Memoiren, Biographien, Sachliteratur - Musiker und Bücher

  • Zitat von Hans Heukenkamp

    Dank für diesen schönen Hinweis! "Musik und Traum" habe ich gerade bestellt. Es grüßt Hans

    Zitat von astewes

    Danke für den Hinweis. Habe denselben Entschluss wie Hans gefasst .

    Gerne! :hello:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Auf diese Idee muss man erst mal kommen. Anhand unterschiedlicher Klaviere in Sibirien hat Sophy Roberts die Geschichte und Gegenwart dieses riesigen Teiles Russlands jenseits des Urals dargestellt. Das liest sich spannend und man ist gespannt, welches Tasten-Instrument als nächstes aufgesucht wird. Auf 400 Seiten erfährt man viel über die Menschen und das Leben in Sibirien. Lesevergnügen garantiert. Vor wenigen Tagen ist die Taschenbuchausgabe erschienen.



    Aus der Produktinformation:


    Sibirien, das ist unerbittliche Kälte und enorme Weite. Sibirien, dieses Gefängnis ohne Dach, ist aber ebenso von verblüffender Schönheit. Welch bedeutende Rolle ausgerechnet hier Klaviere als Symbol europäischer Kultur spielen, zeigt die Britin Sophy Roberts auf ihrer extravaganten Spurensuche. Dabei gelingt es ihr nicht nur, zahlreiche einst berühmte Instrumente zwischen dem Ural und der Insel Sachalin ausfindig zu machen, sondern auch ihre Geschichten zu rekonstruieren: von der Pianomanie der Zarenzeit bis zur Leidenschaft des Lotsen der Aeroflot, von der sowjetischen Manufaktur "Roter Oktober" bis zur jungen mongolischen Pianistin Odgorel, die in ihrer Jurte Bach spielt. Sophy Roberts' Erkundungen führen tief in das Herz der Geschichte und erzählen uns nicht weniger von der Gegenwart.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Begonnen habe ich mit den Memoiren von Fr. Fassbaender. Kühl und streng im Urteil. Es fällt mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Gestern habe ich "In allen Lüften hallt es wie Geschrei" von Fritz Bremer beendet.


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Gestern habe ich "In allen Lüften hallt es wie Geschrei" von Fritz Bremer beendet.


    Hallo Hans,


    van Hoddis schätze ich sehr. Nun hat er ja ein sehr sehr trauriges Ende gefunden. Hilft denn die Biografie ein wenig, seine Lyrik zu verstehen?

  • Hallo Hans,


    van Hoddis schätze ich sehr. Nun hat er ja ein sehr sehr trauriges Ende gefunden. Hilft denn die Biografie ein wenig, seine Lyrik zu verstehen?

    Lieber Astewes, Fritz Bremer stützt sich in seinem Text auf Briefe und Krankenakten. Diese sind eingebettet in einen literarischen Versuch, Hoddis' Leben und Krankheit zu fassen. Nur indirekt, assoziativ mag der Leser Anstöße zum Verständnis der Gedichte erhalten. Deutungsversuche unterläßt der Autor. Die sind dem Leser ja sowieso nicht abzunehmen. Mich hat die Lektüre auf ähnliche Weise bewegt, wie die von Büchners "Lenz", oder Plaths "Die Glasglocke". Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Nur indirekt, assoziativ mag der Leser Anstöße zum Verständnis der Gedichte erhalten. Deutungsversuche unterläßt der Autor. Die sind dem Leser ja sowieso nicht abzunehmen. Mich hat die Lektüre auf ähnliche Weise bewegt, wie die von Büchners "Lenz", oder Plaths "Die Glasglocke". Es grüßt Hans

    Vielen Dank für die Antwort. Ich dachte mir schon, dass bei dieser Biografie Verweise zu seiner Lyrik sehr schwer sein werden. Ich habe das Buch aber bestellt, Büchners Lenz und die Glasglocke stehen auch bei mir hoch im Kurs!


