Die Kette macht den Klang

  • Liebe Forianer


    Erst neulich ist mir bewusst geworden, daß alle Klangbeschreibungen von Einzelkomponenten (und auch von Tonträgern) sinnlos sind, da sie nur in Bezug auf eine bestimmte Anlage (Kette) gelten.


    In einer HIFI_ÜBertragungskette können sich Effekte addieren oder subtrahieren, verstärken, oder aufheben, ferner können Ineraktionen zwischen Komponenten auftreten, die kaum jemand je vorhersehen konnte.


    Das alles ist ja bekannt, aber daß es sich so relativ DRASTISCH ussern kann, das war mir bis dato neu.


    Hat jemand ähnliche Erfahrungen ?


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Falls Du das meinst:


    Kammermusik klingt in meinem Auto z.B. wesentlich besser, als auf meiner Feststation - bei Opern ist es weitestgehend umgekehrt.


    ?(


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Alfred


    Du musst deine Erfahrung schon etwas konkretisieren, damit man über ähnliche reden kann...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Die Kette macht den Klang


    Das ist mir seit 1989 klar.
    Aber das gibt natürlich wieder wilde Diskussionen.
    Ich fange mal ganz antiquarisch an, beim Schallplattenspieler.


    Da kommt zunächst das Laufwerk, was dieses nicht kann, kann auch die Kette später nicht mehr herstellen.
    Der Tonarm kommt als nächstes, was der nicht kann usw........
    Dann das System, was das nicht.....usw.
    Der Phonovorverstärker, überhaupt die Kabel , welche bisher im Spiel waren inkl. der Aufstellung des ganzen, was bisher nicht geklappt hat, kann auch später......-ich wiederhole mich.
    Dann kommt der Verstärker, was der nicht kann, können dann auch nicht die Lautsprecher wiedergeben.Dazwischen gibt es natürlich auch noch die LS-Kabel.


    Die Lautsprecher stehen am Ende der Kette.
    Sie sind unglaublich wichtig, aber sie können nicht gut machen, was vorher schiefgelaufen ist.
    Insofern gibt es die theoretische wie auch in der Praxis belegte Möglichkeit, einen mittelmäßigen Lautsprecher besser klingen zu lassen mit einer vernünftigen Kette davor als einen Spitzenlautsprecher mit einer mittelmäßigen und schlecht abgestimmten Kette davor.


    Am besten ist natürlich gleich eine harmonisch abgestimmte Kette, wo die einzelnen Komponenten sinnvoll ineinandergreifen, am besten dann natürlich mit einem Lautsprecher am Ende, der der vorangegangenden Kette ebenbürtig ist.


    Gruß,
    Michael

  • Konkretisieren wir halt:


    Alles wurde via KH gehört:


    2000 wurde mein alter Philips CD Player, ich glaube er hieß CD 202 , gegen einen NAD 541 ausgetauscht.
    War der Philips im Klang "gleissend" bis schrill, sehr hell und schlan in Mitten und Höhen und einem Dicken Bass unten, so klang der NAD räumlicher und körperhafter, generell aber wärmer und weicher.


    Der Tausch meines ca 26 Jahre allten Vollverstärkers SU 8600 brachte eine weitere Veränderung: Die Wärme des Players wurde teilweise wieder egalisiert. Die Diffuse Räumlichkeit und der "Röhrenklang (SU 8600 ist KEIN Röhrenberstärker, klingt aber so) dahin. Der Klang war nun schlanker, leicht schwach im Bass, aber sehr analytisch, das Atmen von Interpreten, und das Knarren von Bodenbrettern unter dem Dirigentenpult war nun sehr nasturnah zu hören, Einige Instrument kamen nun nicht mehr von vorne, sondern waren seitlich und sehr nah vernehmbar....


    Nach einigen Woch war die Bassschwäche nicht mehr auffällig - es war "mein " Klang.


    Durch den Kauf des neuen AKG 701 änderte sich das Klangbild erneut.


    Das will und werde ich jedoch erst beschreiben, bis ANDERE Stellungnahmen zu diesem Hören im Forum aufgetauvcht sind...


