Operninszenierungen - modern vs. "altmodisch"

  • Ich möchte einer Auseinandersetzung gar nicht aus dem Weg gehen - möchte nur, daß sie in einem halbwegs anständigen Rahmen stattfindet... ist das zuviel verlangt?? ?( :(


    Ich liebe Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten :yes: - das macht letzlich klüger und reicher.
    Daher finde ich schon, daß die Sache hier recht schlecht steht: denn wirklich zuhören, annehmen oder reflektieren kommt doch hier kaum vor...

  • Zitat

    Original von Der-wonnige-Laller
    Ich möchte einer Auseinandersetzung gar nicht aus dem Weg gehen - möchte nur, daß sie in einem halbwegs anständigen Rahmen stattfindet... ist das zuviel verlangt?? ?( :(


    Die Moderation tut da schon ihr Bestes, lieber Clemens, aber es braucht - wie immer - auch des guten Willens.


    Zitat

    Ich liebe Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten :yes: - das macht letzlich klüger und reicher.


    Sieh da, dann sehen wir es doch gleich ...


    Zitat

    Daher finde ich schon, daß die Sache hier recht schlecht steht: denn wirklich zuhören, annehmen oder reflektieren kommt doch hier kaum vor...


    Ich bin halt ein Optimist: Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Liebe Grüße Peter


  • Du wärst einem anderen, neuen Ansatz oder Versuch bei diesem Thema gegenüber also aufgeschlossen ??


    :D :pfeif:

  • Zitat

    Original von Der-wonnige-Laller
    Du wärst einem anderen, neuen Ansatz oder Versuch bei diesem Thema gegenüber also aufgeschlossen ??


    :D :pfeif:


    Lieber Clemens,


    bin ich


    Liebe Grüße Peter

  • Das find ich :beatnik: toll!


    Wie gesagt: ich schaue, ob mir da etwas Brauchbares in den Sinn kommt... ob mir wirklich etwas einfällt, lasse ich noch offen... :D :untertauch: :pfeif:


    Dir aber schon mal Danke für die Bereitschaft :jubel:


    Mir ist wirklich etwas an diesem Thema und einem neuen Zugang dazu gelegen.

  • Entschuldigt bitte die kurze Störung, will nur kurz was loswerden:


    Lieber Edwin, Alviano, Gurnemanz und Michael M.,


    vielen Dank für eure für mich sehr informativen Antworten.


    So, jetzt bin ich schon wieder weg aus diesem Thread.


    :hello: Thomas

  • Zitat

    Original von ThomasNorderstedt
    So, jetzt bin ich schon wieder weg aus diesem Thread.


    Lieber Thomas aus Norderstedt,


    was irgendwie schade ist, was fängst Du denn mit den angebotenen Beispielen an? Mir hat das Überlegen, was so in etwa Deine Frage beantworten könnte, viel Spass gemacht. Das kann ich vom Lesen der neuesten Beiträge hier nicht in jedem Fall behaupten.

  • Können wir bitte von einer Auseinandersetzungs-Philosophie wieder zum Thema zurückkommen?
    Mir scheint, daß Ulrica da ein bemerkenswertes Statement abgeliefert hat. Damit man beim Beantworten nicht ständig scrollen muß, zitiere ich es hier nochmals in vollem Umfang (ich breche der Lesbarkeit wegen nur in etwas andere Absätze auf):



    Das ist ein fulminanter Beitrag, der vieles von dem konzentriert, was ja auch Alviano und ich über viele Beiträge verstreut argumentiert haben.


    Ich will es nochmals meinen ganz subjektiven Standpunkt klären.


    1) Regie soll versuchen, zumindest eine Bedeutungsebene eines Bühnenwerks zu interpretieren.


    2) Das ist sowohl in konservativen wie in Regietheater-Arbeiten möglich.


    3) Konservative Regie und Regietheater werte ich vor allem inszenierungsspezifisch. Grundsätzlich ist keine der beiden Formen der anderen a priori überlegen.


    4) Eine konservative Regie kommt um das Vorbild Walter Felsenstein nicht herum. Konservative Arbeiten, die hinter Felsenstein zurückgehen, sind sinnlos, da sie unserer Zeit nicht mehr entsprechen.


