Rilling, Richter, Harnoncourt --- Bach - Kantaten

  • Zitat

    Original von Bernd Schulz
    Wir kommen wohl nicht richtig zueinander, weil mein Verhältnis zur Geschichte als "Wissenschaft" ein gänzlich anderes ist als deines. Ich glaube nicht, daß man im wissenschaftlichen Sinne "objektive" Aussagen darüber treffen kann, wie Bach im Grunde seines Wesens "wirklich" war.


    So etwas liegt mir auch völlig ferne. Aber wenn ein völlig einseitiges Klischee wie "Bach - fromm" oder "Mozart - Rokoko" an die Stelle wenigstens des Versuchs tritt, die Vielfalt eines vergangenen Zeitalters zu erfassen, ist das doch wohl keine ernsthafte Alternative. Wir wissen sehr viel über die barocke Affektenlehre, z.B,. und daher ziemlich genau, dass kein emotionales Erschlagen oder eine vage Tonmalerei angestrebt wurde, sondern wirklich eine Art Klangrede mit recht präzisen Konventionen. Das ist etwas anderes als der dann folgende Ansatz, dass der Musiker nicht rühren könne, wenn er nicht selbst gerührt sei. (CPE Bach)


    Zitat


    So ähnlich empfinde ich es auch, und auf die Musik übertragen würde ich sagen: Interpretation ist niemals gleichbedeutend mit der Wiederherstellung irgendeines Gewesenen... ist vielmehr ihre Überführung in eine andere Art des Seins.


    Das würde ich gar nicht bestreiten. Mein Punkt war, dass Du selbst ein pseudohistorisches Argument brachtest, nämlich dass das Bach-Zeitalter "naiv" gewesen sei und daher ein "wissenschaftlicher" Zugang weniger angemessen als ein emotionaler (oder was immer der Gegensatz sein sollte. Gewiß ist der HIP-Zugang des 20./21. Jhds. modern. Aber die Idee, dass sich ein "Genie" in ein anderes vor 200 Jahren einmalig einfühlt und unvergleichlich authentische Interpretationen liefert, ist romantische Schwärmerei (an der Genze zur unfreiwilligen Komik) und hat rein gar nichts mit der Einstellung des 17./18. Jhds. zur Kunst zu tun.


    Zitat


    Daß diese - grob gesagt antirationalistische - Position in recht krassem Widerspruch zum Zeitgeist steht, ist mir natürlich klar.


    Im krassen Widerspruch zum Zeitgeist der ersten Hälfte des 18. Jhds., ja.
    Das "feeling" gut, der Verstand dagegen trocken, unfruchtbar und verdächtig sei, ist dagegen in einer etwas trivialisierten Form immer noch en vogue, wenngleich der Höhepunkt dieser Denkweise überschritten sein dürfte.


    In der Allgemeinheit sidn solche Diskussionen immer unfruchtbar. Höchstens bringt es etwas (wie von Glockenton angedeutet), konkrete Stücke herasuzunehmen und an denen zu zeigen, was hier angeblch deutlich wird oder fehlt oder inwiefern sie akademisch oder was auch immer sind. Sonst geht es oft nichtmal um ein wirklich aufgeklärtes subjektives Urteil (nämlich in einigermaßener Kenntnis der Partitur, und der konkurrierenden Interpretationen), sondern vermutlich hauptsächlich um die Macht der jahrzehntelangen Gewöhnung und der Ablehnung desssen, dass anders ist als vertraut.


    viele Güße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Es ist seltsam, wie eine Diskussion sich entwickelt, sobald es um die Vocalwerke Bachs geht, insbeondere um seine Kantaten. Das war bereits zu Richters Lebzeiten in München so. Da hatte Ennoch zu Guttenberg seine Anhänger und Richter seine Anhänger.


    Werke, die eine ungebrochene Aufführungs Tradition bis in unsere heutige Zeit haben, wie die Werke Beethovens oder Mozarts, haben nie zu solchen Grabenkämpfen geführt.


    Ich habe nie behauptet, dass Richter Bach richtig spielt.

    Zitat

    Vereinen kann das nur wiederum ein Genie. Und das ist nicht in Sicht.


    Ich behaupte vielmehr, das niemand Bach richtig spielt.


    Diese Diskussion ist um die einzigen Werke, für die Bach zu seinen Lebzeiten über Leipzigs Mauern hinaus bekannt war, seine Orgelwerke, niemals entstanden.
    Ich vermeide bewußt das Wort "bereits" in obigem Satz, denn mit dem Tode Bachs waren auch seine Orgelwerke nur mehr blasse Erinnerung einiger weniger. Wobei wir uns ohnehin bewußt sein müssen, dass Bachs Ruhm als Organist weniger auf seinen Werken beruhte als auf seinem genialen Spiel. Mangels Tonträgern konnte das auch nicht konserviert und späteren Generationen weitergegeben werden.


    Das einzige, worüber sich Weltklasse Organisten diesbezüglich einig sind, von denen ich einige persönlich kenne, ist, dass Bach auf einem historischen Instrument viel besser klingt als auf einer symphonischen Riesenorgel.


    Wenn jetzt die HIP Verfechter jubilieren, dann zu früh.


    Im Gegensatz zu allen anderen Instrumenten erlebte die Orgel ihre Hochblüte im Barock. Es gab dann noch in der Frühklassik einige sehr bemerkenswerte Orgelbauten, aber danach verlor sich dieses Wissen allmählich. Die bedeutenden Komponisten der Klassik konnten mit diesem Instrument nicht viel anfangen. Eine Orgelrenaissance gab es erst in der Romantik, die nach ganz anderen Orgeln, dem Zeitgeschmack entsprechend, verlangte. Im Zuge dieser Renaissance wurde auch Bach wieder entdeckt, wiederum ging es nur um seine Orgelwerke.


    Alle anderen Instrumente wurden kontinuierlich weiterentwickelt, bis auch sie ihre jeweilige Hochblüte erreichten und danach nicht mehr viel geschah. Das gilt insbeondere für die Blasinstrumente.


    Nur, dass sei den HIP Verfechtern ins Lehrbuch geschrieben, kein Organist spielt auf einer wirklich originalen, noch im Kammerton a gestimmten Orgel, die Werke Bachs ein. Ich weiß, es hat auch hier einige verkrampfte Versuche gegeben. Die herrliche Silbermann Orgel in Colmar beispielsweise bleibt dennoch gewissermaßen vergessen.


    Eine Orgel schmeisst man ja auch nicht einfach weg, weil es inzwischen was moderneres gibt. Hats zwar auch oft genug gegeben, aber Orgeln sind einfach viel zu teuer, um mal eben dem Zeitgeschmack folgend ein neues Instrument anzuschaffen. Deshalb gibt es hier, im Gegensatz gerade zu den Blasinstrumenten, eine ungebrochene Tradition. Nur die Stimmung der meisten historischen Orgeln wurde geändert.


    Es dauerte noch lange, bis man auch begann, Bachs Kantaten wieder auszugraben und aufzuführen. Allerdings nicht mehr in dem Rahmen, in den sie urspünglich gestellt waren, als Untermalung lutherischen Gottesdienstes.


    Es gab auch diesbezüglich einige seltene Versuche und gerade Richter vergaß nie völlig, dass er auch A-Kantor der Markus Kirche war, selbst, als er bereits in der Schweiz, wenn ich mich recht entsinne, in Zürich lebte.


    Auch unsere Auffassung von Religiosität, soweit noch Reste hier und da vorhanden sind, hat sich grundlegend gewandelt. Wir vermögen über den Barock zu theoritisieren, mehr nicht. Herbeiholen können wir den Geist des Barock nicht mehr.


    Das kann dann schwülstig klingen, wie bei Rillings Chor, trocken, wie bei einigen HIP s oder romantisch verklärt, wie bei Richter.
    Wirklich nahegekommen ist Bachs Vokalwerken anscheinend noch niemand. Wobei ein Nahekommen nur aus unserer Zeit heraus möglich ist. Alles andere wird zwingend zum Krampf.