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    bis ANDERE Stellungnahmen


    Du wolltest doch eine Stellungname zum Thema "Die Kette macht den Klang" und das habe ich gemacht- war das jetzt nicht erwünscht ?(

    Zitat

    Nach einigen Woch war die Bassschwäche nicht mehr auffällig


    Alle Geräte, die neu sind, brauchen sowieso eine gewisse Zeit, bis sie "eingespielt" sind, da verändert sich mehr, als man denkt.
    Vielleicht einfach mal einige Wochen mit dem neuen KH hören, bis er eingespielt ist?

    Zitat

    Die Diffuse Räumlichkeit und der "Röhrenklang


    Die Röhrenverstärker, welche ich kenne, habe keine diffuse Räumlichkeit, sondern sind ziemlich direkt und gnadenlos.


    Gruß,
    Michael

  • Die Kette macht den Klang?
    Ich denke auch. Aber gibt es vielleicht Kettenglieder, die bei dieser Frage wichtiger sind als andere?


    Ich hatte bislang stets in puncto Hersteller gleichartige Elektronik - Arcam, Symphonic Line, jetzt (und bis auf weiteres) Naim. Für mich war insofern ausschlaggebend, dass die Geräte optisch optimal zueinanderpassen, und das sie bestens aufeinander abgestimmt sein sollten. Namentlich bei Naim ist der Kettengedanke ja auch ganz besonders betont. Allein wegen der DIN-Stecker waren Naim-Geräte früher ja auch nicht so leicht in fremde Ketten zu integrieren (was sich geändert hat).
    Die Naim-Kette endet für mich jedoch beim Lautsprecher. Da hat mich Naim noch nicht überzeugt, gerade bei Klassik habe ich da klingeligen Klang ausgemacht.


    Ich glaube, dass der Lautsprecher für den Klang am wichtigsten ist, er also das wichtigste Kettenglied ist. Wobei ich allerdings immer darauf achten würde, dass man seinen Lieblingsspeaker auch mit der Elektronik, die man zu Hause hat, gehört hat, bevor man einkauft.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Hallo michael,


    Du schreibst:

    Zitat

    Die Lautsprecher stehen am Ende der Kette.
    Sie sind unglaublich wichtig, aber sie können nicht gut machen, was vorher schiefgelaufen ist.
    Insofern gibt es die theoretische wie auch in der Praxis belegte Möglichkeit, einen mittelmäßigen Lautsprecher besser klingen zu lassen mit einer vernünftigen Kette davor als einen Spitzenlautsprecher mit einer mittelmäßigen und schlecht abgestimmten Kette davor.


    Das ist zwar im Grundsatz richtig, aber Praxisfremd. In der Praxis sieht es doch so aus, dass es wenig Klassikliebhaber gibt, die eine ganz miseralble Kette haben.


    Betrachten wir die Kette einmal:
    1. Der CD-Player kann gar nicht so schlecht sein, denn selbst das billigste Gerät liefert noch einen brauchbares Ausgangssignal.
    Das "wir HIGHEnder" natürlich keine Billiggeräte verwenden, steht auf einem anderen Blatt.
    2. Das Chinchkabel zum Vr. Es wird hoffentlich keiner mehr eine Beipackstrippe verwenden! dann sit die Sache doch auch schon auf der sicheren Seite.
    3. Der Verstärker.
    da gibt es natürlich erhebliche und entscheidende Unterschiede. Dem Klassikliebhaber sollte die Klassik ein Gerät ab 500,-Euro wert sein.
    4. Das Lautsprecherkabel.
    Solange man kein Telefonkabel verwendet, sondern ein Kabelquerschnitt von 1,5mm2 verwendet kann auch nicht schrecklich viel begatives passieren.
    5. Die Lautsprecher selber.
    Das ist das wichtigste Glied in der Kette. Hier sollte man nicht zu sparsam sein.
    Gute Lautsprecher sind heute für weitaus weniger Geld zu haben, als noch vor 10Jahren.


    :yes: Insofern ist der Lautsprecher das wichtigste Glied mit dem man den Klang entscheidend verändern kann.
    Ich glaube nicht das man mit einer einigermaßen sauberen Kette einen schlechten Lautsprecher besser zum klingen bringen kann, als mit einem Spitzenlautsprecher (vorausgesetzt meine Grundforderungen in Punkt 1-4 sind erfüllt).


    ---------------------------------------------------


    Die Kette mit Kopfhörer wurde auch angesprochen.
    :D Was haben wir denn beim Kopfhörer für eine Wahnsinnskette ?