    5) Der Regietheater-Regisseur ist unter Umständen näher am Werk als der konservative Regisseur, da er das Werk minutiös durchdenkt und nicht allein aus den Regieanweisungen entwickelt.


    6) Das Regietheater führt durch Reibungsflächen mit dem Werk beim Betrachter zur Diskussion über das Werk. Das ist als positiv zu werten.


    7) Im Zweifelsfall sind Fehler, die einer Interpretation entspringen, besser als vermeintlich richtige Inszenierungen als Resultat einer Denkfaulheit des Regisseurs.


    8 ) Vorzuziehen ist jene Inszenierung, die ein Werk am nachhaltigsten im Gedächtnis verankert und nicht jene, die lediglich zu einem genossenen Abend führt.


    9) Inszenierungen, die nicht zur Diskussion über das Werk und seine Bedeutungsschichten führen, sind abzulehnen unabhängig davon, ob sie eine konservative oder eine fortschrittliche Arbeit darstellen. (Die Wörter "konservativ" und "fortschrittlich" sind wertfrei gebraucht.)


    :hello:

    ...

  • Zitat


    Wenn mich heute ein junger Mensch fragt, welche Oper in welcher Inszenierung ich ihm als Einstieg ins Genere empfehlen möcht, so ist meine lakonisch Antwort darauf stets: KEINE


    Lieber Alfred, bei aller Sympathie für deine gut begründete Meinung kann ich dieser Radikalauffassung nicht beipflichten. Es gibt zum einen immer noch gute Repertoire-Aufführungen in traditionellem Stil, andererseits bringen provokante Inszenierungen auch ein Publikum ins Opernhaus, das sich sonst nie dorthin verirren würde. Beispiel ist die sehr schillernde Inszenierung von Calixto Bieito des "Don Giovanni" in Hannover, die nicht mehr auf dem Spielplan steht. Ich habe mir die letzte Vorstellung angesehen und war überrascht, denn noch nie habe ich soviele junge Leute in einer Opernaufführung erlebt! Man kann über die Regie denken wie man will. Für mich besteht Oper zu zwei Drittel aus der Musik und dann kommt erst die regieliche Darstellung. Es ist doch gut so, wenn ein Publikum, das sonst nie in eine Oper geht, diese Hemmschwelle überwindet! Schließlich wollen wir auch in zwanzig, dreißig Jahren noch eine funktionierende Opernwelt haben. Junge Menschen gehen zudem unbefangener und aufgeschlossener an eine Aufführung heran. Ich verstehe zwar die konservative Haltung, andererseits hat jede Operninszenierung auch einen bestimmten Unterhaltungswert. Wichtig für mich ist eine bestimmte Logik der Handlungsführung und die Abkehr vom langweiligen Rampentheater. Übertragungen historischer Abläufe in Gegenwartsgeschichte, (wie z.B. in der Kasseler "Walküre" Wehrmachtsuniformen, ein Schlachtfeld mit eisernen Kreuzen und Panzern auf der Bühne) sind abzulehnen.


    Natürlich haben Aufführungen in traditioneller Art incl. zeitgerechten Kostümen und Bühnenbild ihre Berechtigung. Es gibt sie immer noch, so z.B. an der Berliner Staatsoper die "Meistersinger" in der Inszenierung von Harry Kupfer, grandios! Oder "Lucia di Lammermoor" an der Deutschen Oper Berlin.


    Die Antwort auf das Thema sollte lauten sowohl als auch, wobei ich den Begriff "altmodisch" für falsch halte, und durch "traditionell" ersetzen möchte.

