auf die Königin, um sie zu entschleiern. Ohne zu bedenken, was er sagt und was er tut, bekennt er seine Beziehung, doch sie erklärt ein zweites Mal, dass sie ihn nicht kenne. Salomon selbst schützt ihn vor der aufgebrachten Menge, die auf ihn eindringen will. Die Tempelwache nimmt ihn fest.


    Dritter Akt:


    Jetzt gibt es erst einmal Ballett. Der Bienentanz wird aufgeführt.


    Assad wurde wegen Tempelschändung zum Tode verurteilt. Belkis bittet den König um die kleine Gefälligkeit, ihr den Knaben zu schenken. Salomon geht auf Ihren Wunsch nicht ein, sieht darin eine Laune und verweist auf den Schiedsspruch des Priestergerichts. Es wundere ihn, so sagt er, dass sie sich um das Leben eines Straftäters sorge, von dem sie zweimal behauptet habe, dass sie Ihn nicht kenne. Die Königin droht mit Krieg, aber Salomon bleibt gelassen und verabschiedet sie.


    Sulamith erscheint weinend vor dem König und erreicht, dass das Todesurteil in Verbannung umgewandelt wird. Die Verzweifelte hat sich die Locken abgeschnitten und Trauerkleidung angelegt. Sie will in die Wüste gehen und sterben. Salomon spendet ihr Trost.


    Vierter Akt:


    Von Sehnsucht getrieben, ist die Königin ihrem Liebsten in die Wüste gefolgt, wo er ziellos umherirrt. Sie greift ihn auf und will ihn überreden, gemeinsam in ihre Heimat zu fliehen. Er fürchtet, erneut verraten zu werden und stößt sie von sich. Enttäuscht scheidet sie von ihm und ein aufkommender Sandsturm lässt Bild und Erinnerung an sie in der Ferne entschwinden.


    Assad hatte seinen Weg fortgesetzt, ist unter einer Palme zusammengesunken. Sulamith und ihre Gefährtinnen sind dem Rat des weisen Salomon gefolgt und finden den zu Tode Erschöpften unter einer Palme. Ein letztes Abschiednehmen, die Verzückung kennt keine Grenzen, begleitet von dem Gesang der Jungfrauen, sterben beide den Liebestod.



    © 2005 TAMINO - Engelbert


    Bereich: Oper des 19. Jahrhunderts
    Region: Österreich - Ungarn

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  • Die Königin von Saba,
    Oper in vier Akten von Karl (Károly) Goldmark,
    Text von Salomon Hermann Ritter von Mosenthal,
    Uraufführung: 10.3.1875 Hofoper Wien
    mit Amalie Materna • Marie Wilt • Hermine von Siegstädt • Johann Nepomuk Beck • Gustav Walter • Hans von Rokitansky • Theodor Lay.



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Vor ungefähr einem halben Jahr gab es eine Neuinszenierung der Königin von Saba in Freiburg. Das wurde auch vom DLR Kultur radio aufgenommen und gesendet.

  • Ich werde wohl echt mal nach Budapest reisen, um diese schöne Oper live und wenigstens einigermaßen adäquat sehen zu dürfen:


    Lieber Knuspi,


    diese Oper in Budapest im Erkl-Theater zu besuchen können meine Frau und ich nur empfehlen. Wir haben diese Ende Oktober dort gesehen. Sehr gefälliges Werk, schöne musikalische Stellen, fantastische Ausstattung, Kostüme, Bühnenbild, imponierende Chor- und Massenszenen - mit so viel Leuten auf der Bühne, wie dies sich Theater im Westen nie leisten würden, traditionelle, aber überzeugende Inszenierung, ausgezeichnet gesungen - besonders von den Damen. Wenn schon Schwachstellen: Es ist noch eine Nummernoper ohne durchgehende musikalische Linie und die Personenregie ließ die Sänger teilweise ihre Arien zu sehr an der Rampe "schmettern". Für uns jedoch ein Erlebnis, bei dem sich der Besuch lohnte. Bonbon der ungewöhnlich günstige Eintrittspreis - Budapest ist für Opernfreunde jederzeit eine Reise wert. Hoffentlich läuft die "Königin von Saba" noch, wenn ich richtig orientiert bin waren wir in einer der letzten Vorstellungen. Wenn Du schon in Budapest bist solltest Du im Erkel-Theater den "Don Carlos" mitnehmen. Spitzen-Niveau. Nun hoffe ich, dass ich Dir den Mund so richtig wässrig gemacht habe.
    Liebe Grüße und alle guten Wünsche zum neuen Jahr. :hello:


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich liebe die Königin von Saba heiß und innig. Zu Weihnachten habe ich mir Goldmarks Merlin gewünscht und auch das scheint ein großartiges Werk zu sein. zu blöde, dass Goldmark heute so selten nur noch gespielt wird. Budapest reizt mich nach Deiner Beschreibung nur noch mehr! Herzlichen Dank!

  • Ich habe auf der Homepage nicht herausbekommen, wer den Assad in Budapest singt. Mir scheint nach dem Ansehen des Trailers auf der Homepage *) , dass der Tenor derselbe sein könnte, der mir in Freiburg durchaus gefallen hat. Die höchst anspruchsvolle Partie des Assad hat er dort mehr als achtbar gesungen: Nutthaporn Thammathi (dem Namen nach könnte er Thailänder sein). Ob er in dem größeren und akustisch schwierigem Erkel-Theater mit der Partie klar kommt, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
    Die Entdeckung in der Freiburger Aufführung war allerdings eigentlich Irma Mihelic als Sulamith. Die Partie ist ja eigentlich nicht schwer zu besetzen, aber eine so wundervoll reine und innige Stimme, wie die von Mihelic war schon ein Ereignis. Überhaupt war die Aufführung in Freiburg auf sehr gutem Niveau. Es lohnt sich, den Mitschnitt von Deutschlandradio Kultur anzuhören!!
    Nur so nebenbei: Das Problem in Freiburg waren bestimmt nicht die Gartenstühle, wie auch die Schiffchen im Berliner Vasco eher kein Problem waren. Problematisch fand ich die Umdeutung des Schlusses. Aber das gehört vielleicht jetzt hier gar nicht her.


    Caruso41



    *) (Oh Himmel: diese Chorszenen und das Fuchteln und Grimassieren der Solisten sind ja Kiefersfeldener Bauerntheater!!)

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • László Boldiszár ist in Budapest der Assad gewesen (zumindest in der Aufführung, von der ich hörte), aus Freiburg vernahm ich von dem Tenor Nutthaporn Thammathi.


    Ich habe manchmal so meine Schwierigkeiten mit den Namen. Bei Jerusalem war es noch einfach. ;)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Lieber Caruso, Lieber Rüdiger,


    Assad sang in Budapest der junge thailändische Tenor Nuttaporn Thammathi. Er bewältigte die anspruchsvolle Partie insgesamt ausgezeichnet.
    Er verfügt über ein warmes, noch eher lyrisches Timbre, die Stimme wird gut geführt und technisch beherrscht, schönes Legato und wunderschöne Piani. Lediglich bei Forte-Stellen in der Höhe klingt die Stimme oft angestrengt und gepresst. Insgesamt auch im gestalterischen Ausdruck eine rollendeckende tadellose Leistung. Das ansonsten üppige, stimmige Bühnenbild schien mir im Wüstenbild nicht geglückt. Die Wüste war ein riesiger gelber Vorhang, der durch Luft ständig bewegt und gebläht wurde. Assad wälzte sich meistens vor diesem Gebilde und wurde von diesem fast eingehüllt. Manchmal fast ungewollt komisch und dem Gesang in keiner Weise förderlich. Wie schon gesagt insgesamt ist die Budapester Aufführung ein Erlebnis.


    Herzlichst
    Operus

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  • Lieber Operus!