    Wir schließen den KH an einem guten CD-Player mit anständigem eingebauten KH-Vr (ein separater KH-Vr ist dann raußgeschmissenes Geld) und so hängt es nur noch von der Güte des KH ab, ob der Sound gefällt oder nicht.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Eine schlechte Aufnahme macht auch die beste Kette nicht wett, im Gegentum.


    Und die Qualität einer Kette über KH beurteilen - ich weiß nicht...


    Wenn ich davon ausgehen darf, daß die Qualität auch im Low-Price-Sektor gegenüber 'früher' zugenommen hat (von Henkelware aus dem Supermarkt und vom Billigst-Discounter vielleicht mal abgesehen), dann kommt es IMO auf die 'richtige' Zusammenstellung nicht mehr gar so an... sondern mehr auf gute Lautsprecher und vor allem deren richtige Aufstellung in einigermaßen geeigneten Räumlichkeiten...

  • Ich möchte allen Vorrednern recht geben, die die Lautsprecher als wichtigstes Glied der Kette bezeichnen. Von hier aus muß die Gesamtanlage konzipiert werden. Aber: Natürlich benötigen die LS einen passenden Verstärker. Das heißt, er muß der elektrischen und musikalischen Leistung der LS angemessen sein. Einerseits sollte er deren Potential bequem (d.h. inkl. einer Reserve) ausschöpfen können, andererseits ist es unnötig, an ein paar mittelgute Boxen einen Super-High-End-Verstärker zu hängen. Im letzten Fall dann lieber vom vorhandenen Budget einen höheren Anteil in die Boxen investieren.


    Ein ebenfalls entscheidendes Kriterium für die sinvolle Konzeption einer guten Musikanlage ist der Raum, in dem die Anlage steht und die Position der Boxen. Je nach Anspruch des Hörers bedeutet dies mehr oder weniger große Kompromisse in der gesamten Einrichtung des Raumes. Hier sind erstaunlich viele, auch sehr anspruchsvolle, Musikfreunde eher sorglos. Die Boxen werden dahin gestellt, wo halt Platz ist, am besten asymetrisch zum Hörplatz und schön in die Ecke beim Vorhang. :no:


    Zitat

    Original von teleton
    ...Wir schließen den KH an einem guten CD-Player mit anständigem eingebauten KH-Vr (ein separater KH-Vr ist dann raußgeschmissenes Geld) und so hängt es nur noch von der Güte des KH ab, ob der Sound gefällt oder nicht...


    Lieber Wolfgang, diese Aussage zeugt von einem großen Optimismus. Erstens gibt es eine wachsende Zahl von guten und sehr guten CD-Playern, die gar keinen KH-Ausgang mehr haben. Zweitens ist bei denen, die einen haben, nur in der Minderzahl eine ausreichend hohe Leistung (bspw. für einen AKG K 701) bzw. Signalqualität (gilt für alle High-End-KHs) vorhanden.


    Wenn viel über KH gehört werden soll, muß sorgfältig anhand des vorhandenen Budgets, des verwendeten KHs und des individuellen Anspruches entschieden werden, ob man sich ggf. einen guten, aber etwas preiswerteren CD-Player (ab ca. 400 €) plus einen guten Kopfhörer-Verstärker (ab ca. 150 €) zulegt, oder den CDP gezielt auch nach dem KH-Ausgang aussucht. Hier ist mir derzeit kein Gerät unter 600-700 € bekannt, das hohen Ansprüchen genügt. Falls jemand eines kennt, lasse ich mich gerne belehren!


    Liebe Grüße :)

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  • Hallo,
    ich bin nach wie vor der Meinung, daß die Lautsprecher am Ende der Kette liegen.
    Ich meinte ja auch nicht, daß schlechte Lautsprecher verwendet werden sollen.
    Früher gabe es z.B. die wunderbaren Celestion-Lautsprecher, die leider nicht mehr hergestellt werden: Die 3,5, SL6, SL600, SL700...
    Das waren preisgünstige Lautsprecher, die umso besser klangen, je besser die Kette davor war.
    Ich habe Ketten gehört, wo das Tonabnehmersystem 8mal teurer war als der Lautsprecher( in diesem Falle eine Celestion3) , und es klang sagenhaft.
    Ich bin nach wie vor der Meinung, daß auch der teuerste Lautsprecher nicht mehr geraderücken kann, was vorher schon nicht adäquat wiedergegeben wurde.