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

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  • Zitat

    Original von timmiju


    Lieber Alfred, bei aller Sympathie für deine gut begründete Meinung kann ich dieser Radikalauffassung nicht beipflichten. Es gibt zum einen immer noch gute Repertoire-Aufführungen in traditionellem Stil, andererseits bringen provokante Inszenierungen auch ein Publikum ins Opernhaus, das sich sonst nie dorthin verirren würde. Beispiel ist die sehr schillernde Inszenierung von Calixto Bieito des "Don Giovanni" in Hannover, die nicht mehr auf dem Spielplan steht. Ich habe mir die letzte Vorstellung angesehen und war überrascht, denn noch nie habe ich soviele junge Leute in einer Opernaufführung erlebt! Man kann über die Regie denken wie man will. Für mich besteht Oper zu zwei Drittel aus der Musik und dann kommt erst die regieliche Darstellung. Es ist doch gut so, wenn ein Publikum, das sonst nie in eine Oper geht, diese Hemmschwelle überwindet! Schließlich wollen wir auch in zwanzig, dreißig Jahren noch eine funktionierende Opernwelt haben. Junge Menschen gehen zudem unbefangener und aufgeschlossener an eine Aufführung heran. Ich verstehe zwar die konservative Haltung, andererseits hat jede Operninszenierung auch einen bestimmten Unterhaltungswert. Wichtig für mich ist eine bestimmte Logik der Handlungsführung und die Abkehr vom langweiligen Rampentheater. Übertragungen historischer Abläufe in Gegenwartsgeschichte, (wie z.B. in der Kasseler "Walküre" Wehrmachtsuniformen, ein Schlachtfeld mit eisernen Kreuzen und Panzern auf der Bühne) sind abzulehnen.


    Die Antwort auf das Thema sollte lauten sowohl als auch, wobei ich den Begriff "altmodisch" für falsch halte, und durch "traditionell" ersetzen möchte.


    Lieber timmiju, könntest du den von mir markierten Satz vielleicht mit "lehne ich ab" enden lassen? Damit hätte ich nämlich kein Problem, wohl aber, wenn mir jemand vorschreibt, was ich ablehnen muss... :wacky:
    lg Severina :hello:

  • Zitat


    Lieber timmiju, könntest du den von mir markierten Satz vielleicht mit "lehne ich ab" enden lassen? Damit hätte ich nämlich kein Problem, wohl aber, wenn mir jemand vorschreibt, was ich ablehnen muss...


    Liebe Severina,
    danke für den Hinweis, ich meine schon, das sowas abzulehnen ist, aber vielleicht bin ich in der Wortwahl etwas über Ziel hinaus geschossen. Natürlich soll jeder seine eigene Meinung behalten dürfen. Wenn es dich beruhigt:


    Zitat


    Übertragungen historischer Abläufe in Gegenwartsgeschichte, (wie z.B. in der Kasseler "Walküre" Wehrmachtsuniformen, ein Schlachtfeld mit eisernen Kreuzen und Panzern auf der Bühne) lehne ich ab.


    Nichts für ungut, ich lerne auch gerne dazu.

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  • Die Deutsche Oper Berlin zeigt die für April 2009 geplanten "Aida"-Aufführungen nicht - wegen zu geringer Auslastung. Wenn ich die Bilder sehe, kann ich das verstehen... Obwohl erst März 2008 Premiere war.


    Wieder so ein Müll... - eine Operninszenierung die so wenig Leute sehen wollen.


    Gut ist, dass die Deutsche Oper rechtzeitig die Konsequenzen gezogen hat. Ich glaube nicht, dass die Inszenierung zurückkommen wird. - Gott sei dank!



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Zitat

    Zitat Liebestraum
    Wieder so ein Müll... - eine Operninszenierung die so wenig Leute sehen wollen.


    Ganz bestimmt die Inszenierung. Ganz bestimmt nicht die Wirtschaftskrise, die verursacht, daß weniger Leute Karten kaufen. Daher klagen besonders viele Bühnen in den USA, dem Kernland des radikalsten Regietheaters, über extrem empfindliche Rückgänge von Kartenkäufen.
    :hello:

    ...

  • Ich habe nichts davon gehört, dass die Deutsche Oper Berlin schließt, andere Inszenierungen werden trotz Krise besucht... Ich werde im März auch wieder das Opernhaus besuchen...


    Aber für solch eine Inszenierung, wie zu "Aida" gebe ich nicht einen Cent aus. Andere machen es auch nicht, daher die Misere.

  • So, wie Liebestraum das hier vorstellt, kann man das Thema seriös nicht diskutieren.


    Die Bismarckstrassenoper steckt insgesamt in einer Krise - an der die Intendatin Kirsten Harms nicht zur Gänze unschuldig ist.