    Beste Grüße

  • An Literatur über Wagner und seinen "Ring" ist wahrlich kein Mangel. Dieser Leitfaden in vier handlichen broschierten Bänden von Wolfgang Kau (Königshausen & Neumann) ist eine sehr gute Ergänzung der einschlägigen Bibliographie. Die einzelnen Teile werden auf ihre inhaltliche und dramaturgische Stimmigkeit hin abgeklopft. Im Klappentext heißt es: "Doch was passiert an den vier Abenden auf der Bühne? Und warum? Dieser Leitfaden führt Zeile für Zeile durch den Originaltext der Orchesterpartitur und erläutert auf unterhaltsame Weise das Bühnengeschehen." Mir scheint diese Neuerscheinung allerdings nicht immer kompatibel zu sein mit aktuellen Inzsnierungen. Denn es wird beschrieben und hinterfragt, was auf der Bühne kaum mehr zu sehen ist. Am besten ist es wohl, man versenkt sich unter guten Kopfhöreren in eine passable Aufnahme und macht sie seine eigenen Gedanken und Bilder.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ein Buch auf das Fiesco lange gewartet hat :hail::!::jubel:



    Alte Musik heute



    Inhalt:

    • Vorwort
    • Kapitel I: Interpretationsgeschichte
    • Richard Lorber: Zeitgeist und Zeitstil
    • Dieter Gutknecht / Kai Hinrich Müller: Geschichte der Aufführungspraxis Alter Musik: Ein Überblick
    • Bernd Heyder: Spiegelbild einer lebendigen Szene: Das Forum Alte Musik Köln
    • Martin Elste: Eine Interpretationsgeschichte der Alten Musik Köln: Die »Brandenburgischen Konzerte« BWV 1046-1051
    • Kapitel II: Epochen, Genres, Praktiken und Techniken
    • Sabin Radermacher / Richard Lorber:Renaissance der Barockoper
    • Arnold Jacobshagen: Phänomen Countertenor: Ein historisches oder modernes Stimmfach? *
    • Bernhard Schrammek: Besetzung und Ensemlegrößen in der Barockmusik
    • Derek Remeš: Wieso bezeichnete Johann Sebastian Bach den Generallbass als »fundamental« in der Komposition? Die Generalbasslehre als Kompositionslehre
    • Martin Erhardt: Historische Improvisation heute
    • Johannes Keller: »…con quella intonatione che a te piacerà«: Der Umgang mit Stimmtonhöhen und Stimmungssystemen
    • Norbert Rodenkirchen: Das musikalische Fragment als kreative Herausforderungen: Gedanken zur Aufführungspraxis mittelalterlicher Musik im 21. Jahrhundert
    • Meinolf Brüser: Vom freien, polyphonen Singen: Zur Aufführungspraxis von Renaissancemusik
    • Thomas Synofzik: Alte Musik nach 1750
    • Kapitel III: Historische Instrumente heute: Annäherungen aus der Praxis
    • Alfred Gross: Besaitete historische Tasteninstrumente
    • Lola Soulier: Holz- und Blechblasinstrumente
    • Richard Gwilt: Historische Geigen
    • Kapitel IV: Musikwissenschaft, Editionspraxis, künstlerische Forschung
    • Hendrik Schulze: Von Musikeditionen, »authentischer« Aufführungspraxis und Bedeutungszuschreibungen
    • Evelyn Buyken: Künstlerische Forschung in der Alten Musik
    • Kapitel V: Alte Musik im Musikleben
    • Mélanie Froehly: Wirtschaftliche und soziale Herausforderungen der freien Ensembles
    • Richard Lorber: Modellfall Alte Musik? Aktuelle Fragestellungen in der Hochschulausbildung
    • Elina Albach: Neue Konzertformate
    • Interviews
    • »Die Komposition ist kein Besitz des Musikers. Er soll ihr mit Respekt, Ehrfurcht und Liebe begegnen.«
    • Der Chembalist, Organist und Dirigent Gustav Leonhardt im Gespräch mit Richard Lorber
    • »Ich spiele nach meinem inneren Gesang.«
    • Der Gambist Dirigent und Musikforscher Jordi Savall im Gespräch mit Kirsten Betke
    • »Ich mache eigentlich nur das, was man damals von einem Kapellmeister erwartete.«
    • Der Dirigent René Jacobs im Gespräch mit Richard Lorber
    • »Ich werde ganz sicher nie sagen: Wie wir das machen, so muss es sein!«
    • Der Dirigent und Chorleiter Philippe Herreweghe im Gespräch mit Helga Heyder-Späth
    • Eine Art Avantgarde
    • Der Sänger, Harfenspieler und Ensembleleiter Benjamin Bagby im Gespräch mit Richard Lorber
    • Kreativität aus dem Wissen der Zeit
    • Der Geiger, Dirigent, Musikwissenschaftler und Dozent Reinhard Goebel im Gespräch mit Sabine Radermacher
    • »Mich interessiert der Klang mehr als die Rhetorik.«
    • Der Dirigent und Leiter der Tallis Scholars Peter Phillips im Gespräch mit Bernd Heyder
    • Wenn er Bach spielt, dann klingt das französisch.
    • Der Cembalist und Dirigent Christophe Rousset im Gespräch mit Richard Lorber
    • »Als Interpreten sollten wir Musik wie ein Gemälde sehen und hören.«
    • Der Cembalist, Organist und Dirigent Andrea Marcon im Gespräch mit Sabine Radermacher
    • »Die Arbeit mit Sängern ist für mich eine große Interpretationsquelle.«
    • Die Blockflötistin, Hochschullehrerin, Ensembleleiterin und Dirigentin Dorothee Oberlinger im Gespräch mit Thomas Daun
    • »Meine Programme sollen Geschichte erzählen.«
    • Die Schalmeispielerin und Ensembleleiterin Katharina Bäuml im Gespräch mit Helga Heyder-Späth
    • »Alles, was ich in der Musik ausdrücken will, könnte ich allein mit Bach ausdrücken.«
    • Die Sopranistin Dorothee Mields im Gespräch mit Kirsten Betke
    • Historisch informiert jeder Art von Musik näherkommen
    • Die Geigerin Chouchane Siranossian im Gespräch mit Bernd Heyder
    • Von der Barockoper bis zum Crossover
    • Der Countertenor Valer Sabadus im Gespräch mit Gela Birckenstaedt
    • Anhang