    Die richtige Aufstellung der LS ist natürlich von fundamentaler Bedeutung, ebenso der Raum.


    Ich gebe es zu, daß ich eine völlig andere Meinung habe, glücklicherweise sind wir hier ja nicht in einem typischen Hifi-Forum, wo dann die Glaubenskriege losbrechen.


    Hallo teleton,

    Zitat

    Das ist zwar im Grundsatz richtig, aber Praxisfremd


    Das ist nicht Praxisfremd, ich bin beileibe nicht der einzige, der so denkt und es gibt genügend Händler, die eine Anlage ebenso aufbauen.
    Diese Philosophie ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen.
    Allerdings konnte man sich schon vor 15 jahren darüber die Köpfe einschlagen, also lassen wir das besser :D


    LG,
    Michael

  • Hallo Reiner,


    Zitat

    Lieber Wolfgang, diese Aussage zeugt von einem großen Optimismus. Erstens gibt es eine wachsende Zahl von guten und sehr guten CD-Playern, die gar keinen KH-Ausgang mehr haben. Zweitens ist bei denen, die einen haben, nur in der Minderzahl eine ausreichend hohe Leistung (bspw. für einen AKG K 701) bzw. Signalqualität (gilt für alle High-End-KHs) vorhanden.


    Es mag sein das mein Optimissmus zu hoch gegriffen ist. Ich gehe da von meinen 3 im Hause befindlichen Sony-ESPRIT-CD-Playern aus, die alle eine noch höhere Preisspanne, als die von Dir angegeben hatten. Und da sind die KH-Ausgangsstufen alle erste Sahne.


    Ich konnte mich aber bei einem Technics CD-Player, den ich mal vor vielen Jahren für den Hobbyraum hatte, auch nicht über den KH-Ausgang beklagen - das Gerät kostete 500,-DM.


    -----------------
    Die Qualität bei HIFI-Komponeneten und allgemein Elektronik hat in den letzten Jahren stark nachgelassen und man muß sehr tief in die Tasche greifen um anständige Qualität zu bekommen. Alles wird so produziert, dass es scheinbar gut aussieht, aber in der Herstellung wenig kostet.
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    Offenbar scheint das aus Deinen Erfahrungen bei CD-Playern der "normalen Preisklasse" auch so zu sein, das hier an der KH-Ausgangsstufe, an der Verarbeitung (Plastikgehäuse) und am Laufwerk gespart wird.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Michael,


    :hello: in unseren Meinungen liegen wir gar nicht auseinander.


    Ich meinte ja nur, dass man aus einer normal aufgebauten Kette, wie ich es unter Punkt 1-4 beschrieben habe, mit einem Billiglautsprecher vom Kaufhof (Marke China oder Hongkong) nichts ausrichten kann und ein Spitzenlautsprecher da auf jeden Fall mehr bringt.
    Auch dann wenn die Kette vorher verändert wird.


    ;) Celestion ist kein Billiglautsprecher und hat auch bei dem geringen Preis schon einen Anspruch; da kann man natürlich mit der Kette vorher schon viel verändern.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo liebe Musik und HiFi Freunde


    Nach vielen Versuchen, auch mit Röhrenverstärkern bin ich doch mit meiner Revox Anlage am meisten zufrieden.


    Die Komponenten:


    Vollverstärker B250


    CD-Player B226


    Tape Deck B215


    Tuner B260


    Bandmaschine A700


    Lautsprecher Triangle


    Wie schon mehrfach bemerkt wurde klingen CD´s manchmal etwas hart, wenn ich aber von einer CD ein Stück auf die A700 kopiere entfallte sich plötzlich eine Wärme und Räumlichkeit und Details, die von der CD direkt nicht hören konnte.


    Über die gute alte Analogtechnik kann man also nichts kommen lassen.


    Da die Geräte schon etwas betagt sind habe sie auch einer Revision unterziehen lassen, die Bandmaschine neu einmessen lassen, alles funktioniert perfekt.


    Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen


    Grüße


    Christopher


  • Hallo Christopher.