  • Hallo Bernd,


    zu der von Dir angesprochenen philosophischen Dimension möchte ich noch gerne etwas ergänzen, und Dich fragen, ob Du es nicht doch überdenken müsstest:


    Zitat

    Original von Bernd Schulz


    Das, was Hanoncourt und seine Nachfolger geleistet haben (ich spreche bewußt von "geleistet"), ist weit entfernt vom Geist der Barockzeit, sondern ganz typisch für unsere reproduktive, wissenschaftsgläubige, rationalistische und letztlich areligiöse Zeit.


    Wenigstens von Harnoncourt weiss ich, dass sein gesamtes künstlerisches Credo darin besteht, das "Denken des Herzens" voranzubringen.
    Ein wissenschafts- und fortschrittsgläubiger Rationalist ist Harnoncourt sicher nicht.


    Zitat


    Original aus einem Harnoncourt-Interview


    Und nun springe ich zu einer Aussage von Pascal, die mich sehr beeindruckt hat. Er sagt: Es gibt zwei Denkweisen, die "raison aritmétique", das arithmetische, rationale Denken – dazu zähle ich auch das römische Recht und die Logik – und es gibt die "raison du coeur", das Denken des Herzens. Und in dieser "raison du coeur" gibt es keine Logik, kein System von Ja und Nein. Hier kann man verschiedene Überlegungen sozusagen hypothetisch überspringen, und das Gefühl ist stets im Vordergrund. Die Sprache dieses Denkens ist die Kunst. Im darwinistischen System ist diese Sprache nicht erreichbar. Ich kann mir das Tier nicht vorstellen, das Sprache dazu verwendet, um zu sagen: "Über allen Gipfeln ist Ruh." Ein noch so weit entwickeltes Tier benützt alle seine Fähigkeiten zum Balzverhalten, um eine Nuss aufzuknacken oder um irgend etwas "Nützliches" zu erzielen.
    ...Der Gorilla, der den kompliziertesten Computer erfindet und bedient, ist mir durchaus geläufig. Aber der Gorilla, der die g-moll-Sinfonie von Mozart schreibt oder nur ein Gedicht von Goethe oder von wem immer – den gibt es nicht. Dazwischen ist der Musenkuss....Wohlverstanden: Das zweckgerichtete Denken ist sehr wichtig und muss sein. Aber wenn es Ausschließlichkeit beansprucht, besteht die große Gefahr, dass wir zu Bestien werden. Denn die Logik kennt keine Moral. Deshalb bin ich der Meinung: Die Kunst ist ein absolut notwendiger Bestandteil unseres Lebens. Es muss neben dem logischen auch das phantastische Denken geben.


    Ich finde, das klingt gar nicht rationalistisch, sondern schon durchaus religiös.


    Von Leonhardt weiss ich durch eine längere Radiosendung, die im WDR 3 einmal über ihn lief, dass er ähnlich denkt und aktiv am Gemeindeleben seiner Kirche als Organist und "Hörer des Wortes" ( wie er es in meiner Erinnerung sagte) teilnahm.


    Nach meinem Empfinden kann man deren philosophischen und religiösen Einstellungen auch in deren Interpretationen hören.
    Hier sind nach meiner Hörerfahrung Kopf und Herz beteiligt, immer mit einer Betonung der Herzenssprache, des Musikantischen.
    Was sie geleistet haben, steht aus meiner Sicht gerade im Gegensatz zu dem von Dir beschriebenen wissenschaftsgläubigen, rationalistischen und areligiösen Mainstream unserer Zeit.
    Da ist viel Idealismus und gar keine Anpassung an den allgegenwärtigen Zeitgeist zu spüren.


    Johannes Roehl


    Ich stimme Deinen präzise formulierten Bemerkungen voll zu. :jubel:


    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Hallo Glockenton,


    danke für das Hanoncourt-Zitat. Ich habe Hanoncourts Bücher gelesen, weiß, daß viele Aussagen darin in die Richtung der von dir zitierten Sätze zielen und bewundere ihren Verfasser auf der intellektuellen Ebene - zumindestens manchmal.
    Was die Wahrnehmung seiner Interpretationen angeht, kann ich dir allerdings nicht ganz folgen: Vieles (nicht alles) klingt für mich dann eben doch wieder verkopft und theoretisch gewollt. Aber hier können die subjektiven Unterschiede im Empfinden gerne so stehenbleiben, ich kann gut damit leben, daß es dir diesbezüglich anders geht als mir.
    Schwierigkeiten habe ich nur, wenn man, wie es hier auch schon geschehen ist, HIP als den einzig gangbaren Weg, die einzig mögliche Wahl ansieht und infolgedessen alles, was vor dem Auftreten des HIP-Ansatzes eingespielt wurde, als unzeitgemäß, altbacken und werkverfälschend auf den Müllhaufen der Geschichte werfen will.


    Johannes, an Formulierungsschärfe bist du mir wirklich überlegen, das muß ich neidlos anerkennen.... wobei ich, wenn ich gerade etwas mehr Zeit hätte und mich nicht auf zwei Konzerte am Wochenende vorbereiten müßte, das Gedankenscharmützel gerne noch etwas weiter fortführen würde. Ganz fruchtlos ist so etwas, wie schon gesagt, für mich nämlich nie.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze, umso mehr merke ich, dass es ausser gegenseitiger Achtung und Toleranz über alle Gräben hinweg keine gemeinsame Basis geben kann, mal abgesehen davon, dass wir alle die Kantaten Bachs lieben, jeder auf seine Art.


    Da es nun mal nicht möglich ist, Bach wieder auferstehen zu lassen und selbst wenn, wäre er ein Kind unserer Zeit und nicht des Barock, können wir mit dem Notengerüst und den sehr spärlichen Interpretationsanweisungen letztendlich umgehen, wie wir wollen. Ob das den Beifall anderer findet, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dennoch hat jeder Musiker das Recht, Bach zu spielen und auf seine Weise zu verstehen.


    Schon alleine das Wissen, dass in einem anderen Beitrag weiter oben als Grundbildung eines Musikers des Barock angesprochen wurde, heute auch nur bei Bach Musikern vorauszusetzen, ist schwierig. Wir leben nicht mehr darin. Wir sind alle Kinder unserer Zeit. So bleibt es totes Wissen.


    Richters unbetrittenes Verdienst ist es, eine breite Öffentlichkeit auf die Vokalwerke Bachs aufmerksam gemacht zu haben. Was war denn vor Richter allgemain bekannt?
    Tocatta und Fuge d moll und das dritte Brandenburgische


    Dann erst kamen die Leute wie Harnoncourt und Leonhardt mit ihren Anhängern, die feststellten: Bach ist OK, aber so nicht.


    Jeder hat das Recht zu eigenem Geschmack und zur Kritik. Aber über Geschmack läßt sich bekanntlich trefflich streiten. Richter erhob nie den Anspruch, authentisch im Sinne barocker Aufführungspraxis zu musizieren. Wie sollte er, wenn niemand recht weiß, wie die denn aussah in einer der bedeutendsten Städte Mitteldeutschlands. Ist auch nur die Größe es damaligen Thomanerchors überliefert?


    Wenn ich die Frage zurück bringe, dann ging es darum, welche Kantaten hört ihr am liebsten und in welcher Einspielung. Von den mir bekannten gebe ich den Einspielungen Richters klar den Vorzug, mit Riesenabstand zu den anderen Interpreten. Meines Erachtens ist noch nichts nachgekommen, was in mir ebenfalls etwas zum Klingen bringen würde. Das ist mein Maßstab!


    Wobei ich natürlich nur einen Bruchteil dessen kenne, was danach kam.
    Der Rest ist Geschacksache. Ich kann die Kastratenstimmen englischer Countertenöre nun mal nicht ab, noch nicht einmal bei Händel Einspielungen, wozu sie nun wiederum passen.


