Wer sang an allen drei Berliner Opernhäusern?

  • Und - stell Dir vor! - es gab noch kein Internet.

    Das ist mir wohl bekannt, auch wenn ich da noch nicht auf der Welt war. Aber letztlich zeigen beide Fälle, dass man sich eben doch nicht auf Hörensagen verlassen kann, sondern die Quellen selbst studieren sollte.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!


    Auf Deine Frage

    Lieber "Caruso41",


    hast du denn Sylvia Geszty in regulären Aufführungen an der Deutschen Oper Berlin erlebt? Und wenn ja, in welchen Rollen?

    habe ich nach bestem Wissen und Gewissen in der gebotenen Kürze geantwortet.

    Lieber Stimmenliebhaber.

    Ich habe Sylvia Geszty an der Deutschen Oper Berlin nie gehört und auch weder gelesen noch gehört, dass sie an dem Haus Aufführungen gesungen hat.


    Beste Grüße

    Caruso41


    ... dass man sich eben doch nicht auf Hörensagen verlassen kann, sondern die Quellen selbst studieren sollte.

    Damit verrätst Du einem Historiker nichts Neues!

    Mein Doktorvater pflegte zu sagen: "Die Legende nistet in jeder Lücke, die die historische Wissenschaft nicht zu schließen vermag."


    Schön, dass Jemand die Lücke schließen konnte!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich mich sehr über die Rückkehr von "Caruso41", "Stimmenliebhaber" und "Kapellmeister Storch" freue und sehr hoffnungsvoll bin, dass mit diesen Mitgliedern die Diskussion im Opernbereich um einiges niveauvoller ablaufen wird als das zuletzt der Fall war.


    Ich nehme das zum Anlass, um diesen schönen Thread wieder einmal hochzuholen, auch, da ich noch ein paar Namen beitragen kann.


    Der Bass Georg Zeppenfeld hat, obwohl das Zentrum seines künstlerischen Schaffens ganz klar außerhalb von Berlin liegt, an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen.


    Georg-Zeppenfeld.jpg


    An der Deutschen Oper Berlin debütierte er am 23. November 2002 als Sarastro in der "Zauberflöte" und hat diese Partie auch in folgenden Spielzeiten immer mal wieder, wenn auch recht selten, gesungen. Außerdem ist er in der Spielzeit 2018/19 als König Marke in "Tristan und Isolde" eingesprungen. Am 7. September 2016 sang er in einem Konzert des Orchesters der Deutschen Oper Berlin in der Philharmonie den Hunding im 1. Aufzug der "Walküre" unter der Leitung von Donald Runnicles. Siegmund war Peter Seiffert, Sieglinde Anja Harteros.


    An der Komischen Oper Berlin hat er im Dezember 2006 einige Vorstellungen Sarastro in Hans Neuenfels' Inszenierung der "Zauberflöte" gesungen.


    Dass er den Sarastro auch an der Staatsoper Berlin gesungen hat, habe ich immer vermutet, jedoch nicht belegen können. Nun liegt mir jedoch ein Besetzungszettel vom 28. Dezember 2005 vor. In dieser Vorstellung singt Zeppenfeld den Sarastro unter der musikalischen Leitung von Julien Salemkour. Tamino ist Martin Homrich, Pamina Katherina Müller, Papageno Roman Trekel, Anna Kristiina Kaapola singt die Königin der Nacht und Norbert Ernst den Monostatos.

  • Lieber "Melomane",


    herzlichen Dank für die Nennung von Georg Zeppenfeld in dieser Rubrik (den ich in Berlin wohl nur bei diesem besagten konzertanten Hunding erlebt habe, aber häufig in Dresden, zuletzt als Hans Sachs in der "Meistersinger"-Premiere. :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich mich sehr über die Rückkehr von "Caruso41", "Stimmenliebhaber" und "Kapellmeister Storch" freue und sehr hoffnungsvoll bin, dass mit diesen Mitgliedern die Diskussion im Opernbereich um einiges niveauvoller ablaufen wird als das zuletzt der Fall war.

    Lieber Melomane!


    Das ist ein Willkommen, über das ich mich herzlich freue.