    * Das habe ich natürlich als erstes gelesen! :thumbup:


    Ich bin total begeistert! :)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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    Ich habe einst das Buch zu einem Anlass geschenkt bekommen und mittlerweile habe ich mich zeitweise damit befassen können. Viel mehr um vielleicht neues über Mahler zu erfahren, denn wie sich nämlich herausgestellt hat kannte ich die Informationen über Beethoven schon und Wagner interessiert mich nicht sonderlich. Es ist stark davon auszugehen, dass es sich hier um die Lieblingskomkponisten des Autors Hans-Georg Klemm handelt. Dieser wollte Verbindungsfäden zwischen den drei Komponisten anhand bestimmter Charaktermerkmale ziehen. Ich glaube jedoch dass sich dieses Spiel mit x-beliebigen Künstlern erfolgreich durchführen lassen würde. Man braucht notfalls nur lange genug suchen und findet zwischen irgendwelchen x-beliebigen Komponisten irgendwelche Gemeinsamkeiten. Bei Klemm ist es aber noch viel allgmeiner und geradezu trivial. Etwa wenn „Stimmungsschwankungen“ als ein besonders verbindendes Element herausgehoben wird, so kenne ich kaum eine Künsterlbiographie auf die das nicht zum. in gewissem Maße zutreffen würde. Ebenso die Naturliebe (spätestens seit der Biedermeierzeit kam ja die Natur und das Wandern generell sehr stark in Mode, mir fallen da spontan etwa Schubert, Mendelssohn oder Brahms ein von denen das ebenso bezeugt ist) oder die Empfindsamkeit (gibt es tatsächlich nicht empfindsame Künstler?).


    Man könnte das Spiel genauso gut umdrehen. Etwa könnten Wagners und Beethovens Kleidungsstil kaum weiter auseinander liegen. Während angeblich Wagner bei seiner Kleidung geradezu ein Seiden-Fetischist war, rannte Beethoven sehr oft mit einem Mantel durch die Gegend der in unseren heutigen Zeiten nur bei der Bettlermafia gefragt wäre. Wenn man zum. von einem der drei Komponisten noch nie eine ausführlichere Biographie gelesen hat könnte sich das Buch ja lohnen, aber die Anpreisungen des Verlags, welcher das Buch als „originellen Ansatz“ darstellt welcher dazu führe „…die drei großen Musiker in einem vollkommen veränderten Licht erscheinen zu lassen“ kann ich leider nicht nachvollziehen. Ich persönlich bevorzuge auf jeden Fall vollwertige Biographien in denen eine Person im Hauptfkokus steht. Aber ich halte es auch durchaus für schlüssig, dass es für solche Bücher eine Zielgruppe gibt: An klassischer Musik interessierte Menschen die nicht drei Biographien lesen aber trotzdem etwas über die Komponisten erfahren wollen. Positiv ist zum. hervorzuheben dass diese Untergliederung eine gewisse thematische Struktur erzeugt (Liebhaber der chronologischen Schilderung haben da natürlich ihr Nachsehen) und alles schnell und flüssig zu lesen ist.


