Was hört ihr gerade jetzt? (Klassik 2020)

  • Diese CD bietet Haydnsymphonien in ungewohntem Gewand. Ich hörte sie in der letzten Stunde zur Tageseröffnung.



    Joseph Haydn (arr. von Carl David Stegemann (1751 - 1826))


    Symphonie Nr. 92 G-Dur "Oxford"

    Symphonie Nr. 75 D-Dur

    Symphonie Nr. 44 e-Moll "Trauersymphonie"


    Ivan Ilić, Klavier

    (AD: 2019)


    Grüße

    Garaguly

  • Damit geht es nun weiter. Eine Pastoral-Interpretation, von der ich mur einiges verspreche ...



    Ludwig van Beethoven


    Symphonie Nr. 6 F-Dur, op. 68 "Pastorale"

    Coriolan-Ouvertüre, op. 62


    Tschechische Philharmonie

    Paul Kletzki

    (AD: 1965)

    Grüße

    Garaguly

  • Sehr schön, lieber Garaguly, dann muss ich die Box ja nicht verlinken, denn ich höre derzeit ebenfalls Paul Kletzki mit Beethoven, allerdings die ersten beiden Sinfonien.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zum Thema Beethoven-Symphonien gäbe es ja noch das "Phänomen" Ansermet. Seine Beethoven-Einspielungen aus den frühen 1960er Jahren wurden damals scharf kritisiert, doch inzwischen bezeichnet man sie als eine Art "Vorboten" der Praxis eines Harnoncourts. Die LPs aus den 1960er Jahren wurden 2009 vom Label Decca-Resonance, innerhalb einer sehr wertvollen (noch nicht vollständigen) "Ansermet Edition" - oder von Decca Japan remastered (wo sie in einem 5CD-Schuber herauskamen). Die Resonance-Ausgabe besteht aus 3 Doppel-CDs; dort befinden sich noch 6 Ouvertüren und die "Grosse Fuge" drin. Diese sind inzwischen beide gestrichen worden.

    Die Interpretationen sind in der Tat hochinteressant, jedoch ist das Orchestre de la Suisse Romande nicht immer auf der Höhe. Die "Neunte" ist z. B. leider ziemlich schlecht gespielt, irgendwie klingt alles, als wäre daran nicht genug geprobt worden, oder es wäre nicht genug Zeit dagewesen, um sie sorgfältiger aufzunehmen. Dann kommen noch die problematischen Gesangssolsten dazu (dies war Joan Sutherlands Decca-Début!). Ich habe Ansermet gekannt und bin erstaunt, dass er, der immer sehr anspruchsvoll war, so was durchgelassen hat.

    Es gibt Kritiker, die meinen übrigens noch heute, dass Ansermets Orchester immer stark überbewertet wurde und dass es eher wegen des damals eingespielten, seltenen Repertoires (russische und französische Musik) und fortschrittlichen Tontechnik gut ankamen. In Japan, wo es auch gastierte, wurde Ansermet hochgejubelt wie ein Karajan...

    Auch Ansermets (ebenfalls gestrichenen) Brahms-Interpretationen - in einer schönen 4-CD-Box von Resonance - betrachte ich als wichtige Dokumente.

    Lieber adriano,


    wie der Zufall es will hatte ich mir die Ansermet Box als nächste vorgenommen, um mir u.a. die 1. Sinfonie anzuhören


    Ich kann nachvollziehen, dass es Ansermets Gesamtaufnahme der Sinfonien seinerzeit schwer hatte. "Sein" Beethoven widersprach dem gängigen Zeitgeist, der stark von Furtwängler oder Mengelberg geprägt war oder, weniger emotional, von Bruno Walter. Nicht umsonst steht im Beiheft "perhaps he was too early in what he did". Dort sieht man ihn in einer Linie mit Toscanini oder Leibowitz, was ich nur zum Teil nachvollziehen kann, da beide letztgenannten Beethoven noch "radikaler" im Sinne der Beachtung der Metronomangaben dirigierten.


    Dem Beiheft ist ebenfalls zu entnehmen, dass Beethoven beim Orchestre de la Suisse Romande zu Zeiten Ansermets sehr selten gespielt wurde. Das, finde ich, ist zu hören, denn die Interpretationen haben nichts "repertoirehaftes", routiniertes. Auch heute, ca. 60 Jahre nach Entstehen, klingen sie durchaus noch frisch und "zeitgemäß".