    Richter war in seiner Interpretation authentisch. Nicht gemessen an Bach und dem verwehten Geist des Barock, sondern sich selbst gegenüber. Das ist für mich viel wesentlicher als äußere Authentizität.


    Ich habe mich zu einigen überspitzten Äußerungen hinreissen lassen und bitte dafür um Verzeihung. Andererseits habe ich gerade damit eine, wie ich meine, fruchtbare Diskussion angeregt.

  • Hallo Gerhard,


    ein schönes Schlusswort, wie ich finde!


    Denn die Diskussion begann verstärkt, sich immer wieder im Kreis zu drehen.
    Mit der -wenn auch jedesmal ein bissel anders formulierten- gebetsmühlenartigen Wiederholung der eigenen Positionen ist ja auch Keinem auf Dauer geholfen ;)


    Darüber hinaus entfernte sich die Diskussion streckenweise doch sehr vom Thread-Thema "Bach-Kantaten in verschiedenen Interpretationen".


    Den eher allgemeinen Ton, den die Diskussion hier über das Thema "HIP oder nicht?" angenommen hat, könnte man in diesem sehr zu empfehlenden Thread hier bei Bedarf weiterführen - ganz ohne Gefahr zu laufen, wieder "off-topic" zu geraten :hello::hello:

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Hallo Bernd,


    Zitat


    Original von Bernd Schulz
    Aber hier können die subjektiven Unterschiede im Empfinden gerne so stehenbleiben, ich kann gut damit leben, daß es dir diesbezüglich anders geht als mir.


    auch ich kann mit so einem Statement sehr gut leben.
    Ich wundere mich nur immer, wie unterschiedlich die Interpretationen auf die Menschen wirken. Alfred hat hierüber glaube ich auch schon etwas geschrieben.
    Es wäre mal spannend, wenn wir uns an einmal real treffen könnten, damit jeder anhand von Aufnahmen, Noten etc. besser zeigen könnte, was er eigentlich meint. Bestimmt würde sich so mancher Widerspruch auflösen - vielleicht aber auch gerade nicht.


    In den 90er-Jahren konfrontierte ich meine damals noch mit mir frischverheiratete Frau mit einigen barocken Concentus-Aufnahmen der 80er und frühen 90er Jahre.
    Für sie war das schockierend emotional und lebendig ( es war Händel, Telemann und einige Bachkantaten aus der Mitte der TELDEC-Einspielung) im Sinne von zu viel des Guten., d.h. sie hätte es gerne ruhiger gehabt, damit sie dazu ungestört ihren Tee hätte trinken können.
    Mir konnte es nicht gar nicht explosiv genug sein...hat vielleicht auch etwas mit meinem damals noch recht cholerischen Temperament zu tun.


    Für Dich klingt es beim Grafen oft verkopft - und ich respektiere das 100%ig, weil ich weiss, dass jeder ein individuelles Empfinden hat.
    Wir Musiker sind ja ohnehin so empfindsam und oft auch sehr individuell... :)
    Und das ist auch gut so!


    Wenn Du meine Einlassungen ( auch im parallelen HIP oder HOP-Thread) gelesen hast, dann weisst Du auch, dass ich HIP bei Bach nicht undifferenziert als zukünftig einzig gangbaren Weg sehe, vor allem nicht im Hinblick auf die alten Instrumente, Stichwort Angela Hewitt.
    Das sehe auch so für Bachkantaten, um wieder den Versuch zu unternehmen, ein wenig aus dem unvermeidlichen OT herauszukommen.


    Viel Glück für die Konzerte!
    Wenn wir weiter allgemein über HIP reden wollen, dann sollten wir in den anderen Thread wechseln.



    Gerhard
    Hallo Gerhard,


    willkommen im Club :D alles bestens! :]


    Du ahnst vielleicht auch nicht, wie sehr ich aus meiner Geschichte heraus Deine Begeisterung für gerade diesen Bachinterpreten verstehen kann.
    Dass auch ich -wie gesagt- in meinen jungen Jahren zum Bachhörer und Spieler wurde, ist unbestritten und nicht zu einem geringen Teil sein Verdienst.
    Jetzt rauchen wir hier erst einmal eine virtuelle Friedenspfeife und dann sehen wir weiter. :] :angel:


    Gruss :hello:
    Bernd


    MarcCologne
    ...jetzt bist Du mir zuvorgekommen, ich hoffe es ist i.O. wenn nach Euren Schlussworten noch mein Schlusswort steht ;)

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat

    Original von Gerhard
    Richters unbetrittenes Verdienst ist es, eine breite Öffentlichkeit auf die Vokalwerke Bachs aufmerksam gemacht zu haben. Was war denn vor Richter allgemain bekannt?
    Tocatta und Fuge d moll und das dritte Brandenburgische


    Dann erst kamen die Leute wie Harnoncourt und Leonhardt mit ihren Anhängern, die feststellten: Bach ist OK, aber so nicht.


    Das ist eine sehr verkürzte Sicht der Dinge und stimmt so keinesfalls. Ich kann hier nicht ganze Kapitel aus Elstes Buch über die Meilensteine der Bachinterpretation abschreiben (der Kauf lohnt sich!), aber Bach zählte ab etwa 1925 neben Händel zu den am häufigsten eingespielten Komponisten. Im Kapitel "Bach im Konzertsaal und auf Schallplatten " finden sich zahllose Belege in dieser Hinsicht: Coates fast ungekürzte Einspielung der h-Moll- Messe von 1929, im gleiche Jahre die ersten Solosonaten durch Menuhin, dann Szigeti und Adolf Busch, in den 30er Jahren die Society-Ausgaben der Bach Society und Bach Organ Music Society auf EMI, 1926 wurde die erste geistl. Kantate auf Platte eingespielt, 1928, 1931 und 1935 folgten weitere (Elste zählt 21 auf bis 1951, alles vor Richter!), auch die großen Vokalwerke (Ramin, Mengelberg, Scherchen) sind schon lange vor Richter eingespielt worden.


    Es gibt Dutzende weltberühmter Musiker, die vor Harnoncourt und Leonhardt da waren, und ebenfalls nicht in der Tradition romantisierender Interpretation stehen.

  • Zitat

    Jetzt rauchen wir hier erst einmal eine virtuelle Friedenspfeife und dann sehen wir weiter.


    Herzlich gerne.


    Ich erhebe mit meinen Beiträgen nicht den Anspruch, wissenschaftlichen Standards zu genügen.
    Mir sind die Einspielungen Ramins wohlbekannt, ich besitze selbst einige dieser Schallplatten. Schade, dass die Aufnahmetechnik jener Zeit Musik noch nicht zum Hochgenuss machte.
    Ich schreibe aus einer sehr persönlichen Sicht der Dinge. In München konnte ich miterleben, wie die zunächst recht kleine Bach-Gemeinde stetig wuchs und der Herkulessaal bald zu klein wurde für die Konzerte Richters. Was ich in Sachen Akustik sehr bedauerte.
    Dann kam Ennoch zu Guttenberg und führte zu einer Spaltung der Bachgemeinde. Ich muss zu meiner Schande gestehen, ich habe ihn nie gehört. Trotz der Spaltung spielte Richter nach wie vor vor ausverkauftem Haus.


    Zumindest in München hat Richter etwas ähnliches für Bach bewirkt, wie annähernd zeitgleich Karajan für die Klassik im gesamten deutschsprachigen Raum.


    Der bayerische Rundfunk wurde davon auch inspiriert und brachte über viel Jahre hinweg Sonntag morgens eine Sendung "Die Bachkantate", die das gesamte Bachschaffen der damaligen Zeit nicht nur des deutschen Sprachraums nach und nach vorstellte. Eine meiner Lieblingssendungen, vieles davon hatte ich auf mc aufgezeichnet.


    So wie in mir einige der Einspielungen Richters etwas zum Klingen bringen, so mag es anderen gehen bei ganz anderen Interpreten.


    Ist es nicht schön, dass es eine solche Vielfalt gibt?