    Allerdings werde ich zu diesem Thread leider kaum etwas beitragen können. Ich habe zwar von (fast) allen Aufführungen, die ich gehört habe, die Besetzungsangaben. Sehr oft habe ich auch eigene Eindrücke von den Dirigenten und den Solisten notiert.
    Aber weder habe ich eine Möglichkeit, die nach Opernhäusern oder Werken zu sortieren. Noch kann ich leicht eruieren, was ich von einer bestimmten Sängerin oder einem bestimmten Sänger alles gehört habe. Auch die verschiedenen Interpreten der einen oder anderen Partie kann ich nicht einfach feststellen. Ich muss mich immer auf meine Erinnerung verlassen. Nur wenn ich was noch im Kopf habe, kann ich in den alten Unterlagen suchen. Bei den vielen Besuchen der Oper, die in mehr als 65 Jahren zusammen gekommen sind, ist das schon eine ziemlich zeitaufwendige Suche. Sehr zeitaufwendig!


    Aber über Opernwerke und Opernsängerinnen und -Sänger werde ich gern das Eine oder das Andere beitragen.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Melomane,


    vielen Dank für Deine Worte und die Aussicht auf interessante Beiträge und Diskussionen.


    Zu Zeppenfeld:

    Er ist an der Staatsoper mal als Philipp eingesprungen. Das war die Serie mit Youn. Ich war leider nicht in dieser Vorstellung.

  • In einem anderen Thread habe ich einen Beitrag geschrieben, der wohl eher hierher gehört:


    Teuerster Stimmenliebhaber!

    Zitat
    298-06f15fc5226a4b6dd026b04bd4132a30b4c2efa7.png Zitat von Stimmenliebhaber
    Und du hast quasi auch geschworen, dass Hans Hopf und Sylvia Geszty nicht in der Deutschen Oper Berlin gesungen haben, was sich als nachweislicher Irrtum von dir herausstellte.

    Ich wäre Dir doch sehr dankbar, wenn Du Dich an die Tatsachen halten würdest und solche Vorhaltungen hinfort unterlassen könntest!



    Tatsache ist erstens, dass ich von Anfang an klargestellt hatte, dass ich mich nicht in dem Thread stärker engagieren würde:


    Zitat
    446-35f944aeaad437328f49523e21c86f7cae89ed71.png Zitat von Caruso41
    Wenn ich zu dem einen oder anderen Sänger Hilfreiches beitragen kann, tue ich das gerne.
    Im Übrigen allerdings gehöre ich zu denen, die Fragestellung dieses Threads nicht so spannend finden. Die sind ja schon vorab entschuldigt.


    Tatsache ist zweitens, dass ich nichts geschworen habe.


    Im Falle von Hans Hopf, als Du mich gedrängt hast, über seine Auftritte an der Städtischen / Deutschen Oper etwas beizutragen, habe ich explizit konjunktivische Formulierungen benutzt und Vermutungen ausgesprochen:


    Im Falle von Sylvia Geszty, als Du mich wieder zu einem Beitrag gedrängt hast, habe ich meine Aussage explizit auf meine ganz persönliche Wahrnehmung bezogen.

    Zitat
    446-35f944aeaad437328f49523e21c86f7cae89ed71.png Zitat von Caruso41
    Ich habe Sylvia Geszty an der Deutschen Oper Berlin nie gehört und auch weder gelesen noch gehört, dass sie an dem Haus Aufführungen gesungen hat.


    Tatsache - da hast Du ganz recht - ist aber auch drittens:


    Zitat
    298-06f15fc5226a4b6dd026b04bd4132a30b4c2efa7.png Zitat von Stimmenliebhaber
    Die eigene Erinnerung kann einem manchmal auch ein Schnippchen schlagen, insofern neige ich inzwischen dazu, weit eher den schriftlichen Quellen zu vertrauen als den Erinnerungen von "Zeugen" an Ereignisse, die viele Jahrzehnte zurückliegen.

    Das würde ich nie bestreiten.


    Aber "schriftliche Quellen" habe ich halt nur von Aufführungen, die ich besucht habe.

    Damals gab es keine Monatspläne. Jeden Montag morgen wurde das Programm der Oper für die nächsten 10 Tage an der Litfaßsäule angeschlagen. Da bin ich gleich nach der Schule vorbeigegangen und habe geschaut, wofür ich mir Karten besorgen wollte.