    Deine Hinweise auf die mangelnde Orchesterqualität bei der 9. Sinfonie finde ich sehr interessant. Bei Gelegenheit werde ich mir die Sinfonie mal wieder zu Gemüte führen...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Guten Vormittag allerseits. Alle reden über Ansermets Beethoven-Zyklus, ich höre ihn (von Norbert und Adriano inspiriert) :



    Ludwig van Beethoven

    Symphonie Nr 1 C-dur op 21

    Symphonie Nr 2 D-dur op 36


    L'Orchestre de la Suisse Romande

    Ernest Ansermet

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

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  • Nun ist mir hiernach :



    Gustav Mahler

    Symphonie Nr 2 c-moll


    New York Philharmonic

    Leonard Bernstein

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Nach einer knappen Stunde lustvollen Nordic Walkings durch den Gravenbrucher Wald :



    Anton Bruckner

    Symphonie Nr 6 A-dur


    Münchner Philharmoniker

    Sergiu Celibidache

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Und zum musikalischen Feierabend noch diese hier :


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    Johannes Brahms

    Symphonie Nr 3 F-dur op 90


    New Japan Philharmonic

    Takashi Asahina

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Dem Beiheft ist ebenfalls zu entnehmen, dass Beethoven beim Orchestre de la Suisse Romande zu Zeiten Ansermets sehr selten gespielt wurde.


    Na ja, immerhin traten damals, zu Ansermets Zeit, auch Dirigenten wie Furtwängler, Karajan, Cluytens, Weingartner und Schuricht in den Abonnementskonzerten des OSR auf, da gab's also schon hochgradige(re)n. Beethoven. Sogar Toscanini trat mit Ansermets Orchester in einem Konzert in Lausanne auf.

    Ansermet spielte für Decca 300 Platten ein (darunter natürlich auch einige mit anderen Orchestern). Als es plötzlich hiess, "Mr Ansermet, this will be your last recording for Decca" schenkte er dem Producer James Walker, der mit ihm hart gearbeitet hatte (auch dank ihm ud seinem Vorgänger Victor Olof klang das Orchester oft besser als es war), eine Schachtel Pralinen... Die Mitarbeit Decca/Ansermet hatte sich schon längst verschlechtert, denn Decca wollte gar kein deutsches Repertoire mit ihm.

    Ansermet hatte das Decca-Team auch nie zum Essen eingeladen, wie viele andere Dirigenten und Sänger (vor allem nach den letzten Aufnahme-Sitzungen) taten.

    Dazu kamen noch Reibereien, weil Pierre Monteux (der auf RCA war und auf den Ansermet extrem eifersüchtig war) einige seiner Platten in Europa von Decca lizenzieren liess. Und Ansermet konnte es partout nicht verdauen, dass in Genf eine "Carmen" mit Thomas Schippers und nicht mit ihm eingespielt wurde. Es ging da um Regina Resnik, Joan Sutherland und Franco Corelli, die sehr hohe Gagen hatten und man Genf ausgewählt hatte, alleine um Geld zu sparen. Dies war ursprünglich ein RCA-Projekt gewesen - doch gleichzeitig arbeitete man an einer "Carmen" mit Karajan, Corelli und Grace Bumbry - auf RCA, obwohl Karajan mit dem Label keinen Vertrag hatte.

    Nicht lachen: Man sprach bei Decca sogar über eine "Carmen" mit Edith Piaf!! Doch die EMI-"Carmen" mit Victoria de los Angeles und Beecham war, vor derjenigen Karajans, der Bestseller.

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  • Zum Abschluss dieses Tages erklang nun noch eine Musik, die bei mir selten zu hören ist ...



    Frederick Delius (1862 - 1934)


    Mass of Life


    Heather Harper, Helen Watts, Robert Tear, Benjamin Luxon

    London Philharmonic Choir & Orchestra

    Sir Charles Groves

    (AD: 15. - 20. März 1971)

    Grüße

    Garaguly

  • "A Mass of Life" - was für ein faszinierendes, hochinspiriertes Stück! Ein Stück für meine einsame Insel :-)

    Die beste Aufnahme ist, meiner Meinung nach, diejenige von Charles Groves! Trotz der nicht allzu perfekten deutschen Aussprache Benjamin Luxons.

    Von den 3 weiteren Aufnahmen (Noman del Mar - intaglio, Richard Hickox - Chandos und David Hill - Naxos) gefällt mir die etwas rauschende, Live- (und rar gewordene Bootleg-Aufnahme) von Norman del Mar am besten - mit Kiri Te Kanawa, Patricia Bowden, Ronald Dowd und John Shirley-Quirk. Wie bei der Hickox-Aufnahme wird die "Mass" mit Delius's (ebenfalls grossartigem) "Requiem" gekoppelt, dirigiert von Charles Groves und mit Heather Harper und Thomas Hemsley.

  • "A Mass of Life" - was für ein faszinierendes, hochinspiriertes Stück!

    Wohl war, lieber adriano. Ich stelle immer wieder fest, dass ich viele Werke viel zu selten höre. So auch die "Mass of Life" von Delius.


    Grüße

    Garaguly

  • Und für diese Stücke britischer Kammermusik habe ich jetzt noch Zeit:



    Frank Bridge


    Klaviertrio Nr. 1 c-Moll (Phantasie-Trio)

    Klaviertrio Nr. 2

    Neun Miniaturen für Klaviertrio


    Jack Liebeck, Violine

    Alexander Chaushian, Cello

    Ashley Wass, Klavier

    (AD: 30. - 31. März 2008)


    Grüße

    Garaguly

  • Hallo


    JS Bach


    Goldberg Variationen BWV 988


    Lang Lang, p


    (DG, DDD, 2020)



    Ich habe mir die Studio-Aufnahme jetzt 3x angehört. Da ist LL IMO ein wirklich großer Wurf gelungen !!! Was mir schon bei seiner Liszt-Platte vor Jahren auffiel, ist sein wunderbar sonorer Anschlag. Er hat sich auch in der Vorbereitungsphase von Andreas Staier beraten lassen.