    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Fundstücke bei Lausch & Zweigle heute Mittag:


    Mahler interessiert mich ohnehin, und diese Beiträge eignen sich für zwischendurch:


    Was hat mich bloß geritten, 500 gebundene Seiten über Bachs Vokalwerk zu kaufen?! Die Gelegenheit war's, der lockere Geldbeutel zum Abschied dieses Fachgeschäfts. Keine Ahnung, in welcher Zeit, die ich nicht habe, oder die ich mir nicht so leicht nehme, ich dieses Ding anfangen werde:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Was hat mich bloß geritten, 500 gebundene Seiten über Bachs Vokalwerk zu kaufen?!

    Was auch immer dich geritten hat, es war ein großartiger Kauf! ;) Der Petzoldt ist DAS absolute Standardwerk. Ich durfte Martin Petzoldt kurz vor seinem Tod in Leipzig noch kennenlernen und von ihm lernen!

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Was auch immer dich geritten hat, es war ein großartiger Kauf! ;) Der Petzoldt ist DAS absolute Standardwerk. Ich durfte Martin Petzoldt kurz vor seinem Tod in Leipzig noch kennenlernen und von ihm lernen!

    Oha, das klingt hervorragend, lieber Tristan2511 ! Freut mich, dass Du diesen Kauf bestätigst. Ich war wie angezogen von dem Buch, ganz merkwürdig. Es gab noch zwei Exemplare; ein weiteres war ein deutlich dickerer Band mit den "Fest- und Kausalkantaten" (Band III), und im Verhältnis zu meinem Band wenig teurer. Ich habe also einen Zufallstreffer gelandet...

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Eine Frage in die Runde: Auf der Suche nach einer Robert-Schumann-Biographie würde ich mich über Empfehlungen freuen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Eine Frage in die Runde: Auf der Suche nach einer Robert-Schumann-Biographie würde ich mich über Empfehlungen freuen.

    Lieber Rheingold1876, da ich ja ein großer Geck Fan bin.......natürlich als erstes seine Schumann Biographie!



    Dann sieht man weiter!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Das hier, lieber Rheingold, kann ich Dir guten Gewissens empfehlen. Biographische Ausführungen sind hier mit einer tiefgreifenden Reflexion und Interpretation des kompositorischen Werks verbunden. Für mich hat die Lektüre großen Gewinn im Verständnis des Menschen und Komponisten Schumann gebracht.



    Und für ein gründliches Studium dieses hier:


  • Lieber Fiesco, lieber Helmut, seid herzlichst bedankt für die Empfehlungen. So werde ich umgehend zur Bestellung der gleich zweifach genannten Biographie schreiten. Im Falle von Geck (Brahms) war ich schon einmal sehr gut beraten. Das Handbuich ist bereits auf dem Weg zu mir.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Wilhelm Furtwängler und seine Entnazifizierung



    Ein lesenswertes Buch, dessen Lese-Empfehlung ich hier gut und gerne posten kann. Der Autor, inzwischen verstorben, räumt mit manchen Mythen auf, die vor allem von dem Filmemacher István Szábo und dem britischen Dramatiker Ronald Harwood und dessen Dramaturgie in "Taking Sides" zurückgehen - und auf den New-York-Times-Artikel vom Delbert Clark, der bei der Verhandlung anwesend war und der unbedingt ein Zerrbild des Dirigenten zeichnen wollte.


