Bei meiner Suche nach Ahlersmeyer bin ich eher zufällig auf Erich Witte gestoßen. Er hat vor allem unmittelbar nach dem Zusammenbruch an der Städtischen Oper Berlin gesungen: unter anderem den Jaquino und Peter Grimes.
Lieber "Caruso41",
von Erich Witte wusste ich, dass er nach dem Krieg viel an beiden großen Berliner Opernhäusern gesungen hat. An der Staatsoper mehr Abende, an der Städtischen Oper beinahe mehr Premieren (sagt er, glaube ich auch, in seiner da-capo-Sendung so).
Dass Witte kein Kandidat für diese Rubrik ist, liegt daran, dass er nie an der Komischen Oper Berlin sang. Er und Felsenstein, das wäre nie und nimmer kompatibel gewesen.
Generalmusikdirektor Prof. Heinz Fricke hat um die Jahrtausendwende mal zu mir den Satz gesagt: ""In die Komische Oper sind wir nicht gegangen." Ich glaube, dieser Satz hätte so auch von Erich Witte fallen können.
Von der langen Liste ist mir zunächst Julius Katona aufgefallen. Den habe ich in ungezählten Aufführungen in kleineren Partien gehört. Ich höre ihn im Geiste gleich als Basilio in NOZZE DI FIGARO und Dr. Cajus im FALSTAFF.
Damit hast du deine heutige Nominierung weg!
Julius Katona, Tenor
Deutsche Oper Berlin: Ensemblemitglied 1943/44 und ab 1962 (bei Kutsch-Riemens steht: "1962 kam er an die Städtische Oper (Deutsches Opernhaus) Berlin, hier wie bei Gastspielen ist er noch mit 70 Jahren aufgetreten.") (Rollen lau "Caruso41" Basilio und Dr. Cajus)
Staatsoper Berlin: Ensemblemitglied von 1947 bis 1961 (Debüt am 17.7.1947 als Alfred in "La Traviata", erste Premiere als Steuermann in der "Holländer"-Premiere am 29.7.1947; weitere Rollen u.a. Pinkerton ("Linkerton"), Baron Kronthal, Belmonte, Tamino, Sänger im "Rosenkavalier", Don Ottavio, Stewa, Lenski, "Rigoletto"-Herzog, Hugo von Ringstetten, Nurredin, Turiddu, Cassio, Cavaradossi, Alfonso in "Die Stumme von Portici", Fabiano, Elemer, Ferrando u.v.a.
Schon allein im Admiralspalast zähe ich mehr als 500 Auftritte dieses Sängers. In der 1955 wiedereröffneten Staatsoper unter den Linden kamen mehr als 300 weitere Auftritte dazu. Allein in der Eröffnungsspielzeit 1955/56 trat er stolze 60 Mal auf. Folgende neue Rollen kamen zu den alten hinzu: Triquet, Andres, Basilio, Einfältiger in "Boris Godunow" u.a.
Komische Oper Berlin: Gastverträge als Almaviva (Rossini-"Barbier") und Belmonte