Sagitt meint:
Hier wurde schon viel über die Cosi gestritten, anhand einer Text-und Kontextanalyse. Richtig kompliziert wird es aber erst, wenn man die Musik einbezieht. In welchem Umfang macht Mozart den Text denn überhaupt mit ? Meine These: die Musik macht das Werk zeitlos. Als rokoko-Verwechslungskomödie wurde sie nicht mehr interessieren. Historiker vielleicht, aber sonst ?
Die Musik bringt die Ebene echter Gefühle hinein, und macht das Stück kaum erträglich. Nicht nur bei den Frauen, sondern mindestens auch bei Ferrando, der im Duett mit Fiordiligi nicht nur Rache spürt, sondern tiefe iebe zu F. die ihm ja viel mehr entspricht. Die Rache tritt völlig in den Hintergrund,die Musik signalisiert:Liebe. Deswegen ist ein Zurück an auch für ihn schrecklich ( das macht den Flimm´schen Einfall so überzeugend- es schneit am Schluss- alle Empfindung eingefroren,ähnlich, aber vom Bild bei weitem nicht so überzeugend, Doris Dörrie).
Der Absturz von einem Liebes-Ideal in die Realität kann grausam sein. Der C-Dur-Schluss macht diesen Absturz noch schlimmer, weil in Wirklichkeit nichts gut ist. Alles ist zerbrochen. Berechtigt wird darauf hingewiesen, dass Alfonso weniger Philosoph als vielmehr ein Frauen-Hasser ist, der Befriedigung in der Demütigung gewinnt. Diese ist gelungen, die Wunden aller werden übertüncht. Das ist zeitlos.