  • Hallo Gerhard


    Zitat

    Zumindest in München hat Richter etwas ähnliches für Bach bewirkt, wie annähernd zeitgleich Karajan für die Klassik im gesamten deutschsprachigen Raum.


    Das kann ich gut nachvollziehen. Aber hoffentlich liest das unser Herbiephobiker nicht, das würde ihm doch glatt den Tag verderben. ;)


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Zitat


    Original von Gerhard
    Ist es nicht schön, dass es eine solche Vielfalt gibt?


    Ja, sicher!
    Auf jeden Fall spricht es für die enorme Qualität der Musik Johann Sebastian Bachs. :jubel:


    Gruss :hello:
    Glockenton


    Theophilus
    Herbiephobiker :hahahaha:.....letztens hat er ja sogar einige Aufnahmen als nicht ganz so schlecht anerkannt... :D

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat

    Original von Theophilus
    . Aber hoffentlich liest das unser Herbiephobiker nicht, das würde ihm doch glatt den Tag verderben. ;)


    der macht sich grad so rar -ich glaub', der ist auf hochzeitsreise, mit anjuschka. (ohne sich bei ulli abgemeldet zu haben gar )

  • Sollte Interesse bestehen, kann ich im Usenet in der Gruppe
    alt.binaries.sounds.lossless.classical
    mal die Bach Gesamtausgabe aus dem Jahr 1851 posten.
    45 PDF Dateien mit insgesamt 1,26 GB.


    Wenn Ihr nicht wißt, was das Usenet ist, folgt mal dem kleinen Textlink auf der Startseite dieses Forums.

  • Zitat

    Original von Gerhard
    Sollte Interesse bestehen, kann ich im Usenet in der Gruppe
    alt.binaries.sounds.lossless.classical
    mal die Bach Gesamtausgabe aus dem Jahr 1851 posten.
    45 PDF Dateien mit insgesamt 1,26 GB.


    Wenn Ihr nicht wißt, was das Usenet ist, folgt mal dem kleinen Textlink auf der Startseite dieses Forums.


    Gerne, wenn ich wüsste, wie's geht. Und da Gerhard auf PN nicht reagiert: Huhu, Gerd, meld dich doch einfach mal! PN, E-Mail, Buschtrommel, irgendwie...
    :hello:


    Alfons

  • ah, da haben wir ja einen Harnoncourt-Fan - willkommen im Club, Glockenton! ;)


    Für mich gibt es, was Bachs Vokal- und Ensemblemusik - und die Gambensonaten (!!!) angeht, niemanden, der sie so schlüssig und so mitreißend spielt und dirigiert, wie Nikolaus Harnoncourt.
    Aus den Passionen macht er - speziell mit dem ASC - packende Dramen, die an Zeitlosigkeit (Aufwiegelung des Volkes, Massenhysterie, Falschheit) nichts eingebüßt haben.
    Gleiches gilt natürlich für die Mini-Oratorien, die Kantaten.


    Als mein Mann noch lebte, haben wir jeden Sonntag die zum Sonntag passende Kantate gehört - so kam man tatsächlich dazu, übers Jahr einmal alle zu hören.
    (Meine Lieblingskantate: der Actus Tragicus - der allerdings ist eine Leonhardt-Aufnahme. Aber solange nicht grad René Jacobs in der Spätzeit dran war ;), sind diese Einspielungen auch sehr sehr gut.)


    Herzlichst,
    tuonela

  • Hallo tuonela,


    danke für die Aufnahme im soeben gegründeten Club. :] :] :]
    Besteht der hier eigentlich aus mehr als zwei Personen?? ;)



    Zitat


    Original von tuonela
    Für mich gibt es, was Bachs Vokal- und Ensemblemusik - und die Gambensonaten (!!!) angeht, niemanden, der sie so schlüssig und so mitreißend spielt und dirigiert, wie Nikolaus Harnoncourt.


    Dem schliesse ich mich gerne und aus vollem Herzen an! :yes: :yes: :yes:
    Vollkommen spontan und unüberlegt denke ich sofort an BWV 81, 82 und 161.


    Leonhardts Actus Tragicus ist meine Referenzaufnahme dieser fantastischen Kantate.
    "Herr, wie Du willt" BWV 73 ist für mich auch so eine durch Gustav Leonhardt masstäblich eingespielte Kantate, aber es gibt noch viel mehr.


    Dein "speziell mit dem ASC" kann auch ich unterschreiben.
    Es wäre sicherlich toll gewesen, wenn H+L die Kantateneinspielungen etwas später angefangen ( u.a. auch wegen noch nicht ganz ausgeräumten technischen Problemen der Blechbläser bei den frühen Aufnahmen) und bei der Frage der Chor- und Solistenbesetzung
    weniger dogmatisch auf Frauensoprane/alte gesetzt hätten.
    Andererseits hat es Knabensolisten gegeben, die durchaus Grossartiges geleistet haben, z.B. Peter Jelosits, Wilhelm Wiedl ( macht der jetzt eigentlich Volksmusik?) und Seppi Kronwitter.


    Da Bach nun einmal mit Knabenstimmen gearbeitet hat, wollte man diese zu Beginn des Kantatenprojektes unbedingt einsetzen.
    Aus welchen Gründen man gegen Mitte und Ende der Aufnahmen daran fast ausnahmslos festhielt, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Vielleicht wollte man seitens der Plattenfirma die Einheitlichkeit wahren.
    Von Leonhardt meine ich auch zu wissen, dass er Knabenstimmen auch heute noch für die geistlichen Werke Bachs präferiert - zu 100% behaupten möchte ich das allerdings nicht.


    Herzlichen Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat

    Original von Glockenton


    danke für die Aufnahme im soeben gegründeten Club. :] :] :]
    Besteht der hier eigentlich aus mehr als zwei Personen?? ;)


    ich bin noch zu kurz dabei - denke aber, derzeit sind es nicht viel mehr. 8)



    Zitat

    Vollkommen spontan und unüberlegt denke ich sofort an BWV 81, 82 und 161.


    und ich auch an BWV 12 und 13 :yes: :yes:


    Zitat

    Leonhardts Actus Tragicus ist meine Referenzaufnahme dieser fantastischen Kantate.
    "Herr, wie Du willt" BWV 73 ist für mich auch so eine durch Gustav Leonhardt masstäblich eingespielte Kantate, aber es gibt noch viel mehr.


    ja, klar - wenn die Bläser manchmal gar schräg wären - übrigens immer bei Leonhardt. Jürg Schaeftlein (einer meiner Lieblingsmusiker) spielte auch auf der ältesten Krücke noch immer tonlich rein. :)
    Auch René Jacobs in älteren Zeiten vermochte es zuweilen, den Eindruck etwas zu trüben ... ;)


    Zitat

    Dein "speziell mit dem ASC" kann auch ich unterschreiben.
    Es wäre sicherlich toll gewesen, wenn H+L die Kantateneinspielungen etwas später angefangen ( u.a. auch wegen noch nicht ganz ausgeräumten technischen Problemen der Blechbläser bei den frühen Aufnahmen) und bei der Frage der Chor- und Solistenbesetzung weniger dogmatisch auf Frauensoprane/alte gesetzt hätten.
    Andererseits hat es Knabensolisten gegeben, die durchaus Grossartiges geleistet haben, z.B. Peter Jelosits, Wilhelm Wiedl ( macht der jetzt eigentlich Volksmusik?) und Seppi Kronwitter.


    Naja - überlege aber, wie wenig gute nicht knödelnde Sopranistinnen es damals noch gegeben hat! da waren die klaren und - wie Harnoncourt es einmal formuliert hat - "unschuldigen" Knabenstimmen schon die bessere Wahl. Und manchmal richtig süß in ihrer sanglichen Unschuld, siehe Seppi Kronwitter in jungen Jahren. :)
    Jelosits war mein Lieblings-Sänger, es gab auch einen bei Leonhardt, aber mir fällt jetzt der Name nicht ein ...
    Wiedl macht VM? da weiß ich gar nichts von ...