    Nuttaporn Thammathi. Er bewältigte die anspruchsvolle Partie insgesamt ausgezeichnet.
    Er verfügt über ein warmes, noch eher lyrisches Timbre, die Stimme wird gut geführt und technisch beherrscht, schönes Legato und wunderschöne Piani. Lediglich bei Forte-Stellen in der Höhe klingt die Stimme oft angestrengt und gepresst.

    Ich hatte ja schon angedeutet, dass mir fraglich scheint, ob Nuttaporn Thammathi in dem Erkel-Theater mit seinen spezifischen akustischen Bedingungen sich auch voll bewähren kann:



    Die höchst anspruchsvolle Partie des Assad hat er dort mehr als achtbar gesungen : Nutthaporn Thammathi (dem Namen nach könnte er Thailänder sein). Ob er in dem größeren und akustisch schwierigem Erkel-Theater mit der Partie klar kommt, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

    In der Freiburger Premiere, die man ja als Mitschnitt bei Deutschlandradio Kultur bekommen kann, klingt er auch nicht so sicher und mühelos, wie ich ihn einige Wochen später - nach mehreren Aufführungen, in denen er sich an die Partie gewöhnen konnte - gehört habe.
    Im Übrigen muss man natürlich einräumen: Der Assad ist eine irre Partie. Selbst ein Siegfried Jerusalem in seinen jungen Jahren kam da an seine Grenzen, wenn es um die schwierigen Ausflüge in die Höhe ging (Zu hören auf dem Mitschnitt der konzertanten Wiener Aufführung mit Anja Silja - aber auch auf der Studioproduktion unter Adam Fischer!). Seien wir doch froh, dass Leo Slezak so viele Szenen aus der Oper aufgenommen hat! Schade, dass Peter Seiffert in seinen jungen Jahren nur die 'Magischen Töne' aufgenommen hat!


    Ich habe dieses Werk vor der Aufführung in Freiburg nur zweimal auf der Bühne erlebt: zunächst in den 80er Jahren an einer Universität in den USA und dann Ende des vorherigen Jahrhunderts in Dortmund. Dort sang Wolfgang Millgram den Assad und es war kein Vergnügen zu erleben, wie er an den Schwierigkeiten dieser Partie scheiterte!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Also hat Nuttaporn Thammathi also auch in Budapest gesungen! Offensichtlich gab es mit ihm eine Zweitbesetzung. Na, bei der Rolle des Assad soll das wohl auch sein.


    Ich hatte immer auch eine Schwäche für Wolfgang Millgramm (Tristan mit dem Dirigenten Leif Segerstamm), der auf Tonträgern völlig unterbelichtet ist. Er sang die Rolle in einer konzertanten Aufführung in Amsterdam, die auch im Radio war. Du, lieber Caruso, wirst ihn aus Berlin kennen, wo er Konzerte sang:


    Karl Goldmark
    Die Königin von Saba


    Groot Omroepkoor
    Radio Symfonie Orkest
    Dirigent
    Daniel Nazarath
    Amsterdam Concergebouw, 19. April 1997


    König Salomon
    Peter Sidhom
    Die Königin von Saba
    Jane Henschel
    Assad, Salomons Liebling
    Wolfgang Millgramm
    Der Hohepriester
    Matthias Hölle
    Sulamit, seine Tochter
    Dagmar Schellenberger
    Baal-Hanan, Palastaufseher
    Wolfgang Koch
    Astaroth, Slavoin der Königin
    Renate Arends
    Der Tempelwächter
    Mark Peterson

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Also hat Nuttaporn Thammathi also auch in Budapest gesungen! Offensichtlich gab es mit ihm eine Zweitbesetzung


    Lieber Rheingold,


    Du hast in Budapest László Boldiszár als Assad gehört?
    Reichen seine stimmlichen Mittel denn für die Erzählung im ersten Akt und für die Ensembles?
    Ich habe ihn als etwas anämischen Tenor in Erinnerung. Als BankBan ging er wirklich über weiter Strecken unter!