    Klaus Lang hat das Protokoll der letzten Verhandlung vor einer Entnazifizierung-Kommission (am 17. Dezember 1946) in der Berliner Schlüterstraße veröffentlicht und hier ergibt sich ein völlig anderes Bild. Diese Verhandlung schließt sich nahtlos an den Freispruch vom Februar 1946 in Wien an, gegen den die Alliierten aber opponierten. Und dort, wo die Verhandlung stattfand, lag die Verhandlungsführung nicht in den Händen eines "erfundenen und ordinären amerikanischen Majors", sondern wurde von zwei – kürzlich noch aktiven – Widerstandskämpfern geleitet: Alex(ander) Vogel, 37, Kommunist ud Vorsitzender der - rein deutschen - Kommission,

    Wolfgang Schmidt, Referent, etwa 40 Jahre alt,

    Karl August Neumann, Beisitzer, 49 Jahre alt.

    .


    MUSIKWANDERER

  • Matthias Veit


    Der gespürte Ton


    Eine umfassende Analyse der Wahrnehmung beim Musizieren


    594 Seiten


    Noetzel Verlag


    Wie halte ich ein Lied oder Stück in Händen? Wie klein kann sich ein Ton anfühlen? Wie weit über meinen bloßen Körper hinaus erlebe ich den sängerischen Atem? Was ist der spürbare Leib zwischen Engung und Weitung? Wie kann man Gefühle als ausgedehnte dynamische Räume und Atmosphären verstehen? Und was sind Bewegungssuggestionen und synästhetische Charaketere? - Dieses Buch führt nicht nicht nur in die faszinierende und unser physiologische Weltbild von Grund auf revolutionierende Leibphänomenologie von Hermann Schmitz ein (den Peter Sloterdjik als den bedeutendsten deutschen Philosophen der Gegenwart bezeichnete), sondern beschäftigt sich auch intensiv mit musizierpraktischen und technischen Aspekten, insbesondere für Sänger und Pianisten. Die Neue Phänomenologie hat sich bereits für zahlreiche Lebens- und Berufsbereiche als äußerst fruchtbar erwiesen. Eine Erschließung für den musikalischen Bereich ist längst überfällig. Der Pianist und renommierte Liedbegleiter Matthias Veit schöpft hier aus seiner reichhaltigen pianistischen wie vokalen Erfahrung, und nicht zuletzt profitiert das Werk auch von seiner jahrelangen Hochschultätigkeit und der Zusammenarbeit mit weltberühmten Kollegen und Sängern. Eine besondere Rolle spielt dabei Tom Krause mit seiner originären Praxistheorie zu Fokus und Atem, aus deren Keim ein Verständnis für eine effektive Technik auf phänomenologischer Grundlage entwickelt wird. Ein besonderer Bezug führt darüber hinaus auch zu der gleichfalls grundlegenden Arbeit über die musikalische Mimesis und die musikalischen Charaktere von Jürgen Uhde. Es ist die erste umfassende Analyse dessen, was wir spüren, wenn wir musizieren...


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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    Das 2020 bei Bärenreiter / Metzler erschienene "Mendelssohn Handbuch" musste es endlich sein. Die Anschaffung wurde beschlossen, nachdem ich es mir aus der Bibliothek ausgeliehen und auf seinen Inhalt genau geprüft hatte. In übersichtlicher Weise sind Werk und Biographie dargelegt und eng miteinander verknüpft. Merkwürdig ist, dass dieses Handbuch doppelt soviel kostet wie vergleichbare Veröffentlichungen über anderen Komponisten. Sollte die Auflage diesmal so klein sein? Ein anderer Grund fällt mir auf Anhieb nicht ein. Mir war es die Ausgabe von 99 Euro wert. Es wird auch für 116 Euro angeboten.


    Ein schlüssige bzw. weiterführende Antwort auf meine in diesem Thread aufgeworfene Frage - den "Lobgesang" betreffend - fand ich bisher allerdings noch nicht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Jeremy Eichler


    Das Echo der Zeit



    Exemplarisch hat der amerikanische Historiker an den Lebensläufen von Richard Strauss, Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten aufgezeigt, wie sie die Weltkriege überlebten und wie diese Zeit in ihren Werken Ausdruck fand.


    Befremdet hat mich der Umstand, dass die Erben von Richard Strauss (1864-1949) dem Historiker den Einblick in Dokumente verweigerten, welche die Zeit des Dritten Reiches behandeln. Ein heute noch, 75 Jahre nach dem Tod des Komponisten sensibles Thema.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928