    Zitat

    Vielleicht wollte man seitens der Plattenfirma die Einheitlichkeit wahren.
    Von Leonhardt meine ich auch zu wissen, dass er Knabenstimmen auch heute noch für die geistlichen Werke Bachs präferiert - zu 100% behaupten möchte ich das allerdings nicht.


    Ich habe die neueren Aufnahmen nicht gesehen - macht er denn welche mit Knabenstimmen?
    Ich denke, das Problem war - und wurde auch mal von Harnoncourt thematisiert -, daß es immer weniger gute Knaben mit der nötigen Reife gegeben hat, die diese schweren Stücke singen konnten. Das liegt daran, daß das Stimmbruchalter immer weiter zurück rückt, d. h. die Buben sind einfach zu jung, um gut ausgebildet und vor allem auch reif genug zu sein. Zu Bachs Zeiten soll der Stimmbruch mit 18 erfolgt sein!


    Herzlichst
    tuonela :hello:

  • Hallo tuonela,


    Du hast natürlich damit recht, dass es schlank klingende Frauenstimmen wie z.B die von Barbara Bonney ( BWV 199, auch so eine Lieblingskantate von mir, vor allem die Streicher in "Tief gebückt und voller Reue") zunächst nicht so häufig häufig gab.
    Und die "Unschuldigkeit" mancher Knabenstimmen war sicherlich auch ein Wert für sich.
    Ich finde auch den Unterschied etwa des Tölzer Knabenchores zum ASC schmerzlicher. Der ASC ist m.E. dem unbedingten Ausdruckswillen Harnoncourts technisch und klanglich besser gewachsen.


    Zitat


    Original von tuonela
    es gab auch einen bei Leonhardt, aber mir fällt jetzt der Name nicht ein ...


    Vielleicht meinst Du etwa Detlef Bratschke, dessen Name mir in neuerer Zeit schon als Contra-Alt bei Weser-Renaissance und früher als Blockflötenspieler bei der Aufnahme des "Schwanengesangs" von Schütz durch Heinz Henning aufgefallen ist?


    Jürg Schaeftlein ist eine Sonderklasse für sich, volle Zustimmung!
    Was für eine Persönlichkeit!
    Den Oboisten von BWV 73 finde ich allerdings auch sehr gut ( Ku Ebbinge oder Bruce Haynes? ), obwohl sie ziemlich anders als die von Schaeftlein geprägten Wiener Musiker spielen.
    Die Eigenart des zum Tonende einsetzenden Oboen-Vibratos verriet mir als radiohörendem Autofahrer schon oft, dass WDR 3 wieder einmal eine Bachkantate unter der Leitung Leonhardts aufs Programm gesetzt hat.


    Dass die Partituren auf CD nicht mitgeliefert werden konnten, fand ich übrigens sehr schade.
    Ich habe durch das Mitlesen viel gelernt.
    Heute würde man es wohl durch Rechte für Downloads oder Multimedia-Features auf dem Datenträger wieder machen können.


    LG nach Wien :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Hallo Glockenton :)


    Zitat

    Du hast natürlich damit recht, dass es schlank klingende Frauenstimmen wie z.B die von Barbara Bonney ( BWV 199, auch so eine Lieblingskantate von mir, vor allem die Streicher in "Tief gebückt und voller Reue") zunächst nicht so häufig häufig gab.
    Und die "Unschuldigkeit" mancher Knabenstimmen war sicherlich auch ein Wert für sich.
    Ich finde auch den Unterschied etwa des Tölzer Knabenchores zum ASC schmerzlicher. Der ASC ist m.E. dem unbedingten Ausdruckswillen Harnoncourts technisch und klanglich besser gewachsen.


    Noch lieber ist mir Emma Kirkby ... aber du hast schon recht, Bonney singt diese Kantate schon sehr schön, mag ich auch gerne.
    Und klar - der ASC ist ein reifer und kraftvoller Erwachsenenchor, der kann einfach mehr leisten als ein noch so guter Knabenchor. Ich finde - z. B. auch was die Passionen angeht - ältere und neue Aufnahmen, jede für sich, gut, wobei mir allerdings das Packende der späten Aufnahmen, mit Sängern wie Lipovsek oder Lippert und dem ASC, noch mehr entgegenkommt. Vergleichen mag ich die Aufnahmen eigentlich nicht ...


    Zitat

    Vielleicht meinst Du etwa Detlef Bratschke, dessen Name mir in neuerer Zeit schon als Contra-Alt bei Weser-Renaissance und früher als Blockflötenspieler bei der Aufnahme des "Schwanengesangs" von Schütz durch Heinz Henning aufgefallen ist?


    richtig: Bratschke war es. Genau, und als Blockflötenspieler bin ich ihm auch begegnet. - Und gab's da nicht noch einen Knaben, der dann auch bei anderen Ensembles gesungen hat?? *grübel*


    Zitat

    Jürg Schaeftlein ist eine Sonderklasse für sich, volle Zustimmung!
    Was für eine Persönlichkeit!
    Den Oboisten von BWV 73 finde ich allerdings auch sehr gut ( Ku Ebbinge oder Bruce Haynes? ), obwohl sie ziemlich anders als die von Schaeftlein geprägten Wiener Musiker spielen.
    Die Eigenart des zum Tonende einsetzenden Oboen-Vibratos verriet mir als radiohörendem Autofahrer schon oft, dass WDR 3 wieder einmal eine Bachkantate unter der Leitung Leonhardts aufs Programm gesetzt hat.


    Ja - *seufz* - eine unglaubliche Persönlichkeit. Und so traurig gestorben ... :(
    BWV 73 dürfte Ebbinge gewesen sein (steht an erster Stelle im Heft, zumal Haynes auch Amore gespielt hat). Stimmt schon, beide waren auch gut, so wie ich auch Hailperin sehr mochte. Aber keiner kam an Schaeftlein ran ... ihn hörte ich sofort raus. :)


    (offtopic): auch ein Liebling von mir: der ewig stoische Herbert Tachezi. :) Er spielt ja noch immer, und sein Sohn hat sich ganz schön rausgemacht in den letzten 10 Jahren ...


    Zitat

    Dass die Partituren auf CD nicht mitgeliefert werden konnten, fand ich übrigens sehr schade.
    Ich habe durch das Mitlesen viel gelernt.
    Heute würde man es wohl durch Rechte für Downloads oder Multimedia-Features auf dem Datenträger wieder machen können.


    Ja, finde ich auch - aber das war wohl rein preislich (extra Hülle) nicht machbar. Seien wir also froh, wenn wir noch die LPs haben. :yes:


    LG nach Fredrikstad :)
    tuonela

  • Hallo tuonela :)


    wenn ich Deine Aussagen zu Kirkby, Livpovsek oder den beiden Tachezis durchlese, bekomme ich es bei diesem Grad der Übereinstimmung :yes:schon fast mit der Angst zu tun... :D aber nur fast.
    Spezialisierte Stimmen wie die von Emma Kirkby mag Harnoncourt ja nicht wirklich - in diesem Punkt habe ich etwas andere ästhetische Ideale als er.