    Ob nun er oder Nuttaporn Thammathi erste Besetzung am Erkel-Theater war, ist eigentlich egal. Die Szenen-Ausschnitte auf der Homepage des Theasters (Knusperhexe hatte ja einen Link gemacht) zeigen jedenfalls Thammathi. Nur weil ich glaubte ihn da erkannt zu haben, hatte ich ja gefragt, ob er es wirklich sei.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Rheingold,


    Du hast in Budapest László Boldiszár als Assad gehört?

    Lieber Caruso, erst jetzt nehme ich Deine Frage zur Kenntnis. Sorry. Das passiert. Nein, ich habe ihn nicht live in Budapest gehört. Meine Informationen beruhen nur auf Informationen aus zweiter Hand. Außerdem würde ich mich derzeit in Budapest, das ich sehr liebe von früheren Besuchen, nicht sonderlich wohlfühlen. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Ich fand es ziemlich gewagt, eine deutschsprachige große Oper ohne einen Muttersprachler aufzunehmen. Folglich ist vieles nicht gut zu verstehen. Diese Oper ist mit viel Pomp an der Wiener Hofoper uraufgeführt wurden. Das war seinerzeit großes Kino. Es ehrt Freiburg, sich an so einen Brocken zu wagen. Vielleicht wäre "Martha" aber besser gewesen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Außerdem würde ich mich derzeit in Budapest, das ich sehr liebe von früheren Besuchen, nicht sonderlich wohlfühlen. :(

    Ich verstehe, was Du meinst. Aber die Oper ist tatsächlich meist einen Besuch wert!

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich fand es ziemlich gewagt, eine deutschsprachige große Oper ohne einen Muttersprachler aufzunehmen. Folglich ist vieles nicht gut zu verstehen. Diese Oper ist mit viel Pomp an der Wiener Hofoper uraufgeführt wurden. Das war seinerzeit großes Kino. Es ehrt Freiburg, sich an so einen Brocken zu wagen. Vielleicht wäre "Martha" aber besser gewesen.

    Wo fände man denn einen deutschsprachigen Tenor für den Assad?

    ;) - ;) - ;)


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  • Wenn es keinen gibt, dann sollte so eine Oper nicht aufgenommen werden. Derartige Produktionen verstopfen nur den Markt.

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  • Lieber Rheingold!


    Ich sehe nicht, dass der Markt für Goldmarks "Königin von Saba" verstopft wäre! Da man die Aufnahme inzwischen für 10.--€ bekommt, finde ich sie schon eine Bereicherung. Man muss sie ja nicht kaufen, wenn man sie nicht will. Für mich bewahrt sie die Erinnerung an eine hörenswerte Aufführung. Eine "Martha" hätte mich weniger interessiert.


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Caruso, mit verstopft meine ich ehr, dass in den nächsten Jahren niemand mehr eine "Königin von Saba" auf den Markt bringen dürfte - auch wenn es dafür geeignetere Sänger geben würde. Ich höre die Aufnahme bei Spotify. Dort kann ich für zehn Euro im Monat hören, was ich will. Wunderbar! :) Was ich auf keinen Fall bezwecke ist, die Einspielung anderen madig machen zu wollen. Das steht mir weder zu, noch würde es mir gelingen. Ich äußerte nur meine ganz persönliche Meinung. Wenn mich nach dieser Oper verlangt, höre ich andere Einspielungen. Viele Neuerscheinungen höre ich mir ehr zu Informationszwecken an. Und dafür genügt mir Spotify.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo,

    für mich verbindet sich mit der Königin von Saba eine durchaus gelungene Aufführung in Dortmund.

    Vor vielen Jahren habe ich mir die Referenz?'-Aufnahme von Adam Fischer zugelegt, die nach wie vor eine meiner Lieblingsaufnahmen ist, vor allem wegen der drei ungarischen Damen, die wirklich großartig und sehr textverständlich singen. Das gleiche gilt auch für die ungarischen Herren, während Siegfried Jerusalem mit der Partie des Assad durchaus Höhenschwierigkeiten hat.

    Schöne Grüße

    wega