    LG Siamak

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  • Authentisch:

    Dmitri Schostakowitsch

    Klavierquintett op. 57

    Dmitri Schostakowitsch, Klavier

    Beethoven-Quartett

    Gefällt mir wesentlich besser, als meine andere mit dem Nash Ensemble. Bei den Interpreten auch nicht verwunderlich!

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP


  • Henry Charles Litolff


    Concerto Symphonique Nr. 2 h-Moll, op. 22

    Concerto Symphonique Nr. 4 d-Moll, op. 102


    Peter Donohoe, Klavier

    Bournemouth Symphony Orchestra

    Andrew Litton

    (AD: 18. - 19. Oktober 1996)


    Grüße

    Garaguly

  • Eine SACD aus dieser 3er Box dreht im Player:


    Ludwig van Beethoven (1770-1827)


    Sinfonien Nr. 1 bis 5


    Le Concert des Nations, Jordi Savall



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • Modest Mussorgsky

    Bilder einer Ausstellung (orch. von Sergej Gortschakow)


    Sergej Prokofieff

    Symphonie Nr. 1 D-Dur, op. 25 "Klassische"


    London Philharmonic Orchestra

    Kurt Masur

    (AD: 1991)


    Grüße

    Garaguly

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  • Guten Vormittag allerseits. Freund Garaguly hört ein Mozartsches Streichquintett mit den Klenkes, das inspiriert mich, und so lausche ich



    Wolfgang Amadeus Mozart

    Streichquintett Nr 4 g-moll KV 516


    Klenke Quartett

    Harald Schoneweg, Viola

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Bei mir jetzt dieses großartige Werk :



    Gustav Mahler

    Symphonie Nr 2 c-moll


    Wiener Philharmoniker

    Gilbert Kaplan

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Bruckner 5 / Blomstedt


    Wie schade, dass die Gesamtbox vergriffen ist.


    Nicht ganz. Quasi direkt beim Hersteller scheint es noch Exemplare zu geben: https://www.gewandhaus-shop.de…-Complete-Symphonies.html


    Allerdings bleibt der Preis ist schon ziemlich happig. - Ich mag es garnicht sagen, aber ich habe für die Box (neu) bei amazon mal 15,- € (!!) bezahlt; wahrscheinlich ein Fehler von denen in ihren Preisanpassungsalgorithmen ;-)

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Ja ja - diese Box entfaltet eine gewisse Sogwirkung. Ich hatte nicht widerstehen können, obwohl ja durchaus Vernunftgründe ihrem Erwerb entgegenstanden. Habe ihren Kauf aber auch nicht bereut und schon einiges aus ihr gehört.


    Grüße

    Garaguly

  • Als ich vor einigen Wochen die Ankündigung dieser Respighi-Neuheit sah, konnte ich auch nicht widerstehen - heute befand sie sich Briefkasten. Ich lausche zur Zeit also ....



    Ottorino Respighi


    Pini di Roma

    Aria für Streicher

    Leggenda für Violine und Orchester

    Di Sera, Adagio für zwei Oboen und Orchester

    Antiche Danze ed Arie per Liuto, Suite III

    Fontane di Roma


    Filarmonica della Scala

    Riccardo Chailly

    (AD: 6. - 9. Mai 2019)

    Grüße

    Garaguly

  • Meine Lieblingsstreichquartette stammen von Peter Tschaikowsky. Mit ihnen hatte ich diese Gattung als erste kennen und lieben gelernt. Es war damals eine Einspielung des dritten Streichquartettes in Es-moll mit dem Carmina-Quartett, später hatte ich mir die GA mit dem Borodinquartett auf LPs angeschafft..


    Das Label cpo hat die Einspielung mit sämtlichen originalen Werken für Streicherbesetzung im Jahr 2019 herausgegeben. Es interpretieren das Quatuor Danel, Vladimir Bukac (Viola), Petr Prause (Cello) kommen im Sextett "Souvenir de Florence" hinzu.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Aus Goernes Schubertedition höre ich die Scheibe mit dem Titel "Heliopolis" ...


    Franz Schubert


    Die Götter Griechenlands, Philoktet, Fragment aus dem Aischylos, Der entsühnte Orest, Aus Heliopolis, Heliopolis, An die Leier, Atys, Meeresstille, Der König in Thule, Blondel zu Marien, Die Gebüsche, Der Hirt, Pilgerweise, Wanderes Nachtlied, Frühlingsglaube, Der Kreuzzug, Abschied


    Matthias Goerne, Bariton

    Ingo Metzmacher, Klavier

    (AD: Oktober/November 2008)


    Grüße

    Garaguly

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