    Sollte in Berlin eine Schliessung eines Opernhauses oder eine Umstruktierung innerhalb der drei Opernhäuser der Stadt anstehen, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass die Bismarckstrassenoper die Verliererin in diesem Spiel ist.


    Das hat dann aber mit nicht gut verkauften Aufführungen nur am Rande zu tun.

  • ...... und am 8. und 12. April - da fänden nämlich die beiden abgesagten Vorstellungen statt - sind Osterferien (12. = Ostersonntag), da wäre die WSO ohne Touristen auch halb leer, weil die Wiener auf Urlaub sind. So viel ich weiß, leben sämtliche Berliner Opernhäuser nicht unbedingt von ausländischen Opernfans, also fällt einfach ein Teil der in Frage kommenden Besucher weg.
    Wenn du die Statistik der WSO anschaust, ist ganz eindeutig die Februarwoche, in welche die Semesterferien fallen, die am schwächsten besuchte, selbst wenn nur Zeffirellie- und Schenkinszenierungen am Programm und gute Sänger auf der Bühne stünden. Die Einheimischen sind Schi fahren und Touristen lockt es im Februar nicht eben in Scharen zu uns.
    lg Severina :hello:

  • Wie gesagt, kann mich nicht daran erinnern, dass die Deutsche Oper in den Osterferien schließt. Zu anderen Vorstellungen ist das Opernhaus normal besucht. Aber eben nicht diese "Aida" - ich kann es verstehen...

  • Zitat

    Original von Liebestraum
    Wenn ich die Bilder sehe, kann ich das verstehen...


    Wieder so ein Müll...


    Fabelhaft, wie du das machst - aufgrund von einigen Bildern im Internet gelingt es dir, ein Urteil über eine Produktion in toto zu fällen.


    Andere hier haben die Inszenierungen, die sie ablehnen, immerhin gesehen. Das ist eigentlich auch das mindeste, was wir voneinander erwarten sollten.


    Grüße,
    Micha

  • Der erste Teil von Liebestraums Einlassung ist eine Tatsache - die "Aida"- Vorstellungen am 08. und 12.04.2009 sind wegen zu geringer Auslastung abgesetzt worden. Der zweite Teil der Aussage ist eine Behauptung. Ob die Aufführung wegen der Inszenierung nicht nachgefragt wird, muss nicht so sein - da können auch andere Gründe, musikalische wie aussermusikalische, eine Rolle spielen.


    Sowohl am 08.04., als auch am 12.04. zeigt z. B. die Lindenoper eine Neu-Produktion des "Lohengrin" - es sind die beiden einzigen Vorstellungen ausser der Premiere, die in dieser Spielzeit zu sehen sein werden. Es handelt sich nicht nur um eine sog. "Festtage"-Aufführung (zu exorbitanten Preisen), sondern wohl um einen absoluten Renner. Die Inszenierung stammt vom hochgelobten und bayreuth-erfahrenen Regisseur Stefan Herheim. Auch dieses interessante Konkurrenz-Angebot könnte ein Grund dafür sein, warum das operninteressierte Berlin der Bismarckstrassenoper fernbleibt.


    Die Verknüpfung von der Tatsachenbehauptung mit einer Mutmassung ist zumindest fragwürdig und fällt ob ihrer Intention auf den Autor zurück.

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  • Nein Alviano, dass siehst du völlig falsch: severina meinte doch, dass alle zum skifahren sind, wie sollte dann der "Lohengrin" an der Lindenoper gefragt sein? - Das passt doch hinten und vorne nicht.


    Eigentlich müssten ja alle Opernhäuser in den Osterferien geschlossen werden, weil ja zu wenige Besucher zu erwarten sind...


    Nur nebenbei: ich habe Wernickes "La Calisto" anfang Juli in der Lindenoper gesehen, es war sehr heiß - da hätte man annehmen müssen, dass alle im Urlaub sind oder zumindest am See baden gegangen sind - das mag für viele zutreffen, dennoch war das Opernhaus proppe-voll.

  • ... bringt auch nix. Das Publikum für drei Opernhäuser in einer Stadt will gefunden werden, severinas Feststellung steht also keineswegs im Widerspruch zu der von mir getroffenen Anmerkung.