    Herbert Tachezi ist für mich der Continuo-Tastenspieler überhaupt ( sorry an alle Koopman-Fans) weil er u.a. die Kunst des Weglassens, des luftigen Orgelspiels und des effektvollen Arpeggios beim Cembalo so gut beherrscht.
    Statt alles "vollzududeln" lässt er dem Cellisten oder/und dem Orchester die nötige Freiheit zur Expressivität.
    Da, wo es der ausdrucksmässigen Konzeption dient, unterstützt er durch volleres Spiel.
    Seine Mimik ist im wahrsten Sinne des Wortes "cool".
    Ein wirkliches Original am Originalinstrument :)


    Sein Sohn hat sich in der Tat super entwickelt.
    Wenn es um Cellospieler auf diesen Aufnahmen der Bachkantaten geht, mag ich insbesondere den immer unberechenbaren N.H., den lyrischen Rudolf Leopold und, bei den holländischen Beiträgen, Wouter Möller, der für meinen Geschmack weniger trocken und etwas beweglicher als Bylsma spielt ( Möller musiziert für mich zwar auch mit holzig- holländischen Klang, aber mit hörbaren Wiener Einflüssen hinsichtlich Artikulation und Vibrato - eine tolle Kombination)


    BWV 146 und BWV 30 kannst Du Dir übrigens vom ORF als Live-Mitschnitt von einem diesjährigen Konzert im Rahmen der styriarte auf CD schicken lassen.
    Da hast Du dann die Kombination Harnoncourt/CMW/ASC.
    Bei BWV 30 sind die Unterschiede zur Teldec-Fassung sehr gross...
    Dieser Service des ORF kostet natürlich etwas mehr, als bei normal im Laden erhältlichen CDs, aber für Leute wie uns lohnt es sich durchaus.
    Hier gibt es auch noch was zu sehen und zu hören: Klick
    Zu hören ist hier allerdings der Tölzer Knabenchor.


    Herzlichen Gruss :hello: :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

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  • Hallo Glockenton ;) :)


    Zitat

    wenn ich Deine Aussagen zu Kirkby, Livpovsek oder den beiden Tachezis durchlese, bekomme ich es bei diesem Grad der Übereinstimmung :yes:schon fast mit der Angst zu tun... :D aber nur fast.
    Spezialisierte Stimmen wie die von Emma Kirkby mag Harnoncourt ja nicht wirklich - in diesem Punkt habe ich etwas andere ästhetische Ideale als er.


    na, ich denke, wenn man einem bestimmten klanglichen Ideal folgt, kommt man fast automatisch in ähnliche Gefilde. ;)
    Harnoncourt mag vermutlich die Glätte in der Stimme von Kirkby nicht - aber: er hat auch noch nicht mit ihr gearbeitet. Vermutlich würde er dann anderes erfahren, sie natürlich auch ... (ich hab mal in einer FonoForum vor Jahren ein Interview mit ihr gelesen, wo sie Harnoncourt sogar sehr positiv hervorgehoben hat!)
    Bernarda Fink mag ich übrigens auch sehr. (Die oft so positiv erwähnte Natalie Stutzman, die ich in einer Live-Matthäus-Passion im MV erleben mußte, ist hingegen ein Greuel im Barock-Gesang!!).


    Zitat

    Herbert Tachezi ist für mich der Continuo-Tastenspieler überhaupt ( sorry an alle Koopman-Fans) weil er u.a. die Kunst des Weglassens, des luftigen Orgelspiels und des effektvollen Arpeggios beim Cembalo so gut beherrscht.
    Statt alles "vollzududeln" lässt er dem Cellisten oder/und dem Orchester die nötige Freiheit zur Expressivität.
    Da, wo es der ausdrucksmässigen Konzeption dient, unterstützt er durch volleres Spiel.
    Seine Mimik ist im wahrsten Sinne des Wortes "cool".
    Ein wirkliches Original am Originalinstrument :)


    Nix gegen Koopman (Pinnock ist mir aber noch bei weitem lieber): aber er ist kein Continuo-Spieler. Tachezi wiederum ist für mich nicht DER Solist par excellence. Oder besser formuliert: da gibt es gleichwertig gute Solisten. Aber am Continuo ist er unschlagbar. (Wenn du das mal live siehst, dieses bewegungslose Gesicht dabei ... aber wenn eine hübsche Solistin mitwirkt und dann Applaus bekommt, dann hat er plötzlich Mimik! :D)


    Zitat

    Sein Sohn hat sich in der Tat super entwickelt.
    Wenn es um Cellospieler auf diesen Aufnahmen der Bachkantaten geht, mag ich insbesondere den immer unberechenbaren N.H., den lyrischen Rudolf Leopold und, bei den holländischen Beiträgen, Wouter Möller, der für meinen Geschmack weniger trocken und etwas beweglicher als Bylsma spielt ( Möller musiziert für mich zwar auch mit holzig- holländischen Klang, aber mit hörbaren Wiener Einflüssen hinsichtlich Artikulation und Vibrato - eine tolle Kombination)


    Mein Favorit ist aber, neben N.H. natürlich, Christophe Coin. Er hat sich, wie ich es sehe, deutlich in Richtung von H. entwickelt, dabei aber einen eigenen Stil entwickelt. Er ist ja auch immer noch oft - wie auch die anderen "Mosaïque"-Mitglieder -, im Concentus dabei.


    Zitat

    BWV 146 und BWV 30 kannst Du Dir übrigens vom ORF als Live-Mitschnitt von einem diesjährigen Konzert im Rahmen der styriarte auf CD schicken lassen.
    Da hast Du dann die Kombination Harnoncourt/CMW/ASC.
    Bei BWV 30 sind die Unterschiede zur Teldec-Fassung sehr gross...
    Dieser Service des ORF kostet natürlich etwas mehr, als bei normal im Laden erhältlichen CDs, aber für Leute wie uns lohnt es sich durchaus.


    Na, da werde ich wohl mal die Frau Altgrübl anschreiben ... ;) ;) - du siehst, der ORF ist mir nicht fremd. Wir - mein Mann und ich - haben früher x CDs bzw. DATs (die hat mein Mann dann umkopiert und ohne Klatschen und Ansprache auf CD gebrannt: natürlich nur für uns selbst) gekauft. Seit seinem Tod ist das eingeschlafen - anderes hatte und hat Vorrang, und allein ist man anders unterwegs als zu zweit.


    Zitat

    Hier gibt es auch noch was zu sehen und zu hören: Klick
    Zu hören ist hier allerdings der Tölzer Knabenchor.


    das werde ich mir mal anschauen und -hören, in Ruhe. Heute nicht mehr ...


    edit: doch noch angehört *Neugiermodus* - aber das ist die bekannte Einspielung der Kantate (Kantatenwerk Vol 35). Rein rechtlich dürfen sie wohl nicht so einfach eine ORF-Aufnahme ins Netz stellen ........


    Viele Grüße und einen schönen Abend,
    tuonela
    =) :hello:


  • Kann von Euch, die ihr hier ja sehr detailliert Bescheid zu wissen scheint, bestätigen oder widerlegen, dass Harnoncourt in der Einspielung von Händels Cäcilienode in der wunderbaren ersten Sopran-Arie selber Cello spielt :jubel: :jubel: :jubel:


    Tachezi ist in den Händelschen Orgelkonzertn ebenfalls phantastisch, unglaubliche Spielfreude und Kommunikation mit dem Orchester!


    Gehört eigentlich nicht zu Bachs Kantaten, aber was solls...;)


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)






  • Der Upload beginnt!


    In der Newsgroup alt.binaries.sounds.lossless.classical
    wird in den nächsten 30 Tagen die BGA Band 1- 43 Leipzig 1851 als PDF verfügbar sein. Es handelt sich um Faksimiles, insgesamt 1,25 GB. Zuviel, um es auf meinem Webserver verfügbar zu machen.


    Wer das Usenet noch nicht kennt, kann sich im Usenet-Guide kundig machen.
    http://www.usenet-guide.de
    Sowohl in meinem Forum als auch persönlich beantworte ich auch Fragen und gebe Hilfestellung. Bitte nicht per pN. Es gibt auch Telefon.