    Derzeit wälze ich mich durch eine Menge Threads, aber dazu habe ich nun doch eine Frage:
    wie soll das gehen, dass du vom Band plötzlich mehr Details hörst als von der CD? Was vorher gefehlt hat kann das Band IMHO nicht mehr dazugeben, bzw. was vorher da war, kann das Band oft nicht darstellen, das ist zumindest meine Erfahrung.


    Im Übrigen finde ich den ganzen "Kettenthread" recht interessant.
    Nach vielem Lehrgeld und langen Jahren des Probierens teile ich die Einstellung von Davis Messinger immer mehr. Zu teure Verbindungskabel und völlig überteuerte Lautsprecherkabel helfen vor allem: der Zubehörindustrie.
    Ich bilde mir ein, ein recht gutes Gehör zu besitzen und meine Vienna Acoustics Lautsprecher sind in der Lage, sehr feine Nuancen aufzulösen.
    Ich konnte jedoch in keinem getesteten Fall einen Unterschied zwischen einem LS - Kabel um € 7,- / m und einem um € 99,- / m feststellen.
    Wohl aber zwischen einzelnen CD - Playern und Verstärkern.
    Mein SACD / DVD - Player von (nicht lachen) Pioneer löst dank Burr Brown Wandlern und mit Hilfe des "kleinen" NAD 325BEE fantastisch fein auf, SACD's klingen geradezu erschreckend klar aus den KEF iQ3,
    dennoch ist mir das stimmige Röhren/Transistorengemisch meiner Vincent Hybrid Komponenten an den VA's das Maß der Dinge. Da konnten die ebenfalls getesteten T&A Teile nicht mit.
    Und um den Preis dieser Kette stoße ich noch gar nicht in den oft strapazierten Bereich "High End" hinein.
    Letztlich hat aber wohl jeder sein eigenes Klangempfinden und das ist gut so.

    Einmal editiert, zuletzt von Wiener Klang ()


  • Lieber Christopher,


    Zwar habe ich nicht die Revox A700 aber Akai 630 DB, aber qualitativ unterscheiden sie sich kaum.
    Ich empfand dasselbe. Es ist "natürlich" subjektiv, wird jeder Tonmeister uns versichern. Unsere Ohren sind "geschult" durch das wärmere Signal des prae-FM Zeitalters.


    Inzwischen habe ich viel Erfahrung mit Musik digital bearbeiten. Sehr viel sogar.
    Es gibt das freeware "Audacity". Daneben hat Magix auch ein Programm ausgebracht, daß nicht so teuer ist. Früher gab's auch CoolEdit; das wurde von Adobe gekauft, wenn ich mich nicht irre.
    Du kannst damit fast jedes Teil des Frequenzspektrum ändern. In diesem Fall etwas mehr "Wärme" hinzufügen.


    Sichere die bearbeite Datei unter einen anderen Name; und wenn du ziemlich zufrieden bist, fängst Du endlich an eine Probe-CD zu brennen. Bleistift und Papier daneben beim abhören und sehr kritisch notieren, was nicht gefällt.


    Und o ja, bevor ich es vergesse. Wenn Du einen Stand der Regler hast, die Dir gefällt, sichere dieser Stand sofort ab.


    LG, Paul

  • Die Auskunft von zwar noch guten, aber doch alten Ohren.


    Schon um die Familie nicht zu nerven, höre ich nur mit einem Kopfhörer, u.z. von Sennheiser, dessen Ohrstöpsel waagerecht in die Ohren ehen, das kommt meiner Anatomie entgegen, die Hängedinger machen nur einen flauen Ton.


    Ich glaube schon, daß das, was ich altersgemäß an Frequenzen höre - auch die höhen Töne noch - zu meinem Musikgenuß völlig ausreicht.


    Mono höre ich prinzipiell im guten Autoradio, auch die alten Aufnahmen wie Schnabel usw.


    Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu


  • Hallo


    Ich habe auch gute Ohren, habe schließlich eine Ausbildung zum Organisten hinter mir.
    Als selbst Techniker kann ich dir keine plausible Erklärung für dieses Phänomen liefern, möglicherweise ist es rein subjektives Empfinden. Aber auch andere haben mir die gleiche Erfahrung bestätigt.


