Hallo Edwin,
in einem gewissen Sinne polarisierst du selbst mit diesem Beitrag nicht weniger, als du selbst einigen hier zum Vorwurf machst. Wer möchte hier zu Mozart zurückkehren - einem Komponisten, der mir persönlich z. B. deutlich weniger sagt als Wagner? Ich für meinen Teil mag einfach keine Musik ohne tonale Grundlage. Trotzdem erstreckt sich die Spanne an "klassischer" Musik, die ich bevorzuge, vom Mittelalter bis zu Hindemith und Britten, die, soweit ich von ihrem Schaffen Kenntnis habe, immer auf gewisse Grundbedürfnisse des tonal empfindenden Menschen Rücksicht genommen und Wert gelegt haben. Gerade Hindemith hat dies in seiner "Unterweisung im Tonsatz" entschieden betont.
Zitat
Johannes Roehl:
Und wenn man tonal in dem engeren Sinn von "funktionsharmonisch" versteht
Natürlich würden Perotinus, Josquin und Gesualdo dann herausfallen. Aber was sollte es für einen Sinn haben, Tonalität auf Funktionsharmonik festzulegen? Es bliebe jedenfalls dabei, dass die letztgenannten Komponisten tonal komponiert haben und sich somit in einer musikgeschichtlichen Kontinuität mit Bach, Beethoven, Brahms usw. befinden - aus der sich die Zwölfton- und seriellen Komponisten verabschiedet haben.