    Inhalt:
    Band 1
    Kantaten
    BWV1 - Wie schoen leuchtet der Morgenstern - Cantatas
    BWV2 - Ach Gott, vom Himmel sieh darein - Cantatas
    BWV3 - Ach Gott, wie manches Herzeleid - Cantatas
    BWV4 - Christ lag in Todesbanden - Cantatas
    BWV5 - Wo soll ich fliehen hin - Cantatas
    BWV6 - Bleib bei uns, denn es will Abend werden - Cantatas
    BWV7 - Christ unser Herr zum Jordan kam - Cantatas
    BWV8 - Liebster Gott, wenn werd ich sterben? - Cantatas
    BWV9 - Es ist das Heil uns kommen her - Cantatas
    BWV10 - Meine Seel erhebt den Herren - Cantatas

    ]


    Band 2
    Kantaten
    BWV11 - Lobet Gott in seinen Reichen (Ascension Oratorio) - Passions and Oratorios
    BWV12 - Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen - Cantatas
    BWV13 - Meine Seufzer, meine Traenen - Cantatas
    BWV14 - Waer Gott nicht mit uns diese Zeit - Cantatas
    BWV15 - Denn du wirst meine Seele nicht in der Hoelle lassen (by J.L.Bach) - Cantatas
    BWV16 - Herr Gott, dich loben wir - Cantatas
    BWV17 - Wer Dank opfert, der preiset mich - Cantatas
    BWV18 - Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt - Cantatas
    BWV19 - Es erhub sich ein Streit - Cantatas
    BWV20 - O Ewigkeit, du Donnerwort - Cantatas

    Band 3
    Klavierwerke 1. Band
    BWV772 - Two-part invention n. 1 - Clavier Works
    BWV772a - Two-part invention n. 1 - Clavier Works
    BWV773 - Two-part invention n. 2 - Clavier Works
    BWV774 - Two-part invention n. 3 - Clavier Works
    BWV775 - Two-part invention n. 4 - Clavier Works
    BWV776 - Two-part invention n. 5 - Clavier Works
    BWV777 - Two-part invention n. 6 - Clavier Works
    BWV778 - Two-part invention n. 7 - Clavier Works
    BWV779 - Two-part invention n. 8 - Clavier Works
    BWV780 - Two-part invention n. 9 - Clavier Works
    BWV781 - Two-part invention n. 10 - Clavier Works
    BWV782 - Two-part invention n. 11 - Clavier Works
    BWV783 - Two-part invention n. 12 - Clavier Works
    BWV784 - Two-part invention n. 13 - Clavier Works
    BWV785 - Two-part invention n. 14 - Clavier Works
    BWV786 - Two-part invention n. 15 - Clavier Works
    BWV787 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 1 - Clavier Works
    BWV788 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 2 - Clavier Works
    BWV789 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 3 - Clavier Works
    BWV790 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 4 - Clavier Works
    BWV791 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 5 - Clavier Works
    BWV792 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 6 - Clavier Works
    BWV793 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 7 - Clavier Works
    BWV794 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 8 - Clavier Works
    BWV795 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 9 - Clavier Works
    BWV796 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 10 - Clavier Works
    BWV797 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 11 - Clavier Works
    BWV798 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 12 - Clavier Works
    BWV799 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 13 - Clavier Works
    BWV800 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 14 - Clavier Works
    BWV801 - Three-part Sinfonia (Invention) n. 15 - Clavier Works
    BWV825 - Partita n. 1 - Clavier Works
    BWV826 - Partita n. 2 - Clavier Works
    BWV827 - Partita n. 3 - Clavier Works
    BWV828 - Partita n. 4 - Clavier Works
    BWV829 - Partita n. 5 - Clavier Works
    BWV830 - Partita n. 6 - Clavier Works

    BGA Band 4
    Matthäus-Passion (Erster Theil)

    BGA Band 5.1
    Kirchenkantaten Dritter Band

    BWV21 - Ich hatte viel Bekuemmernis - Cantatas
    BWV22 - Jesus nahm zu sich die Zwoelfe - Cantatas
    BWV23 - Du wahrer Gott und Davids Sohn - Cantatas
    BWV24 - Ein ungefaerbt Gemuete - Cantatas
    BWV25 - Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe - Cantatas
    BWV26 - Ach wie fluechtig, ach wie nichtig - Cantatas
    BWV27 - Wer weiss, wie nahe mir mein Ende! - Cantatas
    BWV28 - Gottlob! nun geht das Jahr zu Ende - Cantatas
    BWV29 - Wir danken dir, Gott, wir danken dir - Cantatas
    BWV30 - Freue dich, erloeste Schar - Cantatas


    Band 5.2


    Weihnachts-Oratorium


    BGA Band 6


    Messe h-moll

    BGA Band 7
    Vierter Band Kirchenkantaten
    BWV31 - Der Himmel lacht! die Erde jubilieret - Cantatas
    BWV32 - Liebster Jesu, mein Verlangen - Cantatas
    BWV33 - Allein zu dir, Herr Jesu Christ - Cantatas
    BWV34 - O ewiges Feuer, O Ursprung der Liebe - Cantatas
    BWV34a - O ewiges Feuer, O Ursprung der Liebe - Cantatas
    BWV35 - Geist und Seele wird verwirret - Cantatas
    BWV36 - Schwingt freudig euch empor - Cantatas
    BWV36a - Steigt freudig in die Luft - Cantatas
    BWV36b - Die Freude reget sich - Cantatas
    BWV36c - Schwingt freudig euch empor - Cantatas
    BWV37 - Wer da glaeubet und getauft wird - Cantatas
    BWV38 - Aus tiefer Not schrei ich zu dir - Cantatas
    BWV39 - Brich dem Hungrigen dein Brot - Cantatas
    BWV40 - Darzu ist erschienen der Sohn Gottes - Cantatas

    BGA Band 8


    Messe F-Dur
    Messe A-Dur
    Messe g-moll
    Messe G-Dur

    BGA Band 9
    Kammermusik Erster Band


    BGA Band 10
    Fünfter Band Kirchenkantaten
    BWV41 - Jesu, nun sei gepreiset - Cantatas
    BWV42 - Am Abend aber desselbigen Sabbats - Cantatas
    BWV43 - Gott faehret auf mit Jauchzen - Cantatas
    BWV44 - Sie werden euch in den Bann tun - Cantatas
    BWV45 - Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist - Cantatas
    BWV46 - Schauet doch und sehet, ob irgend ein Schmerz sei - Cantatas
    BWV47 - Wer sich selbst erhoehet, der soll erniedriget werden - Cantatas
    BWV48 - Ich elender Mensch, wer wird mich erloesen - Cantatas
    BWV49 - Ich geh und suche mit Verlangen - Cantatas
    BWV50 - Nun ist das Heil und die Kraft - Cantatas

    BGA Band 11

    Magnificat und vier Sanctus (Anhang)


    BGA Band 12

    Johannes-Passion


    BGA Band 13

    Klavierwerke zweiter Band

    BGA Band 14

    Das Wohltemperierte Klavier (1722)

    BGA Band 15

    Orgelwerke Erster Band

    BGA Band 16
    Kirchenkantaten Siebzehnter Band

    BWV61 - Nun komm, der Heiden Heiland - Cantatas
    BWV62 - Nun komm, der Heiden Heiland - Cantatas
    BWV63 - Christen, aetzet diesen Tag - Cantatas
    BWV64 - Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget - Cantatas
    BWV65 - Sie werden aus Saba alle kommen - Cantatas
    BWV66 - Erfreut euch, ihr Herzen - Cantatas
    BWV66a - Der Himmel dacht auf Anhalts Ruhm und Glueck, serenata - Cantatas
    BWV67 - Halt im Gedächtnis Jesum Christ - Cantatas
    BWV68 - Also hat Gott die Welt geliebt - Cantatas
    BWV69 - Lobe den Herrn, meine Seele - Cantatas
    BWV69a - Lobe den Herrn, meine Seele - Cantatas
    BWV70 - Wachet, betet, seid bereit allezeit - Cantatas


    BGA Band 17
    Kammermusik Zweiter Band


    BGA Band 18
    Kirchenkantaten Achter Band

    BWV71 - Gott ist mein Koenig - Cantatas
    BWV72 - Alles nur nach Gottes Willen - Cantatas
    BWV73 - Herr, wie du willt, so schicks mit mir - Cantatas
    BWV74 - Wer mich liebet, der wird mein Wort halten - Cantatas
    BWV75 - Die Elenden sollen essen - Cantatas
    BWV76 - Die Himmel erzählen die Ehre Gottes - Cantatas
    BWV77 - Du sollt Gott, deinen Herren, lieben - Cantatas
    BWV78 - Jesu, der du meine Seele - Cantatas
    BWV79 - Gott der Herr ist Sonn und Schild - Cantatas
    BWV80 - Ein feste Burg ist unser Gott - Cantatas
    BWV80a - Alles, was von Gott begoren - Cantatas
    BWV80b - Ein Feste Burg ist unser Gott - Cantatas