  • Hallo Liebestraum,
    Du hast doch sicher Erfahrung mit der Inszenierung. Du warst öfter in der Oper, wenn sie gespielt wurde, hast gesehen, wie immer weniger Menschen hineingegangen sind und immer mehr vorzeitig das Haus verlassen haben. Dadurch bist Du zu Deinem Schluß gekommen.
    Alles Andere wären unbeweisbare Vermutungen, haltlose Behauptungen und tendenziöses Geschwafel.
    Sind wir zumindest in diesem Punkt einer Meinung...?
    :hello:

    ...

  • (bezogen auf Alviano): Mag schon sein... Aber mir kann es sehr recht sein, dass solche Inszenierungen in der Versenkung verschwinden.


    Anhand von Bildern kann man schon einen Eindruck gewinnen, wozu sind sonst Bilder da?

  • Nein, ist es nicht...


    Es gab mal eine Sendereihe, die hieß: "Erkennen Sie die Melodie". Da wurden auch Bühnenwerke in falschen Dekorationen gespielt. An diese Sendereihe fühlte ich mich erinnert.


    Wo bitte ist da Ägypten? - Das erinnert doch sehr an ..., ja an was eigentlich - mir will gar nichts einfallen....


    Aber ist ja schließlich auch egal - wichtig für mich ist, das so eine Inszenierung erstmal verschwunden ist.... Das ist für mich ein - kleiner - Sieg. Aber auch ein Schritt in die richtige Richtung...

  • Aber halt, auf dem letzten Bild sehe ich so einen bizarren Haarschmuck - das erinnert mich doch sehr an "Die Csardasfürstin" - Sage ich doch: Eine Oper in falschen Dekorationen...

  • Hallo,


    das Thema "drei Opernhäuser in Berlin sind zu viel" ist ja schon reichlich abgedroschen. Als Berliner bin ich stolz auf diese Vielfalt des Angebotes und auch Doppelinszenierungen sind reizvoll des Vergleiches wegen.


    Zur Erläuterung für alle Nicht-Berliner: Die Deutsche Oper in der Bismarckstraße ist das im Westteil der Stadt gelegene Opernhaus. Dementsprechend zieht es besonders das Westpublikum an, das nicht verstehen wird, wenn wieder eine Westeinrichtung zugunsten der Ostbühnen geschlossen würde. Zur Erinnerung: Bei den Theatern war es das Schiller-Theater, bei den Orchestern die Berliner Symphoniker, beides West-Einrichtungen, die abgewickelt wurden.


    Die Deutsche Oper hat von allen drei Opernhäusern die größte Bühne und die beste Technik. Da kann man was draus machen. Leider hat man mit Frau Harms nicht den besten Griff getan (ihr Tannhäuser z.B. war eine Katastrophe) und musikalisch fehlt eine Führungspersönlichkeit seit dem bedauerlichen Weggang Christian Thielemanns. Das liegt aber alles auch an der miserablen Kulturpolitik in dieser Stadt. Man hätte möglicherweise Thielemann halten können, wenn man das Orchester der Deutschen Oper finanziell der Staatskapelle gleichgestellt hätte. Es liegt keine Notwendigkeit vor, dieses Haus zu schließen, sondern man muss die Schwächen erkennen und beseitigen. Wenn die Staatsoper mindestens drei Jahre im Ausweichquartier gastieren muss, wird man froh sein, dass es auch die Deutsche Oper gibt!

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Zitat

    Original von timmiju
    Das Thema "drei Opernhäuser in Berlin sind zu viel" ist ja schon reichlich abgedroschen.


    Hat das hier jemand behauptet? Ich jedenfalls nicht. Also bitte nichts hineinlesen, was da nicht steht.


    Die Oper als Kunstform muss ihre Gegenwartstauglichkeit und Zukunftsfähigkeit immer etwas stärker unter Beweis stellen, als es das Schauspiel tun muss.


    Dass es Menschen gibt, die die Oper nicht mögen, die ihr ablehnend gegenüberstehen, wird man akzeptieren müssen. Es befremdet mich alledings, dass ich die Feinde der Oper auch in einem Klassikforum vorfinde und dass sich jemand freut, wenn Aufführungen vom Plan genommen werden.

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