    Obwohl es immer wieder behauptet wird, die analoge Bandmaschine ist keineswegs tot und von der Digitaltechnik abgelöst worden. Viele namhafte Studios arbeiten immer noch oder wieder mit Bandmaschinen. Es gibt aber leider kaum noch Hersteller. In den USA hat ein Hersteller Maschinen jetzt herausgebracht mit 1" Bändern und die Aufnahmequalität soll überwältigend sein.


    Ein namhafter deutsche Mastering und Remastering Experte hat einmal gesagt:


    "Ich bin mit Studer und der analogen Bandtechnik groß geworden. Und ich bin noch längst nicht bereit, dem abzuschwören. Die heutigen digitalen Möglichkeiten sind eine sinnvolle Ergänzung, aber bestimmt kein Ersatz."


    Ich kann dem nur voll zustimmen.


    Grüße


    Christopher

  • Zitat


    Zwar habe ich nicht die Revox A700 aber Akai 630 DB, aber qualitativ unterscheiden sie sich kaum.
    Ich empfand dasselbe. Es ist "natürlich" subjektiv, wird jeder Tonmeister uns versichern. Unsere Ohren sind "geschult" durch das wärmere Signal des prae-FM Zeitalters.
    LG, Paul


    Lieber Paul


    Vielen Dank für Deine Antwort. Die Akai ist mit Sicherheit ebenbürtig mit der A700 und es freut mich, daß Du die gleichen Erfahrungen gemacht hast wie ich.


    Mit der Software zur digitalen Bearbeitung bin ich ich bis jetzt nicht so vertraut, deshalb danke ich Dir für Deine Hinweise.


    Wie ich vorigen Beitrag erwähnt habe ist die Analogtechnik nicht tot. Es ist nicht nur das wärmere Signal, wie Du erwähnst sondern eine Tatsache, daß die analoge Bandmaschine in Spitzqualität der Digitaltechnik nach wie vor überlegen ist. Zweifellos ist die Digitaltechnik für das Remastering heute unabdingbar um alte und minderwertige Aufnahmen aufzuarbeiten. Das bestätigen auch die meisten Tonmeister.


    Grüße


    Christopher


  • Ich glaube nicht, dass dies heute noch gilt. In der Frühzeit der Digitaltechnik war dies sicher möglich. So stattete Tim de Paravicini (Chef von Esoteric Audio Research) vor knapp 20 Jahren eine Reihe britischer Studios mit hochwertiger Analog-Aufnahmetechnik aus. Er bestückte Studer C37 Maschinen mit eigener Verstärker-Elektronik. Diese Bandmaschinen hatten/haben mehr als 75 dB Rauschabstand und der Frequenzbereich geht linear bis über 35kHz! Dass damit Aufnahmen gemacht werden können, die einen 16-Bit-44kHz-Digitalrecorder mit seiner heftig gefilterten Grenzfrequenz von ca. 20kHz ziemlich blass aussehen lassen können, ist nicht weiter verwunderlich. Digitale "Perfektion" hin oder her.


    Aber die Zeiten haben sich stark gewandelt. Heut stehen Studios Festplattenrecorder zur Verfügung, die Audiosignale mit 24-Bit Auflösung und 192kHz Grenzfrequenz aufzeichnen können. Da geht sich locker das Morse-Alphabet für Fledermäuse aus, die Rauschabstände liegen jenseits von Gut und Böse und die Aufnahmequalität wird nur mehr von den Mikrophonen begrenzt. Wenn man will, kann man digital in einer Qualität aufnehmen, die analog nicht übertroffen werden kann, einfach weil heutige Digitaltechnik in etwa das einlösen kann, was man uns vor 25 Jahren weiszumachen versuchte.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Wir müssen hier aber schon zwischen "natürlicher" und "Angenehmer", meinetwegen nennen wir sie "musikalischer" Wiedergabe unterscheiden.


    Es ist IMo durchaus möglich, daß eine relativ naturnahe Wiedergabe, gerade durch ihre (relative) Naturnähe die "Konserve" stärker betont, als ein weicherer verschwommener Mischklang, wo die Impulse (Beispielsweise durch das Magnetisierungsverhalten der Tonköpfe in analogen Bandmaschinen) "aufgeweicht" werden.


    Singstimmen beispielsweise sind auf Tonträgern oft wesentlich angenehmer als in der Natur.........


    Aber wir kommen vom Thema ab.....



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Theophilus
    ...