    An der Litfaßsäule konnte ich natürlich nur das Programm der Westberliner Bühnen erfahren. Um zu sehen, wer an den Ostberliner Bühnen angesetzt war, musste ich zum S-Bahnhof Zoo fahren. Das war von Zehlendorf schon ein weiter Weg.


    Beste Grüße


    Caruso41







    ;) - ;) - ;)

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Ich möchte Tanja Ariane Baumgartner nennen.


    In der KOB sah ich sie als Agaue, in der DOB als Brangäne. In der Staatsoper habe ich sie nicht gesehen, aber daß sie dort in Aschemond oder The Fairy Queen gesungen hat, ist verbürgt:


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Ich möchte Tanja Ariane Baumgartner nennen.

    Lieber "Hans Heukenkamp",


    danke für deine Nennung, das freut mich ja, dass sich immer noch weitere Sänger (m/w/d) finden, die tatsächlich an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen haben. :yes::hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Frau Dasch ist der Riege derer, die an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen haben, hinzuzufügen.


    In der Komischen Oper habe ich sie heute Abend als Katja Kabanova gehört.

    In der Deutschen Oper habe ich sie als Elsa (mit Peter Seiffert als Lohengrin) gesehen.

    In der Berliner Staatsoper sang sie die Sandrina. Das habe ich nicht gesehen, aber bei Opera Online gespickt.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Lieber Hans Heukenkamp,


    danke für deine Ergänzung. An der Staatsoper müsste sie auch noch einiges mehr von Mozart gesungen haben. Die Katja dürfte allerdings ihre erste Rolle an der Komischen Oper Berlin gewesen sein, daher kommt diese Ergänzung gerade zum richtigen Zeitpunkt. :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • An der Deutschen Oper sang sie darüber hinaus die Rosalinde in der Premiere der Villazón-"Fledermaus". An der Staatsoper habe ich sie einmal als Donna Elvira in der nur sehr kurz auf dem Spielplan stehenden Mussbach-Inszenierung von "Don Giovanni" erlebt.

  • Weil diese sehr schöne Rubrik wieder einmal nach oben geholt worden ist, würde ich gerne auch mal wieder einen Namen beisteuern:

    Es handelt sich um den Bassbariton Matthias Goerne.

    An der Komischen Oper sang er Anfang/Mitte der 90er Jahre in einer Wiederaufnahmeserie der Kupfer-"Bohème" den Marcello.

    An der Deutschen Oper sang er im April 2007 den Kurwenal in einer Wiederaufnahme-Serie "Tristan" der Götz-Friedrich-Inszenierung. Neben ihm sangen Gabriele Schnaut, Christian Franz, Hans-Peter König und Petra Lang, es dirigierte Peter Schneider.

    An der Staatsoper sang er Anfang der laufenden Spielzeit den Pizarro in "Fidelio" und war im laufenden Monat als Sarastro in der Schinkel-"Zauberflöte" zu erleben.

  • Eigentlich hatte ich erwogen, heute den Tenor Erwin Wohlfahrt hier zu nennen, von dem ich sicher weiß, dass er sowohl an der Komischen Oper als auch an der Staatsoper Berlin gesungen hat - nur leider habe ich keinen Beleg dafür, dass er auch mal an der Städtischen Oper Berlin (in den 1950er Jahren) oder an der Deutschen Oper Berlin (in den 1960er Jahren) aufgetreten ist.

    Kann jemand weiterhelfen bzw. weiß jemand etwas darüber?

    Das habe ich damals offensichtlich überlesen: Erwin Wohlfahrt sang am 1. März 1967 in der Premiere "Siegfried" (Musikalische Leitung: Lorin Maazel, Inszenierung: Gustav Rudolf Sellner, Ausstattung: Fritz Wotruba) an der Deutschen Oper Berlin den Mime. Wolfgang Windgassen war der Siegfried, Josef Greindl der Wanderer, Gladys Kuchta die Brünnhilde, Gustav Neidlinger der Alberich, Peter Lagger der Fafner, Gladys Kriese-Caporale die Erda sowie Erika Köth der Waldvogel.

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