    BGA Band 19
    Kammermusik Dritter Band

    (Brandenburgische Konzerte)


    BGA Band 20
    Kirchenkantaten Neunter Band

    BWV81 - Jesus schlaeft, was soll ich hoffen? - Cantatas
    BWV82 - Ich habe genug - Cantatas
    BWV83 - Erfreute Zeit im neuen Bunde - Cantatas
    BWV84 - Ich bin vergnuegt mit meinem Gluecke - Cantatas
    BWV85 - Ich bin ein guter Hirt - Cantatas
    BWV86 - Wahrlich, wahrlich, ich sage euch - Cantatas
    BWV87 - Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen - Cantatas
    BWV88 - Siehe, ich will viel Fischer aussenden - Cantatas
    BWV89 - Was soll ich aus dir machen, Ephraim? - Cantatas
    BWV90 - Es reisset euch ein schrecklich Ende - Cantatas



    Bände 21 - 43 habe ich noch nicht katalogisiert. Werden jedoch auch hochgeladen.


    Mit 2 Testzugängen bei 2 verschiedenen Providern kostet Euch das nichts.


    Viel Freude wünsche ich damit.


    Gerhard

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Kann von Euch, die ihr hier ja sehr detailliert Bescheid zu wissen scheint, bestätigen oder widerlegen, dass Harnoncourt in der Einspielung von Händels Cäcilienode in der wunderbaren ersten Sopran-Arie selber Cello spielt :jubel: :jubel: :jubel:


    Tachezi ist in den Händelschen Orgelkonzertn ebenfalls phantastisch, unglaubliche Spielfreude und Kommunikation mit dem Orchester!


    Gehört eigentlich nicht zu Bachs Kantaten, aber was solls...;)


    Hallo Johannes,
    ja, das ist mit Sicherheit Harnoncourt - er ist ja auch in der Aufnahme an erster Stelle angegeben. Die anderen beiden treten hinzu, wenn mehr Celli benötigt werden.
    Man hört es auch einfach am Sound ... :)
    (Sicher kennst du die Bach'schen Cellosonaten mit ihm?)


    Richtig, die Händel-Orgelkonzerte mit Tachezi sind auch toll!! :jubel:


    Herzlichst!
    tuonela


    PS: also doch noch ein "Dritter im Bunde"? ;)

  • Hallo Johannes,


    auch von mir kommt auf Deine Frage eine 100%ige Bestätigung.
    Das ist schon etwas Besonderes, wenn man einen Spieler an seinem Instrument sofort heraushören kann, ohne im Booklet nachschauen zu müssen.


    Bei der hier besprochenen Gesamtaufnahme der Bachkantaten gibt es einige Originale, die Insider schon nach spätestens einem Takt identifizieren können.
    Neben den schon genannten Schaeftlein und N.H. denke ich auch speziell an Alice Harnoncourt :jubel:.
    Reinhard Goebel sprach in einem Interview einmal vom speziellen "Alice-Klang". Den kann auch ich sofort erkennen, wenn sie ausnahmsweise einmal nicht ihre Stainer-Geige, sondern ein anderes Streichinstrument spielt.
    Spontan fällt mir jetzt "Auch mit gedämpften, schwachen Stimmen" aus BWV 36 ein. Die Geige dialogisiert hier mit dem Sopran und dem Continuo, gespielt von N.H und Tachezi.
    Gerade die Bacharien, die in dieser instrumentalen Besetzung begleitet werden, zählen für mich zu den absoluten musikantischen Highlights dieser Aufnahmen.


    Starke Persönlichkeiten und ein reichhaltig- individueller Klang bei Einzelspielern und auch ganzen Orchestern sind für mich übrigens generell ein sehr hoher Wert.


    tuonela
    ...versuch doch mal, die Freischaltung für PN zu bekommen :)


    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Hallo Glockenton :)


    mit Alice gebe ich dir vollinhaltlich recht - man hört sie tatsächlich heraus, und in der von dir genannten Arie (Jelosits, spontan, ohne nachzuschauen?) aus BWV 36 wird das wirklich deutlich ...
    Übrigens auch Frans Brüggen, allerdings erst nach längerem Hören.


    (die PN sind aktiviert bei mir - muß man da extra was freischalten lassen?)


    lieben Gruß,
    tuonela :hello:

  • JR:


    Zitat

    dass Harnoncourt in der Einspielung von Händels Cäcilienode in der wunderbaren ersten Sopran-Arie selber Cello spielt


    Hallo JR, ja das tut er, und wie ! :jubel:


    Ich fragte ihn vor einiger Zeit danach, und er bestätigte es

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Zitat

    Original von tuonela


    ich bin noch zu kurz dabei - denke aber, derzeit sind es nicht viel mehr. 8)


    Ha, falsch gedacht!
    Beantrage hiermit die Aufnahme... :D :hello:

  • Zitat


    Original von die winterreisende
    Beantrage hiermit die Aufnahme... :D :hello:


    tuonela :)
    Was meinst Du?
    Wolle mer `se reinlasse? :D


    Von mir aus: Dem Antrag auf Aufnahme wurde stattgegeben.


    På norsk: Velkommen til klubben!


    Hilsen :hello:fra
    Bernd

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat


    Original von tuonela
    Übrigens auch Frans Brüggen, allerdings erst nach längerem Hören.


    Hallo tuonela :)


    stimmt auch für mich - wieder einmal.


    Mir gefallen z.B. seine Beiträge in BWV 103 "Ihr werdet weinen und heulen" ( einer meiner Lieblings-Eingangschöre)
    sehr.
    Die hohe Piccolo-Blockflöte soll wohl zur Unterstützung solcher Affekte wie Schadenfreude oder Spott dienen ( "aber die Welt wird sich freuen")
    Das langsame Vibrato, der tragende Ton...ich seh`schon fast die aufgeblasenen Backen. :D
    Wenn mich nicht alles täuscht, hat Brüggen mit dieser Spieltechnik als erster wieder angefangen. In der Alte-Musik-Szene ist es nun sehr verbreitet, so zu spielen, denke ich.
    Brüggens historische Leistungen für die Wiederentdeckung der Blockflöte im 20.Jahrhundert sollten eigentlich einem eigenen Thread gewürdigt werden.
    Wäre das nicht eine gute Idee für salisburgensis? :D
    Irgendwann, wenn Zeit dafür ist... :)


    Sehr schön und faszinierend virtuos spielt Brüggen auch die Traversflöte in "Jesus nimmt die Sünder an" aus BWV 113.
    Früher hat er einmal gesagt, dass er auf der (Block)flöte immer "gefährlich" klingen wolle.
    Ich übersetze diesen Ausdruck jetzt einmal mit "spontan" oder "unberechenbar".
    Solche Dinge kann ich bei Brüggens Spiel tatsächlich heraushören ( als Flötisten durfte ich ihn in insgesamt drei Konzerten zusammen mit G.Leonhardt live erleben)


    Kenner wissen auch den speziellen Geigenton Marie Leonhardts, der Frau Gustav Leonhardts zu schätzen.
    Sie war die Konzertmeisterin des Leonhardt-Consorts.
    Leider sind nicht allzuviele Solo-Beiträge von ihr bei den hier besprochenen Bachkantaten zu hören.
    Aber ihre Art, die Stainergeige zu spielen, ist wegen der klaren Tongebung, der Agogik und ihrem Vibratostil schon recht charakteristisch.
    Auf Tonträgern habe ich sie zunächst durch die Gesamtaufnahme G.Leonhardts der Bachschen Cembalokonzerte kennengelernt, später dann u.a. auch durch das "Kantatenwerk".



    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

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