    Ich glaube nicht, dass dies heute noch gilt. In der Frühzeit der Digitaltechnik war dies sicher möglich. So stattete Tim de Paravicini (Chef von Esoteric Audio Research) vor knapp 20 Jahren eine Reihe britischer Studios mit hochwertiger Analog-Aufnahmetechnik aus. Er bestückte Studer C37 Maschinen mit eigener Verstärker-Elektronik. Diese Bandmaschinen hatten/haben mehr als 75 dB Rauschabstand und der Frequenzbereich geht linear bis über 35kHz! Dass damit Aufnahmen gemacht werden können, die einen 16-Bit-44kHz-Digitalrecorder mit seiner heftig gefilterten Grenzfrequenz von ca. 20kHz ziemlich blass aussehen lassen können, ist nicht weiter verwunderlich. Digitale "Perfektion" hin oder her.


    Aber die Zeiten haben sich stark gewandelt. Heut stehen Studios Festplattenrecorder zur Verfügung, die Audiosignale mit 24-Bit Auflösung und 192kHz Grenzfrequenz aufzeichnen können. Da geht sich locker das Morse-Alphabet für Fledermäuse aus, die Rauschabstände liegen jenseits von Gut und Böse und die Aufnahmequalität wird nur mehr von den Mikrophonen begrenzt. Wenn man will, kann man digital in einer Qualität aufnehmen, die analog nicht übertroffen werden kann, einfach weil heutige Digitaltechnik in etwa das einlösen kann, was man uns vor 25 Jahren weiszumachen versuchte.[/quote]


    Hallo


    Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung. Ist aber die Tatsache, daß viele Studios wieder analoge Maschinen im Einsatz haben, sonst würde ich das nicht erwähnen wenn es nicht wahr wäre.
    Sicher ist die Digitaltechnik von heute nicht vergleichbar mit der Technik vor 20 Jahren aber es sind scheinbar immer noch Anwendungsbereiche wofür die die Analoge Bandmaschine besser geeignet ist. Ich bin kein Tontechniker (hätte aber dem Beruf gerne ausgeübt) aber die Argumentationen scheinen mit plausibel.


    Rauschabstand und Frequenzbereich hin und her, letztendlich zählt doch das das was man zu hören bekommt und wenn man selbst Musiker ist wie ich und ein entsprechend gutes Gehör hat und mit der Wiedergabe zufrieden ist so sehe ich keinen Grund für die Auseinandersetzung Analog-Digital.


    Grüße


    Christopher

  • Zitat

    Original von chris
    ...
    Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung. Ist aber die Tatsache, daß viele Studios wieder analoge Maschinen im Einsatz haben, sonst würde ich das nicht erwähnen wenn es nicht wahr wäre.
    Sicher ist die Digitaltechnik von heute nicht vergleichbar mit der Technik vor 20 Jahren aber es sind scheinbar immer noch Anwendungsbereiche wofür die die Analoge Bandmaschine besser geeignet ist.
    ...


    Ich bestreite nicht, dass es in Studios noch Analog-Bandmaschinen existieren und auch zum Einsatz kommen mögen. Spitzen-Analogtechnik ist so gut, dass sie in fast allen Bereichen das, was letztlich auf der CD verewigt wird, merklich übertrifft. Aber ich glaube nicht, dass es irgend etwas gibt, worin sie heutige Digitaltechnik verbessern kann. Und wenn ein Tontechniker nach jahrzehntelanger Praxis weiterhin der Bandmaschine gegenüber dem haptisch wenig ergiebigen Festplattenrecorder den Vorzug gibt, hat er dafür mehr ideelle als technische Gründe. Von den Vorteilen der Digitalaufnahme beim Editieren wollen wir dabei gar nicht anfangen...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Theophilus


    Meine Darstellung ist möglicherweise nicht so richtig rübergekommen. Natürlich verwendet, der von mir erwähnte Tontechniker in seinem Studio so ziemlich alles was das beste an Digitaltechnik heute zu bieten hat. Es ginge ja auch gar nicht anders vor allem beim Remastering älterer Aufnahmen sind heute Festplattenrecorder unentbehrlich. Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß in einem modernen Studio heute noch jemand mit der Schere an Tonbändern herumschnippselt, das kann nur die Ausnahme sein.


    Ich wollte damit hat zum Ausdruck bringen, daß die analoge Bandmaschine, wie vielfach behauptet nicht tot ist und es leider fast keine Hersteller mehr gibt. Ich glaube Studer und Nagra haben bis vor kurzem oder immer noch eine im Program und die von mir erwähnte Firma in den USA, die Geräte sind natürlich für den privaten Anwender unerschwinglich.


    Grüße


    Christopher

  • Hallo Chris


    Zitat

    Original von chris
    ...
    Ich wollte damit hat zum Ausdruck bringen, daß die analoge Bandmaschine, wie vielfach behauptet nicht tot ist und es leider fast keine Hersteller mehr gibt. Ich glaube Studer und Nagra haben bis vor kurzem oder immer noch eine im Program und die von mir erwähnte Firma in den USA, die Geräte sind natürlich für den privaten Anwender unerschwinglich.
    ...


    Natürlich. Die Bandmaschinen sind schon aus dem Grund nicht völlig aus dem Rennen, weil es noch gewaltige Bestände an Bändern in den Archiven von Plattenfirmen, aber vor allem bei Rundfunk- und Fernsehanstalten in der ganzen Welt gibt.


    Diese Bestände harren zum großen Teil noch darauf, digitalisiert zu werden. Und da kommt ein großes Problem zum Vorschein: gute Bandmaschinen für Audio- und Videoaufzeichnung benötigen eine hochwertige Mechanik, welche in unserer elektronischen Welt immer teurer wird. Die Neuproduktion von Bandmaschinen tendiert aus Kostengründen zum absoluten Nullpunkt, die Ersatzteillager sind sehr begrenzt und schmelzen dahin. Ich habe von einer Hochrechnung gehört, nach der es mit dem aktuell zur Verfügung stehenden Maschinenpark gar nicht mehr möglich sein wird, das weltweit verfügbare Bandmaterial vollständig zu digitalisieren (wobei das Problem bei Videomaterial schlimmer sein soll)...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    Die Neuproduktion von Bandmaschinen tendiert aus Kostengründen zum absoluten Nullpunkt, die Ersatzteillager sind sehr begrenzt und schmelzen dahin. Ich habe von einer Hochrechnung gehört, nach der es mit dem aktuell zur Verfügung stehenden Maschinenpark gar nicht mehr möglich sein wird, das weltweit verfügbare Bandmaterial vollständig zu digitalisieren (wobei das Problem bei Videomaterial schlimmer sein soll)...


    Lieber Theophilus,


    Dann kann man doch sagen "Hier existiert eine Nische".
    Und dann soll, früher oder später, doch irgendein Betrieb das als Wirtschaft sehen und etwas produzieren? Natürlich wird das nicht billig sein, denn man redet über Qualitätsprodukten.
    Oder sehe ich das falsch.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil
    ...
    Dann kann man doch sagen "Hier existiert eine Nische".
    Und dann soll, früher oder später, doch irgendein Betrieb das als Wirtschaft sehen und etwas produzieren? Natürlich wird das nicht billig sein, denn man redet über Qualitätsprodukten.
    Oder sehe ich das falsch.


    Hallo Paul,


    ich stimme dir zu, es könnte in diese Richtung gehen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich halte mich an das alte Sprichwort, das schwächste Glied der Kette bestimmt die Kraft.
    Was nutzt der beste Lautsprecher, wenn der Verstärker nichts taugt ?
    Was nutzt der beste Verstärker, wenn der Lautsprecher nichts taugt ?
    Ob dann das eine weniger schlimm ist, als das andere, bleibt meines Erachtens müßig, da das (hörbare) Ergebnis suboptimal bleiben muß.
    Insoweit bin ich nicht der Meinung von Michael, der den Lautsprechern die herausgehobene Position gibt.


    Allerdings stellt sich wie immer die Frage: was ist optimal ?
    Objektiv lässt das meines Erachtens nur theoretisch ermitteln, denn wer kennt schon die Abhängigkeiten von unterschiedlichen Kettengliedern und die jeweiligen Raumgegebenheiten.
    Und natürlich sind wir Hörer auch subjektiv nie richtig zufrieden, sondern immer nur arrangiert mit den tatsächlichen und geldlichen Gegebenheiten :D.

  • Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    [Die Lautsprecher stehen am Ende der Kette.
    Gruß,
    Michael


    Vermutlich habe ich diesen Satz überinterpretiert.


    :hello:

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